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Gemeinnutz geht vor Eigennutz

       
     
       
     

Gemeinnutz geht vor Eigennutz

       
     
       
      Gemeinnutz geht vor Eigennutz

Es gab Zeiten, da war es selbstverständlich, daß Gemeinnutz vor Eigennutz geht. Der große Montesquieu hat diesen für jede Nation, jede Volksgemeinschaft, ganz natürlichen Gedanken erstmals konkret ausformuliert, als er den Satz in seinem Werk „De l'esprit des loix" (Vom Geist des Gesetzes, 1784) niederschrieb: „Le bien particulier doit céder au bien public" (Das Wohl des Einzelnen muß dem öffentlichen Wohl weichen).

Montesquieu

Über lange Zeiten war das eine Selbstverständlichkeit. Auf der deutschen Mark war einst der Satz eingeprägt: „Gemeinnutz geht vor Eigennutz", stets auf dem Münzrand jedes Reichsmark-Geldstücks. Ein sichtbarer Ausdruck jener natürlichen Geisteshaltung, die einstmals nirgends außer Frage stand.

5 Reichsmark

Heutzutage ist von diesem guten Gemeinschaftsgeist auf weiten Strecken leider wenig übriggeblieben. Im Volk ist er sicher noch verankert, doch in vielerlei Hinsicht verkümmert. Was die Staaten noch an Gemeinschaftssinn von ihren Völkern verlangen, meint zumeist nur, daß diese sich dem jeweiligen Regime kollektiv unterwerfen sollen – und das hat mit Gemeinschaftssinn nichts zu schaffen.

In einigen Ländern – besonders in Deutschland – wird der Gedanke, „Gemeinnutz geht vor Eigennutz", von verschiedenen Seiten geradezu ins Gegenteil verkehrt, und dies oft mit vehementer Unterstützung der großen Massenmedien. Da zählt dann nicht mehr, was für die Nation, für die Gemeinschaft, wichtig und notwendig ist, sondern bloß noch kleinlicher Egoismus. Beispielsweise: Ein neuer, größerer Flughafen wäre da und dort für die Gesamtheit wichtig. Doch den kleinlichen Egoisten stört der mögliche Fluglärm. Die Luftwaffe benötigt ein Übungsgelände - aber diesen oder jenen kleinen Egoisten stört daran dies oder das. Und so weiter und so fort. Namentlich für die sogenannten „Grünen" ist das Propagieren des „Eigennutz geht vor Gemeinnutz" eine spezielle Geschäftsbasis.

Wutbürger

Wenn heutzutage in Deutschland das Modewort vom „Wutbürger" umgeht, so ist diese Bezeichnung nur bei einem verhältnismäßig kleinen Teil wahr und berechtigt – denn die für das Ganze wichtigen Themen erfreuen sich kaum jemals massenmedialer Unterstützung und dringen daher auch nicht nennenswert durch. Was sich zeigt, ist selten offen gezeigte Wut wegen der wahrlich reichlich zu kritisierenden Probleme, leider nein. In erster Linie kann nicht von „Wutbürgern" gesprochen werden, vielmehr müßte von „Ego-Bürgern" die Rede sein, denen beigebracht wurde, ihre ganz persönlichen Interessen über die der Volksgemeinschaft zu stellen. Da heißt es dann: Eigennutz statt Gemeinnutz. Und das ist das Gegenteil dessen, was ein Volk braucht, um in Eintracht gedeihen zu können.

Nie war es wichtiger als jetzt, "Gemeinnutz geht vor Eigennutz" in den Vordergrund zu stellen. Dann würde sich so manche berechtigte Wut gegen das richten, wogegen aufzubegehren - Bürgerrecht und Bürgerpflicht wäre.

       
               
               
     

       
               
               
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