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Studebaker

       
     
       
     

Studebaker

       
     
       
      Studebaker

Wenn wir bei CN im Internetz immer wieder einmal über besondere Automobile sprechen, so weil diese ein Bestandteil unserer neuzeitlichen Kulturgeschichte sind – und weil viele Autos heutzutage allzu fern von dem sind, was guter Stil genannt werden könnte. Genauso, wie kultivierte Lebensart nur noch selten anzutreffen ist, weil Rohheit und Brutalität der „modernen westlichen Gesellschaft" fast überall um sich greifen, ist es angebracht sich auf Besseres zu besinnen. Automobile – insbesondere deren Design – ist ein deutlicher Ausdruck der gegebenen Zeit.

Die noch heute technisch im wesentlichen aktuelle Automobilepoche beginnt mit den 1950er Jahren. Von da an gab es bereits alles, was auch jetzt noch ein angenehmes Autofahren ermöglichen würde.

So manche Automobilmarke ist inzwischen aus der Geschichte ausgetreten. Im Zuge zunehmender Bildung von Großkonzernen haben sich kleinere Automobilhersteller nicht mehr durchsetzen können, so gut ihre Fahrzeuge auch waren.

Der Name des Automobilherstellers „Studebaker" sagt heutzutage nur noch Kennern und Liebhabern klassischer Autos etwas. Die meisten Menschen aber – ob in Europa oder Amerika – können sich unter einem Studebaker-Automobil wenig vorstellen.

Dabei sind die klassischen Studebakers außergewöhnliche Autos gewesen. Besonders die Namen zweier Modelle bleiben gewiß unvergesslich: Die Hawk-Serie (Silver Hawk, Golden Hawk, Sky Hawk), welche auf den 1953er Commander Starliner folgte, sowie der Studebaker Avanti. Unter all diesen gebührt der Studebaker „Golden Hawk" wohl der erste Rang (siehe auch in der Galerie). Wir werden über dieses Modell noch ein wenig näher berichten.

Studebaker - 3a

Studebaker - 3b

Die Geschichte der Automobilmarke Studebaker reicht weiter zurück, und es würde an diesem Platz zu weit führen, über diese vollständig zu berichten. Also daher jetzt nur das Wichtigste, was zu beachten angebracht erscheint.

Studebaker - Adr

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gründete der deutschstämmige Henry Studebaker im US-Bundesstaat Indiana jenes Unternehmen, das seine Söhne Clement und Henry Jr. Weiterführten und ausbauten. Die Studebakers gehörten zu den typischen Amerikanern der Pionierzeit, voller Ideen, Tatendrang und Vitalität.

Der Name Studebaker geht im Deutschen auf Stutenbäcker zurück. Folgen wir den Nachforschungen, welche Clement Studebaker betreiben ließ, so ist der ursprüngliche Name der Familie jedoch Störtebecker. Obschon der erste Auswanderer der Familie nach Amerika aus Solingen kam, dürfte die Familie aber ursprünglich aus der Gegend von Hamburg stammen. Ob eine direkte Verwandtschaft mit dem berühmten Seeräuber Klaus Störtebecker bestand, welcher im 14. und 15. Jahrhundert zum Volkshelden wurde, das ließ sich wohl nicht nachweisen. Immerhin ist die Möglichkeit durchaus gegeben.

Studebaker - Stoertebecker

Die ersten Automobile, die bei Studebaker um 1895 entstanden, waren Elektrofahrzeuge. So fortschrittlich deren Technik auch war, konnte sie in der damaligen Zeit jedoch zu keinem durchschlagenden Erfolg führen.

Auf die Elektrofahrzeuge folgten daher bald die ersten Studebaker-Automobile mit Ottomotor-Antrieb. Neben Personenwagen, baute Studebaker in seiner frühen Phase auch Lastkraftwagen. Bald aber traten die Personenwagen ganz in den Vordergrund.

Von 1920 bis 1954 und in die 1960er Jahre hinein schuf Studebaker eine ganze Reihe außergewöhnlicher Autos, die sowohl technische wie stilistische Besonderheiten aufwiesen. In den 1920er und 1930er Jahren sind die Modelle „President" und Champion besonders zu nennen.

Studebaker - 1a

Bis Anfang der 1940er Jahre konnte Studebaker mit guten Gebrauchsfahrzeugen seinen Platz auf dem Markt behaupten, auch ohne zu einem der großen Konzerne zu gehören. Aus dem Schicksal von Duesenberg (siehe ebenballs in CN) hatte man bei Studebaker gelernt, daß selbst das beste Auto Amerikas und eines der besten der Welt sich auf die Dauer nicht gegen die größeren Unternehmen mit ihren starken Vertriebsorganisationen halten konnte. Studebaker versuchte frühzeitig Marktnischen zu finden, namentlich in der oberen Mittelklasse, also etwa zwischen Cadillac und Buick positioniert.

Nach dem zweiten Weltkrieg erwies sich dies als immer schwieriger. Die großen Konzerne – Ford, General Motors und Chrysler – boten ein breites Spektrum an, das keine marktrelevanten Lücken aufwies. Der einzige Weg einer Alleinstellung schien somit das Design zu sein. Diese Überlegung war richtig, doch diesen Weg auch richtig zu gehen, erwies sich zunächst als schwierig.

Studebaker - 2

Der Mensch lebt gerne im Rahmen vertrauter Muster, und in diese wollten die ersten Sutdebaker-Automobile der Nachkriegszeit nicht so recht passen.

