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Gralsjagd  (AZP)

       
     
       
     

Gralsjagd  (AZP)

       
     
       
     

Gralsjagd   (AZP)

Kam der Gral aus Persien?

Während in geistigen Angelegenheiten Kundigere sich mit den Ideen und der Bedeutung hinter den Gralsmotiv befassen, bemühen wir uns, dem Gegenstand „Gral“, also der greifbaren Sache der Seite, näherzukommen. Das ist vielleicht kaum weniger schwierig, als die Gralsmythe und so weiter zu ergründen.

Doch bisher gibt es vom Gral nur Nachbildungen, die nach der Phantasie gestaltet sind. Niemand weiß zu sagen, wie er genau aussieht. Ist die Darstellung der Templer richtig, wovon wir ausgehen, so ist der Kelch Gral eher hoch als breit.

Richard Wagner sah wohl eher einen schalenförmigen Kelch vor seinem inneren Auge, wenn er an den Gral dachte. Er vermutete also einen schalenförmigen Kelch, wie ihn auch die übernächste Abbildung eines Gefäßes aus Persien zeigt.

Der Weg zum Gral ist ja zu allererst ein Weg durch Gedanken und Vorstellungswelten.

Es gibt grundsätzlich immer zwei Betrachtungsweisen: die vom Ziel her und die vom Anfang ausgehende. Vom Ziel her zu denken ist nicht nur einfacher, sondern meistens auch zweckmäßiger – zielführender – als vom Anfang ausgehen zu wollen. Wir wollen dennoch zumindest einen Versuch unternehmen, einen Blick auf den Ursprung des Gefäßes, welches Gral genannt wird, zu tun.

Der Gegenstand Gral ist als der „Heilige Gral“ in Zusammenhang mit dem Christentum ein Bestandteil der christlichen Mystik sowie der Mythen- und Sagenwelt. Diese reicht aber bis in keltisch-germanische Zeit zurück, also in vorchristliche Epochen. Die Frage, die gestellt zu werden verdient, ist die nach seinem möglicherweise vorchristlichen Ursprung – jedenfalls als Gefäß.

Übersehen können wir absurde Behauptungen von wenig berufenen Seiten, den Gral mit einer in der Bibel erwähnten Butterdose gleichzusetzen. Daran ist kein Gedanke zu verschwenden. Dagegen klingt die durch die Templer überlieferte Darstellung glaubwürdig und geradezu vernünftig, das Gefäß sei ein Geschenk des Königs Ulkama Abga von Edessa an Jesus Christus gewesen. Wir gehen davon aus, diese Darstellung als zutreffend annehmen zu dürfen.

Und an diesem Punkt setzt eine interessante Überlegung ein: Wenn der König von Edessa, welches in der Antike die Hauptstadt des alten Makedoniens in Griechenland war, Christus ein Geschenk machen wollte, so dachte er sicherlich gut darüber nach, was dazu geeignet wäre. Sollte man sich nicht vorstellen, daß es sich bei dem bewußten Geschenk um mehr handelte als einen kostbaren Kelch? Etwas, das neben materiellem Wert auch eine spirituelle Bedeutung hat?

Diese Frage führt zum eventuell älteren Ursprung des Gefäßes, welcher, gewissen anderen Aspekten zufolge, auf das alte Persien zurückreichen könnte. Schon Richard Wagner hatte die Linie der Parzival-Geschichte bis nach Persien weitergezogen, weshalb er den Namen in Parsifal veränderte. Kenner wissen, daß Wagner sogar einen vierten Aufzug für sein Bühnenweihfestspiel Parsifal geplant hatte, welcher zwischen dem heutigen zweiten und dritten Aufzug vorgesehen war. Dieser nicht zum Tragen gekommene Akt sollte Parsifals Erlebnisse während der Kreuzzüge behandeln, er sollte den Helden bis nach Persien führen, obgleich die Kreuzzüge sich dorthin nicht ausgewirkt haben. Wagner ließ diesen Gedanken vermutlich vor allem deshalb fallen, weniger wegen der eventuell zu großen Überlänge, die sich ergeben haben würde.

