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"Damen-Automobil-und-Schach-Klub 1923"

       
     
       
     

"Damen-Automobil-und-Schach-Klub 1923"

       
     
       
      „Damen-Automobil-und-Schach-Klub 1923"

Wenn vom „Vril"-Kreis die Rede ist, dann natürlich in erster Linie von der Alldeutschen Gesellschaft für Metaphysik, von der Vri-Il-Gesellschaft, beziehungsweise Vril-Gesellschaft sowie – ab 1934 – von der Vril-Firma Antriebstechnische Werkstätten OHG. Diese Gruppierung um Maria O. und Traute A. steht gleichsam für „UFO"-Bau und Aldebaran-Projekt. Über die seit Herbst 1922 von dieser ursprünglichen „Vril"-Gemeinschaft selbständig gewordenen Gruppe um Leonie M. und Erika B. wird logischerweise viel weniger gesprochen. Aus Gesamtsicht gehört aber auch sie zum Bereich dessen, was unmittelbar mit der „Vril"-Geschichte zu tun hatte. Und wenigstens in verschiedener Hinsicht wären die Leistungen der ersten Gruppe ohne den auch weiterhin aktiven Beistand der zweiten Gruppe nicht möglich gewesen.

Zunächst verselbständigte sich die Gruppe um Leona und Erika unter dem Namen „Kampfmagische Vereinigung München" (K.V.M.), welcher aber bald in „Isaisbund" umbenannt wurde. Im Frühjahr 1923 entschieden die Damen sich dann, einen Verein unter einer völlig unverfänglichen Bezeichnung zu gründen. Dies geschah nicht in München, auch nicht an Leonas Wohnsitz am Starnbergersee (welcher damals übrigens noch Würmsee hieß), sondern an Erikas Zweitwohnsitz in Rottach-Egern am Tegernsee. Dort entstand der „Damen-Automobil-und-Schach-Klub 1923", welcher den Beinamen „Kurze Haare, langer Verstand" trug. Das war eine Adaptation des damals bekannten Ausspruchs: „Je länger die Haare, desto kürzer der Verstand". Und es hing natürlich auch mit dem Isais-Aspekt zusammen, wovon aber nichts nach außen drang. Erika, die bis dahin eine kinnlange Frisur getragen hatte, ließ sich nun einen kurzen Stufenhaarschnitt à la Leona machen. Das war für die Zeit recht ungewöhnlich. Trotzdem taten es auch andere junge Damen des „Klubs", und ernteten dafür Komplimente. Also entschlossen sich weitere dazu. So stimmte dann bald der Untertitel des Clubs. Es ist aber nie Bedingung für die Mitgliedschaft gewesen. Der wahre Hintergrund all dessen war sicher auch die Mondspiegel-Magie, auf welche Leona zunehmend setzte. Für ihre Sphärentor-Pläne und mehr brauchte sie geeignete Mitstreiterinnen. Im Sommer 1923 hatte sie in ihrem engsten Kreis 14 junge Frauen zwischen 19 und 26 Jahren, auf die sie bauen konnte, dazu natürlich Erika (es gab übrigens noch eine zweite junge Frau mit dem Vornamen Erika in dem Club). Doch nicht jede, die im „Damen-Automobil-und-Schach-Klub 1923" mitmachte, gehörte auch der „Magischen Riege" an. Welche geeignet war, versuchte Leona vorher festzustellen. Aber jede, die wollte, bekam den Haarschnitt im feierlichen Ritual bei Vollmond. Leona ging davon aus, daß manch eine sich erst dadurch voll entwickeln würde. Auf alle Fälle hat der „Klub" von da an in magischer Hinsicht sehr gut arbeiten können. Teile dessen, was dazu protokolliert wurde, sind noch vorhanden und sollten bei Gelegenheit genau angesehen werden.

Die beiden offiziellen Club-Anliegen – Automobil und Schach – waren damals so wenig typisch für Frauen wie noch heutzutage. Der Auto-Spleen ging auf Erika zurück, das Schachspiel hatte Leona gern. Diese verwendete zeitweilig auch eine stilisierte Schach-Königin als persönliches Signet und Siegel. Ob sie wirklich eine gute Schachspielerin war, steht auf einem anderen Blatt. Die beiden bezeugten Schachturniere zwischen dem Damen-Club und dem ortsansässigen Herren-Schachverein gingen auf breiter Linie zugunsten der Herren aus. Es soll aber allen Beteiligten viel Saß gemacht haben. An die große Gaudi mit anschließender Autoflitzerei herrschte noch lange Erinnerung. Den Damen kam es auf das Gewinnen beim Schach sichtlich nicht an.

Damen-Klub

Es ist nicht ganz klar, inwieweit beim „Damen-Automobil-und-Schach-Klub" einfach die Lebensfreude das Anliegen war. Die Frauen waren zu der Zeit gerade Anfang 20. Mehrheitlich kamen sie wohl aus dem bürgerlichen Mittelstand, aber wenigstens zwei, so auch Erika, waren ausgesprochen vermögend. Und im Hintergrund des offen Sichtbaren standen zweifellos spirituelle und magische Ambitionen. Man darf sich aber auch Leona nicht als eine durchgeistigte Einsiedlerin vorstellen! Dennoch entstanden in den Jahren 1923 bis 1926 einige ihrer wichtigsten Texte, und 1927 begannen die Versuche mit dem Vril-Prinzip Sphärenpforte und Sternentor. Die lebenslustigen jungen Damen waren also durchaus produktiv. Eine ansonsten nicht näher bekannte Dame namens Viktoria entwickelte beispieklsweise eine neue Mondspiegeltechnik. Der „Klub" nahm seine Angelegenheiten also durchaus ernst. Wir wissen ja auch von Johanna, daß am Sphärentor-Prinzip mit Nachdruck gearbeitet wurde.

