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Noch ein Rätsel in Sachen Z-Plan

       
     
       
     

Noch ein Rätsel in Sachen Z-Plan

       
     
       
      Weitere Rätsel in Sachen Z-Plan

Während die Arbeit an der Erweiterung des Anhangs für die geplante Neuauflage für das Buch weitergeht, und es dabei jetzt nicht zuletzt darum geht, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, weil der Umfang sonst einfach zu groß werden würde, ergeben sich in einzelnen Punkten, teils sogar in wichtigen, immer neue Gesichtspunkte und weitere Rätsel, die noch gelöst werden wollen.

Für uns neue, teilweise wirklich sehr beachtliche Hinweise und Ideen werden jetzt auch durch die Mitglieder des CN-Forums beigetragen, zum Teil im Forum selbst, zu einem anderen Teil auch durch direkte Zusendungen von Forums-Mitgliedern.

Über das Wichtigste davon wollen wir gleich sprechen, wenigstens vorläufig, denn manches befindet sich da gewissermaßen noch in Bewegung.

Außerdem wollen wir einen bisher wenig beachteten Punkt ansprechen, der zwar vielleicht nicht besonders sensationell erscheint, der aber doch weiterführen könnte, wenn Ideen, Anregungen oder sogar Informationen von Forums-Mitgliedern dazu vielleicht Beiträge erbringen können, nämlich die kleine, unvollendet gebliebene unterirdische Anlage, welche aufgrund von Erzählungen in das Buch aufgenommen wurde und die womöglich leichter erfaßbar ist als die große, über die ja schon eine ganze Reihe von möglichen Erklärungen, bzw. Lokalisierungen, besteht.

Lassen Sie uns aber mit den neu hinzugekommenen Aspekten beginnen.

Am wichtigsten sind wahrscheinlich Hinweise, die, zumindest indirekt, die Lage der großen Geheimanlage im Raum des Dreiecks Kaiserstuhl-Titisee-Basel erhärten. Dies ergibt sich auch durch die Erkenntnis, daß es sich bei der Pferdeschwanz-Dame in Basel 1981 tatsächlich um Vera gehandelt zu haben scheint. Im einzelnen möchten wir darüber aber erst öffentlich sprechen, wenn wir noch einen Schritt weiter sind. Auf alle Fälle dürfte die Annahme, daß sich die große Anlage in der bewußten Gegend befindet, inzwischen mehr als wahrscheinlich richtig sein. Dafür sprechen immer mehr Hinweise, die sich auch gegenseitig logisch ergänzen.

Dagegen ist die im CN-Forum von Freund Stutz geäußerte Spekulation, daß der ältere Herr, den die Pferdeschwanz-Dame (also höchstwahrscheinlich Vera) in Basel auf ein Gespräch traf, Dr. Hans Kammler gewesen sein könnte, vermutlich nicht zutreffend, dieser Mann dürfte eine andere Person gewesen sein, über deren Identität wir also nach wie vor im Ungewissen sind.

Dafür gibt es auch aus dem CN-Forum, namentlich Dank Freund Alex, deutliche Hinweise darauf, daß Vera u.a. zeitweilig in der Schweiz gelebt hat. Von derselben Seite kam der ebenfalls schlüssige Hinweis, Vera sei mit einem älteren Mann verheiratet gewesen, inzwischen aber Witwe, da sie wesentlich jünger ist als ihr Mann war. Dies paßt genau zu der u.a. aus Rio de Janeiro gekommenen Information über den Gatten von Vera, einen gebürtigen Belgier, der im Zweiten Weltkrieg der Einheit von Leon Degrell angehört hat und uns namentlich bekannt ist. Offenbar hat Vera mit diesem Mann zwei Kinder. Diese Information läßt jene Vera ähnlichsehende junge Frau in einem klaren Licht erscheinen, die erst unlängst in Südamerika gesehen worden ist. Auch noch weitere Hinweise hellen die Angelegenheiten um Vera auf.

