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Die Frauen im Z-Plan

       
     
       
     

AZP - Duesseldorf 2009

       
     
       
      Weiteres zu einem Themenkreis voller Rätsel

Von den neuen Erkenntnissen, die sich durch die Anstrengungen des Arbeitskreises Z-Plan bisher ergeben haben, ist schon eine Menge berichtet worden. Und trotzdem ergibt es sich so, daß immer noch weitere Hinweise auftauchen und daß zusätzliche Erkenntnisse gewonnen werden können. Die Tätigkeit des AZP, von welcher wir schon verschiedentlich meinten, sie sei nun wohl abgeschlossen, ist es aber doch nicht, und wenn man weiter Ausschau hält so zeigt sich, daß es einen wirklichen Abschluß wahrscheinlich nie geben kann, wenn nicht einmal ein Schlußstrich gezogen wird, der aber doch willkürlich sein müßte. Dabei ist noch gar nicht einberechnet, daß ein Anschlußbuch zum ersten Roman in Aussicht steht, in welchem sich wieder Neues ergeben dürfte, und wo teilweise auch Resultate aus der AZP-Tätigkeit verwendet werden, wie sicherlich gesagt werden darf.

Im Hinblick auf die kommende Neuausgabe des ersten Buchs, sowie auch des dazu vorgesehenen Anschlußromans, wäre es sicher nicht klug, schon jetzt alles zu verraten, was zukünftig im größeren Zusammenhang der Angelegenheiten um das Thema „Z-Plan" geboten werden wird. Doch gerade weil sich so viel an Neuem ergeben hat, und vielleicht sogar noch weiter ergibt, dauert die Überarbeitung natürlich an, so daß der Termin für das Neuerscheinen immer wieder verschoben werden muß, damit sich die Mühe lohnt. Dies wieder macht es doch ratsam, den einen oder anderen Einblick schon im vorhinein zu geben.

Die Mehrzahl der Personen des Buchs sind Männer, und das ist bei dem Stoff, mit dem es sich beschäftigt, auch natürlich. Mehrere dieser handelnden Personen haben reale Vorlagen, wenigstens ansatzweise.

Was die Frauen im Z-Plan anbelangt, so haben wir bisher vor allem über die Vera viel berichtet, und die Vorlageperson zu dieser ist ja auch der Ausgangspunkt für die Tätigkeit des AZP gewesen. Es gibt zu ihr tatsächlich noch immer wieder Neues was interessant ist, sie ist wohl auch diejenige Figur des Romans, welche im Hinblick auf weiterführende Erkenntnisse am ergiebigsten ist.

Vera ist aber nicht die einzige wichtige Frauengestalt des Buchs. Es gibt da auch noch andere, über die mehr nachzudenken sich lohnt. Dazu kommt dann noch eine weitere Frau, welche in der realen Geschichte eine Rolle gespielt hat, die jedoch im Roman gar nicht erwähnt wird. Ob diese Frau in der Neufassung die eigentlich nötige Beachtung finden wird, ist noch nicht sicher. Um so mehr verdient sie es, vom AZP näher betrachtet zu werden, nämlich Veras Freundin Susanne. Da diese noch hier in der Nähe lebt, müßte ihr, falls sie im Buch vorkommt, selbstverständlich ein anderer Name gegeben werden. Man muß abwarten, was diesbezüglich geschieht.

Außer den für die weiterführenden Hintergründe wichtigen Momenten, sollen aber auch verschiedene Kleinigkeiten und Einzelheiten noch näher beleuchtet werden, die es leichter machen, ein möglichst plastisches Bild von den Ereignissen zu erhalten, die sich abgespielt haben, soweit es sich dabei um die realen Dinge handelt.

Z-PLAN-Frauen

Auf einige ergänzende Punkte zu Vera kommen wir nachher noch, und im Zusammenhang mit ihr gibt es über etwas zu reden, was bisher nur angedeutet wurde. Jetzt aber soll zuerst den anderen Frauengestalten des Romans Aufmerksamkeit gewidmet werden.

Die erste Frauenfigur der Geschichte neben Vera, über die noch näher nachzudenken sein dürfte, ist die magisch handelnde Astrid.

