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Vor nunmehr 130 Jahren wurde ein Mann geboren, dessen Name in der Automobilwelt noch heute klangvoll ist, und dem seit 1998 der Volkswagen-Konzern neuen Glanz verleiht: Ettore Bugatti (1881-1947). Durch die Geschichte und persönliches Schicksal, stand er zwischen den Nationen: Gebürtiger Italiener, beruflich in Deutschland zu Hause, obschon er sich damit nie so recht wohl gefühlt haben soll.

Ettore Bugatti stammte aus einer Mailänder Künstlerfamilie. Sein Vater war Designer und Architekt, sein Großvater Architekt und Bildhauer. In dieser Tradition stehend, wurde der junge Ettore Bugatti ebenfalls Designer und erlernte außerdem das Handwerk des Möbelschreiners. Bald wechselte er jedoch das Metier und wurde Ingenieur. Als solcher begann er zunächst in einer Fahrradfabrik, wo er ein motorisiertes Dreirad entwickelte. Im Jahr 1900 folgte aber bereits ein erstes Automobil. 1901 ging Bugatti nach Deutschland, zunächst nach Hannover, und von dort nach Köln. Dann engagierte ihn der Motorwagenhersteller Eugen von Dietrich. Ettore Bugatti zog ins elsässische Niederbronn, wo er die technische Leitung der Dietrich’schen Automobilproduktion übernahm. Bugatti entwickelte eine ganze Modellreihe, von welcher der Typ 5 am bekanntesten wurde. Dieser Wagen errang

1904 endete die Zusammenarbeit mit Dietrich. Bugatti tat sich in Illkirch-Graffenstaden mit dem ehemaligen Dietrich-Vertreter Emil Mathis zusammen, was aber keine Sache von Dauer wurde. Anfang 1910 pachtete Bugatti dann in Molsheim (Elsaß, damals noch deutsch) ein Gebäude, und gründete zusammen mit seinem Freund Ernst Friedrich eine eigene Automobilfabrik. Dort wurde 1912 der Bugatti Typ 13 verwirklicht, eine Konstruktion, die im wesentlichen schon in Köln entstanden war. Dieser Wagen erwies sich als Erfolg. Zwischen 1913 und 1926 konnten rund 2000 dieser Autos verkauft werden. 1914 beschäftigte das Bugatti-Werk bereits an die 200 Mitarbeiter, pro Monat wurden 75 Fahrzeuge hergestellt.

Der Erste Weltkrieg bewirkte dann einen Bruch. Da Italien, eigentlich im „Dreibund" mit Deutschland und Österreich-Ungarn verbündet, die Seiten wechselte und gegen Deutschland in den Krieg eintrat, ging der Italiener Ettore Bugatti nach Mailand zurück. Doch nach Kriegsende zog es ihn wieder nach Molsheim, um seine Fabrik weiter zu führen. Aber das Elsaß gehörte nun zu Frankreich. Vieles war für Bugatti ungewohnt. Seine Mitarbeiter blieben aber nach wie vor fast durchwegs Deutsche, in den Bugatti-Werken wurde weiterhin Deutsch gesprochen. Die Karosserien für seine Autos ließ Ettore Bugatti ohnehin vornehmlich in Deutschland bauen, besonders bei der Firma Ludwig Weinberger in München und Weimar, so wo auch der berühmte „Bugatti Royal" seine Karosserien erhielt.

In den 1920er Jahren machten Bugattis vor allem als Rennwagen Furore, wobei sich namentlich der Typ 30 hervortat. Bis Anfang der 1930er Jahre baute Bugatti nun aber auch zunehmend anspruchsvolle Gebrauchsfahrzeuge, wie etwa den Typ 35 und – als Krönung – den Typ 41 „Royal". Damit begab sich Bugatti in unmittelbare Konkurrenz zu großen Luxusmarken wie, Maybach, Mercedes, Rolls Royce, Cadillac oder Duesenberg. Der Erfolg auf diesem Feld war jedoch nicht durchschlagend. Vermutlich wäre es klüger gewesen, sich auf das Gebiet von Renn- und Sportwagen zu konzentrieren, anstatt sich mit Marken in Konkurrenz zu begeben, die aufgrund ihrer Tradition im Segment der großen Luxuswagen dort übermächtig waren. Der Name Bugatti hatte stets für das Sportive und für Individualität gestanden, darin lag seine Stärke. Am alltäglichen Gebrauchswert, wie er von Luxuslimousinen gefordert wurde, fehlte es den Autos von Bugatti mitunter. In einen Bugatti konnte man nicht mit dem gleichen Gefühl einsteigen wie in einen Mercedes oder Cadillac: einfach Starten, losfahren und sicher ohne jedes technische Problem ankommen. Im Bugatti fuhr sozusagen oft das Abenteuer mit. Ein Bugatti war eben nicht einfach ein exklusives Auto – mit Licht- und Schattenseiten – man mußte ihn sich nicht bloß finanziell leisten können. Schließlich vermochte die Marke sich dann nicht zu behaupten, sie erlosch – im Grunde schon vor dem Zweiten Weltkrieg, und nach diesem war ein Widerstehen war lange Zeit nicht in Sicht.

Bis 1998 der Volkswagenkonzern die brachliegende Marke Bugatti übernahm und sie mit neuem Leben erfüllte. Dazu wurde sogar die alte Adresse im elsässischen Molsbach reaktiviert. De facto entstanden die neuen Bugattis jedoch in Wolfsburg. Zunächst kam ein Spitzensportwagen mit 16-Zylindermotor und 1001 PS – das schnellste Fahrzeug der Welt, welches eine Straßenverkehrszulassung hat, mit einem Beschleunigungswert von 2,5 Sekunden von Null auf 100 und einer Spitzengeschwindigkeit über 400 km/h.

Und bald soll auch noch ein Automobil folgen, wie es sich Ettore Bugatti stets erträumt hätte: Die große Luxuslimousine, die Erfüllung seiner Vorstellungen vom Bugatti Royal. Es steht noch nicht fest, wann dieses viertürige Modell auf den Markt kommen wird, angepeilt ist das Frühjahr 2012. Was aber bereits feststeht, ist: solch ein Wagen wird deutlich über eine Million Euro kosten. Also nicht unbedingt das Geeignete für jedermann, aber doch schön, wenn es so etwas gibt. Ettore Bugatti – wenn er dann einmal aus den Wolken des Jenseits auf die diesseitige Erde schaut – wird bestimmt daran seine Freude haben; und er wird sicherlich auch mit Genugtuung feststellen, daß sein Name abermals von Deutschland aus aufstieg, wo stets seine berufliche Heimat war.

       
               
               
     

       
               
               
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