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Die Me 109

       
     
       
     

Die Me 109

       
     
       
      Die Me 109

Willy Messerschmitts Bf 109 – allgemein Me 109 genannt – ist fraglos ein ganz besonderes Flugzeug gewesen, trotz mancher Mängel. Als die Deutsche Luftwaffe mit ihr in den Zweiten Weltkrieg zog, erreichte diese Maschine rund 570 km/Std. – und bei Kriegsende leistete sie 730 km/Std. Sie war das einzige Jagdflugzeug, das vom ersten bis zum letzten Tag des Krieges voll im Einsatz stand, längst veraltet, was man ihr ansah, aber immer noch tauglich.

Schweiz - Flugwaffe

Bei Kriegsausbruch aber war sie unter den Flugzeugen ihrer Gattung das beste und fortschrittlichste. Die Me 109 E erreichte, wie schon erwähnt, ca. 570 km/Std. Damit blieb sie zwar weit hinter den vom RLM (Reichsluftfahrtministerium) verworfenen Heinkel-Jägern zurück, die 670 km/Std. schnell waren. Noch ferner stand sie den Leistungen des 755 km/Std, schnellen Weltrekordflugzeugs Me 209, einer Konstruktion, die mit der Me 109 buchstäblich nichts zu schaffen hatte.

Und doch erwies sich die Me 109 in den ersten Kriegsjahren allen gegnerischen Maschinen überlegen, allein die Spitfire erreichte vergleichbare Leistungen (und diese war ein Abklatsch der Heinkel-Konstruktionen He 70 und He 113!).

Me 109 G

Mit Abstand die meisten Luftsiege des Zweiten Weltkriegs wurden mit der Me 109 erzielt, gefolgt von der Fw 190 und der amerikanischen P-51 (übrigens die Konstrukteure des ehemaligen Messerschmitt-Ingenieurs Edgar Schmued, der auch an der Me 109 mitgearbeitet hatte). Erich Hartmann, der mit 352 Abschüssen erfolgreichste Jagdflieger der Welt, flog ausschließlich die Me 109. Und obschon er seine meisten Abschüsse gegen sowjetische Gegner erzielte, bewies er in einer Begegnung mit zwei Mustangs, wie schnell er auch mit diesen fertig wurde.

1940 - im Windkanal

Schon in der aerodynamisch unvollkommenen E-Version, noch mehr dann in der erheblich verbesserten F-Version, beherrschte die Me 109 den Luftraum, wo immer sie am Himmel erschien. Das würde auch über England nicht anders gewesen sein, wenn sich dort nicht aufgrund der Entfernungen ihre geringe Reichweite verhängnisvoll ausgewirkt hätte. Die Me 109 war aufgrund der Forderungen des RLM für begrenzte Konflikte konzipiert, nicht für einen weiträumigen Krieg. Hier stieß sie an ihre Grenzen – nicht wegen ihrer Flugleistungen und Luftkampfeigenschaften, sondern ganz einfach in Ermangelung der nötigen Reichweite. Über London konnte sie gerade 15 Minuten lang kämpfen, dann mußte die wegen Treibstoffmangels umkehren. Nicht wenige Me 109 stürzten auf dem Rückflug wegen Spritmangels ins Meer, und so kam es zu Verlusten, zu denen kein Gegner etwas beigetragen hatte.

Modell - Me 109

Die Grenzen der Me 109, dieses „Standard-Jägers" der Deutschen Luftwaffe hatten sich somit im wörtlichen Sinne gezeigt. Entgegen häufiger Behauptungen war es nicht die Spitfire, die sie zu fürchten hatte, sondern ihr geringer Treibstoffvorrat;

und abwerfbare Zusatztanks standen damals noch nicht zur Verfügung.

