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Yse

       
     
       
     

Yse

       
     
       
      Yse

Während der Templerprozesse wurde dem Orden unter anderem auch die Verehrung einer heidnischen Göttin namens Yse vorgeworfen. Eindeutige Stellungnahmen der Beschuldigten dazu sind nicht erhalten. Eine Bilddarstellung aus dieser Zeit zeigt ein weibliches Wesen inmitten eines Signets, welches es wahrscheinlich auch als Siegel gegeben hat.

Tempel- Siegel  4

Soweit erkennbar, hat die in einem langen Kleid gezeichnete Göttin lange Haare und hält einen schmalen Gegenstand in einer Hand.

Mit Yse ist fraglos Isais gemeint, also eine altfranzösische Übertragung des griechischen Namens Isais, welcher in Deutschland unverändert blieb. In Italien wurde aus Isais Isaria. Wäre diese Göttin, und damit ihr Name, von Italien aus nach Frankreich gelangt, würde der Name vermutlich unverändert übernommen worden sein. Dies deutet darauf hin, daß Isais entweder von Deutschland aus oder, früher, direkt auf griechisch-gnostischen Wegen nach Frankreich gelangte, wo aus dem Namen dann Yse wurde. Das hier Isais gemeint ist, läßt sich aber auch aus den hinter der Figur untereinanderstehenden Buchstaben erraten, wenngleich diese nicht klar erkennbar sind.

Gesichert ist aufgrund der Darstellungen sowie Beschreibungen, daß nicht etwa die ägyptische Isis mit Yse gemeint war. Die Attribute deuten ganz klar auf Isais hin.

Besonders bemerkenswert ist an dem Signet (oben) ferner ein Zeichen, das im Giebel der symbolisierten Tempelabbildung über dem Kopf der Yse steht. Dieses Zeichen erinnert sehr an das arabische Symbol für „Gott ist einer". Das kann hier unterschiedlich gedeutet werden. Ganz oben befindet sich das Templerkreuz. Steht dieses gleichsam für Christus als einzigen Gott – oder nur für den Orden?

Um das eigentliche Signet herum stehen die Worte: Secretum Templi Baphomet. Dazu bietet die Bilddarstellung keine Erhellung.

Relief

In einer in Ägypten verwendeten, aber wohl auf Babylonien zurückgehenden, Göttinnendarstellung kann man – mit ein wenig Phantasie – eine Vorlage für die Frauenzeichnung auf dem Templer-Signet vermuten. Dieses goldene Relief, welches seinen unmittelbaren Ursprung im spätantiken Alexandria haben dürfte, ist oft unterschiedlich gedeutet worden. Als eine Möglichkeit wurde oft an ein Bild der babylonischen Ischtar gedacht, welche in verschiedenen heidlisch-gnostischen Gruppierungen wichtig war. Sie stand auch schon immer für den Planeten Venus. Andere sehen in diesem Relief eine Isais in der Ausformung mit langem Haar. In der rechten Hand hält sie demzufolge nicht eine Feder, wie manche meinen, sondern ihren Dolch, und in der linken, nicht erkennbar, vermutlich ihren Spiegel. An einem Stirnband trägt diese Göttin einen Halbmond, der kleinere Kreis darinnen meint entweder die Sonne, oder – wahrscheinlicher, weil nicht größer – den Vollmond. Diese Symbolik kann aber eine abermals andere, ungeklärte Bedeutung haben.

Die Darstellung der Isais mit langem Haar ist jüngeren Datums als die mit kurzer Frisur. Einiges spricht dafür, daß sie aus dem Zeitgeschmack hervorging und weil man wohl meinte, langes Haar entspreche der Würde einer Göttin besser als kurzes.

Trotzdem zeigt die Mehrheit der Isais-Darstellungen aus allen Epochen eine junge Frau mit beinahe knabenhaft kurz geschnittenem Haar. Aus gnostischem Umfeld ist sie sogar ausschließlich dergestalt bekannt, der kurze Haarschnitt galt als eines der typischen Attribute der Isais, in den gnostischen Bünden wäre sie anders kaum vorstellbar gewesen. Das Bild der Isais mit langen Haaren – oder so wie auch so – hat sich erst beim Wiederentdecken dieser Gestalt in den vergangenen ca. 100 Jahren verbreitet, wobei individuelle Geschmäcker sicher mehr gewirkt haben als historische und mythologische Richtigkeit.

Isaiswelt - 2011

Somit erscheint es dann doch wieder sehr fraglich, ob die Reliefdarstellung der Göttin mit langem Haar tatsächlich Isais meint. Hält die Göttin dort wirklich einen Dolch in ihrer Hand? Oder vielleicht doch eine Feder? Von manchen wird ihr Stirnschmuck auch als das Zeichen der karthagischen Göttin Tanith gehalten. Die Darstellung selbst ist aller Wahrscheinlichkeit nicht karthagisch, was bei gnostischen Gemeinschaften in Alexandria aber nicht allzu viel heißen will, die Gnosis war nun einmal synkretistisch. So gesehen kann es sich bei dem Relief auch um eine Verbindung aus verschiedenen Göttinnen zu einer neuen handeln.

Wie die Templer (außerhalb der Geheimwissenschaftlichen Sektion) Yse / Isais sahen, wissen wir nicht. Vielleicht wurde diese durchaus auch mit Venus identifiziert, was vorstellbar wäre, wenn sie direkt aus gnostischen Quellen nach Frankreich gelangten.

Sicher ist bloß, daß eine heidnische Göttin eine Rolle für die Templer gespielt hat, und daß diese in Frankreich von ihnen Yse genannt worden ist.

       
               
               
     

       
               
               
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