Manches, was es bei den Angelegenheiten, die uns beschäftigen, gibt oder gab und was geschah, sollte dem drohenden Vergessen entrissen werden. Das ist mitunter schwierig, wo aus naheliegenden Gründen keine allzu konkreten Angaben dazu gemacht werden können. Das trifft auf Orte ebenso zu wie auf Menschen, die in dem Geschehen eine Rolle gespielt haben, aber nicht oder nur selten in den Vordergrund traten. Manches davon ist dennoch wichtig und auch markant.

So mancher im Buch rätselhaft gebliebene Schauplatz wäre es wert, näher betrachtet zu werden, auch wenn kaum erwartet werden kann, daß Originalfotos vom Inneren der geheimen Anlage zur Verfügung stehen oder gar ein Wegeplan veröffentlicht werden wird. Und wäre das möglich, so würde es sicherlich nicht im Interesse des Anliegens sein.

Ein gewisses Vergessen trifft auch auf verschiedene Personen zu, die Besseres verdienen. So etwa jene damals sehr junge Frau, die in der Z-Plan-Geschichte neben Vera und Astrid kaum in Erscheinung trat, obwohl sie wichtig gewesen war: „Yvonne“. Erst im Anschlußbuch erfährt sie eine späte, quasi nachträgliche Würdigung. Diejenigen, die Kenntnisse von den Vorgängen jener Zeit haben, bedauern, daß „Yvonne“ so wenig Beachtung fand. Damit werden wir uns im kommenden Jahr vielleicht ein wenig näher befassen, sofern nicht andere Aufgaben die Zeitkapazität erforderlich machen.

Es hieße aber wohl, das Ziel zu verfehlen, wollten wir jetzt über die Dinge um eine Person sprechen, ohne daß Umfeld und Hintergründe ausreichend bekannt wären. Es soll also genügen, daran zu erinnern, daß es da noch jemanden gab, und daß die Geschichte – sowohl die reale wie die des Romans – sicherlich anders hätte verlaufen können, wären bezüglich einzelner Personen die Gewichte verlagert worden. Andererseits muß jedoch auch gesagt werden, daß es gerade um der Entwicklung der Dinge willen wichtig war, daß eben Vera die herausragende Rolle innehatte. Da zeigt sich, wie sehr eine eigenwillige Persönlichkeit Ereignisse und in der Tat das Schicksal von Menschen beeinflussen kann. Wahr ist wohl: ohne Vera und ihr Tun würde vieles niemals geschehen sein, oder jedenfalls nicht so, wie es geschah. Insofern war sie wirklich unersetzlich. „Yvonne“ hätte - in einem größeren Zusammenhang - ihre Stelle nicht einzunehmen vermocht. Ob das eine Frage des Äußerlichen war, oder ganz eine der Wesensart, mag einmal offen bleiben. Beides hängt ja wohl auch stets miteinander zusammen, denn der Mensch - sofern er Charakter hat - entscheidet, wie er(sie) sich gibt.

Vera ist auf alle Fälle nicht in Vergessenheit geraten, und dazu wird es auch kaum kommen. Ob sie verglichen mit „Yvonne“ der bedeutendere Mensch war, oder auch nur die schönere Frau, läßt sich nicht objektiv sagen. Fraglos ist Vera die auffälligere Erscheinung von den beiden gewesen, wohl auch die figürlich perfektere. Sie gerät sicher nicht in Vergessenheit, unabhängig davon, ob man sie besonders mochte, vielleicht sogar liebte, oder nur respektierte. Selbst wenn unsere alte Garde aus dem Veras damaligem Milieu einmal nach Walhall gezogen ist, werden sich noch andere, Jüngere an Vera erinnern. Dafür steht auch unsere Tätigkeit. Vera läßt einen einfach nicht los, ob man sie mochte oder nicht. Auf diese oder jene Weise drängt sich ihr Bild immer wieder in die Gedanken – in der Weihnachtszeit natürlich auch.

Und jedenfalls im engen Freundeskreis wird man auch an „Yvonne“ immer denken.