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  Alessandro di Cagliostro:
 Letzte Gedanken

       
     
       
     

Alessandro di Cagliostro: Letzte Gedanken

       
     
       
     

Alessandro di Cagliostro

Brief an die mystische Julietta da Montefeltro.

 

Madame,

es drängt es mich, Ihnen diese gewißlich höchst unerheblichen und Ihnen leicht entbehrlichen Zeilen zu schreiben. Ich wüßte nicht, wem sonst oder was anderweitig anzufangen mit den letzten Gedanken, die sich vor dem Abschied von dieser Welt noch mitteilen möchten. Es gäbe auch niemanden, der sich dafür interessierte. So schreibe ich Ihnen, nicht wissend, ob Sie Ihrerseits momentan noch in dieser Welt und Zeit weilen oder beides abermals zu wechseln bevorzugt haben. Eingedenk ihrer unleugbaren speziellen Fähigkeiten darf ich aber doch annehmen, was ich nun schreibe wird Ihnen nicht verborgen bleiben; sei’s, daß Sie den Brief noch gegenständlich empfangen oder auch, ihn auf andere Weise zu lesen vermögen – wie es Ihnen ja auch so eindrucksvoll möglich gewesen ist bezüglich meiner stillen Gedanken. Sie erinnern sich gewiß daran. Nicht vergessen habe ich selbstverständlich auch Ihre amüsante Darlegung des jenseitigen Venedig, das zu besuchen, ich gestehe es, mich schon reizen könnte. Die Gelegenheit dazu werde ich ja bald haben, ein paar Stunden noch, höchstens Tage, nein, ich denke, eher nur noch Stunden.

Nun wahrlich, es ist ein Elend mit dieser Welt in dieser Zeit, so daß ich nicht beklage, das eine wie das andere sehr bald zu verlassen, wie es wohl wird sein, und also hat’s seine Ordnung. Dabei fürchte ich, die Späteren werden noch weit Schlimmeres zu erdulden haben als wir Jetzigen. Das Übel greift ja wohl erst danach aus, alles und jedes sich Untertan zu machen. Ich kann es nicht ändern, und der gute Gott scheint wenig geneigt, seinerseits zurechtrückend einzuggreifen. Ich frage mich, was er anfängt mit seiner Zeit dort droben im Himmel. Ich will aber nicht gotteslästerlich reden, wenigstens nicht über Gebühr. Was soll’s auch! Die Menge der Menschen ist nicht viel Wert. Die einen treiben nur Unfug, so wie ich es getan, und die andren wissen kaum, daß sie leben, und die Oberen sind meistens schon nichts gar wert; darum sind sie ja nach oben gekommen. Im Morast geht’s dem Molch am besten. Was für ein Menschentum! Das läßt mich den trägen Gott wieder verstehen, die Leute haben sich seine Haltung selbst zuzuschreiben – soweit sie eben schreiben können; und das ist sowohl wörtlich wie in einem übertragenen Sinne gemeint. Ach, wo sind die Weisen und die Kühnen! Sie haben zu Ihren regulären Erdenlebzeiten solche vielleicht noch persönlich zahlreich gekannt; mir sind nur einzelne von Format begegnet. Die Großen hat die Zeit längst mit sich genommen. Auch im magischen Handwerk sind wir Heutigen arm, verglichen mit Ihnen.