Vera-Mythos

Da wir aber beschlossen haben, die Dinge um Vera, die ja die Tätigkeit des AZP zuerst inspirierten, nicht mehr als für die Zusammenhänge nötig ist zu behandeln, bzw. dies eventuell später in einer eigenen Arbeit zu tun, wollen wir dazu jetzt nicht mehr sagen. Wie früher schon gesagt wurde, überlegen wir noch, ob die Dinge um Vera veröffentlicht werden sollen oder nicht, und momentan ist die Tendenz eher die, es nicht zu tun, denn niemand von uns hat ein Interesse daran, dieser Frau und ihren Kindern womöglich zu unerwünschter und vielleicht sogar schädlicher Publizität zu verhelfen. Wenn überhaupt, so würde eine Vera-Publikation also wohl am ehesten in der Form eines neuen Schlüsselromans erscheinen können, von dem aber noch keiner weiß, wer diesen schreiben würde, falls der Autor von Z-Plan es nicht tun will, womit zu rechnen ist. Man muß da ja auch wirklich vieles bedenken. Falls sich z.B. konkreter herausstellen sollte, daß eine Tochter von Vera jetzt ihr Erbe in Sachen Z-Plan wahrnimmt, wird es sicher keine Veröffentlichung darüber geben.

Das alles kann aber vorläufig noch offen bleiben.

Zu den von uns bisher nie näher beleuchteten Punkten der Geschichte von Z-Plan hat das auf Grund gesetzte U-Boot gezählt. Es hat darüber auch keine näheren Informationen gegeben. Im CN-Forum ist dieser Punkt aufgegriffen worden, etwa durch CN-Forum-Freund Apollon, der sich mit solchen Dingen offenbar viel beschäftigt hat. Ob sich bezüglich des U-Boots noch neue Hinweise ergeben, läßt ich momentan noch nicht sagen. Zwei mögliche Spuren haben sich dazu inzwischen ergeben, die aber noch sehr vage sind.

Noch mehrere weitere Punkte, zu welchen sich neuen Perspektiven aufgetan haben, könnten wir jetzt nennen, wie etwa die Frage nach den zwei He 177, wollen über das alles aber erst reden, wenn wir vielleicht einige Schritte weiter vorangekommen sind.

Jetzt möchten wir zu den bisher wenig beachteten kleinen Geheimanlage kommen, in der sich wahrscheinlich, wie im Roman geschildert, wenig befindet, die aber trotzdem interessant sein dürfte. Für diejenigen, die das Buch nicht kennen, welches ja zurzeit auch nicht im Handel erhältlich ist, geben wir nachstehend die betreffende Stelle wieder, welche überwiegend auf der Erzählung eines Ingenieurs aus Schwaben basiert:

Ferrari 500  -  1963

Sie fuhren mit Fischers silbergrauem Ferrari, und das sehr zügig immer weiter nach Süden, auf der Autobahn Frankfurt am Main, Stuttgart, Nürnberg. Fischer gab unterdessen einen nüchternen Bericht: „Das halb verfallene Gebäude selbst ist nicht unterkellert. Es befindet sich vielmehr direkt auf der Plattform der Anlage, die sich als ganzes öffnen lassen sollte. Darauf kann selbstverständlich niemand kommen, der von der Bauart der Anlagen nichts weiß. Diese ist sicher keine von den beiden, die wir bisher suchten, es muß vielmehr eine der kleinen sein, die ganz zuletzt noch gebaut, aber nicht mehr in Betrieb genommen wurden. Letzteres wissen wir noch nicht. Das heißt: Herr Busch weiß es jetzt, denn er steckt drinnen und kommt allein nicht mehr heraus. Ich sagte es ihm gleich, weil ich weiß, daß die Anlagen solche Vorrichtungen haben. Doch Herr Busch sah sich in Gedanken schon Juwelen und Goldbarren ergreifen – die natürlich nicht da sein dürften – und das umnebelte ihm den Verstand. – Wie dem auch sei, ich befinde mich seit Jahren im Besitz der Schemata, wie diese Anlagen beschaffen sind. Es gibt einen Ausgang, den ich schon gefunden habe. Zu zweit wird es nicht schwierig sein, dort einzudringen und unseren Herrn Busch dem Tageslicht wiederzugeben – respektive dem Mondschein, denn ich denke, allzu lange wird es nicht dauern. Erfreulicherweise ist das Gelände unbewacht, dort vermutet offenbar niemand mehr, noch etwas zu finden. Wahrscheinlich ist ja auch nichts da."

