Ueberblick

Aus

Ein

mailto:info@causa-nostra.com

Rundblick

Ausblick

Einblick

Rückblick

Überblick
     
   

Einblick 

     

Marcion

       
     
       
     

Marcion

       
     
       
      Marcion

(Korrigiert und vervollständigt)

Die offizielle Geschichtsschreibung weiß über Marcion – oder Markion – wenig Konkretes, sie legt sich daher auch nicht einmal bezüglich seines Lebenszeitraums auf dieser Erde fest. Sie tut damit recht. Die von der Mehrzahl von Theologen diesbezüglich aufgestellten Behauptungen sind nicht nur ungewiß, sie sind sogar falsch, denn Marcion wurde nicht im Jahre 85 geboren, wie diverse Behauptungen aussagen. Marcions genaues Geburtsjahr wissen auch wir nicht, vermutlich war es das Jahr 76. Sicher ist, daß er gebürtiger Grieche war. Daher ist die ursprünglich griechische Schreibweise auch Markion. Er selbst hat aber später lateinisch geschrieben und auch die römische Namensform Marcion verwendet.

Schulwissenschaftlich gesehen gibt es nur eine einzige einigermaßen vernünftige Arbeit über Marcion. Diese verfaßte Adolf von Harnack unter dem Titel, "Marcion, das Evangelium vom unbekannten Gott". Harnack hatte allerdings ein Problem, durch das sein Werk an Wert verliert: er war Theologe (evangelischer) und brachte es einfach nicht fertig, über seinen Schatten zu springen, was notwendig gewesen wäre, um Marcion zu verstehen und richtig darzustellen. Die in Privatarchiven erhaltenen Originalquellen wurden nie an die Öffentlichkeit gegeben, auch Adolf von Harnack kannte diese nicht. Er wußte, es muß auf alle Fälle noch Briefe geben, konnte diese aber nicht verwenden. Aus tiefem Mißtrauen gegen alles Offiziöse, haben die Besitzer der Papiere diese nicht zur Verfügung gestellt. Allerdings ist auch fraglich, ob Adolf von Harnack überhaupt willens gewesen wäre, den offiziellen Auffassungen zu widersprechen. Er blieb also auf halbem Wege stecken, obschon er der Wahrheit stellenweise sehr nahe kam. Allein, was er nicht zu fassen vermochte, war, daß Marcion tatsächlich Christus als den menschgewordenen reinen Gott gesehen hatte - also nicht als irgendeines anderen "Gottes" Sohn. Genau darin liegt ja aber der Kern der Sache; und auch im schwer verfälschten NT weist noch heute so manche Spur darauf hin, etwa wo Christus sagt: "Wer mich sieht, sieht den Vater", oder: "Ich und der Vater sind eines", oder auch: „Ihr (Juden) habt den Teufel zum Vater". Dies wußte v. Harnack sehr wohl. Trotzdem unterstellte er Marcion, dieser Habe Jahwe nicht als den Satan betrachtet, sondern als Demiurgen im Sinne verschiedener gnostischer Sekten. Zugleich widersprach er sich indem er richtig sagte, Marcion selbst sei kein Gnostiker gewesen, sondern habe lediglich Kontakte zu einigen Gnostikern gehabt – was zutrifft, worauf wir gleich noch kommen werden.

Schon in der ersten skizzenhaften Schilderung der Lehre Marcions erkennen wir seine Quelle: Jovian! Die Kenntnis der Jovian-Offenbarung darf in diesem Kreise sicherlich vorausgesetzt werden. Wo diese vielleicht noch nicht bekannt ist, möchten wir auf das Archiv der Gemeinschaft Thule-Tempel hinweisen (thuletempel.org).

Mit dieser Schrift stehen wir mitten in der Wahrheit Christi, wie sie nach unserem Glauben und unserer Überzeugung ist – und wie auch Marcion sie verkündete. Vieles spricht dafür, daß Marcion auch über ein Original-Evangelium verfügt hat, welches der Apostel ihm gab, wenigstens aber über wichtige Teile davon. Dies läßt sich aus Briefen sowohl des Cerdu wie des Praxias schließen (über diese beiden Männer werden wir gleich noch sprechen).