Diese hat, so, wie sie im Buch dargestellt ist, keine ganz direkte Vorlage in der Wirklichkeit. Sie ist eine sozusagen künstlich erschaffene Figur, in der mehrere Vorbilder aus unterschiedlichen Zeiten sich zu einer neuen Figur vereinigen.

Die Inspiration zu Astrid kam aber sicher zuerst aufgrund der beiden in der Zeit um Anfang der 1970er Jahre in Düsseldorf tätigen Damen, welche sich mit magischen Angelegenheiten beschäftigten und ihre magischen Fähigkeiten auch praktisch anwendeten, indem sie diese gegen Honorar anboten. Der Erfolg dieser beiden Damen, die damals etwa Mitte 20, bzw. Anfang 30 waren, ist in wohlhabenden Kreisen, die sozusagen eingeweiht waren, recht gut gewesen. Darüber haben wir schon berichtet, es steht wohl auch in den CN-Artikeln über Makaara/Makara-Magie erwähnt. In erster Linie berieten diese Frauen Geschäftsleute, auch einige Kommunalpolitiker und sogar Bundespolitiker, die damals noch in Bonn waren, sollen zu ihren Klienten gezählt haben.

Das wichtigste magische Verfahren, welches diese beiden jungen Frauen anwendeten, war tatsächlich das eines magischen Steins, welcher auf einer speziellen Scheibe Anzeigen gab. Es handelte sich also um ein Makaara-Prinzip. Außerdem betätigte sich die ältere der beiden aber auch als Kartenlegerin und Spiritistin. Die jüngere dagegen ist wohl diejenige gewesen, die vor allem mit der magischen Scheibe und einem Stein tätig war, und das scheint die größten Erfolge gebracht zu haben.

Optisch sind diese beiden der Astrid im Buch nur ungefähr ähnlich gewesen. Beide waren hellblond. Sie hatten zwar lange Haare, die eine etwa bis zur Taille oder an die Hüften, jedoch nicht ganz so lang wie die Astrid des Romans. Diese ist aber, soweit es die traditionelle Makaara-Methodik angeht, als die optimale Makaara-Magierin beschrieben.

U. als Astrid

Vom Typ her dürfte eine weitere Frau da zur Vorlage von Astrid gedient haben, welche aber erst später und in München in Erscheinung trat. Diese war rothaarig. Sie benutzte einen speziell geformten Bernstein, welcher sich auf einer Keramikscheibe drehte, und von ihr wurden auch zusätzliche Elemente benutzt, welche Personen darstellten, wie es im Buch geschildert ist.

Das Einbringen einer Makaara-Befragerin im Buch war vielleicht auch, wenn nicht sogar besonders, durch die Schilderungen der „Vril-Damen" mit inspiriert. Dies ist bisher allerdings nur eine Annahme, man sollte diese Frage noch klären.

Doch auch das Motiv der „Baphomet-Braut" könnte bei der Ausformung der Figur Astrid mit eine Rolle gespielt haben, darauf gibt eine Szene des Buchs einen Hinweis, als die Figur aus dem grünen Paket in Funktion versetzt wird.

Ausdrücklich genannt sind die Bezugspunkte „Vril-Damen" und „Baphomet-Braut" nicht, denn das hätte wohl zu weit weg vom Kern der Handlung geführt.

Vril-Gesellschaft

Auch wenn also ein direkter Verweis auf die „Vril-Damen" im Zusammenhang mit Astrid im Roman nicht gegeben wird, ist es doch sehr naheliegend, daß dieses Motiv dabei wenigstens indirekt berührt werden sollte. Astrid ist ja diejenige, die den Fund von Alotti richtig zu deuten weiß, welcher praktisch der Schlüssel zum „Vril 7" ist.

Die gedachte Querverbindung Astrid-Makaara-Vril kann schwerlich von der Hand gewiesen werden, und letztlich ist es im Buch ja auch Astrid, die durch Familie als ein Glied der Canaris-Kette erkennbar wird.

Von der Tiefenbedeutung her ist Astrid wohl sogar die wichtigste Frauengestalt des Buchs, noch vor Vera.

Sicher ist, daß hinsichtlich des Charakters der Astrid noch eine weitere, magisch nicht aktive, Dame wesentlich gewesen ist, die allerdings hellbraune und nicht ganz so lange Haare hatte. Diese war aber nur privat für den Verfasser des Buchs von Bedeutung, sie hatte mit den verschiedenen Hintergründen nichts zu tun.

