Bei diesem Artikel ist es nicht ganz leicht zu entscheiden, in welche Rubrik er am besten gehört. Im Grunde käme jede in Frage. In anbetracht dessen, daß es im Kern der Sache um etwas aus der Vergangenheit geht, haben wir dies in den „Rückblick" gefügt.

Es geht um den neuen – und irgendwie doch auch nicht neuen – Mercedes 300 SLS AMG.

Der Mercedes 300 SL dürfte unbestritten der berühmteste Sportwagen der Geschichte sein. Fachleute diesseits und jenseits des Atlantiks – zuerst in Amerika, dann auch in Europa - kürten ihn zum „Jahrtausendsportwagen". Wir haben über den 300 SL ja schon ausführlich gesprochen.

In den folgenden Jahrzehnten hat es viele faszinierende Sportwagen gegeben, von Ferrari, Maserati und Lamborghini, von Porsche, Chevrolet und Shelby oder Aston Martin.

Die grenzenlose Faszination des 300 SL „Flügeltürers" – „Gullwing", wie die Amerikaner ihn nennen – hat aber wohl nie wieder ein Sportwagen erreicht.

In den Vereinigten Staaten wurden inzwischen Repliken gebaut, und für kommendes Jahr ist der Nachbau des Ur-300-SL in der frühen Rennversion geplant.

Mit solchen Repliken konkurriert nun eine Nachschöpfung des klassischen Mercedes „Gullwing" von AMG – also ein Auto, das im direkten Zusammenwirken mit Mercedes-Benz entstand.

Genaugenommen ist der 300 SLS ein 630 SL, denn er besitzt einen 6,3-Liter-V8-Motor. Dieser bringt 571 PS. Die Beschleunigung von Null auf 100 km/Std erfolgt in 3,8 Sekunden. Die Spitzengeschwindigkeit liegt bei Tempo 315 km/Std.

Damit ist der „SLS" dem Original 300 SL an Leistung natürlich überlegen. Es liegen ja auch mehr als 50 Jahre technischer Entwicklung zwischen den beiden. Ob der neue aber auch die ideale Ästhetik des alten erreicht, ob er ebenso schön ist? Das mag jeder einzelne für sich selber entscheiden.