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Rückblick |
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P-40 "Flying Tiger" |
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P-40 „Flying
Tiger"
Die Curtiss P-40 ist eine Entwicklung aus dem Jahre 1938. Sie entsprach im großen und ganzen dem Standard der Jagdflugzeuge jener Zeit. Allein die Me 109 – in diesen Jahren Maßstab des modernen Jagdflugzeugs – war sie nicht ebenbürtig. Auch mit den japanischen Zero-Sen und Hien sowie der bald darauf erscheinenden britischen Spitfire konnte die P-40 nicht mithalten. Die Fw 190, die all diesen Maschinen überlegen war, erschien erst 1940. Die Vereinigten Staaten befanden sich noch nicht im Krieg, obschon F. D. Roosevelt alles daran setzte, sein Land in diesen zu verwickeln. Um den Kriegseintritt der USA zu fördern, behauptete die britische Seite, ihre Jäger Hurricane und Spitfire seien den deutschen Me 109 und Fw 109 überlegen. Das entsprach nicht der Wahrheit. Die Amerikaner nahmen die britische Propaganda jedoch für bare Münze und glaubten, mit ihrer P-40, deren Leistungen zwischen der Hurricane und der Spitfire lagen, gut gewappnet zu sein, was sich als schwerer Irrtum herausstellen sollte. Als 1941 für die Vereinigten Staaten der Krieg da war, besaßen sie kein Jagdflugzeug, das es mit den deutschen und den japanischen Jägern aufnehmen konnte. Als amerikanische Flieger in Afrika erstmals auf deutsche und italienische Gegner trafen zeigte sich außerdem, daß die P-40 nicht bloß der Me 109 und der Fw 190 hoffnungslos unterlegen war, sondern daß sie auch gegen die italienischen Mc 202 kaum Chancen hatte. Die Verluste waren auf allen Kriegsschauplätzen hoch. Trotzdem wurde die P-40 – auch „Flying Tiger" genannt – in großer Stückzahl hergestellt und in viele Länder exportiert. So etwa nach Australien und Südafrika sowie in die Sowjetunion. Trotz technischer Unterlegenheit schlugen sich die amerikanischen Piloten namentlich an der Pazifikfront gut. Dort setzten die Japaner auch noch häufig den älteren Typ Hayabusa ein. Die Amerikaner erkannten aber schnell, daß sie neue Jagdflugzeuge benötigten, denn auch die von Flugzeugträgern aus operierenden Grumann Wildcat waren den japanischen Zero und Hien klar unterlegen. Die Leistungen der amerikanischen Jagdflieger in jener ersten Zeit sind angesichts der technischen Unterlegenheit hoch einzuschätzen, was ganz sicher nicht allein auf die anzahlmäßige Überlegenheit zurückzuführen war. Erst später, als mit den neuen Typen P-47 und P-51 auch technisch bessere Maschinen zur Verfügung standen, konnten die Amerikaner die Lufthoheit gewinnen. Die P-40 ist insofern ein Beispiel dafür, wie durch Rüstungspolitische Fehler Probleme entstehen können, die nicht nötig gewesen wären. Anders als die deutsche Seite, die ihre vorhandenen neuen Jagdflugzeuge viel zu spät einsetzte und somit den Vorteil der technischen Überlegenheit aus den Hand gab, handelten die USA schnell. Das hat sicher maßgeblich zum Ausgang des Kriegs beigetragen. Heutzutage ist die P-40 in Amerika ein Stück sentimentaler Erinnerung. |
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