Da Astrid keine unmittelbar-reale Vorlage hat, ist auch ihr Wohnsitz an der Benrather Schloßallee nur fiktiv. Die Innenausstattung, soweit es die speziell magischen Räumlichkeiten betrifft, dürften relevanten Beschreibungen entnommen sein. Besonders die Schilderungen der sexualmagischen Vorgänge, etwa die „Übergabe des Lichts Pralada" an Lukowsky, gehen auf alte magische Beschreibungen zurück. Diese haben viele Wege durchlaufen, vom alten Orient über die Gnosis-Epoche bis in die Neuzeit. Mit den Dingen der „Vril-Gesellschaft" stehen diese aber nicht in Verbindung, in neuerer Zeit gab es so etwas eher in kleinen privaten Kreisen.

Der magische Vorgang der „Übergabe des Lichts Pralada" gehört aber wohl zu den bemerkenswertesten Darstellungen des Romans, auch wenn sie in der zeitnahen Realität keine Entsprechung finden. Dabei ist es sicherlich nicht bloß darum gegangen, den Helden der Geschichte Dank der inneren Pralada-Lichtkraft für die fernere Handlung mit einer gewissen Logik jung zu erhalten, sondern auch darum, diese vergessenen Methoden wieder in Erinnerung zu rufen. Dazu kam wahrscheinlich auch noch, daß der Pralada-Akt eben bloß von einem Frauentyp wie Astrid, oder auch Vera, ausgehen kann, nicht dagegen von den auf anderen Gebieten vielleicht magisch stärkeren Isais-Typen. In gewisser Weise kann man ja sogar davon sprechen, daß eine Art Wettbewerb bezüglich magischer Macht und Fähigkeiten besteht zwischen der Meinung, die magisch fähigeren Frauen seien entweder die Makaara-Typen mit sehr langen Haaren, oder die Isais-Typen mit kurzer Frisur. Gerade weil oft die Isais-Typen als im Vorteil betrachtet werden, ist mit Astrid da vielleicht ein Gegengewicht gebracht worden. Auch Vera entsprach ja, rein äußerlich gesehen, dem „Makaara-Typ", auch wenn sie von der Wesensart her viel eher zur Isais-Seite paßte, welchen sie dann im Herbst 1972 auch wenigstens zeitweilig annahm. Als der Roman geschrieben wurde, ist dies aber noch nicht bekannt gewesen, was wohl die Bevorzugung des Makaara-Typs erklärt.

Diese magischen Begriffe sind eigentlich nicht üblich im AZP, hier für CN im Internet werden sie aber einmal verwendet, da vielen dies etwas sagt.

zu Astrid 2

Dies alles zeigt jedenfalls, daß die beiden jungen Damen in Düsseldorf, welche in einer Wohnung am Wehrhahn ihre „Ordination" für magische Beratung betrieben, kein direktes Vorbild für Astrid gewesen sind. Bilder dazu finden sich bei den CN-Artikeln zum Thema Makaara, ferner eines, in S/W, in der CN-Galerie, diese brauchen daher nicht wiederholt zu werden. Wir zeigen jetzt andere Beispiele.

Makaara-Frauen

Ungerechtfertigt war übrigens die manchmal von einigen geäußerte Meinung, die beiden Makaara-Damen in Düsseldorf hätten auch „Liebesdienste" offeriert. Das stimmt sicher nicht, obwohl sie sich oft in einer aufreizenden Aufmachung zeigten. Zur damaligen Zeit bestanden diesbezüglich noch andere Maßstäbe als jetzt, wo huröses Auftreten sogar schon bei Schulmädchen nichts Ungewöhnliches ist.

