Ueberblick

Aus

Ein

mailto:info@causa-nostra.com

Rundblick

Ausblick

Einblick

Rückblick

Überblick
     
   

Rückblick 

     

Aus Jovian

       
     
       
     

Aus Jovian

       
     
       
     

Aus Jovian ...

( Archivtext )

I. (. . . . . . . . .)

(15) Und da Er noch diese Worte sprach, ward Er in unendliche Fernen entrückt, und doch sah ich Ihn in immer derselben Wesensgröße, als stünde Er bei mir.

(16) Es entschwand meinen Augen vorher schon die Erde, das Firmament und alles, was das All dieser Welt genannt wird, und siehe, ich sah da die Unendlichkeit der Unendlichkeiten nach allen Seiten hin, ober mir, unter mir, vorne, rück- und seitwärts, es war zu schauen wie ein unendliches Meer ohne Wasser, wie gläsern und doch wesenlos, als wäre nichts sonst da, sondern allein Er im Lichte Seines Wesens, Geistes und Lebens, und alle die Unendlichkeit der Unendlichkeiten von diesem Lichte durchdrungen.

(17) Da fühlte ich, daß mir jeder Sinn zu entschwinden drohte, denn obwohl außer Ihm und dem von Ihm ausgehenden, die Unendlichkeiten durchdringenden Lichte nichts Wesentliches da war, war die Anschauung von einer so unendlich über alles erhabenen Größe, Ruhe, Reinheit und Heiligkeit durch Ihn, daß ich in der Leere des Wesenlosen selbst als wesenlos mich fühlend niedersank und wie im Traume außer mir denkend sprach: Herr! mein Gott! Was ist das? Wie soll ich mir dieses Gesicht deuten?

(18) Und da hörte ich Seine Stimme in mir: Jovian! Das ist die zeitlose Ewigkeit, die raumlose Unendlichkeit und meine Welt, der ich keines Raumes und keiner Zeit bedarf, weil ich ohne Anfang und ohne Ende lebe und bin. Du wähnst, außer mir nichts sonst zu sehen; Ich aber sage dir; schaue näher um dich und sage dann, was du siehst!

(19) Und da ich näher und genauer um mich sah, siehe, da schaute ich allerlei größere, kleiner und kleine, verschiedenartig gestaltete Dinge wie Samen und wie gläsern durchsichtig, daß ich auch das schauen konnte, daß es unter der Schale wie ein Korn aussah und da ich nun dasselbe der Dinge in unübersehbaren und unzählbaren Mengen auch weiter in den Fernen sah, sprach ich verwundert und wie im Traume außer mir denkend: Herr! mein Gott! Was ist das? So ähnlich alle diese Dinge einander scheinbar sind, sehe ich doch ihre unendliche Mannigfaltigkeit und, o Wunder! Es kommt mir so vor, als sähe ich in manchen ganz kleine und verschwommene Bildchen wie von Menschengestalten, in andern gleichfalls solche Bildchen, aber wie von allerlei Getier, und wieder in andern andere Bildchen von allerlei grünem Gewächs!

(20) Und da hörte ich abermals Seine Stimme in mir: Alles das, von dem du aber nur ein ganz kleines Teilchen siehst, ist mit und neben mir ewigen Seins und in der Ewigkeit eingeschlossen, kann aber in der Ewigkeit und in der Unendlichkeit das Leben nicht empfanden, weil es ohne eigens dafür geschaffene Welt, die Zeiten und Räume angibt, nicht leben, nicht zum Bewußtsein des eigenen Lebens und Seins gelangen, sich nicht auskennen und nicht auswirken kann.

(21) Deshalb liegt es brach, leblos, unentwickelt, nichtig, ein Scheinsein des eigenen Seins. Was du schaust, war einmal in der Ewigkeit, und du siehst seelisch-geistig alle die Äonen von Zeiten zurück, die seit dem von mir für alles das Seelisch-Geistige, mit und neben mir Seiende geschaffenen Anfange verflossen und der Ewigkeit eingeschlossen sind.

(22) All dieser Same, von dem du zwar solche Mengen und doch nicht einmal den allerkleinsten Teil des Ganzen siehst, ist einzeln seines eigenen ewigen Seins, ein Same seelischer Schale und geistigen Kernes, aber ohne Lebenskraft; es war und ist da, erhalten durch sein Sein, und da ich alledem den Anfang geschaffen habe, soll es das Leben von und aus mir empfangen, damit alles, was seelischen und geistigen Lesens ist, mit mir da lebe und wirke.

(23) Was du in alledem siehst, ist die ewige Ruhe, in der allein ich tätig war, damit alles das erhalten bleibe bis zu dem Anfang,  den dafür zu schaffen ich beschlossen habe, und nun sollst du schauen, wie der Anfang geschaffen ward, und sehend sollst du den Sinn des Wortes fassen, so Ich sage: Ich bin Der Anfang!

II.

(1) Und siehe! Da sah ich Ihn in unermeßlicher Ferne, und doch wieder mir wie zum Greifen nahe, aber anders, ganz anders als zuvor; Er war wohl derselbe Christus, unser Gott und Herr, in demselben Lichte Seines heiligsten Wesens, Geistes und Lebens, und wie zuvor, durchdrang auch jetzt dasselbe Licht der Unendlichkeit unermeßliche Fernen allüberall, aber durch das Licht gingen von Ihm Strahlen allerlei anderen Lichtes aus, die in seinem Lichte fast augenblicklich allüberall in die Unendlichkeiten der Fernen drangen, und überall dort sah ich eine Bewegung, die zu schauen war, als ballten sich dort lichte Wolken zu Wolken allerlei Lichtes kugelig zusammen.

(2) Das sah ich ober mir, unter mir, allseitig, und darüber verlor ich den Sinn dafür, was oben, was unten und was seitwärts sei; in schwerer Verwirrung wandte ich meinen Blick wieder Ihm zu, und als ich Ihn in der Ferne, mir aber doch so nahe, mit erhobenen Armen stehen sah, wurden meine Sinne wieder klar.

(3) Ich faltete meine Hände zur Anbetung, brachte aber kein Wort hervor, denn was ich sah, kann mit Worten keiner Sprache gesagt, beschrieben und so erklärt werden, daß sich ein Mensch davon auch nur den Schatten einer wahren Vorstellung machen könnte; doch aber, weil mir gesagt ward: Schreibe auf, was du gesehen und gehört hast!, folge ich und schreibe, ohne nach besonderen Worten zu suchen, weil dafür keine zu finden sind.

(4) Ich sah das Wirken des heiligsten Wesens Gottes besonders, besonders auch die Strahlungskraft Seines heiligen Geistes, besonders das Wirken Seiner Lebenskraft in Seinem Wesen, in Seinem Geiste und in dessen Strahlen, in diesen aber gleichfalls besonders jene Kräfte einzeln und zusammenwirkend, welche die Fernen der Unendlichkeit in Bewegung brachten. Ich sah Gott in seiner Kraft schaffend und ich sah, wie Er schafft, Licht im Lichte, kraft seines bloßen Willens.

(5) In dieser Anschauung vergaß ich zu schauen, was in den Fernen der Unendlichkeit geschieht, fühlte aber eine Bewegung um mich selbst, ohne sagen zu können, welcher Art sie wäre, und da hörte ich Seine Stimme wieder in mir:

(6) Jovian! Schaue hin und um dich, damit du schreiben kannst, was du gesehen hast!

(7) Und siehe! Da sah ich, wie Wolken allerlei Lichtes aus den Fernen der Unendlichkeit, einzeln immer dichter werdend und einzeln zu ungeheuer großen, kleineren und kleinen Kugeln sich zusammenballend, näher rücken, in Seinem Lichte ihr eigenes, anderes und verschiedenartiges Licht nach innen und nach außen ausstrahlen, ein Firmament nach oben, nach unten und allseits bilden, eine Welt darstellend, die durch das eigene Licht gegen die Unendlichkeit allseits abgegrenzt, nun in sich selbst da war.

(8) Fassungslos sah ich staunend dieses Werden, denn auf vielen der einzelnen Weltkugeln sah ich Berge und Täler, Flüsse und Meere, nicht aber wie solche auf Erden aus Steinen und aus Wasser, denn wohl war beides auch da, aber eines ganz andern Wesens, Licht im Lichte, wie gläsern und in den wunderbarsten Farben strahlend.