Nun Sie vermögen’s, die Trennwand zu durchschreiten, welche die auf dieser Erde Lebenden von den Verstorbenen scheidet. Doch finden sie Vergnügen an dem, was sie sehen? Schwerlich! Wird Ihnen nicht übel bei dem Gedanken an das, was Sie zukünftig noch könnten zu sehen bekommen, wenn es so weiter dahingeht, noch ein paar hundert Jahre? Ja, ich weiß es, Sie wollen ja gegen das Übel ankämpfen, alles umdrehen, auf daß ein neues Reich der lichten Mächte erblühe! Ihre Schutzpatronin ist eifriger als unser guter Gott, so hoff ich doch, sonst könnte aus dem neuen Reich schwerlich was werden. Doch Sie werden’s schon wissen, Madame, o ja, das traue ich Ihnen wohl zu. Ich meinerseits bin nicht versessen darauf, zu einem der seltenen Wiederlebenden zu werden, wahrlich nicht. Den Namen hat mir außerdem noch der Fälschling verdorben. Das zählt am wenigsten, den Wiederlebenden würd es nicht treffen, und Erinnerung an ihn wird es wenig geben. Ist es also mein Los? Julietta, Sie haben es mir angetragen, mehr als das, mich eben nur unterrichtet, man verlange’s von mir und gedenke, über meine Person zu verfügen – als ob diese von irgendeiner Wichtigkeit sei! Nun ja, man wird sehen wie dort drüben die Dinge sich fügen, wie groß Ihre Macht ist, Madame, in Ihrem jenseitigen zweiten Venezia. Wenigstens bitt ich, nicht in Länder zu müssen, die ich mir nicht liegen. Italien, Deutschland, nun ja, doch lassen Sie’s bitte damit bewenden. Wien wäre mir nicht unangenehm – doch wer weiß, wie’s da aussieht, wenn Sie meiner Dienste zu bedür-fen meinen und mich also in das triste irdische Leben zurückzubefehlen geruhen. Es ist ja schon jetzt eine elende Zeit, und Besserung steht schwerlich in Aussicht, es sei denn vielleicht nach manchen tausend Jahren. Das liegt mir zu weit, da, so hoff ich, wird der gute Gott eher ein behagliches Plätzchen mir gewähren, wo ich ausruhen kann. Denn ich bin müde, sehr müde! Es war ein wirres Leben, daß ich auf dieser Erde geführt. Nichts von dem, was Wert und Wichtigkeit hat, hab ich erreicht, keine liebe, traute Familie, kein stilles Heim, keine respektable Existenz. Was für ein Leben. Ich bin müde, so unsäglich müde! Und trotzdem soll ich beizeiten zurück? Um was zu bewirken, das würd ich gern wissen. Sie tun mir die Ehre an, mich für klug zu halten, vielleicht gar für weise; und dazu sei ich auch noch in den geistigen Angelegenheiten begabt. Bin ich das? Möglicherweise ein klein wenig mehr als der nächste Schankwirt, doch nicht einmal das halte ich für gewiß. Immerhin fühle ich mich den meisten mit gefüllten Taschen einhergehenden Lumpen doch überlegen, derer es zahlreiche gibt, vielleicht auch diesem oder jenem Minister. Doch dazu gehört nicht viel. Wer bin ich, daß ich soll Besonderes leisten? Ich weiß, Sie werden mir die Antwort nicht geben. Sie wußten dafür zu sorgen, daß ich durch Verwechslung nach San Leo di Montefeltro kam, von wo, ich gebe es zu, Sie allerdings mir Befreiung und Genugtuung schafften. Es war auch ohnehin recht erträglich, wenn auch nicht, was ich mir wünschte. Nun also: Keine Antwort von Ihnen. Den Brief werde ich trotzdem versenden. In der venezianischen Niederlassung Ihres Freundes F. wird man Sie zu finden wissen, denke ich mir, auf welche Weise auch immer. Falls Sie meinen Brief einer Antwort wollen würdigen, so, denk ich, adressieren Sie diese an jenen Ort jenseits dieses Lebensfelds, an dem ich mich vermutlich sehr bald aufhalten werde; denn hier verweile ich kaum noch lange. Ich bin zu müde, das sagte ich schon. Die genaue Anschrift, die meine nächste sein dürfte, kann ich Ihnen leider nicht nennen, aber auf der anderen Seite kennen Sie sich ja bestens aus. Nehmen Sie also meine Bereitschaft entgehen, Ihrem für nötig gehaltenen Wunsche Folge zu leisten – ungern, ich gesteh’s, doch wenn schon sonst kein rechter Sinn in meinem Leben hier war, dann bringt ihn vielleicht das, was Sie mir bereitzuhalten gedenken. Warum ich nun doch, entgegen dem meisten vorher Gesagten, diese Antwort niederschreibe? Weil ich eben doch ein klein wenig begriffen habe in der Zeitspanne meines Lebens da hier und soviel doch zu wissen meine: Sie haben Recht, mit jedem Wort, daß Sie zu mir sprachen hatten Sie Recht; und es ist wohl nötig, daß ein paar wenige tun, was die übrigen versäumen.

