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Rundblick |
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Das "RTL-Vril-Projekt" |
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Das „RTL-Vril-Projekt"
Um zunächst eines zu sagen: Wir hätten diesen Film ja verpaßt, würden aufmerksame Freunde uns nicht telefonisch darauf hingewiesen haben, während der Film am Abend des 30. Dezembers 2010 bereits lief. Die Sache war – als Film – auch kaum mehr als eine gut gemachte Klamotte, von guten Schauspielerinnen und Schauspielern getragen, und sicher nicht billig gemacht. Interessant an der Geschichte war das stellenweise geschilderte Hintergrundthema: „Nazi-UFOs" – und im übrigen erschien auch das Vril-Zeichen (in den richtigen Farben); und die „faschistischen Emanzen" hatten alle stilecht lila Uniformen an (die blonde Martina Hill gibt sozusagen die neue Maria Orschitsch, in leichter Adaptation). Auch manche Details – einschließlich kurz gezeigter Abbildungen – verraten sofort, daß sich da einige Leute recht eingehend mit den Hintergründen beschäftigt haben. Die Pressekritiken verraten davon beinahe nichts, der Film selbst sagt deutlich mehr – so unsinnig da vieles sicher auch ist, was einer Komödie auch zugestanden sei. Die Tatsache, daß es sich bei diesem Film um eine deutsche Produktion handelt, bzw. um eine deutsch-österreichische, beweist der englischsprachige Titel: „Undercover Love". Die Kerngeschichte beginnt im Hauptquartier des deutschen Geheimdiensts, bei einem eigens eingerichteten „Sonderkommando Deutschland". Dort ist man einer schrecklichen Angelegenheit auf die Spur gekommen: Zwölf auf Grund gesetzte deutsche U-Boote seien von einer gefährlichen Gruppe gefunden worden. An Bord dieser U-Boote befänden sich sowohl einsatzbereite Atombomben wie auch Pläne für „Flugscheiben" als Trägermittel und einige solcher UFOs in zerlegtem Zustand. Der Geheimdienstchef doziert: „Noch ein paar Tage länger, und Hitler hätte den Alliierten eine vernichtende Niederlage zugefügt", ja: „Hitler hätte den Spieß noch umdrehen" können, und: „Das Vril-Projekt war Realität" (die Frage, ob „Hitler" davon überhaupt viel wußte und ggf. etwas hielt, bleibt unberührt). Jetzt sei also die ganze Welt in Gefahr, denn irgendwelche „Nazis" – finanziert von „Altnazis in Südamerika" – wollten die Welt erobern, Deutsche zusammen mit deren italienischen und russischen Freunden. Das ist also die Grundlage der Handlung, in deren Verlauf sich herausstellt, daß die sämtlich in violette Uniformen gekleideten und das Vril-Symbol in Schwarz-Weiß-Violett verwendenden jungen Frauen unter dem Berliner Olympiastation ihr Hauptquartier haben, wo auch Massen von „UFOs" zum Angriff auf die Welt und die Demokratie bereitstehen. Da beginnt der Klamauk, was für solch einen Film ja auch durchaus statthaft ist. Was „Kino.de" über den Inhalt schreibt, bieten wir Ihnen im folgenden: Das Handlungsmuster erinnert kräftig an James Camerons
Action-Komödie "True Lies" (1994) mit Arnold Schwarzenegger und
Jamie Lee Curtis: Hausfrau findet raus, dass ihr Mann in Wirklichkeit
Geheimagent ist und hilft ihm, die Welt zu retten. Kurz vor Kriegsende haben Hitlers Wissenschaftler eine
Geheimwaffe entwickelt, die Jahrzehnte auf dem Meeresgrund verschollen
war. Der ultrageheime Geheimdienst Sonderkommando Deutschland (SKD) soll
die von einem Gangster (Gregor Bloéb) gefundenen und geborgenen
Fluggeräte in Sicherheit bringen. Um den Ganoven in die Irre zu führen,
tarnen sich Johannes Müller (Baum) und seine Kollegin Kathrin (Hill) als
russisches Pärchen. Weil die misstrauisch gewordene Susanne ihren Mann
verfolgt hat, hält sie die beiden irrtümlich für ein Liebespaar. Nach
einem Streit wird Johannes entführt: Kathrin hat die Seiten gewechselt
und sich die Bauteile für die Maschinen unter den Nagel gerissen, aber
ohne Baupläne sind sie nutzlos. Die wiederum befinden sich auf einem
Chip, den Johannes kurzerhand verschluckt hat. Als sein Kollege und Freund
Sam (Elyas M'Barek) Susanne über die wahre Identität des Gatten
aufklärt, rettet sie ihn aus Kathrins Klauen. Und da kurz drauf die
gesamte SKD-Zentrale außer Gefecht gesetzt wird, ist sie die einzige, die
die Pläne der Superschurkin noch durchkreuzen kann. Das Ganze ist also durch und durch „politisch korrekt", am Schluß des Films verwandelt sich sogar aus der Hausfrau und Mutter eine berufstätige Emanze – was allerdings mit viel Humor serviert wird. Der ganze Film ist ja auch ein Klamauk. Die „Berliner Morgenpost" lobt: Diese rundum vergnügliche und für deutsche Verhältnisse erstaunlich bildgewaltige Parodie von Agentenfilmen und -serien wie "James Bond" oder "24" hatte es in sich. Zwar bediente sich Bora Dagetkin, einer der besten Drehbuchschreiber hierzulande, ungeniert beim Plot des Hollywoodfilms "True Lies " mit Arnold Schwarzenegger und Jamie Lee Curtis. Trotzdem verstand er es, die Story clever zu modifizieren und so dem Film seine ganz persönliche Handschrift aufzudrücken. Henning Baum spielte einen Topagenten, der daheim aber unterm Pantoffel stand, und Anja Kling die Vorstadtmutti, die über sich hinauswächst. Und Kurt Krömer lieferte als trotteliger BND-Agent einen bemerkenswerten Kurzauftritt ab. Interessant bleibt jedoch das Motiv dieses Films, von dem die Pressestimmen weitgehend schweigen. |
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