Bezüglich der Jovian-Offenbarung, die Marcion vollständig besessen haben dürfte, gibt es die folgende Geschichte, die in einzelnen Punkten sogar abgesichert werden kann:

Marcion hatte einen jüdischen Vater, dessen ursprünglicher Name Hannan war, und eine griechische Mutter. Kebsweiber (Nebenfrauen) waren im Judentum damals nicht unüblich. Da aber nur als Jude gilt, wer direkt aus jüdischem Blut hervorgeht, also eine jüdische Mutter hat, gilt das Kind einer "goischen" Frau nie als Jude, unabhängig vom Vater (zumal man ja auch nie so ganz genau wissen kann, wer der Vater war...).

Marcions Vater war zunächst Synagogenvorsteher in Athen, ehe er zum Synhedrion nach Jerusalem gerufen und dort angewiesen wurde, eine Scheinchristengemeinde zu gründen, in welcher Christus als Nachkomme Davids und Sohn Jahwes etc. zu predigen sei – also genau das Gegenteil von allem, was der Wahrheit entspricht.

Macions Vater nannte sich nun Jesophus und tat, was ihm aufgetragen worden war. Relativ bald wurde er dann juden-christlicher Bischof von Sinope.

Marcion durchschaute das böse Spiel. Wahrscheinlich durch einen Zufall – eine Fügung – fand er eine Abschrift des ursprünglichen wahren Evangeliums Christi, welches seinem Vater mit eingezeichneten Anweisungen gegeben worden war, wo welche Fälschungen anzubringen seien. Marcion kann damals erst höchstens 20 Jahre alt gewesen sein. In jugendlicher Empörung stellte er den Vater zur Rede. Dieser verfluchte ihn daraufhin und belegte ihn mit dem "Großen Cherem", dem Todesfluch durch sieben Generationen. Dem jungen Marcion blieb nur die Flucht. Er schloß sich zunächst seinem Freund Addru Cerdo an, ein in Syrien gebürtiger Gnostiker (nicht Praxias, dieser lebte später, diesbezüglich war uns in der ersten Ausführung ein Irrtum unterlaufen, da sich die Redaktion von CN im Internetz nicht am Ort der Archive befindet). Cerdo war ein wohlhabender Mann, der mit einer jungen Frau liiert war, die als Magierin in einem der geheimen Isaisbünde tätig war. Nach einigem Besprechen der Dinge beschlossen Marcion und Cerdo, den einzigen noch auf Erden lebenden Menschen aufzusuchen, der das Wort Christi unmittelbar mit eigenen Ohren vernommen hatte: Jovian (Johannes).

Dieser lebte in hohem Alter, aufgrund ihm verabreichten Gifts bereits von Krankheit gezeichnet, in Ephesus. Marcion und Cerdo erreichten ihn in dessen letzten Stunden. Jovian soll zu Marcion gesagt haben: "Auf dich, mein Sohn, habe ich noch gewartet!" und mit diesen Worten gab er ihm, was er sorgsam versteckt hatte: Das Wahre Evangelium Christi sowie seine Apokalypse (im wesentlichen unsere Jovian-Offenbarung, allerdings vollständig, während uns nur die beiden ersten Teile zur Verfügung stehen).

Markion und Jovian

Jovian verstarb, und der Legende nach waren es Marcion und Cerdo, die ihn an einem Ort beerdigten, der nur wenigen bekannt ist (das angebliche Johannes-Grab ist der falsche Platz). Diese Grablegung ist allerdings umstritten. Daß sie so stattgefunden habe geht auf einen Brief des Praxias zurück, welcher diese Behauptung in den Raum stellt, wie er auch einen geheimen Platz der Grabstätte des Apostels angibt.

Bald darauf wurde Marcion gefasst und eingekerkert, aber von seinem Freund Cerdo schnell befreit. Marcion und Cerdo kehrten mit den Gaben Jovians zu dem Kreis der Freundin des Cerdu zurück. Ihren Namen schreibt Cerdo in seinen Briefen nicht aus, sondern nennt lediglich die Initiale M. Es ist nicht sicher, ob eine junge Magierin Namens Metella mit dieser Frau identisch ist, die Praxias später erwähnt. Im Umfeld ihres Geheimbunds, das als verhältnismäßig sicher galt, sollen die in Syro-Aramäisch geschriebenen Texte von Marcion ins Griechische und von Cerdu ins Lateinische übersetzt worden sein (das Evangelium hatten Matho/Mattäus früher bereits übersetzt, doch die Gabe von Jovian war noch im Original, welches er selbst auf Anweisung Christi geschrieben hatte). Der Einfluß dieser Schriften auf alle Beteiligten war groß. Doch während Cerdo, sicherlich auch unter dem Einfluß seiner Freundin, sich für ein Vorgehen im Geheimen aussprach, wollte Marcion das wahre Wort Christi offen verkünden. Durch die Freundschaft zwischen Marcion und Cerdo kam der Irrtum in die Geschichtsschreibung, Marcion sei ein reicher Reeder gewesen, während dieser in Wahrheit Cerdo gewesen ist.

