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Erneut  Julietta-Mythen

       
     
       
     

Erneut Julietta-Mythen

       
     
       
     

Erneut Julietta-Mythen

Die Mythen um Julietta gehören zu den ausgeprägtesten um angeblich unsterbliche Menschen. Legenden um diese Frau gibt es viele, doch konkrete Spuren von ihr nur im XVI. Jahrhundert. Sämtliche später datierten Hinweise auf sie lassen sich nicht mit letzter Gewißheit belegen, wenngleich es in der Tat auch aus späteren Jahrhunderten Erzählungen gibt, welche Julietta betreffen können. Vieles schwebt da im Ungewissen.

Sicher ist, daß kein Grab von ihr bekannt ist. Die Vermutung, auf der venezianischen Insel San Michele gäbe es ein solches, haben sich schon im XIX. Jahrhundert als Irrtum erwiesen. Wo Julietta abblieb, ist also unbekannt.

 


Fraglich ist auch die Echtheit verschiedener Andenken, welche von Julietta aufbewahrt worden sein sollen. Ein Stück Haare sowie eine Locke; zumindest von beiden diesen Andenken nehmen viele lange Zeit an, es stamme von Julietta, Beide Andenken sind jedoch höchstwahrscheinlich anderen Ursprungs, wenngleich sich dies ebensowenig schlüssig beweisen läßt wie die Behauptung, es sei von ihr.

Sicher ist dagegen inzwischen, daß ein bestimmtes Grabdenkmal auf dem Friedhof von San Michele nichts mit einem Grab von Julietta zutun hat - es sei denn insofern, wie eventuell ein Verehrer sich ein Abbild von ihr hat herstellen lassen. Das ist nicht wahrscheinlich, kann aber auch nicht ausgeschlossen werden. Zu Julietta direkt würde aber auch solch eine Eventualität nicht führen.


Schwieriger steht es um die Andenken. Doch selbst wenn man die Legenden von Juliettas Unversehrbarkeit beiseite läßt - was hieße, daß sich auch ihre Haare nicht schneiden ließen, wie es in einem Brief aus ihrer Zeit behauptet wird - wäre noch immer keine Klarheit geschaffen.

 

 

Ein Kreis in Mailand geht seit langem davon aus, ein verhältnismäßig großes Stück von Juliettas Haaren zu besitzen. Sie soll es zurückgelassen haben, damit ihre Freunde sie dank der Schwingung leicht aus dem Jenseits herbeirufen können. Das beinhaltet aus magischer Sicht eine gewisse Logik. Es könnte sich also wirklich um ein Andenken um Julietta handeln. Einer streng wissenschaftlichen Analyse zur Altersbestimmung wurden diese beiden Proben bislang nicht unterzogen, und dies zu unternehmen besteht seitens der Besitzer auch keine Bereitschaft, weil die magische Schwingung auf keinen Fall geschädigt werden soll.

Was immer die Wahrheit um die Andenken an Julietta sowie um sie selbst auch sein mag - die Faszination, die von dieser „Doppelt Unsterblichen“ ausgeht, lebt ohne jede Frage weiter, und das nicht allein in Venedig. Vielleicht wird es eines Tages gelingen, auch dieses Rätsel zu lösen - im glücklichen Falle durch sie selbst; denn das dies geschehen kann, ist wohl in der Tat nicht unmöglich.

       
               
               
     

       
               
               
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