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Wege zur Eigenentwicklung

       
     
       
     

Wege zur Eigenentwicklung
Marc Aurel

       
     
       
     

Wege zur Eigenentwicklung

Kosmische Schöpfung ist ewiges Wallen. Entstehen und Vergehen, Verbleiben auf Zeit. Gedehnt sind Raum und Zeit, fast bis zur Unendlichkeit und Endlosigkeit. Für uns entstehen darin genügend Platz und genügend Zeit. Was an das Tor der Unendlichkeit und Endlosigkeit klopft, greift in Annäherung an die Unerschöpflichkeit. Dies bedeutet für uns eine unendliche Raumesgröße, und eine nie enden wollende Zeitdauer, obschon die Grenzenlosigkeit des Raumes eine natürliche, potentielle Grenze darstellt, ebenso wie die Unendlichkeit der Zeit. Wir vermögen nie über den von den Naturgesetzen vorgegeben Rahmen hinauszugehen. Diese Naturgesetze sind seit Anbeginn der Schöpfung wirksam und bestimmend. Alles von Menschen Gemachte und Gedachte vermag diesen Rahmen nach außen nie zu dehnen. Nach innen aber – innerhalb dieser grundlegenden Grenzen – sind Unendlichkeit und Endlosigkeit manifest enthalten, durch Dehnung in der Differenzierung. Der Rahmen von Raum und Zeit enthält durch seine unbeschreibliche Größenordnung und seine Dehnung im kleinen Rahmen eine angenäherte Grenzenlosigkeit, im praktischen wie auch im theoretischen Sinne. Diese Grenzenlosigkeit, wenn man sie denn erkannt hat, unterstützt uns in unserem Bestreben zur geistigen Freiheit. Die schiere Grenzenlosigkeit und Unendlichkeit von Raum und Zeit sind der Lebensraum unseres feinstofflichen Geistes. Hier entsteht jede Möglichkeit und Potentialität, und dieser feinstoffliche Geist besitzt das ganze Vermögen der Naturgesetze. Darüber hinaus verfügt der Mensch über ein Bewußtsein, geschaffen durch die Spaltung der Empfindung zwischen seinem Selbst und der Schöpfung. Das ist unser ganzes und freiheitliches Vermögen, welches über die Naturgesetze hinausreicht und worin etwas gänzlich Neues entsteht.

Wir benötigen diese Erkenntnisse nicht für unser praktisches Leben, welches in stetig gleichen Routinen abläuft. Für unseren feinstofflichen Körper und unser Bewußtsein aber sind es lebensnotwendige Erkenntnisse. Der vergeistigte Mensch, wenn er denn in jemandem Einsitz nehmen will, kann erst entstehen, wenn er für sich die grundlegenden Fragestellungen beantwortet hat. Er muß wissen: Die Wirklichkeit der äußeren Naturgesetze scheidet sich ab von unserem geistbewußten Realitätssinn. Beide ermöglichen unendliche Wahlfreiheiten, immer in Annäherung und für ihren Bereich, aber für uns im praktischen Sinne nicht unterscheidbar.

Wir erkennen keine Grenzen, wenn diese an die Unendlichkeit gereichen. Deshalb existieren für uns auch keine. Sowohl in der äußeren, wie auch in unserer inneren Welt, sind wir uneingeschränkt. Weder Wirklichkeit, noch Realität, sind in der Lage, jemals irgendeine Grenze zu erreichen. Das unerschöpfliche Potential ist wirksam in beiden Bereichen, und auf die genau gleiche Weise. Deshalb ist unsere Wahlfreiheit unendlich und uneingeschränkt, und weil sie sich nicht an der Undifferenziertheit orientiert, sondern an der Differenzierung, und durch sie an einer Weitung und Anlehnung an das Ohne- Ende. Sogar Bewußtsein entsteht erst durch Differenzierung, durch Erschaffung einer potentiellen Annäherung an die Unendlichkeit und Zeitlosigkeit. Raum und Zeit in der äußeren Welt sind, differenziert betrachtet, keine Grenzen, sondern Unterscheidungskriterien zur Form der Grenzenlosigkeit und Unendlichkeit. Raum und Zeit in der inneren Welt sind die Grundlagen zu unendlicher Gedankenleistung und inhärenter Schöpferleistung. In beiden Fällen machen sie keine inhaltliche Begrenzung aus, weil sie die verfeinstofflichten Formen einer Annäherung an die Grenzenlosigkeit sind. Unser ganzes Vermögen, unsere ganzen Freiheiten, entstehen durch die sprichwörtliche Fassungslosigkeit von räumlichen und zeitlichen Grenzen. Deshalb sind die Schöpfungsgesetze wie geschaffen für die Entwicklung aller freiheitlich denkenden, bereits verfeinstofflichten Menschen, auf physischer, wie auch auf geistiger Ebene. Es könnte besser nicht gelingen, wollte man es zu der hohen Aufgabe einrichten. Und wer es bisher noch nicht verstanden hat: Wir sind physisch in dem Rahmen der Naturgesetze beinhaltet, unser Geist aber übersteigt selbst diese Dimensionen. Der feinstoffliche, bewußte gewordene Mensch besitzt keine Grenzen. Sein ganzes Vermögen hängt von dieser einen Erkenntnis ab.

