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Britische Industrie fährt im Rückwärtsgang

       
     
       
     

Britische Industrie fährt im Rückwärtsgang

BP wird sich verkleinern, BAE Systems hat schon vor Jahren Tausende Arbeitsplätze gestrichen. Die britische Industrie ist auf dem Rückzug - In Deutschland sieht die Lage sehr viel besser aus.

FAZ, 22.10.2012. Von Jan Hauser und Marcus Theurer

 

Großbritannien verliert an Anschluss. In dem Land, in dem die industrielle Revolution der Weltwirtschaft vor 250 Jahren begann, ist die Industrie seit Jahrzehnten auf dem Rückzug: Und jetzt steht der britische Öl- und Gaskonzern BP, Europas zweitgrößter Energieriese, auch noch vor dem Verkauf seines wichtigen Russland-Geschäfts und wird in Zukunft viel kleiner sein als bisher.

Der britische Rüstungskonzern BAE Systems wiederum, eine der größten Waffenschmieden der Welt, versuchte im September vergeblich eine Fusion mit dem Luft- und Raumfahrtkonzern EADS auszuhandeln. Das Unternehmen wollte mit dem Schulterschluss seine Abhängigkeit vom schrumpfenden Amerika-Geschäft verringern. BAE Systems hat in den vergangenen Jahren schon Tausende Arbeitsplätze gestrichen.

Starke Industrie in Deutschland

Ganz anders das Bild in Deutschland: Seit 1997 hat die Industrie den Anteil am Bruttoinlandsprodukt auf fast 23 Prozent ausgebaut und nach einem Rückgang in der Finanzkrise in den vergangenen Jahren wieder gesteigert. Italien kommt dagegen auf 16 Prozent, Spanien auf 13 Prozent, Frankreich liegt wie Großbritannien leicht oberhalb von 10 Prozent.

Durch seine starke Industrie sei Deutschland besonders gut durch die Krise gekommen, findet das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Das liege vor allem am Export. „Zudem sind die Standortbedingungen für die Industrie hierzulande als gut bis sehr gut zu beurteilen“, sagte Karl Lichtblau vom IW Köln der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Den Wert der Industrie betont auch die SPD. „Wir brauchen in der Industriepolitik eine stärkere Koordinierung in Europa“, sagte ihr Kanzlerkandidat Peer Steinbrück. Davon hänge der künftige Wohlstand des Kontinents ab. Die Politik solle nicht in einzelne Unternehmensentscheidungen hineinreden, aber einen Rahmen dafür schaffen.

Die SPD verlangte mit den Gewerkschaften am Wochenende eine neue europäische Wirtschaftspolitik und sieht als Grundlage dafür eine starke industrielle Basis mit hochwertigen Dienstleistungen an. „Wir wollen ein Europa, das wieder Vorreiter bei Wettbewerbsfähigkeit und Innovation wird“, heißt es in einem gemeinsamen Memorandum.

Reale Werte statt fiktives Vermögen

Für Wachstum müsse wieder auf reale Werte statt auf fiktive Finanzvermögen gesetzt werden. „Auf dem Weltmarkt werden unsere Autos nur dann weiterhin erfolgreich sein, wenn sie ihren technologischen Vorsprung wahren.“ Daneben erwähnen sie Flugzeugbau, Bahntechnik, Chemie- und Pharmaindustrie. Gesenkte Konjunkturprognosen machen der Wirtschaft jedoch Sorgen: Der Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Rainer Dulger, bekräftigte nun die Forderung der Verbandes, das Kurzarbeitergeld auszuweiten.

In Europa bildet damit Großbritannien geradezu das Gegenmodell zu Deutschland. Zwar ist in fast allen reifen Volkswirtschaften in den vergangenen Jahrzehnten der Anteil der Industrie an der Wirtschaftsleistung deutlich gesunken. Aber in kaum einem Land war der Wandel von Industrie zur Dienstleistungswirtschaft so einschneidend wie in Großbritannien.

Vor 40 Jahren machte die Industrie noch fast ein Drittel der britischen Wirtschaft aus, heute sind es noch 10 Prozent. In den vergangenen 15 Jahren gingen auf der Insel 40 Prozent aller Industriearbeitsplätze verloren, insgesamt 1,7 Millionen Jobs. Stattdessen wuchs der Dienstleistungssektor - allen voran die Finanzdienstleistungen.

Ein Hauptmotor des Wirtschaftswachstums war außerdem der kreditfinanzierte Inlandskonsum, nicht etwa der Export. Und die Abhängigkeit vom aufgeblähten Finanzsektor wird zunehmend als Problem angesehen. Gemessen an der Größe der Volkswirtschaft, ist die Bilanzsumme des Bankensektors in Großbritannien doppelt so groß wie in Deutschland. Wirtschaftsminister Vince Cable bilanzierte im Frühjahr im Gespräch mit dieser Zeitung „ein schwerwiegendes Strukturproblem“.


Quelle: F.A.Z.

       
               
               
     

       
               
               
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