Die Parkbank
Eine hölzerne Bank im Park!
Wie viele Menschen haben schon auf ihr gesessen?
Die Bank, wäre sie lebendig, hätte es längst
vergessen.
Da waren oft Liebespaare voll junger Träume,
die umschlungen saßen im Schatten der Bäume.
Dann alte Damen mit ihrem Hund.
Und enttäuschte Einsame mit verkniffenem Mund.
Es kamen andere, die hatten’s noch schwerer im Leben.
Trotzdem konnten sie noch jedem ein Lächeln geben.
Manchmal kamen auch Strolche, um ihre Geschäfte zu
machen
und dabei über die Betrogenen zu lachen.
Und dann alte Herren, die in Zeitungen lasen,
und das Gelesene gleich wieder vergaßen.
Auch zwei Polizeibeamte, die eine Pause einlegten,
während Gärtner den Rasen pflegten.
Sie alle waren schon den ganzen Tag auf den Beinen.
Jetzt schauten sie einmal, wo Krokusse keimen.
Es kamen Familien: Vater, Mutter und Kinder,
die den Park liebten, denn da ist’s gesünder
als im Gewirr der Stadt, die kein Herz hat
Eine vermeintlich altmodische Bank.
Im Park gibt es sie – Gott sei Dank.
Und sie ist aus grün angestrichenem Holz;
nicht aus Plastik, und darauf wäre sie stolz,
wenn sie lebendig wäre und beseelt.
Das würde das einzige sein, was ihr fehlt,
würden ihr nicht die Menschen das Leben bringen.
Gerade kommen Kinder, die fröhlich singen.
Viele Jahrzehnte steht die Parkbank schon hier;
ungezählte Menschen saßen auf ihr,
Menschen jeden Alters und in jeder Lebenslage.
Manchmal sogar nachts, doch meistens bei Tage.
Und alle saßen sie auf der Bank gleich –
ob alt oder jung, ob arm oder reich.
Das, was sie an Gedanken auf ihr dachten,
oder auch was sie da sprachen und machten,
das war ganz verschieden.
Die Parkbank hatte es vermieden
die Besucher zu unterscheiden.
Eine rechte Parkbank kann jeden gut leiden,
der sie mit Anstand benutzt.
Dafür wird sie ja auch jede Woche geputzt.
Und weil die Menschen ihr die Ehre geben,
ist die Parkbank in Wahrheit voller Leben.
Es ist nicht ihr eigenes, zugegeben,
doch dafür sind es zahlreiche Leben.