Zusammen gingen Marcion und Cerdo zunächst an den Jordan, um weitere Spuren der Wahrheit Christi zu suchen, und dann nach Syrien und bis an den Indus. Dann kehrte Cerdo in seinen Kreis zurück, während Marcion an den Ort von Karthago zog, wo er, wie durch Fügung, andere Schriften verwandten Inhalts fand. Daß es sich bei dieser Findung u.a. um das Ilu Aschera gehandelt hat, ist eine nicht unwahrscheinliche Vermutung, welche sich jedoch nicht nachweisen läßt. Von dort aus wendete sich Marcion nach Cypern. Auf Cypern errichtete er sein Hauptquartier, und binnen kurzer Zeit hatte seine Lehre vom wahren Evangelium die größte christliche Bewegung der Zeit entfacht. Seine Anhängerschaft überstieg nach übereinstimmenden Quellen bald 600.000 Menschen. Leider ließ Marcion sich darauf ein, in Rom eine offene Disputation auszutragen, zu der es vor Antritt seiner Reisen nicht gekommen war. Damals fühlte er sich wohl auch noch nicht so weit. Später aber fand diese Disputation statt, und bei dieser Gelegenheit wurde er von seinen Gegnern ermordet.

Sämtliche Geschichten, die von Marcions Gegnern verbreitet wurden, haben keine Grundlage in der historischen Wahrheit.

Im Jahre 139 begab Marcion sich nach Rom, wo er die wahre Lehre Christi vertrat. Überliefert ist eine dreitägige Disputation mit seinen Gegnern, in deren Verlauf Marcion abermals zahlreiche Anhänger gewann. Noch ehe eine schon vorgesehene zweiten Disputation stattfinden konnte, starb er durch Gift. Nach Marcions Ermordung war dessen Anhängerschaft führerlos. Schnell gerieten diese zur Friedfertigkeit neigenden Menschen nun unter schwere Bedrängnis. Viele wurden ermordet - andere fanden bei den Geheimbünden Zuflucht, die teils auf der inzwischen stark durch Marcion beeinflußten gnostischen Schule des Simon Magus basierten, zum anderen Teil isaisbündische Gruppierungen waren, denen Cerdo treu geblieben war. So gesehen geht die mittelbare Verbindung Marcioniter-Isais also auf eine sehr frühe Zeit zurück und hat seither auch immer weiter bestanden, Marcion selbst ist aber sicher nie ein Isais-Anhänger gewesen, das muß deutlich gesagt sein. Wir wissen auch nicht, welche Einstellung er dem gegenüber hatte.

Marcion hatte auf der Grundlage der Jovian-Apokalyse eine verschlüsselte Johannes-Apokalypse geschrieben, die, bis auf offenkundige Hineinfälschungen, noch heute Bestandteil des Neuen Testaments ist. Die dazugehörigen "Schlüssel des Marcion" wurden über lange Zeit geheimgehalten, mittlerweile sind sie aber doch da und dort bekannt geworden.

Vieles in dem bisher Gesagten geht auf eigene Quellen zurück, die öffentlich entweder nicht zur Verfügung stehen - oder aber gemieden werden wie vom Teufel das Weihwasser, was verständlich ist. Dies sind zum einen Briefe seines zeitweiligen Weggefährten Cerdo sowie spätere des Praxias, welcher kein Gnostiker war, sondern ein Anhänger des reinen Christentums, ganz den Lehren Marcions folgend.

Marcion Worte

So beziehen sich die offiziösen Schriften - sowohl über Marcion wie auch über die namhaften Gnostiker - ausschließlich auf Anti-Schriften (Contra Marcionem, Gegen die Gnostiker, Celsus, Hypolitos, Ireaneos etc.), und es steht buchstäblich keine einzige Zeile im Originalwortlaut von Marcion sowie von den bedeutenden Gnostikern öffentlich zur Verfügung. Selbst Gutwillige können also nur mehr oder weniger nach richtigem Gefühl und Glück versuchen, zwischen den Zeilen der Contra-Schriften dies oder jenes Stückchen Wahrheit herauszulesen. Das ist stets im Auge zu behalten, wenn sich jemand mit diesen Themen beschäftigt.