Die längste Zeit des Kriegs hindurch erfüllte die Me 109 ihre Aufgaben dennoch gut. Erst mit der zweiten Hälfte des Jahres 1943 erwuchsen ihr in den neuen amerikanischen Jagdflugzeugen wirklich gefährliche Gegner. Zunächst tauchte die P-47 Thunderbold auf, und dann die P-51 Mustang. Diese beiden Maschinen waren rund 80 km/Std. schneller als die Me 109 (und ebenso als die Fw 190, ausgenommen deren in kleiner Stückzahl noch gebaute D-Version). Dazu kam, daß ausgerechnet in dieser entscheidenden Phase des Kampfs um den Luftraum über Deutschland Weiterentwicklungen der Me 109 gebremst wurden; im Gegenteil, die G-Version hatte wieder ein starres Spornrad, aus produktionstechnischen Gründen. Welches Potential in der „109" steckte, bewies ihre letzte Baureihe, die K-Version, die fast 730 km/Std. erreichte und damit deutlich schneller war als jeder gegnerische Jäger, einschließlich der P-51.

Doch das war viel zu spät, und zu dieser Zeit stand mit der Me262 auch bereits der erste Düsenjäger zur Verfügung. Vor allem aber war die Ausbildung der jungen deutschen Piloten derart flüchtig und schlecht geworden, daß diese auch mit nun wieder überlegenen Maschinen, wie Fw 190 D oder Me 109 K, kaum ernsthafte Gegner für die solide ausgebildeten Amerikaner in ihren P-47 und P-51 sein konnten.

Im Einsatz

Wie anders hätte die Geschichte verlaufen können, wenn – ja, wenn – die deutsche Führung unserer Luftwaffe rechtzeitig die richtigen Flugzeuge zur Verfügung gestellt hätte, was ja leicht möglich gewesen wäre?!

Dann hätten wir schon zu Kriegsbeginn eine der F-Version entsprechende und also erheblich schnellere Me 109 gehabt – und es wären rechtzeitig abwerfbare Zusatztanks entwickelt worden, wie Adolf Galland es verlangte. Die Luftherrschaft über England würde erkämpft worden sein, und der Krieg hätte ein schnelles Ende gefunden (vorausgesetzt, Hitler wollte England nicht um jeden Preis schonen).

Nehmen wir ferner an, zur Me 109 hätte die Deutsche Luftwaffe auch noch die hoch überlegene He 100 bekommen. Gegen diese hätten sich auch die amerikanischen P-47 und P-51 nicht durchzusetzen vermocht; die alliierte Luftoffensive gegen das Reich wäre abgeschlagen worden! Hätte, hätte, wenn ... Das alles sind aber keine phantastischen Annahmen, all dies beruht auf unbestechlichen Fakten.

Die deutsche Führung von damals aber entschied anders. Sie hielt einen großen Krieg, gar einen Zweiten Weltkrieg, bekanntermaßen für „unmöglich". So bekam der deutsche Soldat nicht dies beste Bewaffnung – sondern eine möglichst preiswerte. Das traurige Resultat dieses Fehldenkens hat sich bald bitter gezeigt.

Me 109 - 2

Mit der Me 109 wurden die meisten Siege erfochten, sie war zuletzt das schnellste Propellerflugzeug am Himmel – und keine andere Jagdmaschine stand so lange im Dienst, in den verschiedensten Ländern der Erde. Nicht allein in der Schweiz oder in Spanien leistete dieses Flugzeug noch lange gute Dienste – in Spanien sogar bis 1962. Auch die Erstausstattung der Luftwaffe des Staates Israel bestand aus Me 109, die nach dem Zweiten Weltkrieg in der Tschechoslowakei weitergebaut worden waren. Und so schossen israelische Me 109 dann ägyptische Spitfires ab. Alte Gegner begegneten sich da ein letztes Mal in erbitterten Kampfhandlungen. Es war gleichsam ein letzter Triumph der Me 109 über einen alten Rivalen.

Heutzutage taucht eine Me 109 nur noch hin und wieder bei einer Flug-Schau auf, ansonsten findet man Exemplare dieser berühmten Maschine in Museen. Ist ein Stück Geschichte, keine Frage. Doch diese Geschichte liegt nun in der Vergangenheit.

