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Maria O.

       
     
       
     

Maria O.

       
     
       
      Maria O. (AZP)

Die „Vril-Chefin" Maria Orschitsch, diese schöne blonde Frau und Direktorin der Vril-Firma Antriebstechnische Werkstätten, umgibt der Flair einer sowohl historischen wie auch persönlichen Faszination. Sie galt als eine ebenso strenge wie willensstarke Persönlichkeit, die ihren Zielen alles unterordnete. Sie war zielstrebig und auch egozentrisch. Das machte sie erfolgreich, aber nicht in allem sympathisch. Rein menschliche Größe entwickelte sie vielleicht erst in der letzten Phase der Vril-Geschichte, dann aber wird sie höchst sympathisch.

Das Vril-Kapitel ist im Regelfall nicht die Angelegenheit des AZP, wobei es auch bleiben soll. Da es hier in Sachen Spurensuche verschwundener Damen aber etliche Erfahrung gibt, und der AZP zufällig oder fügungsmäßig auf die Fährte der Vrildame Traute A. stieß (siehe den Artikel dazu, ebenfalls in der Rubrik ‚Einblick’), wollen wir heute noch eine Ausnahme machen. Diese Frauen sind ein spannendes und reizvolles Thema.

Wenn man sich um Kenntnisse über die eine Vrildame bemüht, wie beim AZP über Traute A., so bekommt man notgedrungen auch über andere einiges mit. Im AZP hat vor allem Traute interessiert, und sie scheint uns auch besonders hervorhebenswert zu sein, jedenfalls als Frau. Sie hatte sicherlich eine angenehmere Wesensart als die sicher führungsstärkere aber auch eitle und launische Maria Orschitsch, über die bisher weitaus mehr publiziert wurde, was zu verstehen ist, denn Maria Orschitsch war nun einmal der Kopf der Vril-Gemeinschaft, von der Gründung als Alldeutsche Gesellschaft für Metaphysik an bis zur Firma Antriebstechnische Werkstätten. Sie ist zweifellos eine Frau von ganz außerordentlich hoher Intelligenz gewesen. Und es ist sicher keine Frage, daß die „Vril-Chefin" sowohl als Frau wie auch als geschichtliche Figur eine besondere Persönlichkeit darstellt.

Maria Orschitsch besaß für eine Frau untypische Eigenschaften. Sie „dachte wie ein Mann" (schreibt Angelika) und hatte das, was man in der Wirtschaft heutzutage als Führungsqualitäten bezeichnet. Sie hatte offenbar ein genialisches Organisationstalent. Wahrscheinlich würde sie heutzutage auch in der Lage sein, die Nachfolge von Josef Ackermann bei der Deutschen Bank anzutreten. Allein ihre mangelnden Fremdsprachenkenntnisse hätten sie daran gehindert, denn sie sprach nur ein wenig Französisch, kaum Englisch und übrigens auch nicht Kroatisch, die Muttersprache ihres Vaters. Ihr Deutsch war dafür geschliffen, sie konnte brillant formulieren. Vom Deutschen ausgehend, dürfte es ihrer hohen Intelligenz später leicht gelungen sein, das eng verwandte Schwedisch zu erlernen.

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Welche Spuren von Maria Orschitsch lassen sich heute noch auffinden, insbesondere mit Hinblick auf ihren weiteren Lebensweg ab Frühling 1945?

