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Einst zog ich aus, den Gral zu finden.
wie Parzival zog es mich fort.
Allen Menschen wollt' ich künden
des Schatzes noch geheimen Ort.
Ich wanderte durch Berg und Tal,
durch Felder, Dörfer, Felsgestein,
besuchte Städte - viel an Zahl,
schloß auch das Heil'ge Land mit ein.
Durchquerte Wüsten, Wälder, Meere,
viele Inseln - groß und klein –
doch fühlte ich im Inner'n Leere;
wo mag denn dieser Gral wohl sein ?
Durch langes Suchen müd' geworden
bat ich: "Oh Gott; erhör' mein Fleh'n !
laß mich vergessen alle Sorgen,
laß mich den Gral doch endlich seh'n.
Da hört' ich leise eine Stimme
in meinem Inner'n - rein und fein.
Es raubte mir fast meine Sinne,
doch Wundersames gab 's mir ein:
"Was suchest Du an fernem Orte,
was nah' in Deinem Herzen ruht ?
Geh' ein, in Deine inn're Pforte,
hier findest Du, was sich da tut!,
Da ward Erkenntnis mir gegeben,
daß GOTT in Jedem Menschen ist,
und WIR der Becher sind im Leben –
der GRAL - wo GOTT zu Hause ist !
Von einer guten Freundin aus Wien
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