Ob es diesbezüglich einen fruchtbaren Gedankenaustausch mit den Vril-Damen der klassischen Richtung gegeben hat, ist nicht bekannt. Da zumindest Traute mit dem „Klub" von Leona und Erika Verbindung hielt, ist denkbar, daß gute Ideen und brauchbare magisch-technische Methoden von dort in die „Vril"-Arbeit einflossen. Der Sphärenkanalflug war ja auch nichts anderes als eine Abwandlung von Sphärenpforte und Sternentor (siehe unseren Artikel dazu). Aufgrund des bekannten Gezänks zwischen den Damen der einen und der anderen Richtung, ist vermutlich vieles bisher unbeachtet geblieben, was näher zu betrachten wäre. Bislang ist überhaupt nicht erkennbar, wie das Konzept des Sphärenkanals überhaupt entstand, welches ja ein ganz wesentlicher Schlüssel zum Erfolg der Vril-Geräte war (und daher desgleichen für die auf denselben Prinzipien beruhenden Haunebu/Do-Stra-Geräte). Man sollte sich jetzt vielleicht auch nochmals daran erinnern, daß der Auslöser des Konflikts von 1922 zunächst das Scheitern der Jenseitsflugmaschine (JFM) war. Da ging es um grundsätzliche Fragen der magisch-technischen Methodik, und erst dies löste dann ja den Frauenzank aus. Wer hinsichtlich der Verfahrensweise schließlich Recht behielt, ist bis heute nicht geklärt.

Fest steht, daß trotz des Gezänks Erika weiterhin das Gros der Kosten von Marias Vril-Gesellschaft trug. Erika bezahlte bis zuletzt auch das Versuchsgelände in Oberschleißheim bei München sowie die Miete der Werkstätten. Auch Gerti, die für weitere Finanzierung sorgte, stand privat dem „Klub" näher. Auch Gerti besaß ein Auto und fuhr gerne selbst. Schachspielen konnte sie wenigstens soweit es die Regeln betrifft.

Im „Klub" gab es ein eigenes Signet mit zwei Frauenköpfen des Leona-Typs (jedoch allgemein, nicht mit Leonas Profil). Auch die Schach-Königin sowie eine weiße Rose wurden gerne als Zeichen verwendet. Neben der Tür von Erikas Haus am Tegernsee, dem Treffpunkt des „Klubs", gab es damals eine Holzschnitzerei, die eine Verbindung aus diesen drei Motiven zeigte. Leider ist sie nicht erhalten, obwohl das Haus noch steht. Es wurde allerdings modernisiert. Das Vril-Signet wurde im „Klub" gerne in verdoppelter Form verwendet, aber auch in der normalen und in den Vril-Farben. Das Zeichen eines Frauenkopfs á la Leona auf einer strahlenden Sonne, das Leonas damaliger Geliebter entworfen hatte, wurde nur in der Anfangszeit benutzt. Leona, die damals als einzige solch einen Haarschnitt hatte, wollte nicht, daß das Klub-Zeichen wie eine Äußerung persönlicher Wichtigtuerei wirken könnte (anders als bei dem Vril-Signet mit den beiden Pferdeschwanzmädchen, welche ja eindeutig die Profile von Maria und Traute zeigen). Erst Mitte 1923, als Leonas Frisur im Club schon verbreitet war, tauchte der Kopf dann verdoppelt wieder auf. Leona war sonst aber kein Ausbund an Bescheidenheit. Leonie M. ist eine sehr hübsche Frau gewesen, die das auch genau wußte.

Erst viel später wurde übrigens eine Variante des Club-Signets mit der „Schwarzen Sonne" über den beiden Köpfen angefertigt, wie es das Zeichen in der Zeit nicht gab. Damals befand sich der Vril-Blitz in einer strahlenden Sonne, die dem ersten Frauenkopf-Signet nachempfunden war, welches dann sehr viel später vom N.O.V. neu belebt wurde, welcher den Frauenkopf auch sonst wieder benutzte.

KVM 1923 Art

Wir können über den „Klub", wie die Gemeinschaft von Erika und Leona in Briefen oft einfach genannt wird, also nicht allzu viel sagen. Daß von dort Geld für das „Vril-Projekt" kam, und zwar auch noch lange nach der Verselbständigung, ist belegt. Welche magisch-technischen Beiträge von dort vielleicht geleistet wurden, ob von dort womöglich sogar sehr Wichtiges kam, das bleibt vorerst im Ungewissen. Möglich, daß man diesbezüglich klarer sehen wird, wenn mehr der noch vorhandenen Privatbriefe sowie die magischen „Klub"-Protokolle, soweit vorhanden, daraufhin studiert worden sind. Ob das völlig Unerwartetes ergeben wird, läßt sich jetzt kaum einschätzen. Damit rechnen sollte man nicht, es aber auch nicht ausschließen.

Auf alle Fälle hatte der Vril-Kreis zwei Hälften, und beide hingen mehr oder weniger bis zuletzt zusammen.

       
               
               
     

       
               
               
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