Ein zwiespältiger Ansatz gegenüber den Schöpfungsgesetzen entsteht, wenn einem die Handhabe der geistigen und physikalischen Freiheiten entgleitet, und die Naturgesetze sich einengen zu einer Begrenzung. Es sind Momente im Leben, wo einem jegliche Kontrolle entgleitet, weil das Schicksal unerbittlich zuschlägt. Man verliert Eigentum, Partner, Familienmitglieder, seine Zukunft oder seine Vergangenheit. Es entschwindet etwas dem Leben, unwiederbringlich. Die höhere Macht der Schöpfungsgesetze konfrontiert uns überraschend mit geminderten Möglichkeiten. Das Potential erschöpft sich in der Manifestation. Wer gut in die Schöpfungsgesetze hineinhorcht, vernimmt leise das Anstimmen einer höheren Wahrheit. Die Naturgesetze entscheiden ohne unseren Einfluss darüber, ob sie eine physikalische Potentialität bis in die Unendlichkeit gewähren oder sie zur Begrenzung einschränken. Die Abkehr von der Überpotentialität erleben wir dann als Bruch des von der Schöpfung gegebenen Versprechens für unendliche Potentialität. Nicht immer, aber oft sind wir den kosmischen Naturgesetzen sprichwörtlich ausgeliefert. Dann, wenn sie uns, anstatt Freiheiten zu geben, Grenzen aufzwingen. Dies aus dem Grunde, weil die einschränkenden Naturgesetze durch ihre komplexe Struktur ebenfalls an die Unendlichkeit grenzen. Aber, unser Vermögen, diesen Plan zu durchkreuzen, ist durch Bewußtmachung in unserem Geiste keinesfalls minder. Dadurch wird unser hoffnungsloses Unvermögen wieder aufgehoben. Wisse: Das Potential zur Beherrschung der Naturgesetze ist immer dasselbe, selbst wenn die Naturgesetze es in der Zeit oder an einem bestimmten Ort anders vorhaben! Die Naturgesetze machen uns zu Beherrschenden und Schöpfern in Raum und Zeit durch ihre Potentialität, nicht aber durch ihre Manifestationen. Man muß das eine vom anderen unterscheiden. Einfach ausgedrückt könnte man aussagen: Die Naturgesetze sind faktisch und in Begrenzung unser Elend, in der unendlichen und zeitlosen Schöpferpotentialität aber sind sie unser ganzes Vermögen zur Freiheit und zur Erschaffung einer anderen Wirklichkeit. Oder anders: Die Naturgesetze sind die Werkzeuge und Waffen im Kampf um unsere Freiheit. Sie sind uns weder gut, noch schlecht gesinnt. Sie sind es nur für ihre zeitlich und räumlich erschaffenen Begrenzungen, und für unseren Umgang mit ihnen, nicht aber prinzipiell und von ihrer immanenten Wirkung her betrachtet. Erkennen wir in den Naturgesetzen das unendliche Potential des Vermögens zur Freiheit, wirken sie als unsere Verbündeten im Kampf um Existenz, Höherentwicklung und absolute Freiheit.

