Des
Lebens Maskenball
Das
Leben ist kein Maskenball,
sieht
man auch Masken überall,
weil
die Menschen sich verkleiden,
es
mit viel Geschick vermeiden,
ihr
schlichtes Sein zu offenbaren -
was
sie sind, in dieser Welt stets waren.
Doch
das, was die Menschen Wahrheit nennen,
läßt
oft sich schwerlich nur erkennen.
Wo
alle ehrlich in den Spiegel sehen,
werden
sie sich’s eingestehen,
ohne
Maske nicht zu leben,
ist
es doch des Menschen streben,
stets
ein besond’res Bild von sich zu geben
Von
diesem Wunsch ist niemand frei.
Ohne
zu lügen, daß er ein andrer sei,
wird
er sich doch nicht ohne Maske präsentieren,
um
vor sich selbst und andren nicht zu verlieren.
Niemand
ist darum betrogen,
kein
andrer Mensch wurde belogen,
allein
das eigne Selbst braucht eine Maske wie ein Schild,
das
vor der eignen Schwäche schützt durch solch ein Bild.
Es
war ja jedem schon zueigen einst im Himmelreich.
Diesem
wird der Mensch, soweit er kann, auf Erden gleich.
Die
Masken also, die wir so oft verwenden,
dienen
dazu, Eindrücke zu versenden,
welche
nicht erfunden sind und nicht betrügen,
nicht
täuschen wollen noch belügen -
sie
sind vielmehr das zweite Ich,
das
jeder wirklich trägt in sich.
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