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Indien Singh kündigt Marsmission an

       
     
       
     

Indien Singh kündigt Marsmission an

       
     
       
     

Indien Singh kündigt Marsmission an

FAZ, 15.08.2012 ·  Von Jochen Buchsteiner

Vor zwei Wochen legte ein Stromausfall halb Indien lahm. Jetzt kündigte Ministerpräsident Manmohan Singh eine unbemannte Marsmission an.

Der indische Ministerpräsident Manmohan Singh hat Informationen bestätigt, nach denen die nationale Raumfahrtbehörde im kommenden Jahr eine unbemannte Mission zum Mars plant. In einer Rede zum Unabhängigkeitstag sagte Singh, die Erkundung des Planeten werde wichtige wissenschaftliche Informationen bereitstellen. Dies bedeute „einen gewaltigen Schritt für uns in Wissenschaft und Technologie", sagte er und gratulierte den indischen Weltraumforschern und Ingenieuren. Vor vier Jahren hatte die Raumfahrtbehörde ihre erste unbemannte Sonde auf den Mond geschickt. Für das Jahr 2016 wird die erste bemannte Mond-Mission erwartet. Den Mars erkundeten bislang die Vereinigten Staaten, die EU, Russland, Japan und China.

Pläne einer Mars-Mission waren schon Anfang des Monats in der indischen Presse aufgetaucht, wurden aber bislang nicht offiziell bestätigt. Nach Angaben der indischen Weltraumforschungsorganisation Isro soll die Sonde im November 2013 auf den Weg geschickt werden und nach 300 Tagen ihr Ziel erreichen. In der Öffentlichkeit ist das Vorhaben, dessen Kosten vom Kabinett auf 58 bis 72 Millionen Euro geschätzt werden sollen, umstritten. Ein Teil der Gesellschaft begrüßt es als Versuch, Indien als Forschungsstandort attraktiver zu machen und den Entwicklungsrückstand gegenüber China aufzuholen. Viele Inder fragen sich aber auch, ob nicht die Armutsbekämpfung Priorität haben sollte.

„Große Herausforderungen"

Den Schwerpunkt seiner traditionellen Ansprache zum Unabhängigkeitstag legte Singh auf die politischen und sozialen Nöte Indiens, ohne allerdings neue Maßnahmen anzukündigen. Bezugnehmend auf die Serie von Bestechungsskandalen in den Reihen der Regierung sagte er: „Wir werden unsere Bemühungen fortsetzen, mehr Transparenz und Rechenschaftspflicht in die Arbeit des öffentlichen Dienstes zu bringen und die Korruption zu verringern."

Singh versprach zudem, die Lebensbedingungen von Kastenlosen und anderen benachteiligten Minderheiten weiter zu verbessern und bezeichnete verbreitete Phänomene wie die Mangelernährung von Kindern sowie die niedrige Alphabetisierungsrate als „große Herausforderungen". Um das Ziel der Armutsbeseitigung zu erreichen, müsste aus Fehlern gelernt und auf erreichten Erfolgen aufgebaut werden, sagte er. Anfang des Monats war das Land in die internationalen Schlagzeilen geraten, nachdem hunderte Millionen Inder zwei Tage lang vom Stromnetz abgeschnitten waren. Etwa 300 Millionen Inder waren von dem Ausfall nicht betroffen, weil sie über keinen Zugang zu Elektrizität verfügen.

       
               
               
     

       
               
               
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