Die Wohnung ihrer Eltern hat noch über Kriegsende hinaus bestanden (Seilerstätte, im 1. Wiener Gemeindebezirk, eine sehr gute Adresse). Post von ihr kam dort keine an, schon seit etwa 1940 nicht mehr. Mit ihren Großeltern mütterlicherseits (in der Nähe von Zwettl, Niederösterreich) unterhielt sie bis 1944 eine sporadische, inhaltlich nichtssagende Korrespondenz. Sie scheint überhaupt keine große Briefschreiberin gewesen zu sein. Die relativ zahlreichen Briefe von Erika B. beantwortete sie nur im Telegrammstil, so daß diese ihr ab 1941 nicht mehr schrieb. Daher gibt es kaum Briefe von Maria, anders als von anderen Vrildamen. Ausgesprochen gefühlsbetont ist Maria O. offenbar von Natur aus nicht gewesen. Sie wirkte zwar nicht kühl, konnte es aber wohl sein. Wahrscheinlich ist sie so sehr in den Vril-Angelegenheiten engagiert gewesen, daß für anderes kein Platz in ihrem Leben blieb. Zweifellos war sie eine große Idealistin, der es in den Kriegsjahren darum ging, möglichst viel zum Sieg beizutragen, zumal sie die Schwierigkeit der Lage frühzeitig erkannte. Manche meinen, ihre gesamte Gefühlskraft habe sich ganz in ihre Aufgaben ergossen. Das erscheint durchaus vorstellbar.

In menschlicher Hinsicht hatte Maria Orschitsch nicht nur sympathische Züge. Sie war herrisch, Widerspruch mochte sie nicht ertragen. Außerdem galt sie als über Gebühr eitel und sie neigte zu Rivalitätsempfindungen gegenüber anderen gutaussehenden Frauen. Dadurch soll es zu mancher von anderen als ungerecht empfundenen Entscheidung gekommen sein. Außer mit Traute, verstand Maria sich wohl mit Gudrun am besten (obwohl diese konsequent gegen das Lange-Haare-Gebot verstieß). Mit der 1941 von ihr selbst für die Vril-Sache gewonnenen Sigrun verstand Maria sich nicht, das ist mehrfach bezeugt. Trotz dieses persönlichen Mißverhältnisses, arbeiteten die beiden Frauen in der Sache aber gut zusammen. Beide stellten den besonders im Krieg notwendigen Patriotismus über Persönliches.

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Anders als häufig behauptet, neigte Maria O. nie sonderlich zum Spirituellen. Die magischen Angelegenheiten überließ sie anderen, wie besonders Traute und dann auch Sigrun. Maria O. war die ideale Managerin, wenn man Managen als die Fähigkeit, richtig zu delegieren definiert. Ihre Fähigkeit zu analytischem Denken muß hervorragend gewesen sein, so daß sie sogar hohe Offiziere verblüffen konnte, von welchen sie manche gut kannte. Maria O. besaß auch ein Verständnis für militärische Zusammenhänge. So nannte sie beispielsweise Hitlers Befehl, gegen Stalingrad und den Kaukasus gleichzeitig vorzugehen, einen schweren strategischen Fehler (das erwähnt auch GFM Erich von Manstein). Hitlers Kompetenz als Feldherr scheint sie überhaupt angezweifelt zu haben, während sie ihn jedoch für einen guten Reichskanzler hielt. Die Schuld am Ausbruch des Zweiten Weltkriegs hat sie nie bei ihm gesehen. Anders als etwa Erika, die bereits 1935 in einem Brief (welchen auch Leonie/Leona mit unterschrieb) die Befürchtung äußerte, Hitlers Politik könnte dazu führen, daß Deutschland einen Krieg werde ausfechten müssen, den siegreich zu bestehen die Mittel fehlten. Diese Sorge teilte Maria anfänglich nicht. Außerdem hatte sie eine persönliche Abneigung gegen Leonie und Erika, zumal es sich da um zwei sehr hübsche Frauen handelte, die – anders als die sich selbst stets zurücknehmende Traute – auch gerne glänzten. Der Haartrachtzank von 1922 war seitens Marias auch nicht vergessen.

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Schon seit 1934, seit Maria als Direktorin der Firma auftrat, machte sie sich nur noch selten die Roßschweiffrisur, sie bevorzugte nun einen Nackenknoten. Dieser soll ihr sehr gut gestanden haben. Wer sie kannte, berichtet, Maria Orschitsch habe gerade in dieser Zeit, als sie Mitte 30 war, besonders attraktiv ausgesehen. Es gibt ja Frauen, die erst in reiferen Jahren ihre größte Schönheit entfalten und mit über 30 mehr ausstrahlen als sie es früher als junge Mädchen vermochten. Auf Maria Orschitsch scheint dies so zugetroffen zu haben. Obwohl Maria O. auf Männer anziehend wirkte und das zum Erreichen ihrer Ziele auch auszunutzen verstand, ist nicht bekannt, daß sie ihren Verlobten, der ab 1939 Soldat war, jemals betrogen hätte.

