In memoriam Jacques de Molay
Am Abend des 18. März 1314 wurden Jacques de Molay, der 23. und
letzte Großmeister des Templerordens und der Präzeptor der Normandie,
Geoffroy de Charnay auf der Ile aux Juifs, einer kleinen Seine-Insel vor
der Spitze der Ile de la Cité, auf Befehl König Philipps IV. von
Frankreich auf den Scheiterhaufen verbrannt.
An die Stelle des Scheiterhaufens erinnert noch heute ein Gedenkstein
an der Brücke Pont Neuf, der Westspitze der Ile de la Cité in Paris.
Legendär ist auch der Fluch des Jacques de Molay gegen den
französischen König Philipp IV. und Papst Clemens V.
Jacques de Molay verflucht die beiden, sie sollen innerhalb des nächsten
Jahres sterben.
Papst Clemens V. stirbt knapp fünf Wochen nach der Verbrennung am 20.
April 1314 und König Philipp IV. von Frankreich stirbt am 29. November
1314 bei einem Jagdunfall.
Zeittafel
13. Oktober 1307
Auf Befehl von König Philipp IV. werden die Templer in Frankreich
verhaftet.
(So genannt als "Schwarzer
Freitag")
14. Oktober 1307
Guillaume de Nogaret formuliert die Anklagen gegen die Templer.
24. Oktober 1307
Erstes Verhör von Molay.
25. Oktober 1307
Molay verteidigt sich vor den Mitgliedern der Universität von Paris.
24. Dezember 1307
Jacques de Molay widerruft vor den päpstlichen Legaten sämtliche bei den
Verhören gemachte Aussagen.
Februar 1308
Papst Clemens V. suspendiert den Großinquisitor Wilhelm von Imbert von
seinem Amt.
13. August 1308
Clemens reist aus Poitiers ab.
17. bis 20. August 1308
Zwei Kardinäle befragen in Chinon die dort inhaftierten Templer.
März 1309
Papst Clemens V. schlägt in Avignon seine permanente Residenz auf.
8. August 1309
Die päpstliche Kommission eröffnet das Verfahren über den Templerorden.
14. März 1310
Den Templern werden 127 Anklagepunkte vorgetragen.
28. März 1310
Große Zusammenkunft der Templer im bischöflichen Garten von Paris.
7. April 1310
Verteidigung des Templerordens durch dessen vier gewählte Prokuratoren.
12. Mai 1310
54 Templer werden durch die Synode des Erzbischofs von Sens zum Tode
verurteilt und in der Nähe von Paris verbrannt.
5. Juni 1311
Die päpstliche Kommission schließt ihre Untersuchung ab.
16. Oktober 1311
Eröffnung des Konzils von Vienne
22. März 1312
Auf dem Konzile von Vienne hebt Papst Clemens V. unter dem
Druck des Königs von
Frankreich den Templerorden auf.
20. März 1313
Philippe IV. tritt als einziger König in Vienne ein.
18. März 1314
Jacques de Molay, der Großmeister der Templer, und Geoffroy de Charnay,
der Präzeptor der Normandie, werden in Paris auf dem Scheiterhaufen
verbrannt.
20. April 1314
Tod Papst Clemens V.
29. November 1314
Tod König Philipps IV. von Frankreich
Knapp 700 Jahre später, am 13. September
2001
entdeckte Barbara Frale in den Geheimarchiven des Vatikan ein Papier, in
dem klar steht, daß Papst Clemens V. den Templern die Absolution erteilte
und sie somit vom Vorwurf der Ketzerei freisprach.
Das Chinon Pergament aus dem Archiv
des Vatikan.
Das ist der Beweis.
Das neu entdeckte Dokument enthält einschlägige Erkenntnisse. Es gibt
die tatsächlichen Aussagen des Großmeisters Jacques de Molay bei den
Untersuchen in Chinon wieder.
Die Templer waren keine Ketzer!
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