 

Auf bald!

Cagliostro - Wappen

 

 

Post scriptum

Das Folgende zu Ihrer Unterrichtung – soweit Sie nicht womöglich der Allwissenheit schon nahestehen. Es kann aber, scheints mir, nicht schaden die in mir noch an-gesammelten restlichen Gedanken meinem Briefe anzufügen. Dazu dürfte meine Zeit gerade noch ausreichen, ich will mich eilen. Allzu viel ist auch nicht zu sagen. Auf wenigen Blättern Papier läßt sich niederschreiben, was die nennenswerten Erkenntnisse eines Menschenlebens sind, so weit es das meinige anbetrifft. Das scheint erbärmlich zu sein, verfassen doch andere, deren Leben womöglich ärmer war, zahlreich dicke Bände. Was hat das schon zu sagen! Schauen wir an, was ich zu offerieren habe. Es möchte nützlich sein, wenn ein jeder so täte, die Menschen erlangten Überblick über vieles, was im innern sie angeht; gerade auch aus vielen anscheinend geringfügigen Erkenntnissen, die aber, zusammengenommen, vielleicht ein prächtiges Bild all dessen ergäben, was menschenmöglich ist – und auch, was nicht.

Durch lange Jahre hat mein höchster Ehrgeiz darin bestanden, mit der Welt der Jenseitigen, namentlich der Verstorbenen, in Verbindung zu treten, um Kunde zu erhaschen von dort und über das, was da ist oder sein mag. Der mir darin zuteilgewordene Erfolg blieb bescheiden, doch immerhin gab es ihn. Dazu verholfen haben nicht allerlei sonderbare Rezepturen und künstliche Mittel, wie sie aus den dunklen Küchen verkommener Alchimisten hervorgegangen; all dergleichen erwies sich als wertloser Plunder, bloße Produrkte einer Mischung aus menschlicher Eitelkeit, Selbstüberschätzung und Wahn, wobei der eine dem andren seine Irrtümer hatte weitergereicht, so daß Irrtum auf Irrtum sich häufte und Wahn auf Wahn baute; nicht selten mit einer tüchtigen Portion Schwindel noch übergossen. Sämtliche Tinkturen und Mixturen aus dergestaltigten Quellen warf ich also bald fort, wie es Plunder gebührt; gab auch gleich noch manche Bücher dazu, die des Studierens nicht wert, samt und sonders des kuriosen Monsieur Nostradamus von weiland, der in Wahrheit wohl nichts hat verstanden außer sich gut verkäuflich zu machen; denn was er an verketteten Lettern hat in die Welt gesetzt, ist so leer wie der Kopf eines unwissenden Mönchleins. Also Plunder zu Plunder! Aufgeblasenheit zu Aufgeblasenheit! Auch Traktate des Johannes Faustus erschienen mir nicht geeignet, an Weisheit viel zu gewinnen. So ging’s mit dem meisten, was mich zu dem Schlusse führte, daß den Zugang zur Geisterwelt niemand ein für allemal beschreiben kann, vielmehr muß jeder seinen eigenen Eingang dorthin suchen; denn, in diesem danke ich zwei kleinen, unscheinbaren Notizen, welche eine Dame aus Ihrer Heimatstadt mir mit Freundlichkeit überließ; und durch diese verstand ich, daß die geistige Welt sich ihre Gesprächspartner selber auswählt. Der Schlüssel zum Erfolg also darin liegt, sich wie ein Behältnis offen zu halten, welches etwas zu empfangen erhofft und erwartet, aber nicht selbst bestimmen kann und will, wann und wo es geschehe und was im genauen es sei.

