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           Erik Jan Hanussen  (Teil 2)

       
     
       
     

Erik Jan Hanussen  -  Teil-2

       
     
       
      Wie Hanussen dachte

Mit unseren Betrachtungen über Erik Jan Hanussen wollen nicht dessen Lebensgeschichte erzählen. Dies zu tun würde zwar nützlich sein, da es bisher keine einzige Biographie dieses Mannes gibt, die seiner Persönlichkeit gerecht wird, doch bestehen bezüglich seines Lebenswegs nach wie vor viele Lücken, oft fehlen zuverlässigem Informationen. Es mag auch sein, Hanussen selbst würde nicht alles über sich preisgeben wollen. Nicht, weil er Ungutes zu verhehlen hätte, sondern weil es Dinge geben kann, die mit Recht im Verborgenen bleiben sollen.

Unsere Schilderungen sind somit auch nicht chronologisch, sondern sie setzten immer dort ein wo wir glauben, bisher Unbekanntes – oder Verschwiegenes – schildern, resp. aufgellen zu können; und dies mit dem Respekt, den dieser Mann unserer Überzeugung nach verdient.

Wie Hanussen dachte, was er für richtig hielt und wie sein Glaube war – wie auch, was er im Hinblick auf die Zukunft hinterlassen hat -, das sind zweifellos die wichtigsten Punkte in unserer Betrachtung; und vieles in dieser wird sich von dem unterscheiden, was gemeinhin behauptet wird. Wenigstens in einigen wichtigen Punkten sind wir gegenüber anderen Stimmen aber im Vorteil, denn wir können beweisen, daß das, was wir sagen, tatsächlich Hanussens Auffassungen entspricht.

Doch ehe wir zu diesen überwiegend spirituellen Punkten gelangen, wollen wir über jenen Teil im Leben und Wirken des Erik Jan Hanussen sprechen, der am heikelsten und demzufolge auch am umstrittensten ist: seiner Beziehung zu Adolf Hitler.

Wie dieser Punkt von diversen Buchautoren und Filmschaffenden bisher behandelt wird beweist, daß keiner von diesen sich über Hanussens Welt- und Zukunftsbild im klaren ist – anderenfalls würden sie ihre Darstellungen der Dinge nicht riskieren.

Der Schriftsteller Lion Feuchtwanger wählte denn in seinem von der DEFA verfilmten Roman „Die Brüder Lautensack" auch einen Umweg; er behauptete nicht, seine Romanfigur, die unübersehbar Hanussen meinte, sei auf diesen gemünzt. Doch darauf werden wir an späterer Stelle noch kommen.

Eine der zumeist heftig bestrittenen und doch nie widerlegten Annahmen ist die, daß Hanussen und Hitler sich bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt in Wien kennengelernt haben. In der Tat läßt sich dies nicht unter Beweis stellen, und doch spricht manches dafür.

Erik Jan Hanussen – resp. anfänglich noch unter dem Namen Hermann Steinschneider – hatte auf alle Fälle schon frühzeitig Verbindungen zu deutschnationalen Kreisen mit esoterischem Hintergrund. Einiges spricht dafür, daß er es war, der das Grundkonzept für jenen „Germanenorden" mit schuf, aus dem die Thule-Gesellschaft hervorging. Im Jahre 1917, während eines Fronturlaubs, trat Hanussen im Wiener Varieté Ronacher auf. In diesen Wochen dürfte er an mehreren Zusammenkünften deutschnational-esoterischer Kreise teilgenommen haben.

