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Rückblick |
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Ruger |
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Ruger Die amerikanische Firma Sturm, Ruger & Company, Inc. ist in Southport im US-Bundesstaat Connecticut zu Hause. Dort werden seit der Firmengründung im Jahre 1949 besonders feine Revolver und Pistolen hergestellt. Das erste Modell, mit dem Ruger bekannt wurde, war die Pistole „Ruger Standard", die noch heutzutage besonders bei Sportschützen beliebt ist. Die „Ruger Standard" (Mk I, II u. III) ist optisch der alten deutschen 08 nachempfunden, und lehnt sich konstruktiv ein wenig an die japanische Nabu-Pistole aus dem Zweiten Weltkrieg an. Nicht bloß bekannt, sondern berühmt wurde Ruger aber für seine Single-Action-Revolver, welche zumindest grundsätzlich auf dem Colt SAA von 1873 beruhen. Allerdings haben die Ruger „Blackhawks" einen indirekten Schlagbolzen sowie, statt der Blattfeder, eine Spiralfeder als Spannfeder. Ruger übernahm von Colt alles Bewährte, setzte aber neuere Mittel ein, welche inzwischen erfunden waren. Der Ruger „Blackhawk" erwarb sich bald den Ruf, der beste Single-Action-Revolver der Welt zu sein. Er ist ein wenig kleiner als der Colt SAA („Peacemaker") und wird ausschließlich mit verstellbarer Mikrovisierung geliefert. Das hat Vorteile, steht dem traditionellen westernmäßigen Schießen aber mitunter im Wege. Der „Blackhawk" ist eben doch vor allem für die Jetztzeit gemacht. In diesem Sinne gibt es für diesen .357-Magnum-Revolver auch eine Wechseltrommel für das inzwischen auch in den Vereinigten Staaten populäre deutsche Kaliber 9 mm Parabellum. Da mit einem .357-Magnum-Revolver selbstverständlich auch die schwächer geladene aber billigere Patrone .38-Spezial verschossen werden kann, und Dank der Wechseltrommel ebenso die auch recht günstige 9 mm Para, ist der Ruger „Blackhawk" nicht bloß besonders gut, sondern auch äußerst praktisch. In jüngerer Zeit kam noch eine „Blackhawk"-Variante in dem nicht allzu häufigen Kaliber .41 heraus. Für noch größere Kaliber – etwa .44 oder .45 - ist die Waffe zu klein, Trommel und Rahmen wurden ja für .357/.38 gebaut. Obschon der „Blackhawk" natürlich mit unterschiedlichen Lauflängen gebaut wird, ist seine quasi klassische Ausführung doch die handliche, dem Colt „Peacemaker" mit 5 ¾"-Lauf nachempfundene. Zu dem verhältnismäßig kleinen, recht handlichen „Blackhawk", brachte Ruger bald den sehr großen und schwerer „Super Blackhawk" im Kaliber .44 Magnum. Zu jener Zeit gab es in .44-Magnum nur noch den Double Action von Smith & Wesson und den Single Action von Sauer & Sohn. Der Ruger-Revolver war der teuerste – und fraglos sehr gut, auch in der Detailverarbeitung, und natürlich im Schloßgang. Mittlerweile produziert Ruger auch ganz neuzeitliche Verteidigungswaffen, die auch für den militärischen Einsatz gedacht sind. Das aber soll uns nicht interessieren. Zu erwähnen wäre aber noch, daß es auch eine Episode bei der Firma Sturm & Ruger gab, die in den Automobilbau abschweifte. Der Wagen im Oldtimer-Stil traf aber wohl auf die zu jener Zeit übermächtige Konkurrenz von Excalibur. Also blieb der Waffenschmied Ruger bei seinem Handwerk. In Ruger’s Single-Action-Revolvern, welche die Marke groß gemacht haben, lebt noch immer zumindest ein kleiner Hauch des alten Westens der Vereinigten Staaten weiter, ein Stückchen Romantik, von der bei Waffen sonst kaum die Rede sein kann. |
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