Zugleich mit dieser wichtigen Einsicht wurde mir die Erkenntnis zuteil, daß es auch keine hochweisen Lehrmeister geben kann, niemanden, durch den man würde eingeweiht in hohe Geheimnisse, so wie ein Student nach Vollendung aller Lernvorgänge endlich Magister wird, sondern daß auch dieses Vermögen ausschließlich in uns selbst sich befindet, ein jeder sich also selbst alles schaffen muß; und zwar dergestalt, die ihm als Einzelwesen entspricht. In den Angelegen-heiten des Jenseitigen und der geistigen Welt gibt es keine für alle gleicherart gültige Regel noch allgemein wirksame Rezeptur oder Methode. Daß es sich genauso verhält, dessen bin ich mir nun sicher. Gebe aber zu, daß gerade dies auch hat zu schaffen mit dem Geschlechte, daß also kluge und talentierte Frauen auf anderen Wegen in die Dinge der geistigen Welt hineingelangen können als Männer, was zu wissen mir in meinen eigenen Bemühungen freilich nicht von Nutzen konnte sein, gedachte ich doch nicht, um fremden Beistand zu bitten und hätte auch nicht gewußt, wo.

Also befleißigte ich mich, zu jenem offenen Gefäße zu werden, in das die jenseitige Welt ein wenig einzuschenken geneigt ist, so die Stimmung danach ist und ein günstiger Wind von drüben aus dem Unsichtbaren herüberzuwehen beliebt, wobei ich selbstverständlich nicht den Wind der Seeleute meine, das Wort aber dennoch recht trefflich finde. Unter den mir bekannten anderen ähnlich Bemühten erntete ich wenig Zuspruch, im Gegenteil ward mir vorgeworfen, vermeintlich großartige Künste mutwillig zu verschmähen, auf welche andere hofften. So tat ich auch, und tat es mit vollem bedacht; denn die sichere Erkenntnis war mir geworden, daß nichts so weit weg führt vom Einlaß in die Angelegenheiten der geistigen Welt wie der wühlende Verstand, der, sich unablässig selbst eitel überlistend, alles, was geistig ist, irrtümlich mit jenem Instrumentarium zu erarbeiten sich fruchtlos abmüht, welches für das Bearbeiten der materiellen Dinge ist bestimmt ist und da auch von Nütze, für den Umgang mit dem Geistigen aber im selben Momente ganz nutzlos wird und sogar zuwiderwirkend, wie es als das eigentliche und wesentliche genommen wird. Die geistige Welt ist von der unseren, der hiesig-materiellen, nicht bloß grundlegend verschieden, ihre Prinzipien stehen auch über den hiesigen. So ist gewiß leicht einzusehen, daß der Wagen nicht das Pferd schiebt, sondern dieses den Wagen ziehen sollte, will man sich vom Flecke bewegen. Die philosophisch Ausgerichteten jedoch wollen den Wagen das Pferd schieben lassen, und dieser Dummheit werden sie nicht einmal gewahr, weil sie wie verliebt sind in ihre eigene Intelligenz, die sie oft auch tatsächlich besitzen, doch nicht auf das Geistige anzuwenden verstehen, sondern in Wahn verirrt leben.