Erst mit der Hawk-Serie gelang Studebaker ein großer Wurf. Das Konzept lautete nun: Autos für Individualisten bauen, Autos mit einer besonderen Note, in der sich amerikanisches mit europäischem harmonisch vereinigte. Das war nun gelungen.

Der Studebaker Hawk war kleiner als andere Wagen der Oberklasse und der gehobnen Mittelklasse in den Vereinigten Staaten, aber groß genug, um allen denkbaren Komfort zu bieten. Die technischen Leistungen der Hawks waren den meisten anderen Wagen dabei überlegen, von dem V8-Motor gab es auch Kompressor-Ausführungen.

Hinsichtlich des Designs gab es die Studebakers der Hawk-Serie mit und auch ohne Heckflossen. Zu jener Zeit wirkten Heckflossen als Sinnbild des Fortschritts; sogar Firmen wie Mercedes Benz und Rolls Royce boten Modelle mit Heckflossen an, das hatte damals also kein unseriöses Odium.

Studebaker - 1961

Die Zeit des Studebaker Golden Hawk (die verbreitetste, Ausführung des Hawk) war jene, in der die europäische Automobilindustrie elegante Coupés mit sportlichem Charakter anbot. Aus Deutschland ist der BMW 503 als das bekannteste Beispiel zu nennen. Auch der Facel Vega HK 500, aus Frankreich mit Chrysler-Technik, ist in diese Reihe zu stellen, wenngleich dieser aufwendiger ausgestattet und teurer war als der Studebaker Golden Hawk, der sich dafür als alltagstauglicher erwies. Konstruktiv gesehen ist der „Study" Golden Hawk sicher fortschrittlicher gewesen. 

Studebaker - Zeichnung

 

Auch hinsichtlich der Formgebung war im „Hawk" die Verbindung aus sportiver Ausstrahlung und Eleganz zweifellos hervorragend gelungen, und auch die Innenausstattung des Studebaker Hawk spiegelte diese sportliche Eleganz wider.

Studebaker - 1957

Mit den „Hawks" war es Studebaker gelungen, die angepeilte Marktnische in den Vereinigten Staaten praktisch unumstritten einzunehmen. Auch europäische Wettbewerber wurden kaum zur ernstlichen Konkurrenz. Die Verbindung von Amerikanischem und Europäischem hatte den Hawk auf die Erfolgsspur gebracht.

Studebaker - 4a

Studebaker - 4b

Studebaker - 4c

Studebaker - 4d

Aufgrund des Erfolgs mit der Hawk-Serie, ging man bei Studebaker daran, ein Nachfolgemodell ins Werk zu setzen, das zu einer Krönung des Automobilbaus werden sollte: der Studebaker „Avanti". In der stärksten Ausführung verfügte er über einen Motor mit 400 PS, und war gut 320 km/Std schnell. Der Studebaker Avanti war damit der schnellste Serienwagen der Welt.

Studebaker-Avanti

Der Studebaker Avanti erfüllte in technischer Hinsicht also alle Voraussetzungen, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Das allzu futuristische Design allerdings stand dem Erfolg im Wege. Ist der Avanti auch heutzutage eine Sammler-Rarität, so erfreute sich dieses bemerkenswerte Fahrzeug zu seiner Zeit jedoch nur geringer Beliebtheit. Besonders die Kühlerfront ohne eine „richtige Schnauze" gefiel den meisten Menschen nicht; und objektiv ist wohl auch zu sagen, daß gerade die Frontpartie nicht so gelungen ist wie das übrige Design, was auch für die Innenausstattung gilt. Ein besonderes Detail war beispielsweise die Kontrollarmaturen oben über dem Rückspiegel, wie bei einem Flugzeug. Der Studebaker Avanti ist eine technische Spitzenleistung des Automobilbaus gewesen – doch beim Gros des Publikums kam er nicht an (siehe auch in der Galerie).

Avanti - Heck

So konnte der Avanti nicht die Nachfolge der Hawk-Serie antreten. Die Firma Studebaker, die ohnehin schon gegen die übermächtigen Konzerne mit ihren perfekten Vertriebsorganisationen zu kämpfen hatte, geriet in Schwierigkeiten.

Avanti - 1963

Schon im Jahre 1954 hatte Studebaker sich mit der Firma Packard zusammengeschlossen, einer anderen traditionsreichen Marke, die es schwer hatte, sich gegen die Konkurrenz der drei großen Konzerne zu behaupten. Anders als bei Studebaker, wo es dank der Hawk-Serie gute Erfolge gegeben hatte, vermochte Packard keine gefragten Modelle zu bieten. Der Zusammenschluß zweier Unternehmen, die sich beide in Schwierigkeiten befanden, erwies sich nicht fruchtbar. In der Mathematik gilt: - x - = +, aber nicht in der Wirtschaft.

Die gemeinsame Modellpolitik ruinierte Studebaker, denn das Konzept, nun mehr kleinere Wagen für günstige Preise anzubieten, konnte nicht greifen. Und um einen geeigneten Nachfolger für den Hawk zu entwickeln, fehlten die finanziellen Mittel.

Studebaker - golden Hawk

Viele Fachleute denken heute, Studebaker hätte recht gut überleben können, wären die Modelle der Hawk-Serie einfach weitergebaut worden. Im Nachhinein ist man bekanntlich immer klüger. Die Überlegung, den Golden Hawk weiterzubauen, ist sicherlich auch bei Studebaker unternommen worden.

Die Firma Studebaker erlosch 1966. Ihre Strukturen übernahm Mercedes-Benz. Und wenn also noch heute etwas von Studebaker weiterlebt, so in Mercdes-Benz of North America.

       
               
               
     

       
               
               
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