Die
Kraft aus der Gemütlichkeit
Alles
hat seine prädestinierte Zeit.
So
auch der Wunsch nach Gemütlichkeit.
Ist
es draußen windig und kühl,
gibt
uns Behaglichkeit innen besonders viel.
Innen
– das meint jetzt innen im Haus.
Bei
unfreundlichem Wetter geht der Mensch ungern hinaus.
Diese
Art von Gemütlichkeit in den eignen vier Wänden
wird
aber – obschon räumlich innen – doch in Äußerem enden;
denn
alles, was dergestalt als inwendig zählt,
bleibt
ja doch Bestandteil der äußeren Welt.
Nach
inn’rer Gemütlichkeit wäre jetzt also zu fragen.
Das
Wort steht in Verbindung mit: Gemüt,
welches
jeder mit seinen eignen Gedanken durchzieht;
mit
Erinnerungen an Gestern, mit Hoffen auf Morgen,
und
dem Wunsch, zu vergessen des Alltags Sorgen.
Sei’s
auch nur für wenige Stunden,
hat
die Gemütlichkeit noch stets einen Ausweg gefunden
aus
allen Plagen des zurückbleibenden Augenblicks.
Man
denkt einmal nicht an den weiteren Weg des Geschicks.
Alles
wird sich schon zum Rechten ergeben.
Allein
das eigene Denken bestimmt jetzt das Leben –
in
den Stunden der Gemütlichkeit.
Morgen
herrscht wieder die übliche Zeit.
Bis
dahin aber erlauben wir es unseren Träumen,
sich
gegen die Wirklichkeit aufzubäumen;
und
mit manchen Gedanken, die uns dabei kommen,
wird
morgen der Kampf wieder aufgenommen
gegen
die schnöde Realität,
welche
so vielem im Wege steht
und
die zu meisten dann doch auch erfreut.
Tag
für Tag gehen wir das an, immer wieder erneut.
Einmal
ist’s erfolgreich, und einmal vergebens.
Es
ist das Gesicht des alltäglichen Lebens.
Doch
während der Stunden stiller Gemütlichkeit,
für
die des Abends verbleibt eine Stunde Zeit,
tankt
das Innere frische Kräfte auf.
Und
siehe: abermals kann wieder vieles gelingen.
Zu
den paar Stunden Ausflug ins Innere müssen wir uns zwingen.
Das
bringt die immerzu neue Kraft,
die
alles täglich Notwendige schafft.
Was
das Außen verlangt, dem ist nicht zu entrinnen.
Im
Inneren aber können wir alles gewinnen.
Das
ist bei den Großen so wie bei den Kleinen,
es
gilt für die Vielen so wie für den einen:
Das
wahre Leben ist nicht in der äußeren Welt.
Im
Inneren bildet sich, was wirklich zählt!
Dies
richtig verstanden, als: Schöpfen aus innerer Quelle,
macht
uns lebensstark an jedweder Stelle -
hüben
wie drüben.
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