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Gunfighter II

       
     
       
     

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      Gunfighter II

Die Handhabung des Colt SAA

An dieser Stelle soll versucht werden, über die Handhabung des Colt SAA zu sprechen, soweit das in einem knappen Internetz-Artikel möglich ist; und in allen Einzelheiten wird es ja auch sicherlich niemanden interessieren. Die Waffengesetze eines gegenüber seinen Bürgern ängstlichen Staates verhindern ja ohnehin, daß solch ein Hobby hierzulande möglich wäre, wie es in den Vereinigten Staaten noch der Fall ist. Dabei ist das Gerde ja dummes Geschwätz, Verbrechen würden durch strenge Waffengesetze verhütet, Kriminelle besorgen sich ihre Knarren sowieso schwarz, die gehen nicht in ein Fachgeschäft, um eine auf ihren Namen registrierte Waffe zu kaufen – und ganz sicher keinen Western-Revolver. Aber das wäre ein Thema für sich.

Colt SAA   (1)

Wir sprechen jetzt vom Colt .45 SAA, weil dieser das Original ist und hinsichtlich der Ausführung auch besonders gut gearbeitet (daher auch dementsprechend teuer). In Form und Handhabung wie auch von der Schloßgangqualität her gleichwertig sind die italienischen Lizenzfertigungen der Firma Uberti. Der deutsche „Sauer-Western-Sixshooter", der leider nicht mehr gebaut wird, unterscheidet sich von der Originalvorlage lediglich durch einen indirekten, gefederten Schlagbolzen. Über den Schloßgang sagen manche Spezialisten in den USA sogar, der des Sauer-Revolvers sei der beste. Vom Gebrauchswert her gesehen dürfen aber, wie gesagt, die genannten Revolver gleichwertig sein, auch wenn der Original-Colt ohne Frage bis ins Detail am sorgfältigsten gearbeitet ist.

Colt SAA   (2)

Single-action heißt: Für jeden Schuß muß der Hahn von Hand neu gespannt werden (im Gegensatz zum Double-Action-Revolver). Um damit schnell zu sein – beim ersten Schuß sogar schneller als der Benutzer jeder anderen, moderneren Waffe – ist Übung nötig sowie das Wissen, wie man es richtig anstellt. Darauf werden wir gleich ein wenig zu sprechen kommen.

Colt SAA   (5)

Im Grunde ist die Konstruktion des Colt SAA einfach – einfach und genial! An dieser Waffe kann praktisch nichts kaputtgehen. Geladen wird von der Seite, jede Kammer einzeln. Die Hülsen abgefeuerter Patronen werden durch den versetzt neben dem Lauf angebrachten Entladestab ausgestoßen. Dieser ist nötig, da sich die Hülsen durch die Explosion des Schusses leicht in den Kammern ausdehnen, weshalb sie nicht von alleine herausfallen, sondern eben mittels des Entladestabs ausgestoßen werden müssen. Rechts hinter der Trommel befindet sich die Ladeklappe, die dazu aufgeklappt wird. An dieser Stelle ist der Revolver so gebaut, daß sich für das erneute Laden eine gewisse Führung für die Patrone ergibt.

Colt SAA   (3-4)

Der Hahn hat drei Einraststufen. Die erste ist sehr klein und nur dafür gedacht, den Schlagbolzen von der Patrone fernzuhalten, die vor dem Lauf liegt. Aus Gründen der Sicherheit empfiehlt es sich aber, diese Kammer leer zu lassen, man hat also, obwohl sechs Kammern, in der Praxis nur fünf Schuß (beim gefederten Schlagbolzen ist diese Vorsichtsmaßregel nicht unbedingt nötig).

Die zweite Einraststufe des Hahns ist für das Laden und Hülsenausstoßen, bei dieser dreht sich die Trommel quasi frei.

Die dritte Einraststufe ist dann die für die Feuerbereitschaft.

Colt SAA   (7)

Colt hat in Zusammenhang mit dem Hahn eine kleine aber großartige Erfindung gemacht: Am unteren Ende des Hahns, welches in das Griffstück reicht, in dem sich die Spannfeder befindet, ist eine kleine Rolle angebracht. Beim Spannen des Hahns rollt dieser also gleichsam über die Spannfeder, was den wunderbar weichen Schloßgang bewirkt (später ist dies von anderen Marken kopiert worden).