Der silbergraue Wagen raste weiter durch die Nacht. Fischer erzählte, wie er Jill-Karola untergebracht habe, alles sei völlig problemlos gelaufen, es werde da keine Schwierigkeiten geben. Lukowsky seinerseits teilte Fischer von seinem Anruf bei Fräulein Alotti mit und erwähnte auch den Mann namens Hugo Weiss. Dieser Name sagte Fischer nichts, doch Cornelius’ diesbezügliche Reaktion nahm er mit viel Aufmerksamkeit zur Kenntnis. Den Weg, Alottis Tochter das Erbe ihres Vaters persönlich zu überbringen, befürwortete Fischer. Er war mit Antonietta Alotti bekannt, wenn auch nicht näher.

Zu einer angeregten Unterhaltung kam es nicht. Mochte Fischer an Busch auch manches mißfallen, so waren die beiden im Laufe der Jahre doch so weit Weggefährten geworden, daß Fischer ehrliche Sorge empfand. Auch Lukowsky war nicht zum Plaudern zumute. Die Begegnung mit Vera klang noch stark in ihm nach; auf eine merkwürdige Weise: Zum einen, als seien diese Momente noch unmittelbar Gegenwart, zum anderen, als lägen sie schon viele Jahre zurück. So wurde es auf langen Strecken eine schweigsame Fahrt. Die hellen ledernen Polster des Wagens waren bequem. Der Ferrarimotor surrte unter der langen, flachen Kühlerhaube, und die Scheinwerfer strahlten voraus in die Nacht. Die Fahrt wurde immer schneller, wie es schien, bis Fischer von der Autobahn abbog und auf der Bundesstraße in Richtung Crailsheim weiterfuhr. „Diese Gegend", erläuterte Fischer wie ein geschulter Fremdenführer, „hat Kaiser Wilhelm II. das kleine Sibirien genannt. Sie galt immer als unwegsam, und daran ist noch heute etwas Wahres. Aber wir sind gleich am Ziel, nur noch ein paar Kilometer." Fischer nötigte den flachen Sportwagen eine feldwegähnliche Strecke entlang und bremste schließlich dort, wo dieser Weg endete. Die Scheinwerfer waren auf halbverfallene, ehemals weiße Mauern eines einstöckigen Gebäudes von mittlerer Größe gerichtet. Die glaslosen Fenster wirkten wie hingehängte schwarze Lappen. Fischer stellte Motor und Scheinwerfer ab, stieg aus und sagte: „Kommen Sie!" Auch Lukowsky stieg aus.

