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Russische Weihnachten

       
     
       
     

Russische Weihnachten

       
     
       
      Russische Weihnachten

In Rußland hat sich bekanntlich die Orthodoxe Kirche durchsetzen können, und mit dieser – zumindest im geistlichen Bereich – auch deren kalendarische Rechnung sowie ihre alten Rituale, die in vielem noch ursprünglicher sind als jene der katholischen Kirche oder gar der evangelischen. Vom Optischen abgesehen, ergibt sich der wesentlichste Unterschied zwischen den orthodoxen Christen und anderen daraus, daß die orthodoxe Kirche sich fast gänzlich auf das Neue Testament stützt, dem AT dagegen kaum Bedeutung zumißt. In gewissem Sinne ist sie daher die christlichste der Kirchen, auch wenn die zum Prunk neigenden Äußerlichkeiten dies auf den ersten Blick nicht vermuten lassen.

Rußland ist durch die orthodoxe Kirche geprägt, und wie tief und stark dies im kollektiven Unbewußten des russischen Volkes verwurzelt ist, wurde 1991 auf beeindruckende Weise deutlich. Trotz der totalen Unterdrückung von Christentum und Kirche während der generationenlangen kommunistischen Herrschaft, erlebte die russische Kirche sogleich nach der Befreiung des Landes vom Marxismus einen geradezu grandiosen Wiederaufstieg, der nur Phönix-gleich genannt werden kann.

So ist es denn inzwischen selbstverständlich, daß auch die Regierenden der Russischen Republik an den Gottesdiensten teilnehmen; die Kirche hat wieder einen festen Platz in der Nation.

Roschtjestwo

Die russisch-orthodoxen Christen feiern die Menschwerdung Gottes in Christo am 7. Januar. Das hat mit der alten kalendarischen Rechnung zu tun, aber darüber hinaus auch mit der aufgrund der Klimas etwas später gelegenen frühzeitlichen heidnischen Festlichkeit, die im gesamten germanisch-slawischen Raum ähnlich ist. So hat sich in Rußland das Fest der heidnischen Sonnenverehrung auch am stärksten erhalten, durch die die „Christianisierung" dort später und auch weniger rigoros von statten ging als in den meisten anderen europäischen Ländern.

Das russische Weihnachtsfest heißt, Roschwestwo. Der heilige Abend, Sochelnik oder auch Koljadki genannt, ist für die Russen also der 6. Januar. An diesem Abend sind malerisch ausgeführte Gottesdienste üblich, an welchen auch Wladimir Putin stets teilgenommen hat, und daß er dies als gläubiger Christ tut, nicht etwa bloß aus Gründen der Publikumswirksamkeit, darf durchaus angenommen werden. Am ersten Weihnachtsfeiertag sodann, dem 7. Januar, gehen viele Russen zur Frühmesse in die Kirche. Anschließend wird das Christfest dann im Kreise der Familie gefeiert.

Ebenfalls anders als bei uns, beschenken die Russen einander zumeist erst am Sylvesterabend. Auch dies geht wiederum auf die alte orthodoxe Tradition zurück.

Den aus dem deutschen Raum gekommenen Weihnachtsbaum haben die Russen beinahe ebenso lange wie wir, denn die deutsch-russischen Verbindungen sind in früheren Zeiten ja sehr eng gewesen. In Rußland heißt der Christbaum: Jolka.

Von den Daten und einigen kirchlichen Zeremonien abgesehen, sind russische und deutsche Weihnachten einander sehr ähnlich.

Übrigens wissen nur wenige, daß auch die charakteristischen Zwiebeltürme der russischen Kirchen auf eine Nahverbindung zu Deutschland zurückreichen. Meistens wird angenommen, dies sei erst durch Peter den Großen so eng geworden, wie sie ja durch die längste Zeit unserer gemeinsamen Geschichte war. Aber schon Johann VI. (Ivan der Schreckliche, was falsch übersetzt ist, es müßte „Ivan der Strenge" heißen) ließ Baumeister aus Bayern ins Land kommen – und so wird leicht verständlich, wieso bayerische Zwiebeltürme auch in Russland typisch wurden.

Moskau  -  Winter

Nach bitteren Jahrzehnten, in denen unsere beiden Völker gegeneinander gestellt waren, wird nun das alte, das natürliche, gute Verhältnis wieder zunehmend groß. Und auch zuvor war die tiefverwurzelte wechselseitige Sympathie nie erloschen. Lenin, den wir als Christen wenig schätzen können, hat seine Sympathie für die Deutschen offen ausgesprochen. Die politische Weltlage nahm dann die bekannte tragische Entwicklung. Aber noch kurz vor Kriegsausbruch wurden in Deutschland wunderbare Filme mit russischen Stoffen gedreht, wie etwa der Tschaikowsky-Film, „Es war eine rauschende Ballnacht" (in dem Zarah Leander das beeindruckende Lied, „Nur nicht aus Liebe weinen" singt), oder die Puschkin-Verfilmung „Der Postmeister" (mit Heinrich George in der Hauptrolle), und auch Hans Albers spielte in einem UFA-Film einen russischen Helden. Von einer russlandfeindlichen Einstellung konnte also auch zu jener Zeit ganz und gar keine Rede sein, das beweisen u. a. solche Filme.

Kosak-1

Während des Zweiten Weltkriegs, der niemals hätte stattfinden dürfen, aber leider doch ausbrach, stellten sich dann viele patriotische Russen auf die deutsche Seite, um ihr Land vom Kommunismus zu befreien. Die Kosaken sind legendär, und auch die damals berühmte Wlassow-Armee darf nicht vergessen werden. Nach der Befreiung vom Marxismus, haben die Präsidenten Jelzin und Putin diese antikommunistischen russischen Patrioten – einschließlich der Kosaken-Atamane – auch in allen Ehren rehabilitiert. In Deutschland ist die Neigung zum russischen Volk nie ganz zerstört worden, auch nicht in den Zeiten der Teilung unseres Landes. Wer hörte nicht immer gern die Lieder der Don-Kosaken oder die des in Berlin geborenen Ivan Rebrow!

Wenn wir auch die bitteren Dinge der Geschichte im Zusammenhang mit Weihnachten erwähnen, so weil Versöhnung zwischen ehemaligen Gegnern eines der wichtigsten Werke christlichen Denkens und Empfindens ist. Mit anderen Kriegsgegnern von einst ist diese Versöhnung längst vollzogen, zu den Amerikanern herrscht sogar eine tiefverwurzelte Freundschaft. Nach der Überwindung des Marxismus ist auch der Weg zu einer neuen alten Freundschaft zwischen Deutschen und Russen freigeworden – und er wurde auch sogleich beschritten. Daß es übelwollende Cliquen gibt, Leute, die stets nur das Böse wollen, das wissen wir. Auch davon spricht Jesus Christus, ebenso weist der Apostel Paulus uns darauf hin. Diese Übelwollenden dürfen nie wieder zum Zuge kommen.

Es wird auch so sein, daß zwischen Deutschland und Russland der Geist des Guten die Zukunft bestimmt. Daß dieser Gute Geist sich überall hin ausbreiten möge, das wollen wir uns in diesem Jahr zu Weihnachten wünschen.

       
               
               
     

       
               
               
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