(9) Und keine der Welten stand still, sondern langsam drehte sich eine um die andere in verschiedenen Fernen und alle zusammen um eine Mitte; als ich das erkannt habe, sah ich nach dieser Mitte, und siehe, dort stand mit wie segnend erhobenen Armen unser Gott.

 (10) Unsagbar tief ergriffen und erschüttert fiel ich in die Knie, und da fühlte ich plötzlich, daß ich selbst auf dem Boden einer der vielen, vielen Welten mich befinde, ohne zu wissen, wie es gekommen ist, und ich schrie auf, ob aus Freude, ob aus Seligkeit, ob aus Überraschung? Ich weiß es nicht, aber ich lag auf meinem Angesicht und schluchzend wagte ich es nicht aufzuschauen, denn ich fühlte es, daß Er bei mir stand, und alsbald hörte ich Ihn sprechen:

(11) Stehe auf und siehe, was und wie es einstens weiter war!

(12) Und da ich aufgestanden war, wischte Er mit dem Ärmel Seines Rockes die Tränen von meinem Angesicht und sprach:Was du da siehst, Jovian, ist die Vollendung all meinen bisherigen Schaffens, obwohl das Größte in der Vollendung alles dessen, was noch kommen wird, erst im Verlaufe von Äonen der Zeiten, die ich allen Seelenwesen erkenntnisfähigen Geistes schaffen werde, vollendet und vollbracht werden wird.

(13) Das da ist die wahre Welt meines Reiches für all den seelisch-geistigen Samen, den du in so großer Anzahl in der weltenlosen Leere der Unendlichkeit leblos und brachliegend gesehen hast, dessen wahre Menge und Mannigfaltigkeit aber niemand außer mir jemals übersehen und abzählen können wird.

(14) Es geht nicht an, daß Ich bin und daß allein Ich lebe, und alles das Seelische und Geistige leblos brachliegend bleibe.

(15) Ich bin die ewige Wahrheit, das wahre Licht, das wahre ewige Leben, in meinem Wesen und Geiste die unwandelbar unveränderlich gleiche Güte, Liebe, Erbarmung, Vergebung, Gerechtigkeit und Selbstaufopferung und in alle dem auch der Anfang, den Ich für alle Seelen-Wesen erkenntnisfähigen Geistes schaffe; komme mit und siehe, was du weiter zu schreiben hast.

(16) Er nahm mich bei der Hand und, in Augenblicken die Fernen zwischen den einzelnen Welten mit mir durchmessend, zeigte Er mir viele, eine jede die andern an Schönheit und Herrlichkeit übertreffende Welten, und ich verwunderte mich immer mehr.

(17) Er aber sprach: Findest du schon dieses Seelen-, Geist- und Leblose schön und herrlich, wie herrlich wirst du es erst finden, so allda und alles das von meinem Leben, in myriadenfacher Mannigfaltigkeit alles seelisch-geistig Seienden belebt sein wird, und bald wirst du es sehen.

(18) Während Er noch sprach, kamen wir weiter, und da stand ich an einem wie Wasser führenden Strom, an dessen Ufern wunderbare Gewächse wie Bäume von Reben umrankt standen, die Ranken aber in verschiedenen Höhen Geflechte wie Körbe und Schüsseln bildeten; oben sah ich unzählige Mengen der verschiedensten, wunderbaren und köstlich zu schauenden Früchte, aus den verschiedenfarbigen, herrlichen Blüten der ändern, ja aus den Blättern wieder anderer tropfte es wie Milch und Honig und fiel in größeren oder kleineren Tropfen und Körnern in die lebendigen Rankengeflechte, die Rinde wieder anderer Gewächse gab allerlei Säfte, die alsbald zu den verschiedenartigst geformten Gebilden, wie zu kleinen Fladen und Broten wurden, wieder von andern floß klare, wie auch mannigfaltigst farbene Flüssigkeit durch Röhrchenranken in den Strom, alles von köstlichem, wunderbarem Ansehen und Geruch.

(19) Und da ich vor Verwunderung nicht fähig war zu sprechen, sprach Er zu mir: Dieses da ist in unzähligen Arten in allen Welten meines Reiches vorhanden; es sind die Ströme und Bäume des Lebens; auch diese Gewächse sind Seele und Geist, lebendig durch mich, aber eines ganz andern Wesens als alles das andere unzählbare Gewächs,  und Ich habe ihnen durch das Wirken aller Dinge der Welten meines Reiches unversiegbare Kräfte gegeben, deren Frucht auch die Ströme sind, an denen sie stehen und die also unversiegbar wirken werden, in aller Zukunft der Ewigkeit.

(20) Also habe Ich sie beschaffen gemacht, auf daß all der seelisch-geistige Same, der in diese dafür geschaffenen Welten meines Reiches gelangt und da das Leben von und aus meiner eigenen Lebenskraft empfangen hat, alsbald dann, so ihm ein himmlischer Leib zuteil geworden ist, eine diesem seinem Leibe entsprechende Nahrung habe.

(21) Und da Er noch sprach, nahm er mich abermals bei der Hand, und siehe, er stand wieder in der Mitte der Welten seines Reiches, ich neben Ihm, und Er, seine Hände wie zum Segnen erhebend, sprach zu mir nur das eine Wort: „Siehe!“

(22) Und es kam auf eine jede der vielen Welten von allen Richtungen her wie ein Regen und da sah ich, daß es der von mir zuvor geschaute Same war, der, im Lichte Gottes und im Lichte der Welten seines Reiches glitzernd wie gläsern und wie ein Regen, da die einzelnen Welten bezog, eine Erscheinung so wunderbar wie alles das vorher von mir Geschaute; und als sie zu Ende war, nahm Er mich bei der Hand, und schon stand Er mit mir auf dem Boden einer der nächsten, überaus großen Welt und sprach zu mir:

(23) Bleibe da und siehe, was außer Mir niemand je geschaut hat, noch außer dir irgendwer jemals schauen wird; es war in der Ewigkeit, und du allein siehst an jetzt, wie es war, denn du sollst es für die Menschen auf Erden schreiben, damit sie den Sinn Meines Wortes verstehen, so Ich sage: Ich bin Der Anfang!

III.

(1) Und siehe! Da sah ich den gefallenen Samen in Mengen auf dem Boden der Welt verstreut liegen, auf dem ich selbst stand und, o Wunder, all der Same begann sich zu regen, zu wachsen, allerlei Gestalten und Formen anzunehmen, es ward aus vielem allerlei grünendes Gewächs, aus anderem allerlei Tiere, und siehe, auch Gestalten wie Menschen bildeten sich aus der Schale vielen Samens, ich fühlte, daß auch mich nie zuvor empfundene Kräfte durchdringen, wandte meine Blicke in die Höhe und da sah ich unseren Gott und Herrn wieder in der Mitte der Welten seines Reiches mit wie zum Segnen ausgebreiteten Hunden stehen.

(2) Und, wie zuvor, sah ich jetzt wieder das wirken der Kräfte Seines heiligsten Wesens besonders, besonders auch das Wirken seines heiligen Geistes, dessen Strahlung neben den vielen andern seiner Kräfte, jede in ihrem eigenen Lichte besonders sichtbar und die Strahlen seiner Lebenskraft mitführend, all den Samen sichtbar durchdrang, hörte aber alsbald seine Stimme abermals in mir:

(3) Sieh den Empfang des Lebens jeglichen Geistes, den du als den Kern der Schale eines jeglichen Samens sahst, und schaue, wie der Geist kraft des von und aus mir schon empfangenen Lebens auf die ihn einschließende Schale weiter wirkt; diese Schale ist das Wesen der Seele, welches die Grundwerte seiner eigenen Gestalt und Formen von Ewigkeit in sich barg und die nun kraft des empfangenen Lebens zur Entwicklung und Geltung kommen.

(4) Und da ich meine Augen wieder dem zugewendet habe, das um mich her sich regte, da sah ich, wie auch da in jedem einzelnen Wesen, das kein unscheinbar nichtiger Same mehr war, der Geist besonders, besonders auch der seelische Körper, und wieder besonders das Leben in- und aufeinander wirken; in der Strahlung der nun eigenen Lebenskraft, die so anzusehen war, als flöße und sprühe ein zu klarstem Wasserdunst gewordenes Licht durch den Geist und die Seele, erstrahlte auch der Geist eines jeglichen der Wesen und die Geistesstrahlen durchdrangen mit den Lebensstrahlen den seelischen Körper, der wachsend immer bestimmtere Formen nahm, so bei allem grünenden Gewächs, wie bei den Tiergestalten und bei jenen, die zwar zu Menschgestalten sich bildend, wunderbarer als nur solche waren, da sie Gott ähnlich aussahen.

