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Geheimunternehmungen 
der Achsenmächte
(Teil-4)
AZP: Manila

       
     
       
     

Geheimunternehmungen der Achsenmächte Teil4 - Manila

       
     
       
     

Geheimunternehmungen der Achsenmaechte4

AZP-Teil4: Manila

Die Goldbarrenberge, wie unser Einstiegsbild es zeigt, hat es für unsere Leute am Ende der Philippinen-Unternehmung zwar nicht gegeben, aber sie gingen auch nicht gänzlich leer aus. Welche Vorkehrungen die Achsenmächte gegen Ende des Zweiten Weltkriegs auch getroffen haben mochten: das meiste davon wird sicher noch lange im Verborgenen bleiben. Da oder dort lugt aber doch ein Stückchen unter der Geheimhaltungsdecke hervor, und einen Zipfel von dieser hatte hier angehoben werden können, um wenigstens einen bescheidenen Blick darunter zu werfen. Nach diesem gemessen am Ganzen gewiß kleinen Erfolg, war dann ja aber einiges anders gekommen als gedacht.

Am Donnerstag nachmittag saßen sie in Pauls Bungalow zusammen und beratschlagten: „Heronimus", Pedro, Jimmy, R.B. von AZP sowie Paul. Letzterer erzählte nun einiges, was er bisher verschwiegen hatte: Seit geraumer Zeit schon habe er Ärger mit verschiedenen ungemütlichen Personen und Gruppen, die er da oder dort einmal über den Tisch gezogen habe. Seine Gattin hatte er in Verdacht, mit einem Mann aus diesem seinem Fundus an Feinden gemeinsame Sache zu machen, einem älteren Herrn mit holländischen Vorfahren, der von Indonesien kam. Aber ob das wirklich hinter allem stecke, dessen war Paul sich nicht sicher. Pedro glaubte von Pauls ganzer Geschichte das meiste nicht, und das sagte er auch geradeheraus. Er unterstellte Paul, seine durchaus treue Gattin instruiert zu haben, mit dem Gold zu verschwinden, als niemand von ihnen mit so etwas rechnete, um sich dann an einem vereinbarten Ort mit ihr und der Beute zu treffen. Alles andere hielt Pedro für Theater, einschließlich der abgeräumten Bankkonten und des geplanten Gefängnisaufenthalts, damit seine „Story" recht glaubwürdig wirke. Es ging um ausreichend viel, um aus Pauls Sicht solch eine Inszenierung zu rechtfertigen. Pedro kannte Paul schon lange, und hatte mehrfach die Hand an seinem Revolver. Viel fehlte nicht bis zu einem heftigen Streit. Dann gelang es „Heronimus", die Dinge auf eine sachliche Basis zu bringen. Paul sollte die Gelegenheit erhalten, Beweise für seine Version zu erbringen. Dieser beschwor, es gehe vor allem um eine gefährliche Bande von Leuten, mit denen er Ärger habe, und er kenne deren heimliche Treffpunkte. Wenn man einen von denen abpassen könnte, würde man auch dem Gold näherkommen.

Geheimniskrämerei 1

Der angebliche Geheimtreffpunkt der angeblichen Bande sollte ein harmloser Kiosk sein. Den belauerten „Heronimus" und Jimmy, wobei sie Paul auf Nummer sicher hielten, doch da tat sich gar nichts, wie am Ende des Tages festzustellen war.

Unterdessen tat Pedro unserem R.B. den Gefallen, mit ihm nach längst verwehten Spuren der Dame „big ponytail" zu forschen. Solchen Hinweisen nachzugehen, wird nie versäumt, auch wenn die Sache noch so vage ist, denn das ist ja das Ausgangs- und Kernthema des AZP: Vera. Wie zu erwarten, fanden sich von der gesuchten Frau keine Spuren mehr. Im „Hilton Manila" gab es lediglich den Hinweis eines alten Rezeptionisten, auf eine eventuell ähnliche brünette Dame, die zwar keine Pferdeschwanzfrisur hatte, aber besonders lange Haare als offene Mähne. Das müßte vielleicht 1985 gewesen sein. Der Mann erhielt ein großzügiges, zu weiterem Nachdenken anregendes Trinkgeld. Nach dem gezeigten Foto erkannte er Vera nicht, meinte aber, vielleicht könnte sie es doch gewesen sein. Die Dame sei wohl Spanierin oder Portugiesin gewesen. Das wußte er nicht, und konnte es nach rund 15 Jahren auch durch das großzügigste Trinkgeld nicht mehr feststellen. Sie habe so an die zwei Wochen im Hotel gewohnt. Nach einem weiteren Trinkgeld fiel dem Mann sogar ein, daß diese Frau sich in Manila vom Hotel aus eine Wohnung habe beschaffen lassen, nämlich von ihm, und die Adresse ließ sich noch feststellen. Außerdem habe die Spanierin (für welche er sie am ehesten hielt), sich noch vom Hotel aus ein Auto gemietet, ein weißes.