Bei dieser Gelegenheit: Sogar Vera ist ja manchmal als ungehörig betrachtet worden, wenn sie ihre Haare offen hatte, was sie aber nur tat, wenn diese ihr sonst Kopfschmerzen bereiteten. Offene lange Haare galten sozusagen als ein „offenes Angebot" an Männer, als ein gezieltes erotisches Signal, was ja auch nicht ganz falsch ist. Auch darum hätte sich Vera ihre langen Haare gerne abschneiden lassen, denn nichts lag ihr ferner, als Männer erotisch provozieren zu wollen, sie hatte da ja sogar ein bißchen ein gestörtes Verhältnis. Ganz anders als im Roman beschrieben, ist das für Vera also oft ein akutes Thema gewesen, sie hätte viel lieber einen Haarschnitt wie ihre Freundin Susanne gehabt, zu der wir gleich kommen. Es stimmt aber wieder, daß sie zur Zeit der Romanhandlung diesen Wunsch nicht in die Tat umgesetzt hat, und das wohl tatsächlich aufgrund einer gewissen Phobie, denn gewollt hätte sie es sicherlich sehr oft gerne.

zu Susanne

Eine interessante Frauengestalt mit realem Vorbild, die für die Handlung wichtig hätte sein können, ist im Roman gänzlich ausgelassen worden. Diese wäre Veras Freundin Susanne (die Abbildung ist ein passendes, äußerlich recht ähnliches Beispiel, kein Originalfoto dieser noch hier lebenden Frau). Susanne war ein Jahr jünger als Vera. Sie interessierte sich sehr für spirituelle und esoterische Angelegenheiten, und das zu einer Zeit, in der dies noch nicht besonders populär war. Susanne kannte auch schon Damals Dinge aus der Isais-Gnosis, das ist erwiesen. Einige Schriften darüber hatte sie aus Frankreich, wo es kleine Hefte gab, welche aus dem Italienischen übersetzt waren. In Deutschland kamen solche Schriften erst später an die Öffentlichkeit, obwohl die meisten Vorlagen, sofern nicht Griechisch oder Italienisch, in Deutsch sind.

 

Susannes Mutter stammte aus einem Vorort von Paris, wo die Familie auch eine recht große Verwandtschaft hat. Susanne ist daher oft in Frankreich gewesen. Sie hatte dort auch Verbindung zu einem Onkel und einem ferneren Verwandten, die im Zweiten Weltkrieg bei der Division Charlemagne waren. Es bestanden also auch da Verbindungen zu Kreisen, die in den Rahmen des Z-Plans passen. Im Buch tritt daher ja auch Herniaire in Erscheinung, was darauf hindeutet.

Man kann also davon ausgehen, daß es viele Geistesverwandtschaften sowie gemeinsame Interessen zwischen Susanne und Vera gegeben hat, und es läßt sich noch gar nicht einschätzen, wie weit diese vielleicht überhaupt gingen, denn Susanne spricht darüber auch heute noch nicht.

Auf den ersten Blick scheint Susanne ein Gegentyp zu Vera zu sein, aber das trifft nur bei oberflächlichem Hinsehen zu, weil Susanne einen kurzen Haarschnitt hatte. Davon abgesehen, waren sich beide sogar äußerlich ähnlich, nur daß Vera größer war (Konfektionsgröße 38), während Susanne eher zierlich ist (Konfektionsgröße 36). Ansonsten aber gab es viele Ähnlichkeiten. Beide hatten eine sehr gut proportionierte Figur, beide waren brünett (Susanne ein wenig dunkler) und, vor allem: beide ähnelten sich vom Gesicht her. Man konnte sie sehr leicht für Schwestern halten! Diese beiden jungen Frauen hatten im übrigen auch bezüglich Farben und Kleidung einen ähnlichen Geschmack. Die Gegensätzlichkeit besteht nur bei der Frage der Frisur. Dabei hat Vera der kurze Haarschnitt von Susanne sehr gut gefallen, manchmal war sie richtig fasziniert von der Idee, sich selbst auch einen solchen machen zu lassen, und sicher ist sie mehrmals nahe daran gewesen. Es hätte ihr sicher auch gut gestanden, aber sie schreckte dann doch davor zurück.

Wenn es einen Menschen gab, vor dem Vera keine Geheimnisse hatte, dann ist das Susanne gewesen. Ihr hat sie am ehesten alles gesagt. Sie konnte zu Susanne auch Vertrauen haben. Das gilt bis auf den heutigen Tag, denn Susanne weigert sich, die Nachforschungen des AZP auch nur irgendwie zu unterstützen.