Im klassischen „Western-Stil" wird der Revolver schon beim Ziehen aus dem Holster gespannt. Zugleich wird schon der Anzug durchgezogen. Der Schuß erfolgt also de facto durch das Loslassen des Hahns.

Die Eigenart der Konstruktion läßt es somit auch zu, weitere Schüsse in sehr schneller Folge abzugeben, indem man den Abzug festhält und den Hahn mit der Handkante der freien Hand mehrfach spannt und wieder losläßt („Fächeln"). Das wird in Wildwest-Filmen oft gezeigt, und es funktioniert wirklich. Allerdings kann auch ein sehr guter Schütze auf diese Art nur auf Distanzen von höchstens zehn Metern sicher treffen. Es ist jedoch kein Märchen, daß dies recht gut funktioniert, zumindest auf Entfernungen von etwa sechs Metern ist es verhältnismäßig leicht möglich – die nötige Übung sowie Konzentrationsfähigkeit vorausgesetzt.

Gunfighter   (6)

Spielt sich die Auseinandersetzung nicht im alten Westen ab, trägt man also kein offenes Holster (welches am Bein festzubinden tatsächlich ratsam ist), sondern muß die Waffe aus dem verdeckten Tragen ziehen, etwa so, wie es die Kriminalpolizisten jener Zeit in den amerikanischen Großstädten taten, so kommt der erste Schuß trotzdem sehr schnell, wenn man die Waffe zum Spannen des Hahns ein wenig in der Hand hochwirft, so daß das innere Mittelgelenk des Daumens diesen erreicht. Das ist natürlich Übungssache, geht aber sehr gut. Auch der heutige Kriminelle mit seiner automatischen Selbstladepistole hätte keine Chance in solch einem Kampf, der Mann, der mit dem Colt SAA umzugehen versteht, wird immer schneller sein.

Das quasi Handwerkliche ist also reine Übungssache. Es hat sich aber immer wieder gezeigt, daß sicheres Schießen mit dem Single-Action-Revolver allein bei einem guten Zusammenspiel von Hand und Kopf funktioniert. Es gibt ja beim schnellen Schießen mit solch einer Waffe kein fixieren des Ziels über Kimme und Korn, da müssen verschiedene Dinge zusammenklingen. Das hat sicher auch etwas mit dem Wesen des einzelnen zu tun, ist aber zum größten Teil doch durch Selbstdisziplin und Fleiß erlernbar.

Gunfighter-Colt

Soweit also nun noch dies, was nicht zuletzt für jene unter Ihnen geschrieben wurde, die den Roman ‚Z-Plan’ gelesen haben oder vielleicht noch lesen werden. Da ging es dem Verfasser ja auch darum, in einer unritterlichen Zeit seine Leitfigur nicht ohne einen Rest von Ritterlichkeit erscheinen zu lassen. Dieser, Ernst Lukowsky mußte aufgrund der Lebenslage, in die er geriet, kämpfen. Doch er sollte es nicht auf die miese Art der heutigen Zeit tun. Das Verwenden eines Single-Action-Revolvers konnte diesen Gordischen Knoten lösen.

Das Kaliber .44-Magnum spielt dabei nur für das Stoppen eines heranfahrenden Wagens durch einen Schuß gegen den Motorblock eine Rolle, ansonsten benutzt Lukowsky .44-Spezial. Anders als im Kino dargestellt, kann nämlich selbst der kräftigste Mann den Rückschlag einer .44-Magnum nicht so halten, daß mehrere schnelle Schüsse hintereinander möglich wären.

Die Kraft der .44-Magnum dient mitunter aber auch als ein Sinnbild.

Damit hätten wir unsere nur anscheinend aggressive Phase bei CN im Netz beendet – es ist nur anscheinend, bloß für sehr oberflächliche Betrachter, Aggression in alledem. In Wahrheit kann davon keine Rede sein, wir sprechen vom guten alten Colt SAA so, wie andere vielleicht über antike Schwerter sprechen – es ist ein Stück Geschichte, um das es hier geht, eine Geschichte von Fairness und Geradlinigkeit, wie die gegenwärtige Zeit sie kaum noch kennt.

 

       
               
               
     

       
               
               
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