Aber seine erste eventuelle Begegnung mit Adolf Hitler dürfte auf einen noch früheren Zeitpunkt datieren, in jene Jahre vor dem Ersten Weltkrieg, während derer Hitler sich in Wien mühsam durchs Leben schlug. Damals war Hitler noch fern davon, ein bedeutender Mann zu sein. Er hatte keine erkennbare Lebensperspektive, interessierte sich für vieles, ohne aber einen konkreten Lebensweg vor Augen zu haben. Wohl niemand hätte dem jungen Mann aus Braunau damals zugetraut, einmal etwas Bedeutendes leisten zu können – auf welche Weise auch immer. Möglich, daß Hanussen es war, der erkannte, welche Energie in Adolf Hitler steckte, eine Energie, die sich zum Guten oder zum Schlechten entwickeln könnte – je nach dem, wie die Entwicklung der Person es unter welchen Rahmenbedingungen der Geschichte ergab. Hanussen hat offenkundig eine positive Entwicklung angenommen, wofür sein späteres Engagement für Hitler und dessen NSDAP spricht. Er dürfte aber auch gewußt haben, daß dies eine Gratwanderung werden würde. Diesbezüglich hat Hanussen zwei bemerkenswerte Texte hinterlassen, beide handschriftlich in Gedichtform verfasst. Den ersten dieser beiden Texte schrieb er – an Adolf Hitler gerichtet - am 1. Januar 1933. Darin sagt Hanussen den Aufstieg und den Untergang Hitlers in einem Zeitraum von zwölf Jahren voraus.

Hanussen an Hitler  -  1

Wir geben hier vorerst nur die entscheidenden zwei Zeilen dieses Textes wieder, da das gesamte Gedicht einer ausführlichen Analyse bedürfte, was Hanussen darin mit zahlreichen Symbolismen zum Ausdruck bringt. Ohne Kenntnis dessen, was Hanussen mit den Symbolismen sagte, die zu verstehen wiederum erst durch das Kennen seiner inneren Anschauungen möglich wird, läßt sich das Gedicht nicht richtig deuten. Es ist in vielerlei Hinsicht ja nicht wörtlich gemeint.

In dem zweiten der erwähnten Texte, auf den wir später noch kommen werden, verkündet Hanussen aber auch Neuanfang und den Triumph. In diesem zweiten Text hat Hanussen die Symbolismen des ersten zum Teil selbst entschlüsselt. Menschen, die all dies nicht kennen, werden mit Verblüffen feststellen, wie weit und klar Erik Jan Hanussen in so manchen Dingen vorauszusehen vermochte.

Doch darauf, wie gesagt, werden wir an gegebener Stelle kommen.

In der frühen Zeit des womöglich ersten Kennenlernens zwischen Hanussen und Hitler könnte es zu einem viel engeren Miteinander dieser beiden Männer gekommen sein, als auch von jenen, die diese Annahme vertreten, zumeist gedacht wird. Wenn Hanussen davon überzeugt war, daß Hitler eine Mission habe – eine Mission für Deutschland und die Welt, wie Hanussen in seiner Berliner Zeit schreiben wird – so könnte er selbst sich durchaus als ein historisches Werkzeug dieser Mission empfunden haben. Wir müssen uns an dieser Stelle erneut vergegenwärtigen, daß die Österreicher sich damals richtiger Weise durchwegs als Deutsche verstanden haben. Der Wiener Hanussen fühlte also selbstverständlich deutsch!

Hanussens ungewöhnliche Weitsicht dürfte ihn frühzeitig zu der Erkenntnis geführt haben, daß es einen ersten Weltkrieg geben würde, der zum Nachteil Österreichs und Deutschlands ausgehen werde. Vieles, was andre noch nicht einmal ahnten, dürfte für Erik Jan Hanussen zumindest in Streiflichtern durch die Zeit erkennbar gewesen sein: Das Elend der 1920er Jahre, hervorgerufen durch die Diktate von Versailles und St. Germain, die unstete politische Lage in deutschen Landen und die Unfähigkeit der zwischenzeitlich Regierenden, die Dinge zu bessern – wie auch die Chance auf Gesundung und Wiederaufstieg; eine Chance, der eine Gratwanderung zwischen Glück und Unglück, Erfolg und Mißerfolg, Triumph und abermals Elend folgen würde. Wohin die Waagschale sich auf dem Höhepunkt dieser Gratwanderung neigen sollte, das ist auch für den hellsichtigen Hanussen wohl erst spät erkennbar geworden, da das Schicksal sich ja in ständiger Entwicklung befindet.