Niemand im AZP weiß zu sagen, wie groß die Bedeutung von Susanne in den einzelnen Punkten war, die hier zum Thema gehören. Ganz bestimmt ist diese Freundin für Vera sehr wichtig gewesen, wie auch Vera für sie. Man kann nicht ausschließen, daß beide auch später noch in Verbindung standen, wenn nicht sogar noch heute. Aus naheliegenden Gründen unterlassen wir es aber da zu bohren.

Susanne hat zusammen mit Vera auch Ausflüge unternommen, und bis heute weiß niemand außer dieses beiden, wohin. Vielleicht handelte es sich nur um unwichtige Autotouren, vielleicht aber hatte die eine oder andere doch ein bestimmtes Ziel? Wir wissen nicht, welche Geheimnisse die beiden jungen Frauen womöglich miteinander hatten, oder wohl richtiger ausgedrückt: Was Vera ihrer Freundin anvertraute.

Susanne fuhr damals ein kleines Sport-Cabriolet eines Typs, den man heutzutage bloß noch bei Auto-Liebhaber-Treffen sieht. Damals war dieser „Autounion 1000 sp" aber recht populär, besonders bei Damen. Susannes Wagen war außen weiß und hatte eine rote Innenausstattung. Das war viel eher ein „großes Spielzeug" als der BMW 1800, den Vera sich als Leihwagen oft nahm, und Vera war ja auch, bis auf die Haartracht, immer für das Vernünftige. Trotzdem machte es ihr wohl viel Spaß, mit Susanne in dem zweisitzigen Cabriolet zu fahren.

Da Autos bei CN auch immer wieder interessieren, zeigen wir auch einige Bilder dazu, soweit sie für die Sache eine Rolle spielen.

Autounion 1000 sp

Man kann sicherlich nicht sagen, die eine oder die andere der beiden Freundinnen sei der immer führende Teil gewesen. Vielmehr dürfte es Bereiche gegeben haben, in denen entweder die eine oder die andere tonangebend war. In spirituellen Dingen, aber auch in Sachen Mode, ist sicher Susanne tonangebend gewesen. Wo es um Angelegenheiten der Geschichte ging, sowie auch Politisches, war es wohl Vera. Da beide Frauen über eine sehr gute Allgemeinbildung verfügten – beide konnten u.a. auch Klavierspielen – hat es bestimmt keine Hierarchie gegeben. Beide Frauen paßten einfach gut zusammen, und je öfter man darüber nachdenkt, um so mehr taucht die Frage auf, ob Susanne nicht doch eine Rolle in den Angelegenheiten des Z-Plans gespielt haben könnte, von der wir nichts wissen und nichts wissen sollen. Da Susanne beteuert, von so etwas könne keine Rede sein, belassen wir es dabei.

Niemand kann sich auch bloß an einen einzigen Streit oder eine Verstimmung zwischen den beiden Freundinnen erinnern. Sie steckten oft zusammen und hatten sicher auch gemeinsame Geheimnisse. Das wäre nicht möglich gewesen, wenn Susanne nicht Veras hauptsächliches Lebensinteresse geteilt haben würde: Die geheimen Pläne und Ziele, die wir in den Begriff „Z-Plan" kleiden können? Daher erscheint es nicht nur möglich, sondern sogar wahrscheinlich, daß Susanne auf diese oder jener Weise auch ein Bestandteil von Veras Geisteswelt gewesen ist, wenigstens in einem Sinne von stiller Kenntnis. Es wäre somit wichtig, die Vorlagefigur Susanne in der Neufassung des Buchs nicht zu ignorieren.

Allerdings muß man hier sagen, daß Susanne in der entscheidenden Zeit der Romanhandlung meistens in Frankreich war. Sie ist aber auch in dieser Zeit mehrfach vor Ort gewesen, und vielleicht war sie damals sogar so häufig in Frankreich, weil sie dort in Sachen Z-Plan etwas unternahm? Aber nein, derartige Vermutungen sollen nicht angestellt werden! Im Buch aber könnte es gut passen. Auf diese Weise wäre es dann auch ohne Änderung der im Roman schon bestehenden Personen möglich, die typmäßge Einseitigkeit der Frauenfiguren zu überwinden.

Doch nicht allein Susanne, von welcher in der bisherigen Fassung des Buchs noch keine Rede ist, war optisch ein anderer Typ als Vera, dasselbe gilt auch für das prinzipielle Vorbild der wichtigen Romanfigur „Antonietta".

