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ION  -  Fontego dei Tedeschi

       
     
       
      Ordo Bucintoro - ION

In der vergangenen Zeit, so auch wieder während des Oktobers, sind im Causa-Nostra-Forum interessante Motive erörtert worden, von denen manche uns mehr oder weniger direkt betreffen. Zu diesen gehört an vorderer Stelle die detaillierte Geschichte sowie die korrekte Bezeichnung des „Ordo Bucintoro".

Dabei handelt es sich heutzutage schon längst nicht mehr um Geheimnisse, und diese Einzelheiten betreffen das, was diese Ordensgemeinschaft mit ihrem bis in die Gegenwart wirkenden Wert ausmacht, in keiner Weise. Es wäre nicht mehr als eine unnötige Verkomplizierung gewesen, diese Details darzulegen, weil es dann immerzu hätte nötig erscheinen können zu sagen, was nun diesen und was jenen Zweig des Ordens anbetraf, was wann und von wo aus geschah und was von anderer Seite. Da nun gegen Ende des Zweiten Weltkriegs eine Gruppe italienischer und deutscher Offiziere, zumeist mit ihren Familien, den Namen „Ordo Bucintoro" wieder haben aufleben lassen, welcher wiederum auch an den von Julius Evola und dessen Kreis geschaffenen Ordine Nuovo anknüpfte – hielten wir es für sinnvoll, bei dieser Bezeichnung zu bleiben, und dies wollen wir auch zukünftig so halten. Allerdings hat der alte Geheimbund aus der Epoche der Renaissance, auf den wir bei der Causa Nostra uns beziehen, nicht direkt mit den anderen neuzeitlichen Gründungen zu tun, die eben erwähnt wurden, diese sind sicherlich längst erloschen, dies war eine Erscheinung der betreffenden Zeit.

Will man also ganz genau sein – auch um eventuelle Verwechslungen mit neuzeitlichen Vereinigungen zu vermeiden, so ist es wohl doch sinnvoll, einmal über Einzelheiten zu sprechen, die für das große Ganze nicht wesentlich sind, aber zumindest für die Exakte Sicht auf diese Dinge nützlich sein können. So stellt sich die Geschichte des bewußten Geheimbunds dann streckenweise komplizierter da als bisher gesagt. Darüber soll nun in groben Zügen gesprochen werden.

Der Ursprung des Namens „Bucintoro" an sich darf hier als bekannt vorausgesetzt werden. Er geht auf das Bucintoro-Fest zurück, bei dem besonders die Seeleute sinnbildlich die Vermählung Venedigs mit dem Meer feierten, sowie auf die gleichnamige Prachtbarke, von der noch zahlreiche Gemälde erhalten sind.

Bucintoro ist somit ein Begriff, der mit Venedig und dessen historischem wie mythischem Selbstverständnis fest verbunden ist. Aus diesem Grunde – und auch als besonderes Dankeszeichen an die Republik Venedig, die freiheitlichen Gedanken mehr Spielraum bot als jeder andere Ort zu jener Zeit – wurde die Gründung einer weltanschaulich-politischen Anfang des 16. Jahrhunderts Gemeinschaft „Bucintoro" genannt – vorerst ohne die Zusatzbezeichnung „Ordo" – denn noch war von einer verschworenen Gemeinschaft, einem Geheimbund, keine Rede.

Diese vorläufige Bucintoro-Gemeinschaft hat es tatsächlich schon früher gegeben als jene Vereinigung, die wir aus Ordo Bucintoro bezeichnen. Sie ist auch historisch bedeutungslos gewesen und geriet daher bald in Vergessenheit. Erst sehr viel später, im frühen 18. Jahrhundert, besannen sich einige Nobili dessen und belebten die Bucintoro-Gemeinschaft neu (davon spricht auch Friedrich v. Schiller).

 

Die Gründerinnen und Gründer des Geheimbunds – welchen wir der Einfachheit halber auch weiterhin „Ordo Bucintoro" nennen wollen – konnten also auf eine vorhandene Struktur aufbauen, als sie ihren Plan, einen magisch-politischen Geheimbund zu schaffen, in Angriff nahmen.

