In der vorigen CN-Ausgabe betrachteten wir nochmals die Angelegenheit um eine eventuell durch magische Wiederverkörperung in der Gegenwart aufgetauchte Julietta. Über eine Ähnlichkeit der „Neo-Julietta" mit dem Original (siehe CN-Februar) kann man sich allerdings sehr streiten, wie auch in dem betreffenden Artikel zum Ausdruck gebracht wurde.

Es ist aber wohl auch nicht der entscheidende Punkt in diesem Thema, ob jene unbekannte Giulietta die wiedergekehrte Julietta war oder nicht (wir in der CN-Redaktion glauben es nicht), sondern es geht um die Frage, ob eine magische Wiederkehr der Julietta – oder auch anderer aus dem Bucintoro-Kreis – in der jetzigen Zeit überhaupt logisch wäre. Damit verbunden ist ja zugleich die weiterführende Frage, ob wir nun in der vorhergesagten Endzeit leben, genauer gesagt unmittelbar in den Jahren, in denen die große Weltenwende stattfinden wird. Denn nach allem, was wir aus dem alten Bucintoro-Orden wissen, soll die magische Wiederkehr genau in der Zeit der großen Wende stattfinden.

Das hat im Prinzip also wenig damit zu tun, ob jene Unbekannte am Pilatusberg Julietta war oder nicht (wie gesagt, wir bezweifeln dies sehr), sondern es geht um etwas Grundsätzliches, um die Frage, in welchem Entwicklungsstadium der Endzeit wir uns befinden. Und möglicherweise – wer weiß? – ist die wahre Julietta in der Tat unter uns – unerkannt. Im Fall des Falles würde sie vielleicht auch an keinem für ihr Leben im 16. Jahrhundert markanten Ort in Erscheinung treten, also weder in Venedig noch in Dessau oder am Pilatusberg. Ihre Sicht auf unsere irdische Welt würde vermutlich eine ganz andere sein, als wir es uns ausmalen.