Für der Kern der Z-Plan-Handlung ist sicherlich „Antonietta" eine der wichtigsten Gestalten. Hinsichtlich ihrer Funktion für die Sache ist sie sicher auch gut erfaßt. Sie ist aber, was ihre äußerliche Beschreibung angeht, nichts anderes als eine mit leichten Abwandlungen versehene Variation auf Vera, und das sicher auch bewußt. Vera sollte in keiner Situation dargestellt werden, die nicht dicht an der Wirklichkeit war, oder wenigstens so hätte gewesen sein können. Antonietta wurde daher zu einer Figur, wie sie auch Vera gegebenenfalls hätte sein können. Darum ist Antoniettas äußeres Erscheinungsbild dem Veras ziemlich ähnlich dargestellt, zwar nicht völlig identisch, weil das zu auffällig gewesen wäre, aber doch derselbe Typ.

Tatsächlich hat es für die Person der Antonietta eine ganz andere Vorlage gegeben, welche sich aus zwei Frauen bildete, die einander äußerlich und sowie von der Art her ähnlich waren: Margit und Yvonne, zwei sehr attraktive Frauen, die aber, ganz im Gegensatz zu „Antonietta" oder Vera, kurze Haare hatten. Beide würden auch bezüglich ihrer weltanschaulichen Einstellung gut zu Antonietta passen, sie lebten zu der Zeit als der Roman geschrieben wurde auch beide in Italien. Man kann ruhig sagen, daß Margit und Yvonne ziemlich gut dem Typ der auf Chic bedachten Geschäftsfrau entsprechen, welche ja im Grunde auch die Antonietta des Z-Plans ist. Solch eine Frau trägt sicher keinen langen Zopf, sondern eher eine praktische kurze Frisur, wie sie zu einer eleganten Dame, als welche ja übrigens auch Antonietta beschrieben wird, viel besser paßt.

Betreff: Antonietta

Äußerlich aber widersprechen Margit und Yvonne natürlich beide dem Vorbild von Vera ganz massiv. Es ist insofern logisch, wenn eine so wichtige Figur wie die Antonietta optisch im großen und ganzen ähnlich wie Vera dargestellt wurde, obwohl dies sachlich falsch ist.

Die Antonietta des Romans ist also ohne Frage in optischer Hinsicht nicht nahe an der Realität, sondern sie ist eine Variation auf Vera.

Es gibt aber noch eine weitere Variation auf Vera im Buch, die aber als eine „potentielle Vera" zu sehen sein dürfte, nämlich so wie Vera hätte sein können, wenn ihr Leben eine andere Entwicklung genommen hätte. Diese weitere, vom Original entferntere, Variante ist Marion. Auch diese hat, wenigstens ungefähr, eine reale Vorlage, und auch darum ist die Beschreibung wohl auch leicht verändert worden.

Marion 1

Marion ist wohl gewissermaßen als die Ausformung einer Vera zu verstehen, wie es sie bei einer anderen Entwicklung, unter anderen Lebensumständen und in einem anderen Umfeld, vielleicht hätte geben können. Eine Vera, deren Vater nicht Offizier der Abwehr gewesen war, die ohne Beeinflussung durch Dinge des Z-Plans usw. großgeworden wäre. Bei einem anderen Lebensweg hätte es also wohl auch eine ganz andere Vera geben können. Dies zu zeigen, dürfte die wichtigste Funktionen von Marion sein. Aber natürlich kann jeder dazu seine eigene Meinung haben.

Doch vielleicht kann man sagen, hinsichtlich Vera, Antonietta und Marion im Roman Z-Plan besteht ein Motiv á la Hoffmanns Erzählungen: Drei Frauen in einer Frau.

Die historische Vera-Vorlage, soweit diese sich eindeutig erfassen läßt, ist diejenige gewesen, die im Roman auch Vera genannt wird. Sie neigte zur Sachlichkeit, obwohl sie äußerlich eher romantisch wirkte, besonders auf Menschen, die sie nicht mehr als vom Sehen kannten. Sogar die Auswahl des Autos, das sie am liebsten fuhr, kann dies unterstreichen: Ein Ausdruck der Vernunft, außen, innen und technisch. Der BMW 1800 TI war damals ein beliebter Wagen speziell bei Leuten, die im Straßenverkehr unauffällig bleiben wollten, aber dabei ein Auto wünschten, daß schnell war und eine gute Straßenlage hatte, mit einem Wort das richtige, um im Fall des Falles einen Verfolger abhängen zu können.

