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Rundblick |
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'Curiosity' ist gelandet |
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'Curiosity' ist gelandet Das zu Deutsch "Neugier" getaufte Erkundungsfahrzeug der Nasa kann ab sofort damit beginnen, den roten Planeten auf Beweise für Leben zu erkunden. Pasadena/USA. Die ehrgeizigste und teuerste Marsmission der Raumfahrtgeschichte ist am Montagmorgen (MESZ) sicher und planmäßig auf dem Roten Planeten gelandet. "Curiosity" heißt der von der NASA neu konstruierte Rover, übersetzt "Neugier". Mit ihm will die US-Raumfahrtbehörde klären, ob auf dem Mars einst Mikroben leben konnten. Dazu musste die knapp eine Tonne schwere "Curiosity" erstmal ankommen. "Sieben Minuten des Schreckens" erwarteten die Experten - denn so lange dauerte es, bis der Rover von einer Geschwindigkeit von 20.920 Stundenkilometern auf Null abgebremst wurde und um 7.32 Uhr MESZ auf der Oberfläche des Planeten aufsetzte.
+++ Obama: "Die USA haben heute Geschichte geschrieben" +++ Howard McCurdy, Raumfahrtexperte an der American University, hatte vor der Mission erklärt: "Falls das klappt, wäre es ein wichtiger technischer Schritt nach vorne. Es ist ein großes, gewagtes Spiel." Immer wieder gab es bei Marsmissionen Probleme und Rückschläge, besonders das Absetzen von Rovern erwies sich als schwieriger als gedacht. Doch diesmal klappte alles - einem neuen Verfahren sei Dank. Landung auf dem Mars - schwierigste Etappe
Zunächst trat eine Trägerkapsel in die dünne Marsatmosphäre ein und flog in S-Kurven, um das Tempo zu senken. Bei 1.450 Stundenkilometern wurden der große Bremsfallschirm entfaltet, und die schützenden Hitzeschilder wurden abgeworfen. Die "Curiosity" löste sich daraufhin von der Einheit und zündete ein Raketenmodul, um weiter abzubremsen und in einen Schwebezustand zu gelangen. In dem Modul verbargen sich meterlange Seile. An ihnen wurde der Rover ganz langsam und vorsichtig auf den Mars herabgelassen. Wenige Minuten später kamen über Funk die ersten Videobilder auf der Erde an, und die Seile wurden gekappt.
+++ Die Glücksbringer der Nasa-Ingenieure +++ "Wir sind sicher auf dem Mars", bestätigte Ingenieur Allen Chen nach dem beispiellosen Landemanöver. Auch Nasa-Chef Charles Bolden jubelte: "Wir sind wieder auf dem Mars. Es ist absolut unglaublich. Nichts kann das toppen." Us-Präsident Barack Obama twitterte: "Ich gratuliere und danke allen Männern und Frauen der Nasa, die diese bemerkenswerte Leistung Wirklichkeit werden ließen." Achteinhalb Monate war die "Curiosity" von der Erde aus unterwegs - und doch hätten ein Sandsturm, plötzliche Windböen oder ungeahnte technische Probleme das Projekt jederzeit scheitern lassen können. Mit 2,5 Milliarden Dollar (rund zwei Milliarden Euro) beziffert die Nasa die Kosten der Mission. Nachdem auf dem Mars Eis festgestellt wurde und es Zeichen dafür gibt, dass einst Wasser floss, geht es jetzt darum, ob die Bedingungen Leben ermöglichten. "Curiosity" soll mindestens 23 Monate lang forschen. Die "Curiosity" landete im Gale-Krater. Auf Weltraumfotos haben Wissenschaftler dort Muster von Sulfaten und Tonmineralien entdeckt, was vermuten lässt, dass am Kraterboden früher einmal Wasser stand. Der Rover kann beispielsweise in Gestein und Boden bohren, um Kohlenstoff und andere Elemente aufzuspüren.