(5) Auch gingen von diesen die Strahlen ihres Geistes durch ihren seelischen Leib weit nach außen hin, jedoch nur einzeln und wie hin und her wankend; weniger, und bei manchen Arten der Tiere gar  nicht nach außenhin strahlend, sah ich den Geist wirken, am wenigsten aber den des grünen Gewächses, obwohl er in manchen Riesengewächsen, wie auch in manchen Riesen der Tiere, an Menge größer war, als der Geist derer, die in Menschgestalt Gott ähnlich waren.

(6) Weiter sah ich auch, soweit ich sehen konnte, daß keine zwei seelischen Körper, auch nicht einer und derselben Art, so gestaltet waren, daß ich sie nicht voneinander unterscheiden hätte können, und auch der Geist war in einem jeden seelischen Körper der gleichen Art ein anderer so im Aussehen wie in seiner Strahlung, allein nur die Lebenskraft war in allen ohne Ausnahme eine und dieselbe, weil sie von und aus Gott empfangen ward.

(7) Alles das sah ich denkend, klar und deutlich und verwunderte mich immer mehr, denn obwohl alles sich regte, das grünende Gewächs in unbeschreiblich schönen Farben prangte, die Gestalten der Tiere und die Gott ähnlichen Menschengestalten nicht mehr wuchsen, was mich erkennen ließ, daß die Größe der Gestalt, wie auch die Entwicklung ihrer Formen erreicht ist, regte es sich doch nur wie im Schlafe, war wie Hauch durchsichtig und wie gläsern in allerlei Farben sichtbar, so daß ich auch alles innere Gefüge jedes seelischen Körpers schauen konnte, und da habe ich plötzlich erkannt, daß zwar alles das nun lebendig ist, daß es aber von seinem Sein und Leben nichts weiß, daß es ohne Bewußtsein ist, und darüber erschrak ich heftig, daß ich meinte, selbst auch bewußtlos hinfallen zu müssen.

(8) Da aber hörte ich Seine Stimme in mir:   Jovian! Wie Ich von Ewigkeit in Meinem Wesen, Geiste und Leben dreieinig bin, ist nun all der von Ewigkeit her mit und neben Mir seiende seelische und geistige Same durch die Gabe des Lebens von und aus Mir dreieinig geworden.

(9) Lebe Ich in Ewigkeit, soll auch alles das Seelische und Geistige in aller Zukunft der Ewigkeit leben. Wie Mein Leben von Meinem Geiste und Mein Geist mit Meinem Leben von Meinem Wesen und Mein Wesen von Meinem Geiste und von Meinem Leben untrennbar ist, also untrennbar haftet nun dasselbe Mein Leben dem Wesen alles Seelischen und Geistigen an, und kein einziges all dieser dreieinig gewordenen Wesen kann sein von mir also empfangenes Leben jemals verlieren.

(10) Ist doch der seelische und geistige Same als solcher an sich unzerstörbar und unvernichtbar; nun aber alles das Seelische und Geistige sein Leben von und aus mir in sich trägt, hat es das ewige Leben durch Mich, kann es, auch mit Willen, niemals mehr von sich werfen, und niemand kann es mehr dem andern nehmen, zerstören und vernichten, auch ich nicht! Weil ich es gegeben habe.

(11) Du siehst nun, was alles in der myriadenfachen Zahl und unübersehbaren Menge des seelisch-geistigen Samens an Mannigfaltigkeit des Wesens und des Geistes verborgen war, du siehst, daß all das lebt, aber auch, daß es bewußtlos ist, daß es von seinem eigenen Sein und Leben nichts weiß; du meinst, daß es in diesem Zustande nichts fühlt, daß es etwa so bleiben könnte und darüber bist du erschrocken.

(12) Ich aber sage dir: Unbewußten Geistes fühlt ein jeder der seelischen Leiber und Körper die auf ihn eindringenden und in ihm wirkenden Kräfte, die alle nicht nur von und aus Mir, sondern  zum  Teile auch von und aus den Welten dieses Meines dafür  geschaffenen Reiches ausgehen und so wirken, wie Ich sie geschaffen und geordnet habe, daß sie auch von selbst eine die andere zeugen und alle zusammen wirkend Bestand haben für alle Zukunft der Ewigkeit.                                          

(13) Würden die seelischen Leiber und Körper das Wirken all der von und aus Mir, wie auch von und aus den Welten Meines Reiches ausgehenden und sie durchdringenden Kräfte unbewußten Geistes unbewußt nicht fühlen, würdest du keine Regsamkeit in und an ihnen sehen können; da du aber diese siehst, sollst du wissen, daß alles Gefühl dem seelischen Leibe eigen ist, dem Geiste aber das Bewußtsein und in diesem auch der Wille, dessen Kraft je der eigenen, wie auch der Beschaffenheit jenes seelischen Leibes oder Körpers nach, dem er untrennbar  ewiglich eigen ist, gewaltig groß, kleiner oder auch so klein ist, daß er gar nicht in Erscheinung treten kann.

(14) Es würde der Geist durch daß Einwirken des Lebens und durch die im seelischen Leibe unbewußt empfundene Einwirkung der ihn da durchdringenden Kräfte mit der Zeit, die durch diesen von Mir geschaffenen Anfang mitgeschaffen ist, zum Bewußtsein des eigenen Lebens und Seins gelangen und dadurch auch der ihm eigene seelische Leib; so aber, wie dieser an sich ist, könnte er dem Geiste da nichts nützen.

(15) Sieh alle diese Gestalten an, die Mir, aber auch dir ähnlich sind; du hast gesehen und aus eigenem auch erkannt, daß ihr Geist eines ganz andern Aussehens und eines ganz andern Wesens ist als der Geist der Tiere, und dieser wieder ein anderer als der Geist der Pflanzen.

(16) Der Geist dieser Mir und dir ähnlichen seelischen Gestalten ist erkenntnisfähig, all der andere Geist aber nicht; es weist wohl auch dieser erkenntnisfähige Geist, wie du siehst, große und sehr große Unterschiede auf, doch aber ist und bleibt er erkenntnisfähig, und ihm wohnt auch größere, große oder auch kleinere Schaffensfähigkeit inne.

(17) In der Ewigkeit und Unendlichkeit hätte er sich nie zurechtgefunden; hier aber, in der Welt meines für ihn geschaffenen Reiches, wird er sich bald zurechtfinden und in dem Geschaffenen selbst auch aus eigenem schaffen wollen. Würde aber der seelische Leib, dem er eigen ist, so bleiben wie er jetzt noch ist, würde jeder Gedanke, der durch das gegenseitig sich ergänzende Wirken der Seele, des Geistes und des Lebens angesichts des Vorhandenen in Bildern entsteht, immer nur der Gedanke und ein seelisch-geistiges Bild bleiben und könnte nach außen hin niemals verwirklicht werden.

(18) Daher muß der seelische Leib teils aus den seelen-, geist- und leblosen Dingen und Kräften, teils aber auch aus den dazu geschaffenen lebendigen Dingen einen Leib annehmen, der, dem Wesen der Welten meines Reiches angepaßt, die Seele fähig macht, alles das Geschaffene, Vorhandene nicht nur sehen,  hören und greifen,  sondern auch darin und daraus das schaffen und wesentlich, handgreiflich das verwirklichen zu können, was seelisch-geistig in Gedanken und Bildern entsteht und auch für andere sichtbar, hörbar und greifbar geschaffen werden soll.

(19) Mein Reich ist das Himmelreich, und alle seelischen Leiber und Körper müssen je ihrem Wesen nach auch einen himmlischen Leib oder Körper erhalten, dem ihren angepaßt; das grüne Gewächs wird seinen himmlischen Körper aus dem Boden und aus den Höhen über den Welten selbst erhalten, für die immerwährend gleiche Erhaltung des himmlischen Leibes der Tiere ist gleichfalls vorgesorgt, wie ganz besonders auch für den himmlischen Leib meiner Kinder durch jene Schöpfung, die du an den Wassern und an den Bäumen des Lebens siehst.

