DMZ, 8. August 2012

Als „unschlagbar" im Luftkampf galt der US-amerikanische Luftüberlegenheitsjäger F-22 „Raptor" für lange Zeit. Diesen Mythos zerstörten im Juni deutsche Kampfpiloten während einer großangelegten zweiwöchigen Übung in Alaska, an der mehr als 100 Kampfflugzeuge der NATO aus Deutschland, den USA, Japan, Australien und Polen beteiligt waren. Achtmal trafen hier „Raptoren" in simulierten Luftkämpfen auf deutsche Eurofighter „Typhoons", wobei die größeren und schwereren F-22 (Preis: 400 Millionen US-Dollar pro Stück) den kleineren deutschen Maschinen klar unterlagen. Die Taktik der Deutschen wurde im Combat Aircraft-Magazin beschrieben. Es gehe darum, so dicht wie möglich an die F-22 heranzukommen und dort zu bleiben, so der deutsche Major Marc Grüne. „Wir hatten heute Raptoren-Salat zum Mittag", spottete ein deutscher Pilot unmittelbar nach der Übung. Die 2009 ausgesprochene Prophezeiung des früheren US-Verteidigungsministers Robert Gates, die F-22 würde die US-Herrschaft über den Himmel für die nächste Generation sichern, erscheint vor diesem Hintergrund als weit verfehlt.