Der Mond am Himmel schien so hell, daß die Umrisse der Ruine gut erkennbar wurden. Die beiden Männer gingen zum Kofferraum des Wagens, aus dem Fischer mehrere Taschenlampen, zwei Brecheisen, zwei aufklappbare Feldspaten, einen Bergsteigerpickel und ein Abschleppseil nahm. Einiges davon drückte er Lukowsky in die Arme und ging dann voran. „Das Haus interessiert uns nicht", merkte Fischer in nüchternem Tonfall an: „Der Mechanismus befindet sich etwa hundertzwanzig Meter dahinter. Passen Sie auf, im Gestrüpp hat es stellenweise Dornen." Fischer ging, dem Strahl seiner Taschenlampe folgend, voran. Es war nicht ganz einfach, durch das überall dicht wuchernde Gestrüpp zu dringen. Hier war vermutlich seit vielen Jahren kein Mensch mehr gewesen. Es gab auch weit und breit kein anderes Gebäude. Wenn jemand einen entlegenen Ort gesucht hatte, so weit es einen solchen im dichtbesiedelten Mitteleuropa noch gab, hatte er ihn hier gefunden. Lukowsky hielt sich dicht hinter Fischer, der hin und wieder, „Vorsicht!" anmerkte, wenn im Unterholz etwas lauerte, worüber sich stolpern ließ. Er hatte den Weg schon bei Tageslicht erkundet und fand sich erstaunlich gut zurecht. Nach vielleicht zehn Minuten gelangten sie an einen unscheinbaren Flecken Wiese. Da blieb Fischer stehen und sagte: „Hier!" Er prüfte mit der Fußspitze den Boden und sagte dann: „Ahnen Sie, warum hier nur Gräser und keine Sträucher oder Bäume wachsen? Es ist nicht genug Erde da! Darunter liegt Beton oder Stahl." Er nahm den Bergpickel und deutete Lukowsky, einen der Feldspaten zu nehmen: „Fangen wir an! Es kann nicht sehr schwer sein." Sie arbeiteten eine Dreiviertelstunde, bis das zum Vorschein kam und freigelegt war, was Fischer vermutet hatte: Eine Betonplatte. Fischer kniete sich nieder und begutachtete deren Kanten und Fugen. Dann richtete er sich auf und sagte: „Die Anlage enthält bestimmt nichts, denn sie ist noch nicht gesichert. Busch kann froh sein. Anderenfalls würden wir erheblich länger brauchen, es vielleicht gar nicht schaffen. Herr Busch hätte dann versuchen müssen, Goldbarren zu essen." Der Mond schien hell genug, um ein trauriges Lächeln auf Fischers Gesicht erkennbar werden zu lassen. Er nahm eines der Brecheisen, Lukowsky das zweite. Nach einer weiteren Viertelstunde waren sie so weit. Fischer hatte sich eine Hebelmechanik ausgedacht, die mit Hilfe der beiden Brecheisen und des Seiles funktionierte. Die Betonplatte hob sich ein Stück und glitt dann nach rechts auf, weit genug, um Durchlaß zu gewähren. Schon durch den Mondschein wurde ein Treppenansatz erkennbar. Im Schein der Taschenlampen zeigte sich deutlich, daß diese Treppe nur etwa zwei Meter hinunter auf eine Betonplattform führte. Fischer klemmte zur Sicherheit eines der Stemmeisen in den spitzen Winkel des Öffnungsspaltes, dann stiegen sie die Treppe hinab. Die Luft wurde feucht. Von der Betonplattform aus führte eine Metalleiter steil nach unten weiter. Hier wurde die Luft auf einmal staubtrocken. Nach dreieinhalb oder vier Metern hörte die Metalleiter auf. Lukowsky und Fischer standen auf dem festen Betonboden eines unübersehbar großen Kellerraums.

Von der gegenüberliegenden Seite ertönte auf einmal Buschs Stimme mit dem Ruf: „Fischer! Fischerlein! Du Guter, Bester...!" Busch lief ihnen eilig entgegen, seine Schritte waren deutlich zu hören. Zunächst war nur das aufgeregte Flackern einer schon schwachen Taschenlampe zu sehen, die Busch offenbar bei sich hatte. Dieses Licht ging zweimal zu Boden, weil Busch wohl gestolpert oder einfach aus Hast hingefallen war. Dann stand er Fischer und Lukowsky gegenüber, sank auf die Knie und umfaßte Fischers Beine mit beiden Armem: „Ich danke Dir, lieber Fischer, Du Guter, danke, danke!" In Buschs Stimme lag eine Mischung aus Jubel und Schluchzen: „Du weißt nicht, wie fürchterlich das ist, so fürchterlich, lebendig begraben zu sein, fürchterlich...!" Fischer war Buschs Demutsgeste zuwider. Er sagte mit strenger Stimme: „Stehen Sie auf! Ein Deutscher kniet nicht und jammert nicht!" Damit entwand er sich Buschs Armen und zog ihn beim Mantelrevers in die Höhe. Nun fing Busch sich sehr schnell. Er bedankte sich auch bei Lukowsky und fing dann an vor Ärger zu klagen: „Und alles für nichts! Nichts von Wert gibt es in dieser Höhle! Da kriecht man in den Bauch der Erde, und für was? Schrott! Nichts als nutzloser Schrott!" Er stampfte vor Wut und Enttäuschung mit dem Fuß auf. Fischer ignorierte es und sagte zu Lukowsky: „Lassen Sie uns sehen, was es gibt. Irgendetwas scheint ja doch da zu sein." Sie gingen durch die Dunkelheit. Hier leuchtete kein Mond, und die trockene Luft schien das Licht der Taschenlampen geradezu aufzusaugen. Busch hielt sich dicht hinter ihnen. Fischer schätzte: „Die Fläche könnte an die achthundert Quadratmeter betragen, und offenbar mit nur einem Stützpfeiler gebaut. Der vordere Teil, auf dem das zerfallene Haus steht, hebt sich wie eine riesige Falltür. Das heißt, bei dieser Anlage wahrscheinlich nicht, denn sie dürfte unvollendet geblieben sein."

