Ueberblick

Aus

Ein

mailto:info@causa-nostra.com

Rundblick

Ausblick

Einblick

Rückblick

Überblick
     
   

Rundblick 

     

Syrien ist al-Qaidas neues Schlachtfeld

       
     
       
     

Syrien ist al-Qaidas neues Schlachtfeld

       
     
       
     

Syrien ist al-Qaidas neues Schlachtfeld

Die syrischen Rebellen bedienen sich gern kampferprobter Islamisten. Mehrere Anschläge gehen vermutlich auf ihr Konto. Doch sie haben eine eigene Agenda, die Israel auf den Plan rufen könnte. Von D. Alexander und A. Hackensberger

Rund 30 Männer in Masken posieren martialisch mit Kalaschnikows. Eine Stimme spricht vom Anschluss an die Freie Syrische Armee (FSA) und verkündet "die Bildung von Selbstmörderzellen, um den Heiligen Krieg im Namen Gottes zu führen". Eines von mehreren Videos im Internet, die eine Beteiligung der radikal-islamischen Terrorgruppe al-Qaida am syrischen Bürgerkrieg nahelegen.

Ayman al-Sawahiri, der neue Chef der Gruppe nach dem Tod von Osama Bin Laden, hatte Anfang dieses Jahres die "syrischen Revolutionäre" als "Löwen des Levante" gepriesen und Solidarität versprochen.

Kurz nach seiner Audiobotschaft bestätigte James Clapper, der Chef des nationalen Geheimdienstes der USA, dass eine Serie von Bombenattentaten in syrischen Städten "deutliche Kennzeichen von al-Qaida" aufwiesen. Sechs Monate später hat Syrien 35 Autobomben und zehn Selbstmordattentate gesehen.

Eine gewisse Al-Nusra-Front, die sich für vier der Selbstmordbomben verantwortlich erklärte, bekennt sich zu al-Qaida. Nach eigener Aussage sprengte die Gruppe Regierungsgebäude, Polizeistationen und den Regierungssender al-Achbariya in die Luft, "der den Tyrannen Tag und Nacht glorifiziert" habe. Sieben TV-Mitarbeiter wurden getötet. Andere Gruppen, die Verbindungen zu al-Qaida haben, nennen sich "Abdullah Azzam" oder "Ibn Malik Märtyrer Brigaden".

Grenze zum Irak offenes Tor für Terroristen

"Al-Qaida operiert in Syrien wie sie es im Irak tut", versicherte Izzat al-Shahbandar, ein Mitarbeiter des irakischen Premiers. "Wir sind sicher, dass unsere Namen der Gesuchten mit denen der syrischen Behörden übereinstimmen."

Irak und Syrien sind Nachbarländer, und die 600 Kilometer lange gemeinsame Grenze ist kaum zu überwachen. Viele Waffen und Munition für die FSA werden aus dem Irak nach Syrien geschmuggelt. Es ist auch ein offenes Tor für Terroristen.

Im Vergleich zur FSA fällt al-Qaida zahlenmäßig sicher nicht ins Gewicht. An der strategischen Kriegführung gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad hat die Organisation kaum oder keinen Einfluss. Aber ihre Bombenanschläge haben verheerende Auswirkungen.

Repressalien gegen Christen

Eine wesentlich wichtigere Rolle spielen andere islamistische Gruppierungen innerhalb der FSA. Die Armee aus Deserteuren und Freiwilligen ist ein Sammelbecken für viele radikale sunnitische Gruppen ganz unterschiedlicher ideologischer Ausrichtung. Allen gemein ist, das sie Anhänger einer antiquierten und puristischen Auslegung des Islam sind. Auf ihr Konto geht die Vertreibung Tausender Christen aus syrischen Städten sowie Gewalt und Repressalien gegen nicht sunnitische Muslime.

Das spektakulärste Attentat war sicherlich jenes auf das Nationale Sicherheitshauptquartier in Damaskus. Dabei wurden vor zwei Wochen vier hohe Regierungsbeamte, darunter der Schwager von Präsident Assad, getötet. Die Verantwortung übernahm Liwa al-Islam (Brigade des Islam). Ihre Sayyed-al-Schuhada-Brigade habe "den Krisenstab des Regimes als Ziel gewählt".