In Abkehr zur allgemeinen Wesensart aller Naturgesetze, sind die weltlichen und gesellschaftlichen Gesetze der Feind jedes Menschen. Sie entstammen ebenfalls aus der Überpotentialität, erreichen in der von Menschen gemachten Welt aber die höchste Form der Potentialeinschränkung. Die von Menschen durch eigene Gesetze versehene Welt, in welcher wir leben, wirkt unerbittlich. Es gibt Menschen, welche für diesen Ort die Bezeichnung „Jammertal“ verwenden. Es ist der Ort, wo in Annäherung praktisch jedes geistige oder naturgesetzliche Potential einer materiellen Manifestation weichen mußte. Es ist der Ort der geringsten oder wenigsten Handlungsmöglichkeiten und des geringsten Spielraumes für das menschliche Denken, Sprechen und Handeln. Menschliches Handeln in Freiheit ist darin nur unter Bedingungen möglich. Es ist auch der Ort, wo der Mensch zu des Menschen Feind wird, weil durch die eingeschränkten Möglichkeiten alle versuchen, sich gegenseitig eine verbleibende Potentialität und Wahlfreiheit abzujagen. Vieles ist begrenzt, im wahrsten Sinne des Wortes. Ein Wettrennen zwischen den Menschen beginnt, um Ressourcen, Handlungsspielräume, persönliche Freiheiten, Eigentum, Recht und um ein lebenswertes Leben. Durch Gesetze verkleinert eine anzahlmäßig geringe Eliteschicht der Menschheit zusätzlich die Wahlmöglichkeiten und Freiheiten, und erschafft hierdurch die sprichwörtliche
„Hölle auf Erden“. Es ist ein Zustand, wie wir ihn heute in der Welt vorfinden. Materielle Werte vor allgemeinem Wohlstand, konkurrierendes Kampfgebrüll anstatt Kooperation und Solidarität, Geld als Selbstzweck, und vollständiger Zerfall aller geistigen Werte, geschickt herbeigeführt durch Fremdbestimmung der Masse Mensch durch eine kleine Eigentumselite mit Clanstrukturen. Individuelle, universelle Menschenrechte haben darin nimmermehr einen Platz.

Alle weltlichen Gesetze werden von Menschen mit Kollektivvollmachten geschaffen. Im besten Fall werden sie durch Stimmrechtsgabe in ein Amt gehoben. Man könnte fast behaupten, den Wählern werde vorgetäuscht, sie hätten für die Zeit nach der Wahl irgendwelche Machtbefugnisse oder Mitbestimmungsrechte. Man untermauert dies mit einem Wust von Versprechungen. Wählt man eine Partei, respektive deren Vertreter, ist man bereits in die Machtlosigkeit gesunken. Ab jetzt liegt es im Ermessen der sprichwörtlich parteiischen Interessengruppierung, Entscheidungen zu fällen. Ob diese zu Gunsten oder zu Ungunsten des Wählers gefällt werden, ist unvorhersehbar. Einflussnahme ist nach Stimmrechtsabgabe nicht mehr möglich. Meistens sind gewählte Personen Vertreter von mächtigen Interessengruppierungen oder Vertreter des mächtigen Eigentums. Durch den symbolischen Ritus der Wahl an der Urne werden diese Personen mit meistens fremden Interessen jeglicher Rechtfertigung an ihren sie Wählenden entbunden. Das Recht an jeglicher zukünftigen Mitbestimmung wurde mit dem Urnengang getilgt und ist erloschen. Es gibt nach Stimmabgabe keine Möglichkeiten mehr, rechtlich sein fiktives Mitspracherecht einzufordern. Es ist ähnlich wie beim Kauf von Wertpapieren. Durch den Kauf der fiktiven Werte bekommt man ein Besitzrecht und ein Gewinnrecht. Das Eigentumsrecht am eingesetzten Geldwert aber geht verloren. Besonders augenscheinlich dann, wenn eine Unternehmung in Konkurs geht und seinen Pflichten nicht mehr nachkommen kann. Man erhält seinen Geldwert nicht mehr zurück. Aber nicht, weil mit dem Konkurs die Schuld erloschen wäre, sondern weil man das Eigentumsrecht am Geldwert bereits beim Kauf verwirkt hat.

Sagen wir es ohne falsche Bescheidenheit: Die gewählten Stellvertreter der angeblichen Volksstimme, sie sind – bei bestem Willen und mit bester Absicht – kaum in der Lage, für die individuelle Allgemeinheit etwas im Sinne und für den Nutzen eines einzelnen Menschen einzurichten. Dazu ist weder das Amt das richtige, noch sind es die Begleitumstände. Außerdem hat man bis heute kein politisches System entwickelt, in welchem ein einmal gegebenes Wahlversprechen eingelöst werden müßte, und man einen Interessenvertreter dafür gesetzlich haftbar machen könnte. Das demokratische Wahlsystem hat sich seit der Antike wenig weiterentwickelt, mit Ausnahme der Zulassung von parteilichen Interessengruppierungen zur besseren Erringung von politischen Kollektivwirklichkeiten. Wer aber als Individuum von einer Politik, von Parteien oder anderen politisch tätigen Interessengruppierungen, für sich als geistig erwachte, schöpferische Person etwas erwartet, hat nicht begriffen, was Politik ist. Die heutige Politik behandelt Forderungen von Interessengruppierungen, erschaffen von Interessengruppierungen, mit dem Versprechen der Erhebung von Stellvertretern im Sinne der Erwartungen für die Massen, den Volkskörper oder für gutgläubige Individuen, meist aber nur für die Ziele der Interessengruppierung selbst, welche sich des Amtes mit Hilfe von Wählern bemächtigt, voll von Hoffnung und Zuversicht.