(20) Mit himmlischem Leibe und Körper soll der seelische Leib eines jeglichen durch Mich von nun an für alle Zukunft der Ewigkeit lebendigen Wesens angetan werden, im himmlischen Leibe  soll  alles das  nun  Lebendige  zum  Bewußtsein  des  eigenen  Lebens und Seins auferstehen, und meine Kinder, die Ich Engel nennen will, werden mich als den Vater allen Lebens erkennen.

(21) Sie werden in den Welten dieses meines himmlischen Reiches kein Werden und kein Vergehen des Seelisch-Geistig-Lebendigen kennen, daher auch nach keinem Anfange fragen, und erst durch das zu ihnen gesprochene Wort über diesen Anfang werden sie fühlend den Sinn erfassen, so Ich sage: Ich bin Der Anfang!

IV.

(1) Da hörte ich, wie ein leises Tuscheln ober mir, unter mir in dem Boden der Welt, auf der ich stand, seitwärts von allen Richtungen her, fühlte eine Bewegung wie eines leichten Windes und sah auf in die Höhen, wo Er wie mit zum Segnen ausgebreiteten Händen immer noch stand in unbeschreiblich wunderbar strahlendem Lichte Seines heiligsten Wesens und Geistes.

(2) Anbetend hob ich meine Hände zu Ihm, Er aber sprach: Sieh um dich, denn das Geschehen um dich sollst du beschreiben!

(3) Da sah ich um mich auf alle die wie im Schlafe liegenden und sich regenden Wesen der Seele, des Geistes und des Lebens und siehe, ich sah die seelische Gestalt ihres Wesens von Strahlen durchdrungen werden, die aus dem Boden, aus den Wassern und Lebensbäumen der Welten des Reiches Gottes hervorgingen, und also gleich erkannte ich, daß alles das die Strahlen Seines heiligen Geistes bewirken, die ich in den andern besonders sah.

(4) Alle die seelischen Gestalten, die zuvor noch wie ein Hauch und wie gläsern durchsichtig waren, wurden wie dichter, als würden sie wie Fleisch und Blut werden, nicht aber wie irdischen Fleisches und Blutes, sondern unendlich erhaben rein, wunderbar im Aussehen, denn trotzdem der seelische Leib und Körper einen himmlischen Leib und Körper annahm, war beides besonders an sich sichtbar, der eigene ewige seelische, wie auch der empfangene himmlische Leib, wie ein und derselbe, und doch sichtbar verschieden - und ich wußte nicht, wohin ich zuerst schauen und was ich mehr bewundern könnte, ob die Schönheit und Reinheit der Pflanzen, ob die der Tiere oder die Kinder Gottes - ich konnte mich nicht fassen.

(5) Plötzlich sah ich aber alles, was nicht grünendes und blühendes Gewächs war, die Augen öffnen und auf den Füßen stehen; Seligkeit, Freude und Frieden im Angesicht, trotz der staunenden Blicke, die sich alle auf Den richteten, Der in unbeschreiblich wunderbarem Lichte Seiner Kraft mitten auf dem Firmament der Welt Seines himmlischen Reiches stand.

(6) Da öffnete Er seinen Mund, und ich sah in den Lichtstrahlen seines allgegenwärtigen, weil überall hin strahlenden Geistes neue Kraftstrahlen, besonders Strahlen, die sein gesprochenes Wort trugen, und ich sah diese Strahlen seines Wortes in den Geist und  in den seelischen Leib seiner Kinder dringen, in ihren Köpfen lebendig haften, im lebendigen Verstehen gleich lebendig wirken, und da erkannte ich die Kraft des gesprochenen Wortes Gottes, durch welches Seinen Kindern die Sprache und das Verständnis für das empfangene, aufgenommene, weiter gedachte und gesprochene Wort der Sprache gegeben ward, denn alsbald erhoben sich unübersehbar unzählbare Hände zu Ihm, und aus dem Munde all der Scharen seiner Kinder klang das Wort zu Ihm: Gott!

(7) Da fiel ich nieder in die Knie, barg mein Angesicht in den Händen und sah im Geiste die von mir auf Erden geschriebenen ersten Worte Seines heiligen Evangeliums: Vor jeglichem Anfange war Gott (welcher ist) Seines ewigen Wesens, Geistes und Lebens Wort, Das Wort war allein in Gott und Gott war Das Wort! Das Wort Gott war aber nur vor dem Anfange allein in Gott, denn als Gott durch Sein Wort alle Dinge der wahren Welt Seines Reiches geschaffen und dort von Seiner eigenen ewigen Lebenskraft allen Wesen,  denen ein Geist eigen war, das Leben gegeben hatte, sprach ein jegliches Wesen erkenntnisfähigen Geistes das Wort Gott zu Ihm, und das war der Anfang.

(8) Nun sah ich diesen Anfang, habe gesehen, was und wie es vor dem Anfange war, nun wußte ich kraft des Gesehenen, was die Seele, der Geist und das Leben ist, wie das Leblose des Wesens der Seele und des Geistes lebendig ward, von Wem es das Leben und die Kraft des Bewußtseins empfangen hat, wie die wahre Welt des Reiches Gottes, das Himmelreich, ist und unsagbar tief erschüttert und von Ehrfurcht tief ergriffen, hob ich anbetend mein Antlitz und meine Hände zu Ihm!

(9) Er aber sprach von den Höhen des himmlischen Firmamentes und Sein heiligstes Wort erklang in den Ohren seiner Kinder, die Er Engel nannte, klar und deutlich, als stünde Er bei einem jeden selbst, und staunend verwunderte ich mich, als ich an dem Ausdrucke und den Mienen der Gesichter seiner Kinder sah, daß auch sie ein jedes Seiner Worte so verstanden haben wie ich, der ich noch mehr darüber erstaunt und verwundert war, daß auch ich ein jedes Wort Seiner Sprache lebendig verstehe, denn wohl hatte Seine Sprache viele in den Sprachen der Menschen auf Erden gesprochenen Laute und selbst auch Worte, in die aber dort allerlei andere Bedeutung gelegt ist.

(10) Ich erkannte, daß Seine Sprache die Sprache seines himmlischen Reiches bleibt, und nun wußte ich auch, woher alle die Sprachen der Menschen auf Erden sind, die alle ohne Ausnahme in ihrem Grundwesen dieselben oder zumindest mehr oder weniger ähnliche Laute, Silben und selbst auch Worte jener Sprache in sich bergen, die von und aus Gott ist.

(11) Weiter sprach Gott von der himmlischen Nahrung der Seele erkenntnisfähigen Geistes durch Sein Wort, dem das Licht und Leben innewohnt, dann aber auch von der himmlischen Nahrung, Trank und Speise für den himmlischen Leib seiner Kinder, die für sie in unzählbarer Mannigfaltigkeit und unerschöpflich in den Früchten und Säften der Lebensbäume an den Wassern bereitet ist.

(12) Während Er noch lange wie in Lehren sprach, ging das Wesen seiner heiligsten Gestalt immer mehr im Lichte seines heiligen Geistes strahlend auf, bis nur mehr das unaussprechlich und unbeschreiblich wunderbare Licht verblieb, und abermals erhoben sich unübersehbar und unzählbar viele Hände zu Ihm, und erneut klang aus dem Munde all der Scharen Seiner Kinder wie ein Brausen das heiligste Wort zu Ihm: Gott!

(13) Ich aber hörte Seine Stimme wieder in mir: Sieh alles an, damit du schreiben kannst! Was du jetzt weiter siehst an Leben und Schaffen all dieser meiner Kinder, hat da Äonen von Zeiten gewährt, für die, zurückschauend, auch der größte Geist unter allen diesen meinen Engeln weder Sinn noch Verständnis, noch eine klare Vorstellung findet, obwohl mit dem von dir nun geschauten Anfange auch die Zeit geschaffen ward.

(14) Und siehe, da sah ich unter den Kindern Gottes jetzt erst allerlei verschiedene Gesichter und Unterschiede in der Farbe nicht nur ihres seelischen sondern auch ihres himmlischen Leibes; auch blieben so manche unter den Scharen einander ähnlicher Gesichtszüge und gleicher Farbe kleiner als andere, ja nicht wenige auch so klein wie Kinder, und ich sah an ihren Seelen und ihrem Geiste, daß ihnen auch ein kindliches Gemüt eigen war, das sie durch ihr Reden, Fragen, Äußerungen ihrer Verwunderung und Freude, wie auch durch ihr Streben, das Tun der Größeren und Großen nachzuahmen, kundtaten.

