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Rückblick |
Zusatz zu "Geheimaktionen": Neuschwabenland |
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Btr.:
Neuschwabenland (Detail-
Ergänzung zu dem Artikel, „Geheimaktionen“ in ‚Einblick’.) Die seit vielen Jahren
umstrittene Frage, welche Ausmaße die deutschen Geheimstützpunkte im
antarktischen Neuschwabenland hatten und was dort ggf. zu welchem
Zeitpunkt stattfand, soll hier nicht näher erörtert werden. Damit wird
sich vielleicht der AZP noch beschäftigen, möglicherweise. Ein typisches
CN- Thema ist dies nicht, zumal uns die auch von Wilhelm Landig
bestätigte Meldung glaubhaft erscheint, der zufolge die letzten
Stützpunkte in Neuschwabenland 1961 geräumt worden sein. Für die
wahrscheinliche Richtigkeit dieser Annahme sprechen gleich mehrere gute
Argumente, die Kenner der Materie sicherlich kennen werden. Unabhängig davon also,
wie umfangreich man sich die einstigen deutschen Basen in der Antarktis
vorstellen will, bleibt wohl unbestritten, daß es solche gegeben hat. Heute möchten wir
diesbezüglich nur nochmals auf zwei in CN-August gezeigte Fotos eingehen,
da sich zu diesen noch etwas detailliert sagen läßt. Wahrscheinlich
unzweifelhaft in der Antarktis aufgenommen, wurde das in dem Beitrag „Geheimaktionen“
gezeigte Foto einer Do 217, offenbar aus einer anderen Maschine desselben
Typs (oder einer Do 317?) aus der Luft fotografiert. Soweit das Foto es
erkennen läßt, handelt es sich bei der Maschine am Boden tatsächlich um
eine Do 217, die es in verschiedenen Ausführungen gab, und nicht um eine
Do 317, die an dem charakteristischen deltaförmigen Leitwerk erkennbar
sein würde. Die Do 317 war eine 1943 neukonstruierte Maschine mit großer
Reichweise und sehr hoher Geschwindigkeit. Es gab davon allerdings nur
wenige Exemplare. Optisch war die 317 der Do 217 von ferne ähnlich, aber
doch ein ganz anderes Flugzeug. Bei dem Flugzeug im ewigen Eis handelt es
sich offenbar um eine alte Do 217, eine Konstruktion aus der
Vorkriegszeit. Diese hätte auch mit Zusatztanks und Zwischenstopps auf
den vorhandenen Geheimstützpunkten kaum die Antarktis erreichen können.
Außerdem wäre diese alte Konstruktion nicht schnell genug gewesen, um
sich eventueller Verfolgung durch gegnerische Jagdflugzeuge entziehen zu
können. In Grunde war die Do 217 nicht einmal ein reinrassiges
Militärflugzeug, sie ging aus der Do 17 (bzw. Do 215) hervor, welche 1936
als Postflugzeug gedacht war. Das heißt also: Eine Do
217 hätte vermutlich bloß in zerlegtem Zustand bis in die Antarktis
transportiert werden können, etwa durch einen Hilfskreuzer (vielleicht
die „Atlantis“?). Einmal dort angekommen und wieder zusammengebaut,
hätte die alte, aber robuste und zuverlässige Konstruktion der Do 217
sicher gute Dienste leisten können. Feindliche Jäger waren dort kaum zu
befürchten, und falls solche doch erschienen sein sollten, was wegen der
geringen Reichweite einmotoriger Jagdeinsitzer nur von alliierten
Flugzeugträgern aus möglich gewesen wäre, so hätten die wenigen
deutschen Jäger der überlegenen Typen Ta 152 und Fw 190 D solche leicht
abschießen können. So gesehen wäre die Verwendung von Maschinen wie der
Do 217 für lokale Transportaufgaben in der Antarktis verständlich, denn
ihr Kampfwert an den akuten Fronten war nur noch beschränkt, dafür
standen inzwischen auch neue, bessere Typen zur Verfügung, wie
insbesondere die hervorragende Ju 188. Beachtenswert an dem Foto ist aber auch, wie die Maschine in einer Art Deckung steht, welche sicher nicht gegen feindliche Aufklärung nötig war, sondern wohl eher gegen die mitunter heftigen Schneestürme.
Das zum Vergleich zusammen mit der Risszeichnung gezeigte Foto einer Do 217 ist nicht in Neuschwabenland aufgenommen, sondern an der seinerzeitigen Ostfront. Die beiden besprochenen
Fotos von Flugzeugen der Deutschen Luftwaffe in der Antarktis sprechen
immerhin dafür, daß dort auf jeden Fall eine gewisse Aktivität
stattgefunden hat. Mit hoher Wahrscheinlichkeit hat es Bunkeranlagen
gegeben, die heute noch unbemerkt bestehen dürften, die teils im
Kontinent selbst, teils auch im Eis angelegt worden waren, und sicher
nicht ausschließlich in dem als deutsch definierten Gebiet
Neuschwabenland. Ob solche Bunker nur, oder auch, auf Unterwasserwegen
zugänglich waren, wie z.B. Wolfgang Ziegler es in seinem Roman „Das
Erbe“ beschreibt, entzieht sich objektiver Kenntnis, aber es wäre nicht
unmöglich. Andere Seiten behaupten, die unauffällig verschließbaren
Eingänge hätten sich dicht über der Wasseroberfläche an den
antarktischen Küsten befunden. Dagegen, wie überhaupt gegen Anlagen
direkt im Eis, spricht, daß alljährlich im Frühling und Sommer die
Eiskanten in der Antarktis abbrechen und zugleich neue Eismassen quasi
nachwachsen (das Abbrechen der Eiskanten wird heutzutage gerne von
Umweltschwindlern als Folge eines angeblich durch den Menschen
verursachten Klimawandels präsentiert, was aber Unfug ist, denn diese
Eisbewegungen finden seit jeher statt und sind völlig natürlich). |
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