 

Für die Vril-Agenden waren in Marias Leben die wichtigsten zehn Jahre wohl die von 1935 bis 1945. In dieser Zeit wechselte sie häufig ihren Wohnort, blieb aber unter ihrer alten Münchner Anschrift Augustenstraße polizeilich gemeldet. Maria war immer dort, wo gerade am „Vril-Projekt" gearbeitet wurde. So lebte sie eine Weile auf der „Hauneburg", jenem adaptierten Bauernhof in der Nähe von Osnabrück, auf dem zeitweilig an den Vril-Dingen gearbeitet wurde, und dann, seit das Gelände in Brandenburg bezogen worden war, in Berlin, beziehungsweise zeitweilig auch in dem Berliner Vorort Hoppegarten. Da ihr formeller Wohnsitz aber der in München blieb, obwohl sie die Wohnung in der Augustenstraße längst aufgegeben hatte (nur pro forma behielt sie dort ein Zimmer), läßt sich Marias Weg mittels Meldeeintragungen nicht verfolgen.

Wohin Maria O. sich bei Kriegsende begab, ist völlig ungeklärt. Wenn wir einmal die Möglichkeit beiseite lassen wollen, daß sie mit Vril Odin nach Aldebaran geflogen sei. Zwar gibt es Anzeichen dafür, daß dieses Projekt tatsächlich bestanden hat, aber selbst wenn dem so gewesen sein sollte, wäre damit noch nicht gesagt, daß Maria an diesem Flug teilgenommen haben müßte. Traute blieb schließlich auch auf der Erde, und wir wissen nicht, welche Machtverhältnisse in den Vril-Angelegenheiten zuletzt herrschten. Marias wiederholte Kritik an den vermeintlichen Feldherrnkünsten des „Führers" hatte sie bei den Herrschenden sicher nicht beliebt gemacht. Die junge Sigrun könnte da leicht an die erste Stelle der Vrildamen-Hierarchie gerückt sein. Die Nazis versuchten ja überall, z.B. auch in der Wehrmacht, junge Leute nach vorne zu bringen, Menschen, denen es an Reife und Kritikfähigkeit fehlte. Andererseits ist Maria O. sichrer keine NS-Gegnerin gewesen, ebensowenig wie die ebenfalls vieles kritisch betrachtende Traute. Im ganzen Vril-Umfeld war es mit Gewißheit nur Erika B, sie, die anfänglich offen mit den Nazis sympathisiert hatte, die zu einer eindeutig positionierten Gegnerin des NS-Systems wurde (von Leonie wissen wir es nicht). Bezüglich Marias steht lediglich fest, daß sie Fehler erkannte und auch beim Namen nannte. Bei ihrem starken Selbstvertrauen meinte sie wohl, sich das leisten zu können. Und selbst wenn ihr keine Einkerkerung drohte, so doch vielleicht die Entmachtung in ihrer Funktion als Leiterin des Vril-Projerkts? Unmöglich erscheint das keineswegs! Vielleicht war die riskante Mission, auf welche sie ihre engste Mitstreiterin Traute schickte, sogar ein letzter Versuch, diesbezüglich das Blatt noch einmal zu wenden? (Siehe dazu unseren parallel zu diesem erscheinenden Artikel über Trautes geheime Mission).