Dame - Manila

Die beiden fuhren dort auch noch hin, doch unter der betreffenden Anschrift war diese Frau nicht mehr zu finden. Gleich mehrere ältere Hausbewohner erinnerten sich aber vage an eine Europäerin, auf welche die Beschreibung paßte. Sie hätte die Wohnung etwa ein Jahr gehabt, vielleicht auch zwei Jahre, wäre aber nur selten da gewesen. Das lag lang zurück. Einiges hätte zu Vera passen können, anderes aber nicht, und von der Logik her sprach wohl auch nicht viel dafür, daß jene Frau Vera gewesen war. Die Suche nach ihr hat ja in den vergangenen Jahren ergeben, daß da oder dort durchaus einmal eine Frau auftauchte, die Vera von ferne gesehen hätte sein können, diese aber doch nicht war. Selbst wenn, wie der AZP sicher glaubt, Vera spätestens ab 1972 ein aktives Glied in der geheimen „Kette" des alten Canaris war, so mußte sie doch nicht in Weltgegenden wie hier in Asien auftauchen, wo die Achsengeheimdienste sicherlich andere Leute in Reserve gebracht hatten. Für die AZP-Unterlagen also ein weiterer Eintrag unter der Rubrik: „Vera eventuell / eher nicht". Auf jeden Fall hatte R.B. diese Nachforschung Spaß gemacht. Jetzt mußte es aber wieder um anderes gehen.

Am späten Abend machten sie sich zusammen mit Paul auf den Weg zu einem angeblichen anderen Treffpunkt, an dem der „Holländer" oft sei, jener Mann mit dem angeblich Pauls Gattin durchgebrannt war. Jimmy hielt Wache in Pauls Bungalow. Die anderen drei Männer fuhren los. Diesmal blieb „Heronimus" bei Paul im Auto, während Pedro sich dem Gebäude näherte. Er kannte Pauls Frau gut genug, um sie gegebenenfalls auch auf einige Entfernung oder durch ein Fenster zu erkennen – und er hatte auch eine Ahnung, wen Paul mit dem „Holländer" eventuell meinen könnte, falls seine ganze „Story" nicht gelogen war, was Pedro für wahrscheinlich hielt. Er hatte „Heronimus" darum auch vorgeschlagen, Paul durch einige listige Fragen der Lüge zu überführen. Das war allerdings bisher nicht gelungen.

Geheimtreff - M

Nach etwa einer Dreiviertelstunde kam Pedro zurück zum Wagen und stieg ein. Er war mehr denn je davon überzeugt, daß Paul log. Doch immerhin hatte er jenen „Holländer", von dem er annahm, es sei der, den Paul meinte, an einem Tisch hinter erleuchtetem Fenster gesehen, jedoch zusammen mit vier anderen, durchwegs jüngeren Männern: keine Frau weit und breit, und am wenigsten die von Paul. Sie fuhren zum Bungalow zurück, und unterdessen erzählte Pedro: Dieser „Holländer" sei in der Tat eine bekannte Größe im Handel mit allem Möglichen und Unmöglichen zwischen Indonesien und den Philippinen, Taiwan und Singapur. Wer den zum Feind habe – etwa, weil er ihn betrogen habe – könnte schon Ärger bekommen. Daraufhin gab Paul zu, mit dem „Holländer" vor einer Weile aneinander geraten zu sein. Paul änderte jetzt seine Story indem er nun meinte, vielleicht sei seine Gattin ja auch nicht mit diesem Mann durchgebrannt, sondern habe bloß versucht, den Streit mit ihm zu schlichten, damit sie dann endlich Ruhe hätten. Dann müßte aber der „Holländer" jetzt das Gold haben. Was er noch auf der Bank hatte, habe wohl nicht gereicht, um mit dem Burschen erstmal Frieden zu kriegen, und so hätte ihm seine Frau wahrscheinlich das Gold gegeben, oder das meiste davon, und nun halte sie sich irgendwo versteckt. Pedro wurde ärgerlich, er war überzeugt, Paul habe soeben einen anderen Schwindel aufgetischt. Dieser aber beschwor (wieder einmal), er habe jetzt durchschaut, was passiert sei, und am nächsten Morgen wollte er das beweisen.