Liwa al-Islam soll auch für Übergriffe gegen die christliche Bevölkerung in Damaskus verantwortlich sein. Fides, die Nachrichtenagentur des Vatikans, berichtete, die Attentäter von Damaskus hätten auf der Flucht Christen aus ihren Autos gezerrt und auf offener Straße erschossen.

Einer der Anführer der Islam-Brigade ist der Libyer Mehdi al-Hatari. Er war der Stellvertreter von Abdelhakim Belhadsch, dem Militärchef der libyschen Hauptstadt Tripolis. Belhadsch führte die Libysche Kampfgruppe (LIFG) und kämpfte auf Seiten der Taliban sowie al-Qaida in Afghanistan und im Irak. Al-Hatari und seine persönliche Brigade sind nun in der syrischen Stadt Idlib aktiv.

"Im Norden des Landes, in der Gegend von Aleppo bis nach Lattakia am Mittelmeer, gibt es nicht viele islamistische Bataillone", sagte ein Rebellenkommandeur im türkischen Antakya. "Im Süden dagegen sind sie sehr aktiv." In der Stadt Koser bei Homs, die seit Monaten heftig umkämpft ist, bilden Brigaden von selbsterklärten Salafisten ein Drittel der Streitkräfte der FSA.

Israel und die "rote Linie"

All diese islamistischen Kämpfer kämpfen nicht aus Idealismus und Freiheitsliebe gegen den syrischen Diktator. Sie haben eine islamistische Agenda, die sich gegen alle Herrschafts- und Gesellschaftsformen richtet, die nicht ihrer eigenen, idealisierten und einzig von islamischen Gesetzen und Grundsätzen geprägten Lebensform entsprechen. Insofern ist nicht nur Assad ihr Feind, sondern auch jede pluralistische, demokratische, nicht islamische oder freiheitlich organisierte Gesellschaftsstruktur. Auch und vor allem Israel.

Dass die Islamisten kein Mittel scheuen, den Feind zu vernichten, haben ihre drastischen Anschläge gezeigt. Wenn sie im Besitz von Massenvernichtungswaffen (WMD, Weapons of Mass Destruction) wären, würden sie sie gegen ihre Feinde einsetzen.

Über solche Waffen – Senfgas, Sarin und Nervengas VX – verfügt aber das Assad-Regime in vielen Lagern. Nicht nur Israel fürchtet, dass diese Kampfstoffe in die Hände der fanatischen Islamisten geraten könnten. Wäre das für Israel der Casus Belli?

Ely Karmon vom Internationalen Institut für Terrorismusbekämpfung im israelischen Herzliya sagte "Welt Online": "Wenn diese Waffen in die Grenznähe zum Libanon verlegt würden, wäre dies für Israel sicherlich ein Grund einzugreifen." Der WMD-Experte meint, dass Israel über geeignete Mittel und Kräfte verfügt, präventive Operationen nicht aus der Luft, sondern am Boden auszuführen.

Solche Waffen in Grenznähe zum Libanon seien eine "rote Linie", denn dann sei der "Schritt nicht mehr weit zu der schiitischen Miliz Hisbollah im Libanon. Dass dieser erklärte Feind Israels dann womöglich über solche Mittel verfügt, kann Israel nicht zulassen."

© Axel Springer AG 2012. Alle Rechte vorbehalten

 

Anmerkung CN:

Wie inzwischen bekannt wurde, werden die  „Syrischen Oppositionellen" 
ganz wesentlich von Berlin aus organisiert. Und das soll der Demokratie dienen?

       
               
               
     

       
               
               
Überblick Ausblick Einblick Rückblick Rundblick Galerie Tonarchiv

Home


Um an die Stelle  "zurück"  zuspringen, von der Sie gekommen sind,   verwenden Sie bitte den  "Zurück-Pfeil"  Ihres Browsers !