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Die Kraft aus der Gemütlichkeit

Gedanken in Versen (20)

       
     
       
     

Gedanken in Versen (20)  -  Die Kraft aus der Gemütlichkeit

       
     
       
     
Gedanken in Versen (20)



Die Kraft aus der Gemütlichkeit


Alles hat seine prädestinierte Zeit.
So auch der Wunsch nach Gemütlichkeit.

Ist es draußen windig und kühl,
gibt uns Behaglichkeit innen besonders viel.

Innen – das meint jetzt innen im Haus.
Bei unfreundlichem Wetter geht der Mensch ungern hinaus.

Diese Art von Gemütlichkeit in den eignen vier Wänden
wird aber – obschon räumlich innen – doch in Äußerem enden;

denn alles, was dergestalt als inwendig zählt,
bleibt ja doch Bestandteil der äußeren Welt.

Nach inn’rer Gemütlichkeit wäre jetzt also zu fragen.

Das Wort steht in Verbindung mit: Gemüt,
welches jeder mit seinen eignen Gedanken durchzieht;

mit Erinnerungen an Gestern, mit Hoffen auf Morgen,
und dem Wunsch, zu vergessen des Alltags Sorgen.

Sei’s auch nur für wenige Stunden,
hat die Gemütlichkeit noch stets einen Ausweg gefunden

aus allen Plagen des zurückbleibenden Augenblicks.
Man denkt einmal nicht an den weiteren Weg des Geschicks.

Alles wird sich schon zum Rechten ergeben.
Allein das eigene Denken bestimmt jetzt das Leben –

in den Stunden der Gemütlichkeit.
Morgen herrscht wieder die übliche Zeit.

Bis dahin aber erlauben wir es unseren Träumen,
sich gegen die Wirklichkeit aufzubäumen;

und mit manchen Gedanken, die uns dabei kommen,
wird morgen der Kampf wieder aufgenommen

gegen die schnöde Realität,
welche so vielem im Wege steht

und die zu meisten dann doch auch erfreut. 
Tag für Tag gehen wir das an, immer wieder erneut.

Einmal ist’s erfolgreich, und einmal vergebens. 
Es ist das Gesicht des alltäglichen Lebens.

Doch während der Stunden stiller Gemütlichkeit, 
für die des Abends verbleibt eine Stunde Zeit,

tankt das Innere frische Kräfte auf.

Und siehe: abermals kann wieder vieles gelingen. 
Zu den paar Stunden Ausflug ins Innere müssen wir uns zwingen.

Das bringt die immerzu neue Kraft, 
die alles täglich Notwendige schafft.

Was das Außen verlangt, dem ist nicht zu entrinnen. 
Im Inneren aber können wir alles gewinnen.

Das ist bei den Großen so wie bei den Kleinen, 
es gilt für die Vielen so wie für den einen:

Das wahre Leben ist nicht in der äußeren Welt. 
Im Inneren bildet sich, was wirklich zählt!

Dies richtig verstanden, als: Schöpfen aus innerer Quelle, 
macht uns lebensstark an jedweder Stelle -

hüben wie drüben.

 

PS.

Der romantische Dichter E.T.A. Hoffmann hat einmal gesagt, im Grunde leben wir Menschen doch alle nur durch unsere Träume. Denn in diesen, so hat der Dichter uns wohl sagen wollen, erschaffen wir selber die Welt – unsere eigene Welt. Und daraus wiederum schöpfen wir die Kraft und die Fähigkeit, in der uns vorgegebenen Welt – der sogenannten Wirklichkeit – zu bestehen und erfolgreich zu sein.

       
               
               
     

       
               
               
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