Politik ist genau genommen nichts weniger als der Kampf aller Interessengruppierungen in einer Gemeinschaft von unendlich vielen Interessengruppierungen um Rechte, Ressourcen, Eigentum, Macht und Einflussnahme über die Bedürfnisse von Massen und die Rechte von Menschen. Das Individuum hat nur Mitbestimmungsrechte bei der Erhebung der Interessengruppierungen, nicht aber bei der Erstellung und der Durchsetzung zu seinen ureigendsten Interessen.

Es ist wahr, wer nicht wählen kann, ist ohne Mitbestimmungsrechte. Und wir gehen alle davon aus, daß die Demokratie zumindest theoretisch und angenähert einer sogenannt bestmöglichen Volksherrschaft entspricht, da der Bürger, wenn auch nur in beschränktem Umfange, Mitbestimmungsrechte erhält, und sich derart die Idee der Volksherrschaft einen direkten Weg bahnt. Oder zumindest kennen wir bisher keine besseren Systeme, durch welche sich der Volkswille Bahn verschaffen könnte. Aber erstens müßte man konsequenterweise auch in der Lage sein, echte Volksvertreter zu wählen, welche gesetzlich haftbar sind gegenüber einem Volkskörper – und welchen es heute als Idee ebenfalls nicht zu geben scheint. Die Parteien vertreten hauptsächlich nur die Interessen von sich selber, der Volkskörper und das individuelle Volksindividuum sind bereits an der eigenen Idee verstorben. Und deshalb und zweitens, wenn jemand aber ein Wahlrecht besitzt, ist es dann richtig, zuviel Hoffnungen und Erwartungen in eine Stimmabgabe zu setzen? Vielleicht bewirkt man mehr, wenn man durch richtiges Denken, Sprechen und Handeln direkt auf sein Umfeld einwirkt. Ideal wäre es, wenn sich ein Bürger auf seine politischen Repräsentanten voll und ganz verlassen könnte, daß ein Stellvertreter nach bestem Wissen und Gewissen versucht, sein Amt in Treue zu halten und für die Interessen des allgemeinen Bürgers einzustehen, daß also die mitbestimmen Wollenden sich auf die Entscheidungsträger verlassen könnten. Aber vermutlich müßte man dann auch über einen eigenständigen, identifizierbaren Volkskörper verfügen, welcher in den modernen, offenen, freien und multikulturellen Gesellschaften ebenfalls nicht mehr vorhanden ist. Es sind genau solche Fragen, welche in sogenannt freien Gesellschaften, zumindest heute, noch erlaubt sind, und welche die Gesellschaft verbessern und weiterbringen. Ob sich die Idee der Volksmitsprache irgendwann auch gegenüber den parteiischen Interessengruppierungen und gegen die wirtschaftlich und technologisch äußerst erfolgreichen Diktaturen und totalitären Systeme der Welt durchsetzt, welche zentral gesteuert mit absolutistischer Gewalt über die breite Masse herrschen, muß sich noch erweisen. Vermutlich wird die Idee der Volksmitsprache nur dann eine Chance im globalen Wettbewerb haben, wenn sie sich noch weiter in Richtung Volksrechte entwickelt, und die Volksvertreter gesetzlich haftbar gemacht werden gegenüber einem Volkswillen. Außerdem müßten dann auch in der Verfassung verbriefte Freiheiten auf absolute Eigentumsrechte und vieles mehr durch den Volkswillen in Frage gestellt werden können, da diese wesentlich zur Ungleichheit im Volke und zur Zerstörung von Gesellschaften, Ethnien und Völkern beitragen, und mitunter verantwortlich sind für Abbau von Kooperation, Solidarität und Wohlstand. Im pragmatischen Sinne muß man in dem globalen Wettbewerb der Wirtschaftssysteme und der politischen Ideen die Weiterentwicklung der Volksrechte, der Bürgerrechte und Menschenrechte auch als Chance sehen. Vielleicht gelingt es sogar erst durch äußeren Druck von totalitären Systemen, die Volksrechte auf neue, ungeahnte Höhen zu erheben, und dem absolutistischen Eigentumsrecht das Menschenrecht auf persönliche Entfaltung und minimales Eigentumsrecht für jeden wieder entgegenzustellen. Kurzum: Die Entwicklung neuer Politsysteme, welche die Bürgerrechte und Menschenrechte noch mehr in den Mittelpunkt stellen, um die Idee des schöpferischen, verantwortungsvoll handelnden Menschen politisch umzusetzen, ist auch im Westen nie ganz abgeschlossen, das Ringen um eine Verbesserung der Lebensbedingungen aller Menschen auf materieller, wie auch auf geistiger Ebene, hört nie auf.

