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Rückblick |
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Yak 9 und Lagg 7 |
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Yak 9 und Lagg 7
Nachdem der Zweite Weltkrieg ausgebrochen und 1941 durch Hitlers verwerfliches Vorgehen auch nach Rußland gekommen war, besaßen die sowjetischen Luftstreitkräfte kein Jagdflugzeug, daß es mit der Me 109 oder der Fw 190 hätte aufnehmen können. Das Gros der russischen Jagdflieger war mit der I 16 ausgestattet (welche im Spanischen Bürgerkrieg als „Rata" bekannt wurde), oft aber auch noch mit dem Doppeldecker I 15. Seit dem Spanischen Bürgerkrieg hatte es keine Erneuerung gegeben, obschon aus diesem bekannt war, daß die I 16 schon gegen die früheste Ausführung der Me 109 chancenlos gewesen war. Inzwischen war die alte Me 109 D aber durch die wesentlich schnelleren und kampfstärkeren E- und die F-Version abgelöst worden. Die Fw 190 war noch besser als diese. Die ersten Anläufe der Russen, bessere Jagdflugzeuge zu bauen, waren die MiG 1 und die MiG 3 sowie die La 3. Diese bedeuteten Verbesserungen, und gegen langsame Bomber und Transporter kamen sie zu Erfolgen. Im Luftkampf gegen deutsche Jäger blieben sie jedoch chancenlos. Das änderte sich erst im Laufe des Jahres 1943, als die La 5 – Vorgängerin der Lagg 7 – und die Yak 3 – Vorgängerin der Yak 9 – an die Front kamen. Die Unterschiede waren nicht groß, so daß von der Yak 3 und der Yak 9, wie auch von der La 5 und der Lagg 7 gemeinsam gesprochen werden kann. Sie waren gegenüber dem MiG 3 ein deutlicher Fortschritt. Diese neuen Maschinen waren ihren deutschen Gegnern annährend gleichwertig, zumindest in den geringen Höhen, in denen sich die Luftkämpfe an der Ostfont meistens zutrugen. In großen Höhen hätten diese Leistungsverhältnisse anders ausgesehen, doch dies zu bedenken war aus russischer Sicht nicht nötig, und die Russen beherrschten die Kunst des effizienten Produzierens. So wurden beispielsweise auch für alle diese Flugzeugtypen dieselben Tragflächenformen verwendet. Der wesentliche Unterschied bestand in den Triebwerken. Währen die Yak 3/9 einen Reihenmotor verwendete (welcher auf dem Hispano Suiza basierte), hatte die La 5/7 einen Sternmotor. Die Ursache dafür dürfte die gleiche gewesen sein wie in Deutschland, wo die Fw 190, anders als die Me 109, einen Sternmotor erhielt: Die Reihenmotoren wurden in so großer Stückzahl für viele verschiedene Maschinen gebraucht, daß ein Engpaß entstand. Der Luftgekühlte Sternmotor hatte – hier wie dort – nur in großen Höhen einen Nachteil, weshalb in Deutschland dann auch die Fw 190 D mit Flüssigkeitsgekühltem Reinmotor entstand. An der Ostfront, wie gesagt, kam es aber kaum zu Luftkämpfen in großen Höhen, weshalb die Russen dies bei ihren Jägern nicht zu bedenken brauchten. Es ist heutzutage schwierig zu sagen, welche der beiden Maschinen die bessere war, die Yak 3/9 oder die Lagg 5/7. Wahrscheinlich sind beide in etwa gleichwertig gewesen. Aufgrund der höheren Produktionszahl wurde die Yak 9 aber zum bekanntesten russischen Jagdflugzeug des Zweiten Weltkriegs. Diese seit 1943 von der sowjetischen Luftwaffe verwendeten Jagdflugzeuge hatten vielleicht nicht ganz gleichgute Luftkampfeigenschaften wie die deutschen, doch ihre Anzahl war dafür deutlich größer. Besonders wenn man bedenkt, in welch kurzer Zeit die russischen Konstrukteure diese guten Maschinen schufen, muß man ihnen jede Hochachtung aussprechen. |
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