(15) Auch sah ich dasselbe in einem noch größeren Ausmaße und zahlreicher noch unter allerlei Tieren, und  da  erkannte  ich erst  die  unendlich großen Unterschiede des Wesens der Seele und des Geistes einer und derselben Schar Ihres gleichen, da aber ungleich weniger unter den Tieren, als vielmehr unter den Kindern Gottes.

(16) Männliches und Weibliches gab es nicht, Geschlechtiches war nicht, und die Schönheit aller gerade in der schier unendlichen Mannigfaltigkeit des Aussehens der Gestalten in ihrer Reinheit gleich wunderbar unter den Kindern Gottes, wie auch unter den Tieren und mehr noch als unter diesen in der herrlichen Pracht unter dem grünenden und blühenden Gewächs der Pflanzen.

(17) Und da sah ich Scharen der Kinder Gott an den Wassern bei den Bäumen des Lebens essen und trinken, und es schien mir, als ob dadurch ihr himmlischer Leib womöglich noch schöner und herrlicher geworden wäre; auch merkte ich späterhin, daß alle die Mannigfaltigkeit der Nahrung, der Speisen und Getränke, die aus den Bäumen und Geränken an den Wassern in allerlei wunderbarer Art und Weise hervorgeht, eines allerreinsten Wesens ist, weil sie keine Schlacken und Abfälle im Leibe zeugt und auch keinerlei Übersättigung herbeiführt.

(18) Alsbald traten dann da und dort nicht wenige auf, die zu sprechen begannen, und Scharen sammelten sich um sie, um ihnen zuzuhören, und schon sah ich, welch eines großen Geistes diese Sprecher und Prediger sind, denn ich sah die Strahlen ihres Geistes weithin, ja bei manchem selbst auch über die Grenzen der Welten des Reiches Gottes in die Unendlichkeit dringen, und da erkannte ich staunend, wie ähnlich die Strahlungskraft so manchen Geistes der Strahlungskraft des heiligen Geistes Gottes ist und wie ähnlich sie ihm auch dadurch sind.

(19) Freilich ist es eine Ähnlichkeit, die sozusagen erst gesucht und ganz willkürlich auch gefunden werden muß; denn so ich in mir Vergleiche zwischen der Strahlungskraft, dem Lichte und Leben des heiligen Geistes Gottes und dem größten Geiste unter Seinen Kindern lebendig hervorrief, habe ich also gleich erkannt, daß die Ähnlichkeit eine recht entfernte ist, denn die Strahlungskraft des heiligen Geistes Gottes dringt zur gleichen Zeit und immer-während allüberall hin, ist allgegenwärtig und führt Strahlenkräfte in sich, die in einem solchen Maße und in einer solchen Verschiedenheit unter sich und zusammenwirkend keinem andern Geiste eigen sind.

(20) Wohl sah ich in der Strahlungskraft so manchen großen Geistes unter Seinen Kindern ähnliche Kräfte wie jene, die dem heiligen Geiste Gottes eigen sind, aber im Vergleiche mit diesen sah ich den unendlichen Unterschied gerade in ihrer Kraft; auch habe ich erkannt, daß viele Kräfte, die dem heiligen Geiste Gottes eigen sind, dem großen und selbst auch dem größten Geiste unter Seinen Kindern mangeln.

(21) Es dringt die Strahlungskraft ihres Geistes wohl auch in die Unendlichkeit, aber stets nur seitlich wie ein Wasserstrahl abgegrenzt, immer nur in einer, wenn auch noch so augenblicklich wechselnden Richtung, wobei der Strahl, in die Fernen gelangend, wie suchend und wie kraftlos und zitternd wankt, so er keinen Anhaltspunkt findet, der ihm feste Stütze gibt und sucht der Geist andauernd diesen Stützpunkt sich selbst gewaltsam zu erzwingen, ohne daß dieser tatsächlich vorhanden ist, irrt seine Strahlung und durch diese nicht nur er selbst, sondern weil er untrennbar an den seelischen Leib gebunden ist und in ihm wirkt, zieht er in Mitleidenschaft auch ihn.

(22) Diese Erkenntnis ist mir zuteil geworden durch eine lebendig in mir aufgenommene Erinnerung an das irdische Leben der Menschen großen Geistes, die mitunter Großes schaffen wollen, es auch in ihrer Art, schwer irrend, schaffen und durch die scheinbare Größe ihres Schaffens auch unzählige andere beirren.

(23) Da aber hörte ich Seine Stimme in mir: Jovian! Das Leben, Wirken und Schaffen meiner Kinder in meinem Reiche sollst du schauen und aufschreiben, denn was auf Erden war, ist und weiter geschehen wird, sollst du danach sehen! Sieh meinen Frieden in meinem Reiche, der alles beseelt, was das Leben von und aus mir trägt.

V.

(1) Da schlug ich die Augen auf, und siehe, ich befand mich nicht mehr auf dem Boden einer der vielen, vielen Welten des himmlischen Reiches Gottes, sondern stand in Seinem Lichte mitten auf des Himmels Firmament und sah alle die Welten einzeln, die näheren so wie die fernen und fernsten und alle doch wieder so nahe, als könnte ich sie greifen oder mit einem einzigen Schritte erreichen.

(2) Viele der Welten waren riesig groß, andere kleiner, noch kleiner wieder andere, alle aber hatten ein eigenes Licht, welches anders, ganz anders war als das Licht des heiligsten Wesens, Geistes und Lebens Gottes, und alsbald habe ich erkannt, daß das Licht der Welten und des Firmamentes des himmlischen Reiches im Treffen der Strahlen des heiligen Geistes Gottes mit den von den Welten Seines Reiches ausgehenden Strahlen besteht und unendlich wunderbarer ist als alles Licht der Sonne, welches blenden, versengen und verbrennen kann, was alles dem wunderbaren Licht des Himmelreiches fremd und ferne ist.

(3) Und abermals ward ich nach dieser Betrachtung abgelenkt und an die Erde erinnert, denn auf vielen der riesigen und kleineren Welten sah so manches ähnlich aus wie auf der Erde, nur unendlich schöner, wunderbarer, reiner und erhabener, das herrliche Pflanzenreich, die wunderbar schöne Tierwelt und das erhaben Reine der Kinder Gottes.

(4) Auch sind diese nicht auf eine bestimmte Welt des Himmelreiches so gebunden wie die Menschen an die Erde, sondern können nach Willen von der einen auf beliebige andere hin, wie sie auch Tiere und Pflanzen mitnehmen können, denn die Tierwelt hält sich an die Kinder Gottes es ist der Friede des Himmels.

(5) Sollte aber ein Gotteskind alle Welten des Reiches Gottes aufsuchen und dort alle Gegenden kennen lernen wollen, würde es ihm auch in Äonen von Zeiten nicht möglich sein, denn die Zahl der Welten ist eine überaus große.

(6) Der himmlische Leib und Körper der Pflanzen, der Tiere und der Kinder Gottes ist so unverletzbar wie ihr seelischer Körper und Leib, und kein Ding der Welten des himmlischen Reiches kann ihn in keinerlei Art und Weise irgendwie bedrängen, verletzen oder krank machen, da er zäher und in seiner Art fester ist als alle die seelen-, geist- und leblosen Dinge dort, wodurch auch das Schaffen in und aus ihnen kein Übermaß an Kraftanwendung erfordert.

(7) Alles Schaffen, Wirken und alle Tätigkeit in den Welten des Reiches Gottes geschieht einzig und allein aus Freude am Schaffen, zur Freude aller andern, die gerade daran und nicht an einem andern Schaffen größere Freude finden, wodurch sich das Schaffen in der mannigfaltigsten Art und Weise gestaltet und von allem größeren und großen Geiste immer wieder anderes und Neues erfunden wird.

(8) Also sah und hörte ich die Kinder Gottes in den Welten Seines Reiches schaffen, ward dadurch, ohne es zu wollen, an das Schaffen und an die Schöpfungen der Menschen auf Erden erinnert und abermals lebten in mir Gedanken auf, auch da Vergleiche zu stellen, da so manches Schaffen der Menschen auf Erden dem Schaffen der Kinder Gottes in seinem Reiche ähnlich war.

