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Duesenberg (2) 

       
     
       
     

Duesenberg  (2)

       
     
       
      Die Brüder Duesenberg und ihre Autos  (2)

Wir haben schon einmal ein wenig über die Duesenbergs berichtet, und möchten es noch einmal ausführlicher tun – für alle, die ein enges Verhältnis zu solchen Autos haben.

„Duesenberg"! Jedem eingefleischten Autoliebhaber schlägt das Herz höher, wenn er diesen Namen hört, ja, Duesenberg! Solche Autos hat es wohl nur einmal gegeben. Mit Anfang der 1930er Jahre haben Modelle von Mercedes-Benz und Maybach die Duesenbergs übertrumpft – doch da war die Zeit des Duesenbergs schon vorüber. Ihnen ist keine lange Periode vergönnt gewesen, und dennoch sind die Duesenbergs unvergeßlich. Freilich, sehr vielen Menschen ist der Name Duesenberg heutzutage unbekannt, sowohl in Deutschland wie auch in den Vereinigten Staaten; und die meisten Amerikaner, denen der Duesenberg noch etwas sagt, halten diesen Wagen für ein deutsches Auto. Das ist richtig und falsch zugleich, denn der Duesenberg ist gleichsam ein deutscher und ein amerikanischer Wagen. Ohne das Genie und die typisch deutsche Arbeitsweise seiner Schöpfer hätte er nicht entstehen können – und allein im reichen Amerika bestand zu jener Zeit die Grundlage für solch ein Auto.

1933 Duesenberg SJ

Der Name Duesenberg (Düsenberg) klingt sehr deutsch, und er ist es natürlich auch. Besonders in den Gegenden um Minden und Lemgo ist dieser Name schon seit dem 18. Jahrhundert mehrfach nachgewiesen; und aus Lemgo stammten auch Fred und August Duesenberg. Im Jahre 1866 war zunächst ein Verwandter nach Amerika ausgewandert. Im Jahr 1885, nachdem ihr Mann verstorben war, entschloß sich die Witwe, ebenfalls in Amerika eine neue Zukunft zu suchen – samt ihrer sechs Kinder. Unter diesen waren der siebenjährige Friedrich (Fred) und der vierjährige August. Und also ging’s los. Die ganze Familie kam in der Neuen Welt gut zurecht. Die beiden jüngsten Buben aber – eben Fred und August – sollten etwas ganz Besonderes leisten, was ihren Namen in die Analen der Automobilgeschichte eintrug und zur Legende werden ließ.

Brüder Duesenberg

Nachdem zuerst Fahrräder und dann erste Duesenberg-Rennwagen in kleinem Rahmen gebaut worden waren, entstand 1913 die Duesenberg Motor Company in St. Paul, Minnesota. Und dies war der Ausgangspunkt zu einer Entwicklung, die wenigstens für eine kurze Zeit Automobile hervorbringen sollte, die zu den allerbesten der Welt gehörten – auf einer Höhe mit Mercedes und Maybach – und auf alle Fälle die besten, die in Amerika je gebauten wurden. Schon 1920 erregte ein Duesenberg-Wagen Aufmerksamkeit durch einen Geschwindigkeitsweltrekord: 251 km/Std. Im nächsten Jahr siegte ein Duesenberg beim Grand-Prix-Rennen in Le Mans. Weitere Rennerfolge kamen, so auch in Indianapolis. In Europa, besonders in Deutschland, wirkten die Folgen des Ersten Weltkriegs noch zu sehr, als daß dort schon wieder Hochleistungs- und Luxuswagen hätten entstehen können. Die großen Rivalen von Duesenberg waren amerikanische Marken, wie Cadillac, Lincoln oder Pierce-Arrow. Diesen allen aber zeigten sich die "Duesies" hoch überlegen, sowohl technisch wie qualitativ und ästhetisch. Duesenberg brachte erstmals Wagen mit hydraulischen Bremsen und Vierventilmotoren - zu jener Zeit erstaunliche Neuerungen. Deutscher Erfindergeist und deutsche Arbeitspräzision, über den Atlantik gekommen, entfalteten ihre Fähigkeiten. Binnen weniger Jahre hatten die Brüder Duesenberg es geschafft, nicht allein die technisch besten, sondern auch die schönsten und prestigeträchtigsten Automobile anbieten zu können.