Me 109  -  Modell

Die Messerschmitt Bf 109 war eine Konstruktion aus den Jahren 1934/35. Sie war das erste neuzeitliche Flugzeug ihrer Gattung und wurde somit zum Vorbild für alle späteren Jagdflugzeugkonstruktionen in In- und Ausland – zusammen mit Heinkels schnellem Postflugzeug He 70 aus dem Jahre 1932.

Mit der Me 109 E ging die Deutsche Luftwaffe in den Zweiten Weltkrieg, teilweise auch noch mit einigen aus der Zeit des Spanischen Bürgerkriegs vorhandenen Me 109 D, die jedoch bald ausgemustert wurden.

Die Me 109 bewährte sich in der ersten Kriegsphase sehr gut. Obschon sie nicht die hohe Geschwindigkeit der nicht von der Deutschen Luftwaffe angenommenen Heinkel-Jäger erreichte, war die „109" doch sämtlichen ausländischen Konstruktionen überlegen. Ihre Schwäche lag nicht in ihren Flugleistungen, sondern im geringen Treibstoffvorrat und somit in der geringen Flugdauer. Sie war für einen über größere Entfernungen zu führenden Krieg nicht geeignet und auch nicht konzipiert. Dies zeigte sich schon während der sogenannten „Luftschlacht um England"; die Me 109 konnte gerade 15 Minuten über London kämpfen, dann mußte sie mangels Treibstoff umkehren. Die Briten profitierten davon, erlitten aber dennoch höhere Verluste als die Deutsche Luftwaffe, auch wenn dies gerne geleugnet wird. Wenn Churchill später schrieb, in jenem Moment, da der Royal Airforce bereits das Rückgrat gebrochen war, brach Hitler die Luftoffensive ab, so spricht das für sich: Zum zweiten Mal nach Dünkirchen war Britannien das militärische Überleben de facto geschenkt worden.

1941 kam die aerodynamisch verbesserte neue Baureihe Me 109 F, die viele für die beste halten. Die auf diese folgende G-Baureihe war schwerer und praktisch ein Rückschritt. Dazu kam noch, daß in der entscheidenden Phase des Luftkriegs Rüstungsminister Speer um höherer Stückzahlen willen auf den aerodynamischen Feinschliff, wie etwa das einziehbare Spornrad, verzichtete. Anstatt der größeren Quantität des Gegners die höhere Qualität deutscher Flugzeuge entgegen zu stellen, geschah das Gegenteil. Zugleich traten mit den neuen amerikanischen Jagdflugzeugen P-47 Thunderbold, 1943, und P-51 Mustang, 1943/44, erstmals Maschinen auf, die der Me 109 eindeutig überlegen waren.

Me 109  -  02

Zwar gelang es Messerschmitt mit der letzten Baureihe, der Me 109 K, erstaunlicher Weise, die alte Konstruktion wieder zu einem der besten Jagdflugzeuge zu machen – mit ca. 730 km/Std sogar schneller als die Mustang – doch da war es längst zu spät, zumal aufgrund des Treibstoffmangels die Ausbildung der jungen Piloten so schlecht geworden war, daß diese auch mit gleichwertigen oder sogar besseren Flugzeugen den Amerikanern nicht viel entgegenzusetzen vermochten. Die Ära der Propellerflugzeuge war in Deutschland im Grunde auch längst vorbei, Düsenjäger wären die Rettung gewesen, sowohl für die deutschen Flieger wie für das ganze deutsche Volk – doch diese wurden um Jahre verschleppt.

All dies ändert jedoch nichts daran, daß mit der Me 109 außergewöhnliche Leistungen erbracht wurden. Mit keinem anderen Jagdflugzeug wurden so viele Luftsiege errungen wie mit ihr, auch nicht mit der Fw 190 oder mit der P-51.

       
               
               
     

       
               
               
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