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Wenn wir einmal annehmen, es verhielt sich so, daß Maria O. zuletzt nicht mehr das Sagen in Sachen Vril-Projekt hatte, zumindest nicht mehr allein, sondern daß andere Stellen sich massiv eingemengt hätten. Dann ist in Kenntnis ihres Charakters vorstellbar, daß Maria sich geweigert hätte, die Zweite Geige zu spielen, denn sie war an die Erste gewöhnt. Denkbar, Maria wäre dann eigene Wege gegangen, ähnlich wie Traute. Und dieser Gedanke weitergedacht: Vielleicht hatten Maria und Traute das sogar schon in Brandenburg ausgemacht für den Fall, daß Trautes Mission nicht voll den erhofften Erfolg haben würde (etwa gegenüber Kammler)?

Marias Verlobter war an der Ostfront gewesen und bei einer jener deutschen Einheiten, die der sowjetischen Gefangenschaft über Schweden entkommen wollten. Schweden lieferte diese Deutschen leider aus, was kein Ruhmesblatt in der Geschichte des schwedischen Staates ist. Die Mehrheit des schwedischen Volkes fand das zu Ehren ihrer Nation aber falsch. Und Maria verfügte über einige Kontakte in Schweden. Vor dem Krieg war sie zweimal mit Traute und dessen Verlobtem Hannes in Schweden gewesen. Hannes hatte dort Freunde. Vielleicht gelang es Maria durch ihre Abwehr-Verbindungen, dort Kontakte aufzunehmen, um ihren Verlobten vor der Auslieferung an die Sowjets zu retten?

Ab-Bord

Dieser Mann, Heinz H. war für Maria O. die Liebe ihres Lebens. Ihm war sie 1919 nach München gefolgt. Und jetzt, wo alles andere verloren zu sein schien, dürfte sie sich endlich ihres Privatlebens besonnen haben. Das wäre ihr gutes Recht als Frau gewesen!

Alles folgende ist nur Spekulation, aber des Durchdenkens wohl wert: Nehmen wir an, eine Absprache mit Traute hat bestanden, wie soeben hypothetisch angenommen. Traute wird Möglichkeiten gehabt haben, Maria die Ergebnisse ihrer (angenommenen) Gespräche mit Canaris im KZ-Flossenbürg und mit Kammler in Prag mitzuteilen, und zwar so, wie sie selber sie einschätzte. Wahrscheinlich war es ja nicht zuletzt darum gegangen, Kammler den weiterhin federführenden Einfluß der Vrildamen im Vril-Projekt abzutrotzen. Die Kontakte der Vrildamen waren auf alle Fälle noch gut. Darum konnte Traute den Weg nach Uruguay antreten. Maria hat sicher Getreue gehabt, die ihr nach Schweden verhelfen konnten. Vielleicht sogar mittels einer Sonder-Tour des Vril 7, ansonsten mit einer der Spezialmaschinen, über welche die Geheimorganisationen verfügten. Keine Frage, daß Maria O. dies bewerkstelligen konnte. Sie wäre dann also in den späten Apriltagen des Jahres 1945 nach Schweden gelangt. Entweder zuerst zu dortigen Verbindungsleuten der Abwehr oder auch direkt zu Freunden von Hannes. Und – auch das dürfen wir annehmen – Maria traf in Schweden ihren Verlobten wieder. Von diesem weiß man zwar, er war bei den Rückzugsgefechten an der Ostfront mehrfach verwundet worden, lebte aber.

Gesicht

Denken wir in dieser Richtung weiter und nehmen an, Maria kam mit ihrem Heinz glücklich wieder zusammen. Die guten Verbindungen in Schweden, womöglich ergänzt durch solche deutscher Geheimorganisationen, ermöglichten es Maria und ihrem Verlobten, schwedische Papiere auf einen neuen Namen zu erhalten. Und dann hätten sie also dort geheiratet – endlich. Und endlich hätte auch Maria dann ein wenig privates Glück gefunden, wie sie es so lange entbehren mußte und sich wahrlich verdient hatte.

Das alles läßt sich bisher nicht belegen, aber es ist in hohem Maße logisch. Wieder keine Geschichte mit Weltraumabenteuern – aber eine voller Menschlichkeit!

       
               
               
     

       
               
               
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