(9)Bald aber erkannte ich den schier unendlichen Unterschied zwischen dem Schaffen und den Schöpfungen der Kinder Gottes in den Welten seines Reiches und dem der Menschen auf Erden, denn schon der Zweck des Schaffens und aller Tätigkeit der Kinder des Himmelreiches steht den Zwecken des Schaffens der Menschen auf Erden unendlich ferne, da vieles Schaffen und viele Schöpfungen der Menschen auf Erden finster und böse sind, wie sie auch finsteren, bösen und selbst teuflischen Zwecken dienen, wogegen alles Schaffen, alle Tätigkeit und alle Schöpfungen der Kinder Gottes in Seinem Reiche rein, erhaben, licht, gut und wunderbar sind, so in den größten wie auch in den kleinsten, unscheinbarsten und kindlichsten Dingen, die dort sämtlich allein zu dem Zwecke geschaffen werden, um damit nicht allein einander allseits, sondern vor allem andern: Gott Freude zu machen.

(10) Sage niemand, daß Gott der Herr, der doch in der ewigen Dreifaltigkeit Seines heiligsten Wesens, Seines allgegenwärtigen heiligen Geistes und unerschöpflichen Lebens höchst vollkommen und kraft diesem Seiner ewigen heiligen Dreifaltigkeit unwandelbar, unveränderlich ist, keine Freude und daher auch kein Leid kenne, denn in einem solchen schweren Irrtum kann nur derjenige aufgehen, der Gott nicht kennt.

(11) Empfinden Freude und Leid die unvollkommenen und auch unvollkommensten Wesen der Seele, des Geistes und des Lebens in dem Maße ihrer Beschaffenheit, muß doch die allereinfachste gesunde Vernunft aus eigenem erkennen, daß auch Gott Freude und Leid empfindet und daß sich gerade Seiner Höchstvollkommenheit wegen dafür, wie Er Freude und Leid empfindet, kein Maßstab jemals finden kann.

(12) Und da ich in den Welten seines himmlischen Reiches von seinen Kindern geschaffene Kunstwerke entstehen sah an Kleidung, Bauten, Statuen, Bildern und unzähligen andern Dingen, unter diesen auch allerlei solche, die Musik geben, und da ich die Musik und den Gesang hörte, allerlei Arten Reigens und allerlei Spielen zusah, habe ich wieder an die Menschen der Erde  denken müssen,  und da kam mir  die Erkenntnis, woher so mancher Mensch das auf die Erde mitbringt, was dort angeborene Fähigkeit, Anlage, Begabung und Talent genannt wird.

(13) In alledem Zusehen, Zuhören und Nachdenken war es mir, als wie wenn Äonen von Zeiten vorübergegangen wären, seitdem ich die Ewigkeit und Unendlichkeit vor dem Anfange, das Schaffen Gottes und den von Ihm für all den mit und neben ihm dagewesenen seelischen und geistigen Samen geschaffenen Anfang gesehen habe, und alles kam mir noch schöner, herrlicher und wunderbarer vor, als es am Anfang gewesen war.

(14) Immer wieder erschien im Lichte inmitten des himmlischen Firmamentes Gott in der Kraft Seines heiligsten Wesens, sprach zu Seinen Engeln, wie Er Seine Kinder nannte, und stets scharten sich jene um Ihn, deren Geist groß, größer, weil in seiner Strahlung durchdringender und mit Kräften ausgestattet ist, die dem Geiste der andern nicht eigen sind, und sie empfingen von Ihm Lehren, Weisungen und Fingerzeige zu immer neuer Tätigkeit, zu immer neuem Schaffen, damit sie, selbst in allem Wissen unterrichtet, allen jenen Vorbilder seien, die aus eigenem Neues zu schaffen unvermögend sind und deshalb auch weiter geleitet und geführt werden müssen.

(15) Die weit, weitaus überlegene Mehrzahl der Kinder Gottes, um in und aus den dazu von Gott geschaffenen Dingen der Welten Seines Reiches schaffen zu können, mußte ähnlich so zugreifen, wie es der Mensch im Schaffen irdischer Dinge tun muß; es gab und gibt aber, ganz besonders unter jenen Kindern des Reiches Gottes, die (wie schon darauf hingewiesen) großen und größeren Geistes als die  meisten andern sind,  nicht wenige, die,  um aus dem Vorhandenen irgend welche, vorerst seelisch-geistig-bildlich gedachte Werke und Dinge nun auch für andere schaffen, vielmehr entstehen lassen zu können, nicht immer und nicht alles Gewölbte auch mit den Händen schaffen müssen, weil so manches durch die in der Strahlung ihres Geistes getragenen eigenen Kräfte nach dessen eigenem Willen auch entsteht oder aber auch gewollte Veränderung und Umwandlung erfährt.

(16) Der mit solchen schöpferischen Kräften ihres Geistes ausgestatteten Kinder Gottes gab und gibt es angesichts der unübersehbaren und unzählbaren Scharen der andern, denen sie nicht eigen sind, viele und wieder einzelnen von ihnen waren und sind sie in einem solchen Maße eigen, daß ihr Schaffen durch sie wunderbar ist und als Wunder von allen angesehen wird, denen es an solchen Kräften mangelt.

(17) Gott nannte alle Seine Kinder ohne Ausnahme Engel; diese aber, den durchdringenden Geist, die schöpferischen Kräfte vieler unter ihnen und die dadurch entstandenen wunderbaren Werke und Dinge sehend, nannten solche aus eigenem: Großengel, und auch ich sah, daß sie kraft des ihnen eigenen solchen Geistes wirklich groß zu nennen sind; ich sah aber auch, daß selbst alles das Wunderbare ihrer Kräfte, ihres Schaffens, ihrer Werke und ihres Könnens zusammengenommen und abervertausendfach, nicht einmal einen Schatten der Schöpferkraft Gottes ergibt und mit Seiner Kraft nicht verglichen werden kann, in der Er aus der Leere der Unendlichkeit das Wunderbarste, die Welten seines himmlischen Reiches, geschaffen hat und den Anfang; die Auferstehung alles Wesens der Seele und des Geistes aus einem leblosen, ewigen Scheinsein, zum ewigen Sein und Leben!

(18) Ich sah im Schauen Äonen von Zeiten in die Ewigkeit eingehen, und doch war das ent-fernteste Geschehen der fernsten Vergangenheit so zu fühlen, als wäre es vorgestern, gestern gewesen und würde heute sein; jedesmal, so Gott in Gestalt seines heiligstem Wesens in Lichte Seiner Kraft gesprochen hatte, hoben die um Ihn gescharten Großengel ihre Hände zu Ihm auf und, sich in alle Richbungen der Welten Seines Reiches wendend, riefen sie wie aus einem Munde: Ja - Ave - Rah - Gotodin - Deaus - Amen!

(19) Und wie ein Brausen kam der Ruf Seiner Kinder aus allen Welten des himmlischen Reiches zurück und von einer Welt in die andere dringend, und ein jegliches unter ihnen verstand im lebendigen Erfühlen Seine Bedeutung, die verdolmetscht heißt: Er - Heiliger - Schöpfer, - Vater des Lebens - Ewiger - Gott!

VI.

(1) Da kam einer der Großengel, die kraft ihres Geistes Gott dem Herrn am nächsten stehen, und sprach: Jovian, komm mit mir und sieh!

(2) Und er führte mich in eine der größten Welten des himmlischen Reiches, wo einige andere Seinesgleichen versammelt waren, in ein großes Buch Namen der Kinder Gottes schrieben, und da ich ihn fragend ansah, sprach er: Das ist das Buch des Lebens, und gleiche Bücher mit Namen der Engel Gottes werden in jeder Welt Seines Reiches angelegt, was zu tun uns von Ihm aufgetragen ward für uns alle.

(3) Und da er meine Verwunderung darüber und über das mir Gesagte sah, sprach er: Weil keiner von uns übersehen kann, was in allen Welten des Reiches Gottes geschieht, deshalb wirken in jeder einzelnen jene von uns, die sich die bestimmte Welt dazu gewählt haben, und wie so manche unter uns es nicht gemerkt haben, daß ein Geschehen im Anzuge ist, welches uns vollkommen unbekannte und uns völlig fremde Folgen nach sich ziehen wird, so ist es auch dir im Schauen des Lebens und Schaffens der Kinder Gottes entgangen.

(4) Da wir nun aber, von Gott Selbst darauf aufmerksam gemacht, auch weitere Weisungen und Belehrungen von Ihm empfangen haben, wissen wir so manches darüber, wenn wir es uns auch nicht recht erklären können, da uns alles das, wie ich dir schon gesagt habe, völlig unbegreiflich, unbekannt und fremd ist. Komm aber mit und sieh selbst!