Wie immer die Weltlage sei, wie groß die Mitsprache in weltlichen Angelegenheiten zu stehen kommt, ein schöpferischer Mensch kann damit nie zufrieden sein. Er ist weder Teil der Masse, noch Anhänger einer Interessengruppierung. Sein inneres Wesen widerspricht bereits jeder Idee gezeugt durch Massen oder Fremdinteressen. Die kollektive Massenforderung oder die interessengesteuerte Politik von heute bedeuten immer eine Normung der Bürgerrechte, welche sich einen Weg bahnt in die Gesetze für Individuen. Und Individualformung, und dadurch Einschränkung der Wahlmöglichkeiten und Freiheiten, ist alles, wogegen der dem Kollektiv oder den Interessen abneigend eingestellte, schöpferische Mensch in seinem Innersten steht. Sein Lebensmotto – gemäß eigen gewählter, innerer Überzeugung und Glaubensethik – könnte in etwa lauten: individuelle, selbstgesteuerte Klasse, statt einer kollektiv, -interessengesteuerte Masse! Alles, was mit kollektiver Masse oder interessengesteuerter Politik in Zusammenhang steht, behindert die Entfaltung der menschlichen Individualfreiheiten und mindert sein weltliches und geistiges Schöpferpotential.

Es ist dem der Klasse sich hingebenden Menschen freigestellt, erfinderisch zu sein bei seiner Befreiung vom Anliegen des bloß durchschnittlichen Massenmenschen oder des interessengesteuerten Polit-Menschen. Es steht ihm nach Erfüllung der Bürgerpflichten frei, eine Eigenentwicklung einzuschlagen, fernab von aller Durchschnittlichkeit und Mittelmäßigkeit. Zumindest ist dies möglich in den zivilisatorisch weit fortgeschrittenen, westlichen Gesellschaften. Doch gibt es Staaten in der Welt – vorab in Gebieten der 3A, den asiatischen, afrikanischen und arabischen Ländern – welche der Individualentwicklung nicht den geringsten Platz einräumen. Dort sind Bürgerrechte und Menschenrechte, welche auf der Idee der Individualentwicklung basieren, bestenfalls unter Strafe gestellt. Der individuelle Staatsbürger war dort immer nur Eigentum des Staates, welcher wiederum beherrscht wird von einer kleinen Schicht von Clans, welche absolute Vollmachten über die Staatsgesetze haben. Diese Bürger kann man getrost als Leibeigene bezeichnen, denn über die üblichen Rechte als Arbeitsleistende hinausgehend wird ihnen keine individuelle Entwicklung oder Freiheitsausübung gestattet. Sie verfügen auch über keine Zeit, sich über ihre universellen Rechte Gedanken zu machen. Ihre ganze Existenz ist an die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit gebunden, verwaltet durch die reichen und mächtigen Clans, welche im Extremfall alles Persönliche für die Menschen ordnen, bis hinein in die Köpfe und den Uterus der Menschenmassen. Die Grausamkeit, mit denen sie solches zustande bringen, ist unermeßlich und grenzenlos. Man muß es beim Namen nennen: Wenn die Politik – sei sie nun kontrolliert durch Clans, Verfassungen oder Grundgesetze – eine freiheitliche, individualistische Entwicklung des Individuums weder ermöglicht, noch fördert, so darf man sich die Frage stellen, ob man ihr gegenüber dadurch nicht jeglicher Solidarität entbunden ist?