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Was war schon ein Rolls-Royce gegen einen Duesenberg? Nichts! Eine plumpe, lahme Gurke! Solche respektlos anmutenden Einschätzungen entsprachen durchaus der Wahrheit. Der Duesenberg war eine ganz andere Klasse – die absolute Extra- und Spitzenklasse. Der Kaufpreis entsprach dem allerdings auch, er zeigte sich horrend. Und so sehr Duesenberg-Automobile auch bei den Superreichen beliebt und gefragt waren, gab es derer doch auch in den reichen Vereinigten Staaten nicht allzu viele. Die Produktionsziffern der Duesenberg Motor Company blieben klein aber fein – zu fein und zu klein. So geriet das Unternehmen, welches zu keinem der großen Konzerne gehörte, in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Die Duesenberg-Brüder - als Konstrukteure, Designer und Handwerker genial - sind nicht ebenso gute Kaufleute gewesen. Schon 1926 übernahm Errett Lobban Cord, der bereits eine andere Automobilfabrik besaß, die Firma der Duesenbergs. Fred Duesenberg – der führende Techniker unter den beiden Brüdern – stellte aber noch die Konstruktion seiner neuen Modelle „J" und „SJ" fertig. Mit diesen zwischen 1929 und 1932 gefertigten Baureihen erreichten Duesenberg-Wagen ihren Höhepunkt. Abermals übertrumpften sie sämtliche anderen Luxuswagen. Die wunderbar leisen 6,9-Liter-Motoren leisteten jetzt 265 PS, der neue Duesenberg erreichte damit 180 km/Std. Diese Leistungen wurden bald nochmals gesteigert, bis auf 320 PS und eine Spitzengeschwindigkeit von 210 km/Std. Der Duesenberg war damit das absolute Non plus ultra für die High Society. Die Spitze war erreicht – und auf diesem Gipfel endete die Geschichte der Duesenberg-Automobile de facto. 1932 verunglückte Fred Duesenberg tödlich. Sein Bruder Fred zog sich gänzlich aus den Angelegenheiten der Firma, die nur noch den Namen der Familie trug, aber anderen gehörte – und die auch nicht mehr den Schöpfergeist der Duesenbergs atmete – zurück.

duesenberg-cars-3

Wenn es ein Auto gibt, das zwei Nationen gleichermaßen gehört, so ist es der Duesenberg. In keinem anderen Land als den USA, deren reiche Oberschicht durch den Ersten Weltkrieg nicht gelitten hatte, wäre er möglich gewesen; und wohl allein deutsche Konstrukteure vermochten solch ein exzellentes Fahrzeug zu schaffen. Mit dem Tod von Fred Duesenberg und dem Ausscheiden seines Bruders August aus der Firma ist die Marke dann auch bald erloschen. Alle Wiederbelebungsversuche sind gescheitert. Allein die Erinnerung blieb.

Duesenberg

Ein originelles Detail am Rande mag sein, was vermutlich mehr als eine Legende ist. Offenbar hatte August Duesenberg später noch einen in seinem Besitz befindlichen Duesenberg speziell für Adolf Hitler vorbereitet. Erzählungen zufolge soll der Reichsadler schon auf dem Fond angebracht gewesen sein. Bloß der Kriegsausbruch verhinderte die Verschiffung nach Deutschland. Sonst würde es vielleicht einen „Führer-Duesenberg" gegeben haben. Hitler soll ja an schnellen Autos Freude gehabt haben. 
Was wäre wohl gewesen  ...  wenn er Rennfahrer geworden wäre ?

       
               
               
     

       
               
               
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