Dank Gottes Fügung ist die Wahrheit aber doch nicht verloren; recht empfindenden Menschen wird manches davon schon jetzt zugänglich – und wenn der Tag der Neuen Zeit gekommen sein wird, wenn die Stunde reif ist, dann wird sich die Wahrheit Christi überall durchsetzen!

Daß Cerdo mit einem Isaisbund zu tun hatte, ist nicht neu. In seinen Briefen beschäftigt er sich allerdings mit Marcion und dem wahren Christentum, über die Isasibünde schreibt er nur am Rande. Diese griechischen Bünde jener Zeit sprachen nur selten von Isais, zumeist ist von "Isaie" die Rede (wie in Italien z.B. von Isaria). Die Gestalt ist aber ohne Zweifel jeweils dieselbe.

Marcion hatte also auf jeden Fall damals bereits private Berührung mit einem Isais-Bund, was vielleicht besser ausgedrückt ist, als von einer Verbindung zu sprechen; denn ob er sich, über persönliche Freundschaft hinaus, auch inhaltlich damit verbunden fühlte, wissen wir zwar nicht, es erscheint aber, wie gesagt, kaum vorstellbar. Alles über Marcions Bekannte spricht dafür, daß Marcion sich hinsichtlich seiner Lehre ganz und ausschließlich auf Christus bezog.

Die Briefe des Cerdo sind eine der wichtigsten Quellen über Marcion - und, zum Glück, existieren auch einige Briefe Marcions an Cerdo, welche aber wenig Inhaltliches aussagen, sie sind persönlicher Natur. Die frühe Korrespondenz ist Griechisch geführt, die spätere überwiegend Lateinisch. Daher also wissen wir manches, was ansonsten unbekannt wäre (auch verschiedene isaisbündische Details aus dieser Zeit sind übrigens nicht zuletzt Briefen des Cerdo zu verdanken, was aber eben eine völlig andere Ebene ist). Die Freundschaft zwischen Marcion und Cerdu hielt offenkundig auch durch alle Zeit an, was für Marcions tolerante Einstellung spricht.

Die Briefe des Praxias nehmen auf all dies oft Bezug, so daß leicht der Eindruck entstehen kann, es handle sich bei ihm um einen Zeitgenossen. Tatsächlich aber lebte Praxias später, er wurde im Jahre 158 geboren. 192 ging Praxias nach Rom und versuchte, dem wahren Christentum erneut zum Durchbruch zu verhelfen, doch auch er scheiterte schließlich an den Gegenkräften.

Nun noch ein Blick in die Neuzeit.

Pius XII

Es gibt konkrete Hinweise darauf, daß Papst Pius XII. macionitische Texte kannte, wahrscheinlich ab 1942 oder 1943. Das vatikanische Geheimarchiv enthält vieles, wovon nur Eingeweihte wissen – vielleicht nicht einmal jeder Papst, denn der Verwalter des vatikanischen Geheimarchivs ist immer eine besondere Persönlichkeit von außerordentlich hoher Bildung. Nicht jeder Papst steht auf derselben Stufe.

Benedikt XVI

Der heutige Papst – Benedikt XVI. – ist als Kardinal Josef Ratzinger lange Zeit selbst Herr des vatikanischen Geheimarchivs gewesen, und jeder, der diesen Mann kennt, ist von seiner hohen Bildung und ausgeprägten Intelligenz beeindruckt. So kann mit Fug und Recht angenommen werden, daß Benedikt XVI. der zweite Papst nach Pius XII. ist, der die macionitischen Texte kennenlernte und studierte – und in seinem Fall vielleicht mehr als das. So sagte Benedikt XVI. in Köln zu der versammelten Menschenmenge Worte, die verblüffen müssen – Begriffe ganz aus dem Geiste Marcions: "Cristus, der Allchrist, das Christall." - Das kann nachdenklich stimmen.

       
               
               
     

       
               
               
Überblick Ausblick Einblick Rückblick Rundblick Galerie Tonarchiv

Home


Um an die Stelle  "zurück"  zuspringen, von der Sie gekommen sind,   verwenden Sie bitte den  "Zurück-Pfeil"  Ihres Browsers !