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In der Krise lernt alle Welt Deutsch

       
     
       
     

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In der Krise lernt alle Welt Deutsch

DIE WELT, 23. Mai 2013

Weltweit steigt die Zahl der jungen Menschen, die an Goethe-Instituten Deutsch lernen. Sie hoffen auf Jobs in Deutschland – auch wenn sie auf Demonstrationen gern Merkel mit Hitler-Bärtchen malen. Von Wolfgang Büscher

Wir haben sie noch im Ohr, die Klage über den Niedergang des Deutschen als Weltsprache. Letzte Reservate des Deutschen in der Welt hatten sich bis zu den Umbrüchen von 1990 in Russland und anderen Staaten der früheren Sowjetunion gehalten, dort war Deutsch noch als zweite Fremdsprache in den Schulen unterrichtet worden – dann aber vollzog auch Osteuropa den globalen Trend nach und setzte ganz aufs Englische.

Dessen Dominanz führt in Deutschland mitunter zu kulturpessimistischen Depressionen. Dass alle Welt Englisch spricht, hat aber Gründe. Einer ist die enge Verbundenheit des Englischen mit zwei Großmächten unserer Zeit, Populärkultur und Internet. Beides kommt im Kern aus dem angelsächsischen Raum. Englisch ist logischerweise Muttersprache und Fachjargon beider Phänomene.

Heute saugen sich alle Sprachen mit Anglizismen voll – etwa so, wie sich beispielsweise die russische Sprache im 18. und 19. Jahrhundert mit Germanismen vollsog, vom rjuksak über den shlagbaum und den shachta bis zum parikmacher oder parikmacherskaja ("Friseur", eigentlich Perückenmacher). Damals waren deutsche Technik und Lebensart, deutsches Militär- und Bergbauwesen et cetera modern. Und wer die schönen neuen Dinge hat, welche die Welt will, der liefert eben auch die Wörter dazu. Die Dominanz des Englischen wird also vorerst bleiben, aber sie schließt Gegenbewegungen und Aufholmanöver anderer Sprachen nicht aus.

Der veränderte Blick auf Deutschland

In München, in der Zentrale des Goethe-Instituts, sitzt ein Mann, der über kulturpessimistische Ängste, was die Zukunft der deutschen Sprache angeht, nur lächeln kann. "Fast überall auf der Welt", sagt Johannes Ebert, der Generalsekretär des Instituts, "haben wir einen starken Zuwachs der Nachfrage nach unseren Sprachkursen." Er nennt Zahlen. Von 2010 bis 2012 wuchs die Teilnehmerzahl an den Deutsch-Kursen des Goethe-Instituts in Barcelona um fast 50 Prozent, in Madrid um fast 60 Prozent, in Lissabon um 33 Prozent, in Porto, ebenfalls Portugal, um 66 Prozent und selbst in Chicago, USA, um 17 Prozent.

"In Madrid beispielsweise ist der Andrang so groß, dass wir das Kursangebot restrukturieren mussten. Der erste Deutsch-Kurs beginnt dort früh um 7.30 Uhr, der letzte endet spätabends. So ist es auch in Moskau. Und die Teilnehmer zahlen ja für unsere Kurse, sie sind nicht etwa umsonst. Wir wollen keinen Gewinn machen, aber kostendeckend arbeiten. Wir orientieren uns an den gängigen Preisen für Sprachkurse."


Anmerkung von CN mit einem Zitat von Peter Watson, britischer Journalist und Kulturhistoriker:

Sie sprechen zwar englisch, aber sie denken deutsch:

Peter Watson erklärte seinen englischen Lesern ihre Prägung durch die gewaltige deutsche Geistes- und Kulturgeschichte von Bach bis Benedikt XVI. ... Alle zentralen Gedanken der Moderne seien in den vergangenen 250 Jahren am prägnantesten in Deutschland formuliert worden: von der Bibelkritik bis zur Quantenmechanik. Selbst das angelsächsische Gefühlsleben sei von Deutschland geprägt.

       
               
               
     

       
               
               
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