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Rückblick |
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Apokryphes um die Figura-Burg |
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Apokryphes um die
Figura-Burg
Exakte Hinweise um die „Burgus figurum" sind rar. Sicher ist, daß in der Schlußphase der Geschichte des Templerordens, als in Frankreich und England die Templerverfolgung bereits im Gange war, in Deutschland, beziehungsweise Österreich, wo die Lage der Templer noch günstiger war, verschiedene Vorkehrungen für den anzunehmenden Fall getroffen wurden, daß die Templerverfolgung auch in Deutschland und Österreich stattfinden würde. Über all diese Maßnahmen zu sprechen, würde jedoch ein eigenes Thema sein. Für die Geheimwissenschaftliche Sektion mit ihrem Hauptsitz in Wien bestand fraglos mehr Ursache als anderer Orten, gewisse Dinge an verborgene Plätze zu verbringen; denn so manches von dem, was die SIGNUM SECRETUM TEMPLI unternahm, war ja selbst in den eigenen Kreisen umstritten, und vieles davon wurde daher gegenüber dem Ordenshauptsitz in Paris gar nicht oder höchstens marginal erwähnt. So manches in Wien und dem Wiener Einflußbereich, konnte leicht „heidnisch" anmuten und ist es in einigen Punkten wohl sogar gewesen, auch wenn immer ein christliches Dach über all dies gespannt wurde. Von dergleichen Dingen ist bei CN im Internetz schon des öfteren die Rede gewesen. Heute soll es aber speziell um die „Figura-Burg" gehen, welche zweifellos etwas ganz Besonderes darstellt. Vorausgesetzt werden darf an dieser Stelle zumindest grundlegendes Wissen über die MAGNA FIGURA sowie über die Ideen, die mit dieser zusammenhängen. Wir sprechen darüber in diesem Artikel also nicht nochmals näher. Die Magna Figura – oder auch der „Große Baphomet", wie diese Figur ebenfalls genannt wurde – dürfte für die Geheimwissenschaftliche Sektion des Templerordens von allerhöchster Bedeutung gewesen sein. Man tut vermutlich recht daran, anzunehmen, daß sich sämtliche Kräfte dieser innerhalb des Ordens recht eigenständigen Ordensgemeinschaft auf die Verwirklichung dieses Ziels ausrichteten. Der Glaube daran, daß die Magna Figura ihren Zweck würde erfüllen können – und dies zur gegebenen Zeit auch tun würde – ist wahrscheinlich sehr stark gewesen. Für diese Figur sollte ein eigenes Quartier geschaffen werden, das steht fest. Ursprünglich war sicherlich daran gedacht, daß die Figur dort andauernd bleiben sollte, und auch dort die magische Handlung der „Belebung" vorgesehen war. Wie genau diese Belebung (oder auch „Eröffnung") zu geschehen habe, ist nicht sicher überliefert. Die Schilderungen in der Erzählung von der „Baphomet-Braut" dürften aber wenigstens grundsätzlich richtig sein, auch wenn über Details Unklarheit besteht. Eine „Braut" in Gestalt einer jungen Frau war für die „Belebung" der Magna Figura auf jeden Fall nötig, daran besteht kein Zweifel. Das heißt: Das Quartier der Figur mußte also eine ganze Reihe von Voraussetzungen erfüllen, allein ein gutes Versteck reichte nicht aus. Daher sollte von Anfang an ein eigenes Gebäude zu diesem Zweck errichtet werden, und zwar eine Burg (Burgus), wenn auch keine übliche.
Als es zur Ausführung des Bauvorhabens kam, ließ sich die bevorstehende Zerschlagung des Templerordens in ganz Europa erahnen. Der Bau mußte daher in Eile errichtet werden. Statt aus massivem Stein, wurde er mit Ziegeln gebaut und nicht als Festung ausgelegt.
Verschiedene vorhandene Burgen oder burgähnliche Gebäude, beziehungsweise Ruinen, die dafür in Frage kommen, die „Burgus figurum" zu sein oder gewesen zu sein, kommen in Frage. Aufgrund mehrerer spezieller Aspekte ist die Wahrscheinlichkeit aber groß, daß es sich dabei um jene Ruine handelt, die wir als „Figura-Burg" bezeichnen. Die Geschichte von dieser ist nicht lückenlos überliefert, und was erwähnt wird, ist auch nicht widerspruchsfrei. Der Zeitpunkt der Errichtung wird in der ersten Hälfte
des 14. Jahrhunderts angenommen. Das würde passen. Über die Nutzung in
der ersten Zeit ist nichts bekannt. Etwa um 1500 war das Gebäude
verlassen und jahrelang herrenlos. Anschließend hatte es verschiedene
Nutzer, bis es in den Bauernkriegen zerstört wurde. Dann lag es abermals
brach. Im 18. Jahrhundert erwarb es wohl ein reicher Bürger, der u.a.
einen Ziegeleibetrieb besaß. Er ließ mehr und größere Fenster in die
Wände und Türme brechen, und baute es in schloßartiger Form neu
auf. |
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