So mag es sein, daß Hanussen glaubte, Adolf Hitler unterstützen und fördern zu sollen, jenen Mann, der ein Nichts zu sein schien, und in dem doch ungewöhnliche Energien steckten. Hat Hanussen diese geweckt? Ist er es gewesen, der Hitler bewußt machte, daß eine Kraft in ihm schlummerte? Eine Kraft, die zum Guten oder zum Schlechten genutzt werden konnte, und die es daher zu steuern galt? Sah Hanussen in dem jungen Burschen ohne berufliche Zukunft vielleicht schon den Triumphator, noch ehe Adolf Hitler selbst auch bloß ahnte, was in ihm steckte?

Hanussen, so meinen auch Leute, die ansonsten vor dergleichen lieber die Augen verschließen, könnte der Mann gewesen sein, der Hitler sich dessen Möglichkeiten bewußt machte – und der ihm seine schärfste Waffe gab: Die Fähigkeit der suggestiv wirkenden Rede.

Hanussen und Hitler

Erik Jan Hanussen besaß viele Talente. Dazu gehörte auch die Fähigkeit, überzeugend sprechen zu können. Er war zwar kein Volkstribun, doch er wußte um die Macht des richtig angewendeten Wortes. Insbesondere kannte Hanussen das Resonanzgesetz. Er wußte genau, wie Menschen beeinflußt werden konnten – ob im einzelnen oder in Massen – wie ein Mann, der von Natur aus über gewisse Energien verfügte, diese zur Entfaltung bringen konnte, um Millionen von Menschen in seinen Bann zu schlagen.

Über die offenbar geradezu magische Wirkung von Hitlers Reden, von seiner Ausstrahlung, ist viel gerätselt worden. Diese Energie erfaßte Menschen jeder Bildungsschicht, Arme wie Reiche, und nicht zuletzt zahlreiche Ausländer. Ist es eine magische Energie gewesen, die Erik Jan Hanussen frühzeitig in dem damals noch unbedeutenden Adolf Hitler erkannte, in diesem jungen Burschen, dem niemand viel zutraute – außer eben dem klarsichtigen Hanussen? Er, so denken nicht wenige, hat Hitler die Macht des gesprochenen Wortes gelehrt, die suggestiv-magische Ausstrahlung, welche den Gang der Welt so sehr beeinflussen sollte. Gewiß in der Hoffnung, dies würde sich auf dem Grat zwischen Gut und Böse zum Guten auswirken.
Ist Erik Jan Hanussens also eine Zauberlehrling-Geschichte? Das wird noch im einzelnen zu erörtern sein.

Hanussen - Zeitung

Die Zeit schritt voran, und Erik Jan Hanussen – inzwischen als hoch geachteter Mann der besten Gesellschaft in Berlin lebend – begleitete den Werdegang Adolf Hitlers stets mit großer Aufmerksamkeit. Hier läßt sich nun leicht dokumentieren, wie stark Hanussens Überzeugung war, Hitler habe eine Mission zu erfüllen.

Inzwischen gab Hanussen eine eigene Zeitung heraus, die insbesondere von gebildeten Leuten gern gelesen wurde. Hanussen stellte diese seine Zeitung konsequent in den Dienst Hitlers und der NSDAP. Mitunter soll Hanussen auch in SA-Uniform in Erscheinung getreten sein, das ist mehrfach bezeugt.

Erik Jan Hanussen, der Hellseher aus Wien, der längst in Berlin in seinem „Palast des Okkulten" wirkte, hat vielleicht mehr und intensiver am Gang der Geschichte Anteil gehabt, als nüchterne Menschen wahrhaben wollen.

Darüber soll im nächsten Monat noch weiter gesprochen werden.

       
               
               
     

       
               
               
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