Die Strahlen der Taschenlampen erfaßten ein längliches Gebilde mit Tragflächen. Lukowsky konnte nicht anders, als laut auszurufen: „Eine Me109!" Tatsächlich stand da ein Flugzeug, eine Me 109 der K-Reihe, die letzte Ausführung dieses Typs, mit der es nochmals gelungen war, aus der damals schon zehn Jahre alten Konstruktion ein den Allierten zumindest gleichwertiges Jagdflugzeug zu machen. Lukowsky beschleunigte seine Schritte und stand sehr schnell bei der Maschine. Eine dicke Staubschicht bedeckte deren Metall, doch sie schien unbeschädigt zu sein. Hier, in dem Kellerraum, wirkte das an sich kleine einmotorige Flugzeug groß. Lukowsky fühlte sich ein bißchen wie ein Kind am Weihnachtstag. Das war schon immer sein Traum gewesen: Eine Me 109! Das Fahrwerk war mit Böcken abgestützt. Fischer trat neben Lukowsky, legte einen Arm an seine Schulter und sagte: „Die fliegt Ihnen nicht weg." Lukowsky überlegte laut: „Warum sollte jemand solch einen Jäger hier unterstellen. Jedes technische Museum würde sich darum reißen, aber das war ja wohl kaum der Sinn." – „Ich weiß es auch nicht", sagte Fischer nachdenklich: „Vielleicht ist es ja keine gewöhnliche Me109. Wir sehen sie uns noch in Ruhe an. Aber nicht jetzt." Busch nörgelte von hinten: „Ich möchte lieber hier raus." Fischer überhörte es und wandte sich wieder an Lukowsky: „Dort hinten steht noch etwas." Sie schritten weiter durch den gähnend hohl wirkenden Kellerraum. Fischer deutete auf die gegenüberliegende Seite: „Dort ist der Eingang. Den nochmals zu öffnen, wird schwierig werden. Ein aufwendiger Mechanismus. Er ist so eingerichtet, daß er nicht wieder aufgeht, wenn ein Unbefugter daran herumspielt. Dann tasteten die Taschenlampenstrahlen auf die links liegende Seite. Dort gab es ein sonderbares Gestell. Fischer und Lukowsky gingen hin, um es näher zu betrachten. Es war eine Art Dreifuß, vielleicht zweieinhalb Meter hoch und auf einem Metallring von reichlich acht Metern Durchmesser angebracht. Fischer betrachtete dieses Gestell genau. Schließlich sagte er: „Na gut. Mehr gibt es hier nicht zu sehen. Ich dachte’s mir schon, diese Anlage ist nicht mehr in Betrieb genommen worden. Wahrscheinlich war es zu spät." Lukowsky sagte: „Diese Ausführung der Me 109 kam Anfang 1945. Sie wurde mit jedem Feindjäger fertig." – „Ja", nickte Fischer: „Aber um die Zeit war alles schon äußerst schwierig. Vielleicht ist diese Me 109 hier stationiert gewesen, um die Baustelle gegen Tieffliegerangriffe zu schützen. Das nehme ich an. Draussen sah damals sicher vieles anders aus. Der Weg diente vermutlich als Start- und Landebahn. Darauf konnte die Maschine vermutlich direkt aus dem Keller heraus starten. So wird es wohl gewesen sein. Die Anlage «Brandenburg 1» von der ich einiges weiß, hatte eine Fw 190D zum Schutz." Er blieb stehen und blickte sich in der weiträumigen Dunkelheit um. „Wie dem auch sei", sprach er mit zufriedener Stimme: „Ein erster wichtiger Schritt!" – Busch drängte aus dem Hintergrund: „Können wir jetzt endlich hier heraus?" Lukowsky sagte: „Ich möchte mir gern nochmal das Flugzeug ansehen." Fischer lächelte: „Tun Sie das ruhig, obwohl, wir kommen ganz bestimmt wieder her, und dann bringen wir eine gute Beleuchtung mit." Lukowsky ging zu der Me 109. Es war nichts Auffälliges an ihr zu bemerken, nichts, was nicht zu einer Me 109K aus dem Frühjahr 1945 gehörte. Höchsten, daß sie nicht den üblichen matten Tarnanstrich hatte, sondern eine glatte, hellgraue Lackierung. Wenn sie direkt aus dem Keller heraus hatte starten können, war ein Tarnanstrich nicht nötig gewesen. Eine Geschwader- oder Staffelmarkierung wies die Maschine nicht auf, nur das übliche Hoheitszeichen, das Balkenkreuz. Statt des Hakenkreuzes am Leitwerk war ein bizarrer Blitz aufgemalt. Dieses Zeichen hatte er schon einmal gesehen, doch er besann sich nicht, wo. Es gab auch Abschußstriche; Lukowsky zählte 61. Er betrachtete die Maschine genau. Eine ganz eigene Faszination ging von der Me 109 aus, jeder Flieger empfand das sicherlich gleich. Mit keinem anderen Jäger waren so viele Luftsiege erkämpft worden wie mit diesem, auch nicht mit der Fw 190, mit einem ausländischen schon gar nicht. Vor allem aber: Die Form, die vollendete Linie, ästhetisch, schön wie kein zweites Flugzeug auf der Welt. Bisher hatte er das nur aus Büchern gekannt, doch die hatte er in jungen Jahren gründlich studiert. Eine Kleinigkeit fiel ihm schließlich auf. Unter dem Rumpf, wo sonst der abwerfbare Zusatztank befestigt wurde, war ein kleines Ding angebracht, das er aus keinem Buch kannte. Es war länglich und flach, nur leicht nach oben hin gewölbt, kaum größer als ein Kinderski. Lukowsky kletterte auf die Tragflächenwurzel und warf einen Blick in die Pilotenkanzel, nachdem er eine dicke Staubschicht beiseite geschoben hatte. Es war nicht viel zu erkennen. Fischer hatte Recht, bessere Beleuchtung würde nötig sein.