Individualrechte und Kollektivrechte müssen in richtigem Verhältnis zueinander stehen. Ebenso die Individualpflichten zu den Kollektivpflichten. Ergibt sich eine Unausgewogenheit der Beziehung, findet man politische Extremformen vor wie Diktaturen und unterdrückerische Systeme. Dann bestimmen die Wenigen über die Vielen, und die Vielen sind handlungsunfähig. Oder die Vielen unterdrücken die Wenigen, entreißen ihnen die ganze Arbeitsleistung und leben auf deren Kosten. Unabhängig davon, ob sich eine Gesellschaft nun kapitalistisch, sozialistisch, neoliberal, royal oder wie auch immer benennt, herrschen im Hintergrund in diesen zur wahren Menschenkultur unfähigen Staaten meistens reiche und mächtige Clans, welche ihre Eigenrechte weitervererben an die nächste Generation. Sie sind im Eigentum aller Mittel, beherrschen alle drei Gewalten, die Legislative, die Exekutive und Judikative. Es gibt weder Pressefreiheit, noch Meinungsfreiheit, noch Individualfreiheit. Und als ob das nicht genug wäre, nutzen sie alle Möglichkeiten der Zensur, sie umerziehen die Menschen, entrechten und verknechten sie, nutzen Propaganda und Hirnwäsche durch Medien und Informatikmittel. Die Wirklichkeit zeigt, daß für Menschen eine freie, individuelle Entwicklung in solchen Unrechtssystemen praktisch unmöglich ist, weil man zu sehr mit dem Überleben oder den politischen oder wirtschaftlichen Notwendigkeiten und Unausweichlichkeiten beschäftigt ist. Menschen der Klasse richten sich nicht
notwendigerweise an solch gesellschaftlichen Zwangsnormen aus, sie sind aber durch die äußeren Umstände nicht mehr in der Lage, nach ihren eigenen Richt- und Wertemaßstäben zu leben.

Eine individuelle Entwicklung, auch im politischen Sinne, ist nur möglich in den sogenannt „Freien Gesellschaften“ der allen anderen vorauseilenden, westlichen Hemisphäre, wo seit der Antike eine stete Weiterentwicklung der Individualrechte und Menschenrechte stattfand, obschon meist nur innerhalb des Rahmens der Eigentumsordnung.

Deshalb steht es gerade uns zu, ja es ist unsere Verpflichtung, diese auf möglichst ungeahnte Höhen weiterzuentwickeln. Damit dereinst, wenn die wirtschaftlich aufstrebenden, geistig aber zurückgebliebenen Staaten mit ihren materialistischen Unkulturen wieder in Sand und Boden versunken sein werden, man für die Welt wieder eine geistige und vorbildliche Führerschaft übernehmen kann, um Wertegesellschaften zu begründen, welche die wirtschaftliche und materielle Leistungsfähigkeit wieder in den Dienst des Menschen stellen. Zurzeit ist in dem materiellen, weltweiten Wettrennen um Güter, Dienstleistungen und Eigentum, für die geistigen Werte nicht viel zu gewinnen.

Macht man aus der Not eine Tugend, so müßte man genau diese Tatsachen nutzen. Man könnte zum Beispiel die Muße der jetzigen Zeit nutzen, um in aller Ruhe an der Weiterentwicklung der individuellen, geistigen Freiheiten auf metaphysischer Ebene zu bauen. Es müßte möglich sein! Auch wenn die materiellen und politischen Abhängigkeiten zunehmen dürften. Hat man in dem Bemühen die geistigen Fesseln der gesellschaftlichen, globalen Wirklichkeit hinter sich gelassen und sich nicht ebenfalls in den sinnlosen Wettbewerb und das Konkurrenzverhalten gestürzt, eröffnet sich eine ungehinderte Wanderschaft und Weiterentwicklung des Geistes. Man nutzt die Gedankenleistung und der Geist schweift frei herum, auf der Suche nach sinnvollen Ansätzen für das menschliche Leben. Weltbetrachtungen werden Selbstbetrachtungen. Neue Wirklichkeiten verlangen nach neuen Lösungsansätzen. Der Welt-Materialismus kann nur durch menschlich-gedankliche Schöpferleistung überwunden werden.

Mitteleuropa wird in der neuen Werteordnung, aufgrund seiner eigenen Kulturgeschichte, auch global wieder eine Schlüsselstellung einnehmen müssen. Wer sonst wäre in der Lage, gedanklich zur Neuen Welt etwas Gleichwertiges beizusteuern?

       
               
               
     

       
               
               
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