Woher also (das ist die Frage, die uns jetzt beschäftigt), nahm der König von Edessa jenen Kelch, welchen er durch den Jünger Thomas als Geschenk an Christus überbringen ließ? War dieser Gegenstand eigens angefertigt worden? Oder besaß Ulkama Abga ihn bereits, und es hatte damit eine besondere Bewandtnis?

Im iranischen Nationalmuseum werden mehrere Gefäße aus dem persischen Altertum aufbewahrt. Einige von diesen können der Vorstellung vom Gral entsprechen. Wie dieser genau aussieht, wissen wir ja nicht.


Viele altpersische Kunstschätze gingen während der Eroberungszüge Alexanders d. Gr. Sowie auch nachher verloren. Die wenigen erhaltenen Stücke sind also nur Beispiele für eine sicherlich viel größere Formenvielfalt. Die hier (oben) abgebildete Schalenform kommt aber sicherlich der Vorstellung Richard Wagners vom Gral nahe.

Das alte Persien ist eine Urheimat der Magie. Warum sollte es dort nicht auch quasi magische Gefäße gegeben haben, die besondere Eigenschaften besaßen? Ein solches Gefäß könnte in den Besitz des Königs von Edessa gelangt gewesen sein. Und dieser hatte es, vielleicht nachträglich kostbar verziert, Jesus Christus zum Geschenk gemacht?

Als klassische Vorlage für Bilder des Heiligen Grals darf der Stralsundter Nikolai-Kelch gelten. Solch eine Vorstellung kommt am häufigsten vor.

Nehmen wir einmal an, der König von Edessa habe Jesus Christus tatsächlich einen nachträglich in Griechenland verzierten persischen Kelch geschenkt, welcher in alter Zeit eine magische Funktion gehabt hatte. Auf das alte Persien, so meinten viele Gnostiker und auch die Templer, gehe das Wort Abraxas zurück. Der Iran wäre damit also ein Heimatland uralter Magie.

In den Zusammenhang würde ferner gut passen, daß der alte Zarathustra-Glaube eine ganze Reihe von Gemeinsamkeiten mit der Lehre Christi aufweist. Auch bei Zarathustra (bez. Zoroaster) wird unsere Welt durch einen ständigen Kampf zwischen den Mächten des Lichts und jenen der Finsternis beeinflußt, wenn nicht sogar beherrscht.

Wer sich einmal mit den Zoroaster-Lehren, dem Avesta etc, befaßt hat, weiß, daß auf jeden Fall gemeinsame Ansatzpunkte zwischen diesen Glaubensauffassungen und dem ursprünglichen Christentum bestehen. Da Originalschriftzeugnisse aus der Zoroaster-Zeit heutzutage ebenso fehlen wie das wahre Evangelium Christi, ist denkbar, daß die Originallehren einander noch näher waren. Möglich, daß der König von Edessa zur Zeit von Jesus Christus besser bescheid wußte als wir heutzutage.

Die Bezeichnung Avesta ist übrigens nicht der Name des Texts. „Avesta“ bezieht sich auf die avestische Sprache, einen nordiranischen Dialekt, in welchen er verfaßt wurde. Der Titel des Werks lautet eigentlich Upa-Stavaka, was in etwa „Lobpreisung“ bedeutet. Doch auch das parsische, in Indien geschriebene Zend Avesta, welches der Wissenschaft heute bekannt ist, ist eine Umwegüberlieferung. Vieles an Wissen, das nötig wäre, um die etwaigen Geistesverbindungen zum wahren Christentum
erkennen zu können, ist verloren gegangen.


Es bleibt vorläufig also eine bloße Vermutung, der Heilige Gral könne  –  wenigstens als Gefäß an sich  –  seinen Ursprung im alten Persien haben. Undenkbar ist das jedoch keineswegs.

       
               
               
     

       
               
               
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