Von diesem Punkte an können wir weitgehend in bekannte Bahnen zurückkehren, denn in Prinzip verhielt sich alles durchaus so, wie es bisher dargestellt wurde. Im Grunde sind es lediglich zwei Zwischenschritte, die für Verwirrung sorgen können, trifft man auf den einen oder anderen Punkt gänzlich unvorbereitet. Daher kann die folgende Erläuterung sicher nützlich sein.

Wo die zuerst dagewesene, nach Art und Ziel quasi harmlose, Bucintoro-Gemeinschaft gegründet wurde, ist nicht überliefert, ebenso wenig wie der genaue Zeitpunkt. Es handelte sich dabei, wie gesagt, um eine Verbindung einflussreicher Persönlichkeiten, einschließlich des Dogen, die jedoch keine „gefährlichen" Absichten verfolgte; ihr Programm bestand in Zusammenkünften, bei denen Gemeinsamkeiten gepflegt wurden, sowohl geschäftliche wie sicherlich auch politische. Im übrigen diente diese Bucintoro-Gemeinschaft auch kulturellen, künstlerischen Interessen. Vorerst wohl nur am Rande dürften dort auch weitreichendere, von den meisten vermutlich als utopisch angesehene Gedanken aufgekommen sein, welche über ein neues Reich sprachen, in dem sich das Motiv des Tausendjährigen Reiches der Johannes-Apokalypse mit Ideen der Erneuerung eines mächtigen Römisch-Deutschen Kaiserreichs verbanden. Da in dieser Runde nicht nur Italiener waren, sondern auch einflussreiche deutsche Großkaufleute, wurde wohl das Gedankenspiel einer Vereinigung Italiens und Deutschlands einer Macht erdacht, welche ganz Europa einigen und führen sollte. Für den geeigneten Mittelpunkt eines solchen „Imperium Novum" hielt man Wien. All dies sind sicherlich erst einmal nur Gedankenspiele gewesen.

ION - OrdoImperioNuovo

Einigen Mitgliedern dieser Bucintoro-Gemeinschaft – vermutlich in der Tat vor allem inspiriert durch Antonia Contenta – kam um 1509/10 die Idee, aus diesen Gedankenspielen Ernst zu machen, wozu sie einen ganz eigenen, sehr speziellen Geheimbund schaffen wollten. Anfänglich noch unabhängig von der vorhandenen Bucintoro-Gemeinschaft, gründeten einige Mitglieder von dieser dann in der Tat eine andere, eine wirklich geheime Verbindung: den Ordine Imperio Nuovo. Dieser gab sich ein quasi verschlüsseltes Zeichen, in dem das „O", für Ordo, zwischen die Buchstaben „I", für Imperio, und „N", für nuovo, gesetzt wurde. So entstand jene Abkürzung, die diesem Geheimbund gleichsam den Namen gab: ION

Die in aller Geheimhaltung vonstattengehende Gründung des Ordine Imperio Nuovo - ION - fand kurz vor Weihnachten des Jahres 1511 im Hause der deutschen Kaufmannschaft zu Venedig statt, das darf als sicher gelten. Diese hatte erst wenige Jahre zuvor ein neues Gebäude bezogen, in welches verschiedene geheime Vorrichtungen eingebaut worden sein sollen, wozu spezielle Vorrichtungen nötig waren, die allein durch Zustimmung des Dogen und unter Mithilfe venezianischer Staatsbaumeister möglich waren. Die Entstehung des Gebäudes fällt in die Regierungszeit des Dogen Lorenzo Loredan, der häufiger Gast bei der ersten Bucintoro-Gemeinschaft war und höchstwahrscheinlich sogar Mitglied des ION. So kann es kaum Zufall sein, wenn der Name dieser berühmten Familie später abermals in diesem Rahmen erscheint, und zwar in Gestalt der Livia Loredan (beachten Sie in diesem Zusammenhang bitte auch unseren aktuellen Artikel; „Julietta und Livia"). Die besonderen, bis auf den heutigen Tag geheimnisvollen baulichen Maßnahmen am „Fontego dei Tedeschi" sprechen dafür, daß bereits vor der Gründung des ION geheimbündische Ideen zwischen der deutschen Kaufmannschaft und der Regierung der Republik Venedig im Gange waren. Informationen darüber besitzen wir allerdings nicht. Die Gegebenheit aber, das der neue Geheimbund in diesem Gebäude gegründet wurde, und daß alle seine Gründungsmitglieder schon Angehörige, oder häufige Gäste, der ersten Bucintoro-Gemeinschaft gewesen waren, legt den Gedanken nahe, daß die Vorbereitungen für die Bildung des Ordine Inperio Nuovo bereits weit gediehen waren, als diese dann de facto stattfand.