(5) Und alsbald stand er mit mir auf einem Berge einer der äußersten Welten des himmlischen Reiches, und da wies er mit seiner Hand eine Richtung in die Leere der Fernen.

(6) Ich sah hin, aber eine Weile konnte ich nichts anderes als eben nur die Leere schauen; dann aber sah ich in einer schier unendliche Ferne etwas wie eine kleine, finstere Wolke, aus der es wie ein dunkler und schwefelgelber Rauch hervorkam, und schon sah ich auch ein Anzahl der Kinder Gottes, wie sie in kleinen und größeren Gruppe in derselben Richtung teils hinziehen, teils aber auch zurückkehren und erstaunt, aber auch sehr erschrocken zugleich merkte ich, da keines von ihnen mehr ein reines Kind Gottes war!

(7) Da nahm mich der Großengel bei der Hand und wies ringsherum auf andere Berge und in die zwischen ihnen liegenden Täler, und da sah ich große Scharen der Kinder Gottes versammelt, aus jeder Welt seines Reiches je eine kleine Schar, und bald erkannte ich, daß sie von dort geholt werden, denn schon sah ich, wie einige mit neuen kleinen Gruppen ankamen und, mit den Händen in die Richtung des zuvor von mir Geschauten weisend, eindringlich auf sie einsprachen; und ich konnte mir alles das nicht deuten.

(8) Der bei mir Stehende ergriff mich, wandte mich wieder in die Richtung des fernen Geschehens hin, und da sah ich einen herbeistreben, in dem ich trotz seines schwer veränderten Aussehens einen jener Großengel erkannte, die kraft ihres durchdringend großen Geistes und der Kräfte in seiner Strahlung Gott am nächsten stehen.

(9) Um ihn herum und ihm nachstrebend kam eine Schar wie zusammengerottet, und als er an der Grenze des Lichtes der Welten des Reiche Gottes angelangt war, blieb er mit der Schar dort stehen; ich aber konnte nicht erkennen, ob er selbst nicht weiter will oder ob er nicht weiter kann; da aber hob er dort seine Hände so, wie er es Gott Den Herr unzählige mal tun gesehen hatte, tat seinen Mund auf und mit weithin schallender Stimme, die auch zu den Scharen der auf den Bergen und in den Tälern Versammelten drang, rief er:

(10) Ihr seid die Meinen! und meine Kraft ist mit euch! Ihr sollt eine neue, meine Schöpfung sehen, bewohnen und ein anderes Leben in einem andern Schaffen leben!

(11) Wie zum Sterben erschrocken hielt ich mich an dem bei mir Stehenden fest, denn mit Entsetzen sah ich die Schar um ihn die Hände erheben und, erschauernd wie im Fieber, hörte ich sie zu ihm rufen: Ja - Ave! - Ja - Ave! - Ja - navim Rah! Der Heilige! Der Heilige! Der neue Schöpfer!

(12) Und da derselbe Ruf auch aus dem Munde vieler der auf den Bergen und in den Tälern ringsum Versammelten erscholl, sprach der Großengel voll Trauer: Komm!

(13) Und alsbald stand er mit mir in der großen Welt, in der er mich zuvor das Buch des Lebens schauen hat lassen; dort besprach er mit vielen Seinesgleichen das eben gesehene Geschehen vor vielen Versammelten Scharen, und also gleich wurden viele in die Welten ringsum gesandt, um alle Kinder Gottes vor dem Großtuer und Großsprecher wie auch vor den Seinen zu warnen und die Warnung in alle Welten des Reiches Gottes eilends zu tragen.

(14) Auch ich habe vorher schon in den Welten des himmlischen Reiches unter den Engeln Gottes da und dort eine Bewegung bemerkt, die anders war und in ihrem Schaffen anders wirkte als zuvor, habe ihr aber angesichts des sonst allgemein herrschenden seligen Friedens keinerlei Bedeutung  beigemessen;  nun aber  fühlte und  wußte ich,  daß dieser  heilige Friede schwer gefährdet war, und wieder allein stehend, zitterte ich, in mir selbst nachdenkend, was da werden wird.

(15) Im Nachdenken sah ich plötzlich auf, denn im Lichte mitten am Firmament erschien Gott der Herr im heiligsten Wesen Seiner Kraft, und schon sammelten sich, von allen Welten Seines Reiches kommend, die Scharen der Großengel um Ihn; und da sie versammelt waren, sprach Er:

(16) Alle meine Kinder, die Ich Meine Engel nenne, hören mein Wort, und die es hören und weiter wie bisher betätigen wollen, werden es auch weiter zeigen, daß sie mein sind, meine Kinder, meine Engel und daß mein Leben und mein Reich ihr Eigentum ist von und aus mir und durch mich.

(17) Nach Verlauf vieler Äonen von Zeiten eines selig-friedlichen Lebens und Schaffens hat nun einer der mir kraft ihres Geistes am nächsten stehenden Engel, einer, der mir nicht mehr nahe stehen will, sondern mein Widersacher zu werden gedenkt, ein Schaffen außerhalb der Welten meines doch auch für ihn von mir geschaffenen Reiches begonnen, ein Schaffen, welches gegen alle meine Schöpfung gerichtet ist und daher auch gegen die Meinen, gegen euch alle.

(18) Durch die Kenntnis seines Könnens hochmütig und überheblich geworden, sucht er sich nicht allein über alle jene zu erheben, deren Kräfte und Können seine Kraft und sein Können hundertfach übertreffen, sondern auch über mich, der Ich doch auch ihm das Leben von und aus meiner eigenen Lebenskraft gegeben habe; er redet große Worte von seinem Können, seiner Kraft, seinem Wollen und seinem Schaffens willen, betrügt aber damit sich selbst und alle, die seinem großen Worte Gehör und Glauben schenken.

(19) Meine Kinder, als meine Engel, kennen die seelische und geistige Finsternis der Lüge, der Bosheit und auch des Irrtums nicht, und daher kann ihnen weder das noch die Folgen alles dessen so erklärt werden, daß sie es erfassen und verstehen könnten; es kann ihnen allein nur die Seligkeit und der Friede ihres bisherigen, seit Äonen von Zeiten währenden Lebens und Schaffens vor Augen gehalten werden mit dem Hinweis darauf, daß es für alle das Höchsterreichbare ist, in dem sie, weiter im seligen Frieden schaffend, verharren sollen.

(20) Ihr da bei mir seid großen Geistes, und ihr wisset, daß ich selbst und ihr mir nach, jeinem von mir und von euch immer mehr sich abwendenden Engel zugeredet und ihm alle Erklärung gegeben habe, wohin ein solches Schaffen, welches er bereits unternommen hat, ihn selbst, wie auch alle jene unabwendbar führen wird, die ihm folgen und an einem solchen seinem Schaffen werktätig teilnehmen.

(21) Ich habe ihm gesagt, daß er durch sein Schaffen, welches das gerade Gegenteil meines Schaffens ist und welches in den Welten Meines Reiches niemand aufzurichten vermag, sich selbst verwerfen und zu einem Schadain werden wird, so er nicht Einkehr in sich selbst halten und sein begonnenes Schaffen aufgeben wird.

(22) Noch hat er sich nicht gänzlich verworfen, noch ist er nicht der Schadain, der sich selbst Vorwerfende, noch fehlt viel dazu, aber schon ist er so weit gelangt, daß er das Licht meines Wesens und Geistes, wie auch das Licht der Welten Meines Reiches, als ihn bedrängend empfindet; schon hat er durch Annahme des von ihm außerhalb meines Reiches Gefundenen viel von seinem gehabten himmlischen Leibe verloren und kommt deshalb in keine der Welten meines Reiches her, weil er fühlt, daß ihn der Boden da nicht mehr trägt.

(23) Schon läßt er sich von jenen meinen Kindern, die an seinen Großsprechereien Gefallen finden,  sein Schaffen bewundern und die sich gleich ihm von  mir und von euch immer mehr abwenden: Ja - Ave! Ja - Ave! zurufen, was weiter nichts zu bedeuten hätte, würde er diese Anpreisung einer Heiligkeit auch in euch und in allen Meinen Engeln sehen wollen, denn ihr alle seid geheiligt durch mich!