Darin besteht eines der großen Leiden unserer Zeit (das XVIII. Jh.), sich frühergelegenen Epochen um des zweckangewandten Denkens willen überlegen zu fühlen, tatsächlich aber stockdumm zu sein, verglichen mit Früheren, die zu unterscheiden wußten zwischen dem erdgebundenen Zwecken zugewendeten Denken auf der einen Seite und dem Geistigen auf der anderen, auf einer ganz anderen Seite. Wir haben uns wahrlich nicht emporentwickelt in den jüngeren Epochen, sondern sind herabgesunken in das Dickicht der durch die Quälereien des unvollkommenen Intellektes hervorgerufenen allgemeinen Unvollkommenheit. Die geistigen Fähigkeiten aber sind nicht mehr da, und damit auch nicht die Eingriffe des Höheren. Die Gefäße zum Empfangen des Geistigen sind verschlossen, weshalb auch die Vernunft keine höhere Lenkung mehr erhält. So kommt es dann, daß auch die Fähigkeiten des Verstandes nicht mehr sinnvoll Anwendung finden, oder nur noch äußerst selten. Diese einfache Erkenntnis scheint mir eine der wichtigsten zu sein, zu der ich gelangte. Dies finde ich umso mehr, wie kaum jemand sie vernehmen möchte, da das ja hieße, den Kreis des Wahns zu verlassen. Wo aber ein Wahn einmal sich breitgemacht hat, da verteidigt er seine Eroberung; es ist dann schwierig, ihn zu überwinden. So fliel’s auch mir anfänglich schwer, all das Unnötige beiseite zu lassen, ungezählte dicke Bücher, geschieben von klugen oder sich klug dünkenden Herren, Bände von, alles in allem, vielen tausend Seiten, und alles zu nichts nütze. Dabei fiel mir so recht auf, daß lauter Männer all den Unfug verfaßt hatten, nicht aber Frauen; und so kam mir abermals der Einfall, daß mit gutem Grund die Frauen dem Geistigen leichter sich nahen können als die Männer. Die Frauen setzen viel weniger auf die kühle Vernunft, und darin besteht ihr Vorteil. Sie nehmen die Vernunft als das Gegebene, ohne aber sich auf diese zu kaprizieren. So be-nutzen sie ihren Verstand überall dort, wo dies zu tun sinnvoll ist, lassen ihn aber ruhen, wo andere Fähigkeiten die geeigneteren sind. Was gut ist zu lesen, das las ich längst.

Endlich hatte ich es aber doch erreicht, das der geistigen Welt gegenüber offenen Gefäß zu werden, das zu sein nötig ist, will man die Verbindung aufnehmen können, oder, um es genau zu sagen: Für die Verbindungsaufnahme bereit zu sein. So ist diese mir dann endlich auch gelungen; und wäre dem nicht so, würden Sie, Madame, mit mir nicht gesprochen haben, unsere Bahnen wären sich nicht begegnet. Schließlich lag Ihre ordentliche Erdenzeit ja doch um einige Jahrhunderte vor der meinen. Auch mit anderen aus der jenseitigen Welt ist mir dann noch manche wertvolle Verbindung geworden, wenngleich die zu Ihnen am wichtigsten und vor allem am weitwirkensten blieb. Was habe ich also getan, um diesen Erfolg mühsam erringen zu können? Die Wahrheit ist: Gar nichts habe ich getan. Ich habe aufgehört, zu tun, und gerade dies war der Weg, der an das Ziel führte! Es gilt solches freilich bloß in den Belangen der geistigen Welt, die hiesige braucht die für das in ihr Existieren nun einmal unvermeidlichen Taten.

Das somit Gesagte ist auch der Grund dafür, daß ich mich entschloß, kein vielsagendes Buch für die Nachwelt zu hinterlassen. Es gibt ja nichts zu sagen außer dem, was in diesem Post scriptum zusammengefaßt steht! Sollte ich das jenen Intellekten anbieten, deren Passion ja doch darin besteht, in unfruchtbarem Staub zu wühlen, um nichts zu finden außer ihrer eigenen Eitelkeit, die sie also solche jedoch nicht einmal erkennen? Es hieße dann nur: Cagliostro sei ein Unwissender gewesen! Nun, nicht, daß mich das in meiner Ehre träfe, weiß ich es doch selber anders. Ich bin es nur leid, mit Leuten zu sprechen oder für solche zu schreiben, die doch nichts verstehen. Am Ende finde ich mich nun doch einigermaßen zufrieden mit dem, was ich auf meinem Erdengange getan; es war doch mehr, als ich zu hoffen wagte: Ich habe herausgefunden, daß es möglich ist, den großen Geist in uns über die kleine Vernunft zu erheben – und es zu tun vermocht.

Cagliostro - Siegel-Signet

(Entnommem dem Buch ARCANORUM C.N.)

       
               
               
     

       
               
               
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