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 Tiangong 
Chinas Himmelspalast 
für den Weltraum

       
     
       
     

Tiangong – Chinas Himmelspalast für den Weltraum

       
     
       
     

Tiangong – Chinas Himmelspalast für den Weltraum

Neulich geschah, was viele westliche Experten in Erstaunen versetzte, obschon es angekündigt war: Mit einer Rakete vom Typ „Langer Marsch" V/2FT1 transportierte China das erste Modul seiner geplanten Weltraumstation „Tiangong 1" (Himmelspalast 1) in die Erdumlaufbahn. Alles klappte reibungslos. Schauplatz des Starts war das Raumfahrtzentrum in Jiuquan in der Provinz Gansu im Nordwesten Chinas, eines von drei Raumfahrtanlagen des Landes. Und auch wenn dabei nichts über UFO-Sichtungen zu hören war, bleibt das Ereignis in mehrfacher Hinsicht sensationell.

 

Mit „Tiangong 1" hat endgültig eine neue Ära in der Weltraumforschung begonnen. Der erste Teil des „Himmelspalasts" ist 8,5 Tonnen schwer und gleichsam der wichtigste Bestandteil dessen, woraus bis zum Jahr 2022 eine große, ständig besetzte Station in der Erdumlaufbahn werden soll, welche der gegenwärtigen „ISS" den Rang ablaufen dürfte, denn deren Nutzungsfähigkeit endet um 2020. Schon im kommenden November wollen die Chinesen das zweite Modul ihres Himmelspalasts in den Orbit schicken. Die beiden ersten Teile sollen sodann von ins All geschickten Taikonauten (chinesischen Astronauten) miteinander verkoppelt werden. Mittels dieser provisorischen Raumstation wollen die Chinesen in den nächsten zwei Jahren für den Bau der großen Station üben, welche eine ganz andere Größenordnung anzunehmen verspricht.

 

 

Dieses Projekt geht auf einen Beschluß der Nationalen chinesischen Raumfahrtbehörde aus dem Jahr 2003 zurück. Als er verkündet wurde, war die Skepsis im „Westen" groß, ob die Techniker des Reichs der Mitte sich bei diesem Vorhaben nicht überschätzten. Deren Technik, so hieß es nicht ganz ohne Hochmut, befinde sich, verglichen mit der westlichen sowie russischen, auf dem Stand der 1960er Jahre. Offenbar war inzwischen vergessen, daß es die Technik jener Jahre war, die auf den Mond führte, und die unter der Leitung Wernher von Brauns geschaffene Rakete „Saturn V" war die stärkste der Geschichte (zurzeit überlegt die NASA gerade, genau dort anzuknüpfen; und auch die heutige russische Raketentechnik stammt übrigens aus derselben Zeit). Jedenfalls gelingt den Chinesen ganz offenkundig, was sie vorhaben. Über all dies wird im Lande auch eingehend berichtet. Dieses Weltraumprogramm ist langst zu einem Eckpfeiler chinesischen Nationalstolzes geworden, wovon im „Westen" verhältnismäßig wenig wahrgenommen wird. Dabei sind Direktübertragungen von Raketenstarts im chinesischen Fernsehen üblich – und bisher gab es keine Panne.

In Zukunft könnte „Tiangong" dem „Westen" übrigens einige Peinlichkeit bereiten. Nicht bloß, daß China den Beweis dafür antritt, daß es wirklich kann und tut, was es ankündigt, sondern, darüber hinaus: Um 2020 wird die „ISS" nicht mehr verwendungsfähig sein, jene angeblich allen forschenden Nationen der Erde zugängliche „internationale" Weltraumstation unter NASA-Oberhoheit, zu welcher den Chinesen auf Drängen der USA der Zugang verwehrt wurde. Wie werden sich die Chinesen verhalten, wenn allein ihr „Himmelspalast" als funktionstüchtige Weltraumstation besteht?

Freilich ist all das, was die Nationen der Erde und deren Weltraumbehörden als Raumfahrt bezeichnen noch weit, sehr weit, davon entfernt, diesem Begriff gerecht zu werden. Soweit es die bemannte Raumfahrt anbelangt, kann da bisher nur von einer Erdumlaufnahnfahrt gesprochen werden. Das Weltall, die große Ferne, konnte von der US-amerikanischen wie von der russischen Raumfahrttechnik oder der der ESA allein mittels unbemannter Sonden berührt werden, und der chinesischen dürfte es auf lange Zeit hin nicht anders ergehen. Das große, weite Weltall zu erobern – ähnlich wie Seefahrer es weiland mit den Weltmeeren taten - das vermag nicht, was das als Weltraumfahrt bezeichnet wird.

 

 

Um den „fernen Sternenflug" (wie Maria O. gern dazu sagte) Wirklichkeit werden zu lassen, ist anderes, grundsätzlich Anderes notwendig als das, was heutzutage gemeinhin „Weltraumfahrt" genannt wird. 

Ist das alles nicht doch eher Erdnähenflug?

Das Weltall beginnt – aus Sicht der Erde – wohl doch erst außerhalb des Orbits.

Übrigens: 
Die Chinesen nennen Deutschland Deguo, „Land der Tugend". 
Und zumindest in Sachen Eroberung des Weltraums haben sich Deutsche in der Tat besondere Verdienste erworben.
 
Im traditionellen chinesischen Verständnis von Tugend gehört das durchaus dazu.

       
               
               
     

       
               
               
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