Lukowsky ging zu dem geduldig wartenden Fischer und dem zunehmend drängenden Busch zurück. Zusammen verließen sie die Anlage. Draussen bedeckten sie die Betonplatte sehr gründlich. Fischer bestand darauf, sogar ein paar kleine Sträucher auf diese Stelle zu pflanzen. Eine anderthalbstündige Gärtnertätigkeit im Mondenschein. Endlich packten sie alle Gerätschaften zusammen und traten die Rückfahrt an. Busch hatte sich quer auf der schmalen Rücksitzbank placiert. Es mochte nicht besonders bequem für ihn sein, aber er gar gut gestimmt.

Bei der Autobahnraststätte Würzburg machten sie Halt, reinigten sich so gut wie es ging und gönnten sich anschließend etwas zu Essen. Busch, der mittlerweile zu seiner lebhaften Selbstsicherheit zurückgefunden hatte, richtete auf einmal an Lukowsky das Wort und fragte: „Mir fällt etwas ein! Sie haben doch vorhin gesagt, um dieses alte Flugzeug da würde sich jedes Museum reissen. Was, glauben Sie, könnte man denn in rechenbarer Währung dafür kriegen?" Fischer nahm Lukowsky die Antwort ab und entgegnete Busch: „Dreißig Silberlinge."

Dies, was wir soeben gelesen haben, stammt natürlich aus einem Roman, aber es ist, soweit es die Schilderung der Anlage anbelangt, trotzdem nicht einfach nur frei erfunden. Diese Feststellung setzt freilich voraus, daß die beiden Berichte, welche dem Autor gegeben worden sind, auf Wahrheit beruhten, wenigstens im Kern der Sache. Allerdings besteht keine Veranlassung, daran zu zweifeln. Anders als bei der Beschreibung der großen Untergrundanlage, dürfte hier sogar die gegebene Ortsangabe wenigstens im großen und ganzen zutreffend sein.

