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Der Wolf in der Nacht

       
     
       
     

Der Wolf in der Nacht

       
     
       
     

Der Wolf in der Nacht

Kalt ist die Winternacht, rein und klar,

und der Mond gibt seinen Lichtschein dazu,

wie’s in unsren Wäldern schon immer war,

friedlich in tiefer Ruh.
Weiter sinniert der Wolf in der Stille:

so fügt es die göttliche Natur,

ist’s des großen Allgeistes Wille,

der dieser Welt die Form hat gegeben,

allem Notwendigen gerecht

wie es gut ist für jedes Leben.

Doch von dem, was da lebt,

ist vieles schlecht.

Das hat die Wolfheit längst schon erkannt.

Besonders die Menschwesen tun selten recht,

sie haben sich frech zu den Herren der Erde ernannt.

Die Wolfheit achtet die Menschheiten nicht,

derer es mehrere gibt,

verschieden in Farbe und nach Gesicht,

und von denen keine die andere liebt,

auch wenn sie das nicht laut sagen.

Aber die Menschheiten können einander nicht leiden,

weshalb sie sich durch Bosheiten plagen,

am meisten die, welche die andren beneiden.

Doch die klugen sind kaum besser als jene Dummen,

und die Anständigen unterliegen den krummen;

wobei die meisten ja doch bloß danach trachten,

sich unlauter Vorteile zu verschaffen,

weil sie nach möglichst viel Habe schmachten.

Vielleicht sind sie ja doch verwandt mit den Affen.

So denkt sich’s der Wolf in der einsamen Nacht,

dem schweigsamen Mond einen Ruf zusendend,

auf welchen er keine Antwort erwartet,

weshalb sich der Wolf wendet,

um zur Heimstatt seiner Wölfin zu gehen,

die wohl schon auf ihn wartet,

und er möchte auch seine Wolfskinder sehen.

Er schickt sich an, durch den Wald zu traben.

Da fallen ihm nochmals die Menschen ein.

Die fühlen sich über die Wölfe erhaben,

dabei sind die meisten schlimmer als jedes Schwein:

treulos und voll roher Selbstsucht,

oft die Gefährtin oder den Gefährten betrügend,

ohne Verantwortungsgefühl und ohne Zucht,

beinahe jeder jeden andren belügend.

Der Wolf ist seiner Wölfin ein Leben lang treu!

Ebenso fest hält sie zu ihm.

Immer wieder gebärt sie das Leben neu,

denn darin liegt ja des Daseins Sinn.

Die Menschen dagegen töten oft ihre Jungen

durch verschiedene Mittel, noch eh’ sie gezeugt.

Zu den meisten ist nie die Erkenntnis gedrungen,

daß alles Lebendige sich letztlich beugt

der ewigen Macht der Natur.

Wer diese verwirft und verschmäht,

bewirkt dadurch nur,

daß er seinen eigenen Untergang säht,

das Erlöschen der Art, welcher er angehört.

Der Wolf trabt weiter und denkt sich dabei,

daß es die Natur schwerlich stört -

ein Verschwinden der Menschen ist ihr einerlei,

sie ist über diese Undankbaren erhaben.

So würde eben mehr Platz für Wölfe frei.

Und er eilt sich, noch schneller zu seiner Wölfin zu traben.

       
               
               
     

       
               
               
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