+++ Live-Übertragung: Kieler Forscher bejubeln Marslandung +++ Mindestens ein Marsjahr, das 687 Erdtagen entspricht, soll der Rover von der Größe eines Mini Coopers forschen. Angetrieben durch Plutonium, hat die „Curiosity" verschiedene Analysegeräte an Bord, darunter ein mineralogisches Kleinlabor und ein Röntgenspektrometer. Finden sich Beweise dafür, dass früher Wasser floss, wäre Leben möglich gewesen. Aber die „Curiosity" kann Proben auch direkt auf organisches Material untersuchen. Schon seit 1960 versucht die internationale Raumfahrt, sich dem Roten Planeten zu nähern. Von bislang gut 40 Missionen waren weniger als die Hälfte erfolgreich, erst im Januar scheiterte ein russischer Versuch. Wissenschaftler glauben, dass auf dem Mars einst Leben existierte – doch für den Beweis brauchen sie Daten von der Oberfläche. Die „Curiosity" könnte die fehlenden Puzzlestücke liefern. "Curiosity" schickt farbiges Panorama vom Mars: Rheinische Post 10.08.2012 - 10:44 Washington (RPO).
"Curiosity" schickt Bilder vom Mars Der Marsrover "Curiosity" hat sein erstes farbiges Panorama-Foto zur Erde geschickt und damit Experten begeistert. "Mein erster Eindruck ist, dass es an dieser Stelle viel mehr unterschiedliche Farben gibt als an anderen Orten auf dem Mars", sagte Mike Malin, der mit seinem Unternehmen Kameras für die Marsmission konstruiert hat, bei einer Pressekonferenz der US-Raumfahrtbehörde Nasa am Donnerstag (Ortszeit) im kalifornischen Pasadena. Auf dem aus 130 Einzelfotos zusammengesetzten Bild ist im
Vordergrund eine flache, im Hintergrund eine hügelige Landschaft zu
erkennen, die zwischen rot, braun, schwarz und dunkelblau changiert. Sanddünen Zudem ist Dunst zu erkennen. Wahrscheinlich handele es sich um Sanddünen und verschiedene Formen und Arten von Sand und Gestein, sagte Malin. Die Farben entsprächen allerdings aus technischen Gründen nicht genau den echten Farben auf dem Mars. Auch sagten sie nichts über die Zusammensetzung des Gesteins aus. "Sie geben uns aber einen Hinweis darauf, dass das Gestein verschiedene Strukturen aufweist." Fotos, die der Rover mit einem Kameramast von sich selbst aufgenommen hat, verblüffen unterdessen die Experten. "Wir sehen relativ große Kieselsteine auf der Oberfläche des Roboters", sagte Nasa-Manager Mike Watkins. "Das ist zwar kein Problem für alles, was wir vorhaben, aber es hat uns sehr verwundert. Wir hatten nicht gedacht, dass wir bei der Landung so große Steine aufwirbeln würden." Eventuell sei das Material leichter als zunächst gedacht. Der Marsrover "Curiosity" hat sein erstes farbiges Panorama-Foto zur Erde geschickt.
Instrumente werden geprüft In den kommenden Tagen würden weiter die Instrumente an Bord des Rovers geprüft und neue Software hochgeladen, sagte Nasa-Manager Mike Watkins. "Curiosity" benimmt sich weiter fehlerlos." Zwar funktionieren inzwischen die Antennen, trotzdem läuft die Kommunikation mit dem Rover weiter hauptsächlich über Marssonden. "Deswegen haben wir jeden Tag nur einige Momente, wenn die kreisenden Sonden gerade über dem Rover sind, um Daten hochzuladen", sagte Nasa-Manager Andy Mishkin. "Wir schreiben also jeden Tag neue Software-Programme, die dann auf dem Rover zum ersten Mal funktionieren müssen. Daran arbeitet unser Team etwa 16 Stunden am Tag." Knapp 1000 Computerbefehle würden jeden Tag zum Rover geschickt. Der Marsrover war am Montag nach rund acht Monaten Flug gelandet. Es ist die teuerste und technisch ausgefeilteste Mission, die je zum Roten Planeten geschickt worden ist. |
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