BMW 1800 - 1

BMW 1800 - 2

Auch die Tatsache, daß Vera immer einen Leihwagen dieses Modells fuhr ist typisch für sie, denn ein auf sie angemeldeter Wagen hätte durch die Autonummer ganz leicht gefunden werden können, und damit auch sie. Dabei ist unklar, ob Vera wirklich mit Verfolgern zu rechnet hatte, es könnte aber sein, denn eine Spinnerin íst sie ganz sicher nicht gewesen. Und sie neigte auch nicht zur Romantik, darin unterschied sie sich von Susanne. So nüchtern, wie vergleichsweise der BMW 1800 gestaltet ist, so kühl und vernunftbestimmt war auch Vera als Mensch gewesen.

Ihr stand übrigens auch noch der Mercedes 220 SE ihres Vaters zur Verfügung, den sie jedoch kaum benutzte (diesen übernahm dann ihr älterer Bruder), manchmal kam sie aber auch mit diesem Wagen, der von Mitte der 1960er Jahre stammte.

Ja, Vera ist fraglos ein Mensch von nüchterner Art gewesen, meistens sehr sachlich, beinahe in allem. So gesehen wäre sie, im Original, vielleicht nicht die ideale Gestalt für einen Roman gewesen. Die „Variationen auf Vera", besonders Antonietta, haben dem Verfasser des Buchs da sicher mehr Möglichkeiten geboten, bzw. er hat sie sich auf diese Weise verschafft.

Der Eindruck einer romantischen Persönlichkeit kam bei der Original-Vera wirklich nur aufgrund des Äußeren. Das wußte sie auch. Aber genau deshalb gab sie sich wahrscheinlich gern anders als sie wirklich war. Wer sie nicht näher kannte, schätzte sie leicht falsch ein, und das hat ihr sicher gefallen, ja, es war wohl sogar nützlich.

Die geheimnisvolle Frauengestalt im „Z-Plan" ist und bleibt auf jeden Fall Vera. So gesehen ist sie auch die interessanteste, und sie hat Spuren hinterlassen, welche noch heute am deutlichsten zeigen, daß mehr hinter der Geschichte des Buchs steht, als es einfach bei einem Roman üblich ist. Alles in allem ist Vera eine faszinierende Frau, auch wenn ihre Wesensart teilweise deutlich anders gewesen sein dürfte, als im Buch der Eindruck entsteht. Aber hierbei muß zugestanden werden, daß nur ganz wenige Menschen sie gut genug kannten, um dies beurteilen zu können.

Die weiteren Frauengestalten im Buch haben in erster Linie Funktionen für die Handlung. So auch die diesbezüglich nicht unwichtige Jill. Jede Figur, ob weiblich oder männlich, hat in einem solchen Buch ja eine spezielle Funktion für die Geschichte, die geschildert wird, und für die Aussage, die vermittelt wird.

Insgesamt gesehen hat das Buch mehr männliche Handelnde als weibliche, was noch deutlicher wird, wenn man erkennt, daß drei der Frauengestalten, nämlich Vera, Antonietta und Marion, im Grunde drei Seiten ein und derselben Frau darstellen

die wichtigsten Männer des Buchs zu behandeln, soweit diese einen konkreten und interessanten Hintergrund aufweisen, wird gelegentlich in Angriff genommen werden.

Frage - Vera 3

Gemessen an den Maßstäben des Jahres 2009 ist sicher keine der weiblichen Personen des Z-Plans eine „moderne Frau" gewesen, sondern alle entsprechen dem klassischen Bild der Frau, wenn auch vom Wesen her auf unterschiedliche Art. Das ist ohne Frage auch realistisch, trotz da und dort kleiner Einschränkungen.

Die Wirklichkeit ist zum Glück nicht so roh und geschmacklos wie Hollywood & Co, auch wenn die negativen Einflüsse von dort schon viel Unheil bewirkt haben.

       
               
               
     

       
               
               
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