Das hieße zugleich, daß die Gründung des Geheimbunds wahrscheinlich nicht auf Antonia Contenta und deren Gemahl zurückgeht (letzter spielte dabei auch nie eine herausragende Rolle). Anfänglich scheint der Geheimbund, den wir bisher – im Detail nicht ganz korrekt – Ordo Bucintoro nannten, also der aus der Bucintoro-Gemeinschaft hervorgegangene Ordine Inperio Nuovo, kein von Frauen dominierter, sondern ein von Männern geführter Geheimbund gewesen zu sein. Erst durch das Einbringen magischer Aspekte, konkret und definitiv durch Antonia, dürfte die Bedeutung der Frauen im ION rasant angestiegen sein. Jedenfalls seit Auftauchen von Julietta Montefeltro ist die herausragende Rolle der Frauen des Ordens gewiß. Die Herstellung von Schwingungsschreinen, welche allein durch Frauen möglich wird, ist ebenso gesichert wie die Verwendung von Mondmagiespiegel bei verhältnismäßig vielen Damen der Vereinigung (davon handeln unsere Artikel „Mondspiegelmagie" und „Die Magie des Mondspiegels"). Gewiß nicht ohne guten Grund hat auch erst der ION ein Signet mit einem Frauenkopf verwendet, welcher leicht als Isaiskopf definiert werden kann, während das andere Signet mit Kopf sich dann nicht mehr findet.

ION - ION-2

Die Ziele der Bucintoro/ION sind weitgehend sicher überliefert. Im Übergang vom 20. in das 21. Jahrhundert soll demnach die Zeit reif für jene neue Generalschwingung sein, die erforderlich ist, um das Imperium Novum zu verwirklichen. Die Methoden, diese Entwicklung zu fördern, waren vielfältig gedacht, nicht alles darüber ist schriftlich niedergelegt und erhalten. Unzweifelhaft ist jedoch die phantastisch anmutende Auffassung, mittels spezieller Schwingungsschreine quasi Schleusen zwischen Diesseits und Jenseits zu bewerkstelligen, durch die es den Mitgliedern des ION möglich werde, zur gegebenen Zeit in das irdische Diesseits zurückzulehnen, um an der Vollendung des Neuen Reiches maßgeblich mitzuwirken.

Alles in allem darf gesagt werden, daß die Details der Benennung des geheimen Ordens für das Wesentliche nicht maßgeblich sind, weshalb wir daran auch nicht viel ändern möchten, denn das ist ja nicht der ausschlaggebende Punkt des Ganzen. Wir neigen diesbezüglich auch zu der Annahme, daß die unspektakuläre und bald in den Hintergrund gesunkene Bucintoro-Gemeinschaft und der aktive Geheimbund ION praktisch nicht von einander zu trennen sind, daß vielmehr die erstgenannte eine Bedeckung für den wirklichen Geheimorden war. Die Bezeichnung „Ordo Bucintoro" allerdings, wie schon gesagt, ist erst in jüngerer Zeit gebrauchsüblich geworden.

       
               
               
     

       
               
               
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