Spezielle Abbildungen dazu bieten wir jetzt nicht an, da wir dazu über nichts verfügen, was nicht in anderen Zusammenhängen bereits hier bei CN im Netz schon zu sehen wäre. So etwa die UFO-Konstruktion Vril 1/9, für welche das beschriebene Basisgestell gedacht gewesen sein könnte. Daß ein Gestell, so wie beschrieben, in einem schwäbischen Betrieb in relevanter Zeit angefertigt worden ist gehört zu jenen Punkten, die als gesichert gelten dürfen. Selbstverständlich ist damit nicht sicher gesagt, daß der Verwendungszweck auch der von uns angenommene war, aber es spricht doch mehr dafür als dagegen. Selbst wenn das kleine Vril 1/9 ein eigenes, ausfahrbares Landewerk besaß, wäre es nicht unlogisch, das Gerät für längere Zeit trotzdem auf einem Stützring zu platzieren, etwa so, wie man auch ein Liebhaberauto in der Garage aufbockt. Vielleicht gab es aber auch eine Vril 9/1-Variante ohne eigenes Landewerk, etwa adäquat dem Vril 7, über dessen Landeringe ja auch bereits hier im CN-Netz die Rede war. Das ist unbekannt, es gibt verschiedene Möglichkeiten.

Romanhandlung ist übrigens die Me 109. Diese oft kritisierte Maschine, die, als das älteste während des Zweiten Weltkriegs noch im Einsatz befindliche Jagdflugzeug (eine Konstruktion von 1934) besonders in der am meisten produzierten Baureihe G-6 Schwächen aufwies, weil Minister Speer an wichtigen Punkten, wie z.B. am einziehbaren Spornrad, sparen ließ, was die Geschwindigkeit herabsetzte, ist in der letzten Baureihe tatsächlich wieder allen Gegnern überlegen gewesen. Die Me 109-K erreichte 730 km/h, und nach Kriegsende in England und den USA angestellte Vergleichstests bewiesen tatsächlich, daß diese Maschine zuletzt wieder des beste Jagdflugzeug am Himmel war, nach der Me 262 und gleichauf mit der Ta 152. Von dieser letzten Me-109-Reihe kamen aber nur noch wenige Maschinen an die Front. Wenn der Autor in der Anlage solch eine Me 109 K stehen läßt, hat das also mehr mit dem persönlichen Interesse an Flugzeugen zu tun als mit der Geheimanlage. Auf der anderen Seite ist aber wieder historisch, daß die unterirdischen Anlagen zum Teil über eigene Jäger verfügen sollten, die aus ihnen in den Einsatz starten sollten.

In der CN-Galerie befindet sich ein Motiv, daß die Me 109 K sowohl im Flug wie auch beim Start zeigt, solch eine Abbildung brauchen wir hier daher nicht zu zeigen. So weit wir Hinweise besitzen, scheinen für derartige Schutzzwecke keine Me 109, sondern Focke-Wulf Fw 190 D-9 verfügbar gewesen zu sein. Aber natürlich ist es nicht ausgeschlossen, daß auch einzelne Me 109 K oder G-10 für solche Aufgaben abgestellt worden sein können.

Fw 190 D

Das vielleicht Bemerkenswerteste an der Beschreibung dieser Anlage ist aber sicherlich, daß bereits in diesem Zusammenhang von der Konstruktion eines riesigen Kipptors die Rede ist, wie es auch bei der großen Anlage beschrieben ist. Informationen über solch eine Konstruktion, und sogar konkrete Hinweise auf die Fertigung von Komponenten für diese in einem schwäbischen Betrieb 1944, kamen wesentlich von dem selben Ingenieur, der über die kleine Anlage in Einzelheiten zu berichten wußte. Die diesbezüglich noch vorhandenen Notizen und Skizzen sind es wert nochmals näher in Augenschein genommen zu werden. Im übrigen ist der Name der betreffenden schwäbischen Firma bekannt, sie besteht noch heute. Der Versuch, der Fährte auf diese Weise nachzugehen, ist bereits unternommen worden, und vor einigen Jahren konnten darüber auch noch Gespräche geführt werden. Heutzutage ist aber niemand mehr in dem Betrieb, der darüber etwas wüßte.

So weit diesmal von uns. Nächstes mal hoffen wir, u.a. der Angelegenheit um die vor Montevideo versenkte B-24 näher gekommen zu sein.

       
               
               
     

       
               
               
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