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Renault Floride

       
     
       
     

Renault Floride

       
     
       
      Renault Floride

Diesmal möchten wir an ein Automobil erinnern, daß weder teuer war noch über einen starken Motor verfügte und dennoch etwas Besonderes darstellte: Die Renault „Floride". Dieses kleine zweisitzige Cabriolet ist sicher eines der gelungensten Autos jener an schönen Automobilen so reichen Jahre zwischen etwa 1955 und 1965 gewesen, in der die Idee von Ästhetik im Automobil-Design aus den 1930er Jahren noch einmal aufgegriffen wurde, ehe all dies zugunsten vermeintlich nötiger Anwendung neuer aerodynamischer Erkenntnisse aufgegeben wurde. Inzwischen sind von klassischer Ästhetik und gutem Stil überhaupt nur noch selten Andeutungen zu sehen – doch auch das Publikum hat sich eben verändert, was sicher nicht zuletzt daran liegt, daß heutzutage nur noch verhältnismäßig Geld und Kultur nebst gutem Geschmack zusammenkommen. Insofern bestand damals eben noch eine andere Epoche, auch ein anderes Lebensgefühl. Noch herrschte die Zeit des Mercedes 300 SL und des Ferrari 500, des Maserati 3500, der frühen Chevrolet Corvette und des BMW 507 oder des Aston Martin DB 5. All diese Wagen waren viel teurer, stärker und schneller als die „Floride" von Renault, aber an Ästhetik der Form konnte dieser kleine Wagen aus Frankreich durchaus mithalten. Die Floride stand auch nicht im Wettbewerb mit den zuvor genannten Fahrzeugen, auch nicht mit dem Mercedes 190 SL, sondern am ehesten mit dem Karmann-Ghia. Den Entwurf zur Floride hatte Renault bei Pietro Frua in Italien anfertigen lassen. Von Anfang an gab es zu dem Cabriolet ein aufsetzbares Hardtop.

Floride Heck

Das Auto erschien 1959 auf dem Markt. Es basierte auf dem erfolgreichen Kleinwagen Renault Dauphine, und besaß einen Heckmotor mit 845 cm³ Hubraum und 34 DIN-PS. Die „Floride" (Florida) war vornehmlich für den US-Markt gedacht gewesen, erzielte dort jedoch nicht den erwarteten Erfolg. Aus europäischer Sicht war das kaum verständlich, aus amerikanischer allerdings logisch. Zum einen erschien die Motorisierung den an hohe Motorkraft gewöhnten Amerikaner zu schwach (wobei man auch die Art vieler Auffahrten amerikanischer Highways berücksichtigen muß, die ein gehöriges Beschleunigungsvermögen wünschenswert machen); zum anderen entsprach die objektiv sehr schöne aber grazile Gestaltung des Wagens nicht dem amerikanischen Geschmack. Beispielsweise das zierliche Schaltknüppelchen – so ist es zu nennen – irritierte viele Amerikaner. Für den Europäer dagegen war gerade diese - speziell als Damenwagen - ideale Gestaltung der Floride sehr ansprechend. In Deutschland gewann das kleine Cabriolet viele Freunde – und besonders Freundinnen. Renault hatte somit doch einen vollen Erfolg geschaffen.

Floride offen

Mit Blick auf den US-Markt – wo der Wagen von Anfang an unter dem Namen „Caravelle" verkauft wurde, erhielt er 1962 einen leicht vergrößerten Motor mit 956 cm³ Hubraum und 52 PS. Auch die Innengestaltung wurde verändert, ebenso das Hardtop. Formell war der Wagen als 2/2-Sitzer ausgelegt, er blieb aber de facto ein echter Zweisitzer, was auch gut war. Die optischen Umgestaltungen waren jedoch nicht von Vorteil, der so elegante Wagen verlor an ansprechender Optik.

Renault - Floride

Auf dem US-Markt wurde auch diese Version kein nennenswerter Erfolg, doch in Frankreich wie auch in Deutschland verkaufte die Floride/Caravelle sich so gut, daß es ohnehin zu Lieferengpässen kam. Renault konnte auf alle Fälle zufrieden sein.

loride - Caravelle

Mitte 1968 wurde die Produktion des Renault Floride, resp. Caravelle, eingestellt. Der Wagen hätte sich mit hoher Wahrscheinlichkeit noch recht gut weiter verkaufen lassen, insbesondere, wenn auch wieder das erste, elegantere Hardtop angeboten worden wäre. Bei der Firma Renault meinte man aber wohl, mit der noch voll wirksamen Fliehkraft des Floride/Caravelle-Erfolgs ein Nachfolgemodell bringen zu sollen, was ganz sicher ein Fehler war. Das überhaupt nicht als „Nachfolger" erkennbare viersitzige Coupé wurde ein Flop. Die schöne Floride hat nie ein würdiges Nachfolgemodell erhalten.

Floride - Innensicht

Die Floride (resp. dann Caravelle) hatte sehr feminine Züge, und das war eine ihrer Stärken. Als Auto mit Anmutung eines Damenwagens, war die Floride die preiswerte aber kaum weniger reizvolle Alternative zum Mercedes 190 SL. Ein Auto wie die Floride fehlt, seit dieser Wagen nicht mehr gebaut wird und auch gebraucht kaum noch zu haben ist.

Vielleicht ist es ein signifikantes Schicksal, daß die stilvolle Floride (resp. Caravelle) seit jenem Jahr nicht mehr gebaut wird, in dem die Kultur abstürzte: 1968

       
               
               
     

       
               
               
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