Man schlief in Pauls Bungalow. Pedro bestand darauf, daß einer immer wach bleiben sollte, damit Paul sich nicht womöglich aus dem Staub mache.

Philippinen 21

Am nächsten Morgen gegen 8 Uhr 30 fuhren sie los. Pedro saß am Steuer, Paul neben ihm, um den Weg anzugeben, „Heronimus" und R.B. hinten (Jimmy blieb wieder als Nachhut im Bungalow). Während der Nacht hatte sich Paul entweder eine neue Story ausgedacht, oder die schon vorgebrachte, jetzt mit so vielen neuen Farben versehen, daß sie neu wirkte. Pedro glaubte ihm kein Wort, und auch „Heronimus" war voller Zweifel (so R.B.s Eindruck). Nach mehreren Lügen und Herumdrucksen, erklärte Paul endlich, das Goldgranulat habe zwar seine Frau, und er wisse ganz bestimmt nicht, wohin diese damit sei, aber die beiden Goldbarren, also die hätte er zu einem Bekannten gebracht, einem alten Chinesen, der sie unauffällig bearbeiten solle. Daß ausgerechnet ein Chinese nun mit diesen ursprünglich chinesischen umgehen sollte, fand Paul komisch, doch lustig war er keineswegs. Er meinte nämlich, ein grünblauer Wagen mit mehreren Männern darin fahre ihnen nach, und der gehöre dem „Holländer". Tatsächlich war solch ein Wagen hinter ihnen. Pedro, der sich bei Pauls vielen krummen Geschäften so etwas durchaus vorstellen konnte, fuhr durch mehrere kleine Straßen, um festzustellen, ob der blaugrüne Wagen sie tatsächlich verfolgte – und es war so. Jetzt hieß es, den Verfolger abzuschütteln.

Einfach drauflos

Für R.B. vom AZP wurde nun eindeutig klar, daß dies kein urlaubsähnlicher Aufenthalt werden würde, aber er fand die Sache aufregend und spannend. „Heronimus" und Pedro sahen das wohl anders. Beide hatten schon mehr Abenteuerliches erlebt, sie waren daher anders auf die Situation eingestellt.

Zwar hatten sie es hier weder mit Leuten von einem Geheimdienst zu tun noch gar mit Angehörigen der geheimnisumwobenen Organisation „Sechmet", sondern mit der Unterwelt von Manila, doch auch die konnte sicherlich ungemütlich sein. „Heronimus" ärgerte sich, „seine Mauser" nicht dabeizuhaben, die er in Südamerika immer in Griffweite zu haben gewöhnt war. Wegen der Flugkontrollen hatte er sie in Caracas lassen müssen. Immerhin hatte Pedro seinen 38er. Er war aber auch als Autofahrer so gut, die Verfolger abhängen zu können. Nachdem sie mehrerer Schleifen gefahren und sich dessen sicher waren, ging es zum Haus des alten Chinesen. Dort in der Nähe gab es eine Baustelle und Baufahrzeuge. Gearbeitet wurde dort jedoch nicht. Der Wagen konnte also auf Numero sicher dort versteckt werden.

Absperrung

Der alte Chinese lebte in recht guten Verhältnissen. Er machte vermutlich gute Geschäfte, welcher Art die im einzelnen auch sein mochten. Er sprach mit den Besuchern Englisch. Die beiden Goldbarren waren noch unberührt. Sie hatten zu kleinen Streifen verarbeitet und dann durch Hitze geschwärzt werden sollen. Selbst bei näherem hinsehen würde das kein Laie für etwas anderes als vielleicht für Stückchen dicker Zinkbleche gehalten haben. So hätten sie an eine Goldschmiede auf Formosa (Taiwan) verkauft werden sollen. Die Verbindungen dazu hatte der alte Chinese. Dieser erfaßte schnell die Situation des Kräfteverhältnisses. Er händigte die beiden Goldbarren aus, gab einen Pedro und den anderen „Heronimus". Diese beiden wurden mißtrauisch, als Paul unbedingt noch bei dem Chinesen bleiben wollte, angeblich, um sich vor seinen Verfolgern, die unduldsame Gläubiger waren, zu verstecken. Pedro und „Heronimus" ließen sich von dem Chinesen die Telefonnummer geben, und dann brachen sie auf. Pedro argwöhnte zwar noch immer, Paul stecke mit dem alten Chinesen viel enger unter einer Decke als er zugab, doch es konnte sich auch so verhalten, wie Paul gesagt hatte.

Ob es so war, und was auf der Schlußetappe der AZP-Philippinen-Unternehmung noch vorfiel, wird das nächste Mal berichtet werden.

       
               
               
     

       
               
               
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