(24) Nun er sich aber vor den von ihm betörten den Anschein gibt, als gebühre dieser Ruf sonst niemand als ihm allein, verleugnet er mich, meine Schöpfung, euch alle, mein Reich, und weil er es trotz seines eigenen besseren Wissens tut, ist er zum Lügner und Heuchler geworden und hat damit in sich selbst Kräfte geschaffen, Eigenschaften, die unter allen euch fremd und unbekannt sind, weil sie unter den finsteren und niedrigen Eigenschaften der Seele und des Geistes die finstersten und niedrigsten sind.

(25) Noch aber könnte er guten Willens wieder derselbe werden, der er mit und neben euch, mit und neben mir und euch Äonen von Zeiten hindurch gewesen ist; noch könnte er kommen, denn ich selbst würde und will ihm helfen, er aber will meine Hilfe nicht, und sein freier Wille bleibt ihm ewiglich wie euch allen.

(26) Und weil er nicht zu mir kommen will, zum ewigen Zeugnis und zur Erkenntnis sage  Ich euch,  will Ich mit euch zu ihm gehen und mit ihm nochmals sprechen!

(27) Und siehe, alsbald stand Er mit der Schar der Großengel an jenem Berg, von dem aus mir einer der Seinen das Schaffen des von Gott sich Abgewendeten und seiner Schar zuvor sehen hat lassen.

(28) Große Scharen der Kinder Gottes aus allen Welten Seines himmlischen Reiches sah ich kommen, und es schien wie ein ungeheurer Aufruhr zu sein in den unübersehbaren und unzählbaren Scharen, obwohl noch größere in ihren Welten, weiter friedlich schaffend, geblieben sind, als wüßten sie von alledem nichts.

(29) Und siehe, da sah ich den von Gott und von den Seinen sich abwendenden finsteren Schöpfer des unerhört Neuen, und er stand mit seiner Schar dort, wo ich ihn das erstemal an der Grenze des Lichtes des himmlischen Reiches stehen gesehen habe; allein war die Schar der Seinen viel, viel zahlreicher als zuvor dort, wie auch die Schar Ihresgleichen, die noch in den Tälern und auf den Bergen ringsum versammelt waren und zu ihm zu stoßen bereit waren.

(30) Nun aber hob Gott Der Herr Seine Hände und, hinschauend, sprach Er zu dem finster blickenden Schöpfer des unerhört Neuen: Wie alles, was einst vor dem von mir geschaffenen Anfang bloß als seelischer und geistiger Same da war und nun in meinem dafür geschaffenen Reiche lebt und wirkt, das Leben von und aus mir empfangen hat, so doch auch du, der du weißt, daß du mein Leben in dir trägst!

(31) Da aber verfinsterte sich das Antlitz des so Angesprochenen noch mehr und, ohne Gott den Herrn anzusehen, sondern halb wie zu den Seinen gewendet, sprach er: Das eben weiß ich nicht, sondern das weiß ich, daß ich ewiglich lebe und keiner von uns allen kann sich eines Anfangs erinnern, sondern dessen, daß wir sind und leben.

(32) Und da er das aussprach, riefen die ihm nahe Stehenden: Ja - Ave! Ja - Ave!

(33) Nun aber sprach Gott Der Herr:    Du bist verloren und die  Deinen mit dir! Ich bin gekommen, dich zur Einkehr zu bewegen und dich, wie alle diese Deinen, zu retten, die du ins Verderben führst, wie dich selbst.

(34) In Ewigkeit sah ich dieses Geschehen und weiß, daß ein jedes Meiner Worte an dich umsonst gesprochen ist, aber Ich tue es zum ewigen Zeugnis aller den Meinen, die bisher nicht gewußt haben, was Lüge und Bosheit ist, diese aber jetzt in und aus dir gezeugt sehen und hören; ich habe dir gesagt, daß du dich selbst verwerfen, ein Schadain, der sich selbst Verwerfender werden wirst! Nun bist du aber schon so weit gelangt und bist samt diesen Deinen verloren!

(35) Der böse und finster gewordene Widersacher, immer noch halb zu den Seinen gewendet, verzerrte sein Antlitz wie zum Lachen und so höhnisch wie grimmig sprach er: Niemand ist verloren, der mit dieser Schöpfung, mit diesem Leben und mit diesem Schaffen nicht zufrieden ist und mit mir geht, der ich anderes zu schaffen weiß und ein eigenes Reich schaffe, in dem ich mit den Meinen etwas ganz anderes noch schaffen und ganz anders leben werde, als in dieser unvollkommenen Schöpfung, die ein Schaffen, wie ich es will, unmöglich macht!

(36) Und da er also sprach, rief seine Schar mit erhobenen Händen ihm aufs neue zu: Ja - Ave! Ja - navim - Rah!

(37) Gott Der Herr aber sprach:    Die Welten meines für alles Seelisch-Geistige und durch mich Lebendige geschaffenen Reiches geben dem kleinsten wie auch dem größten Geiste unter meinen Engeln die Mittel, alles schaffen zu können, was rein, gut und erhaben ist, ihm und allen andern Freude macht, die Seligkeit des Friedens in allen und in jedem immer aufs neue belebt und lebendig erhält.

(38) Weder der kleinste noch der größte Geist wird die unendlich vielen Arten dieses Schaffens jemals erschöpfen können; und also in Meinem Reich, wie auch im Lichte der Welten und aller Dinge Meines Reiches seit dem Anfang, Äonen von Zeiten hindurch, schaffend, kennen Meine Engel keine Finsternis der Lüge und der Bosheit, keine Bedrängnis, kein Leid und Schmerz, keine Überheblichkeit, keinen Hochmut, keine Heuchelei und nichts von dem, was auch mir unendlich fremd ist und mir unendlich ferne steht, obwohl Ich von Ewigkeit weiß, daß alles das samt aller Frucht in und aus jenem gezeitigt und ins Leben gerufen werden wird, der nun dort steht und trotz seines eigenen besseren Wissens offen vor den Seinen, die er bereits wie sich selbst verdorben hat, leugnet, auch sein Leben von mir empfangen zu haben.

(39) Zum ewigen Zeugnis aber ihm und seiner Schar wie auch allen meinen Engeln rufe Ich ihm nochmals zu: Nicht Ich schicke dich fort, nicht Ich dränge dich aus den Welten meines Reiches, sondern allein dein Wille, dein Trachten und dein Entschluß, von den Deinen Gott genannt zu werden, wie Ich von meinen Engeln, deren einer auch du so lange gewesen bist, der du dich aber nun in Lüge und Bosheit wider mich, wider die Meinen und wider mein Reich wendest.

(40) Du bauest auf die dir eigenen Kräfte, aber du überschätzt dich und sie unendlich und wirst von deinem eigenen Schaffen sehr, sehr enttäuscht werden, was dich und die Deinen immer tiefer sinken und auf immer verwerflichere Mittel sinnen lassen wird, um euch zu behaupten und bestehen zu können, aber die Frucht alles dessen wird keine andere sein als eigene Bedrängnis, unstillbarer Haß gegen alle und alles, was Mein ist, und ein Leben voll des Unfriedens, der Finsternis, des Unheiles und der Qual.

(41) Siehe! Unter diesen Meinen, zu denen du selbst dich Äonen von Zeiten zählen hast können, sind es viele und sehr viele, denen jene Kräfte, auf die du alles setzt, in hundert- und aberhundertfachem Maße mehr eigen sind, und doch bleiben sie angesichts meiner Kraft bei mir, Der ewigen Wahrheit, dem wahren Lichte und dem wahren ewigen Leben, du aber bist in der Wahrheit nicht bestanden!

(42) Da wandte sich der Verführer der Kinder Gottes, der Schadain-Satan vollends zu den Seinen und schrie: Hört mich allein! Er allein will Gott genannt und angebetet werden und spricht nur aus Neid, weil er weiß, daß er und keiner der Seinen nie das schaffen kann, was ich schaffe und noch schaffen werde; daher bin ich der Schöpfer des unerhört Neuen, und ich werde mit euch ein Reich schaffen, das nicht seinesgleichen findet, und ihr werdet zu mir nicht nur der Heilige, der neue Schöpfer, sondern Gott sagen!

(43) Ich habe euch an euerem Geiste unter allen den Bewohnern dieses Reiches erkannt und deshalb auch erwählt, daß ihr die Meinen seid und ich euer Gott!

(44) Und da er also sprach, wandte er sich auch zu jenen, die nicht bei ihm an der Grenze des Lichtes des Reiches Gottes, sondern auf den Bergen und in den Tälern jener Welt standen, wie ich, das erstemal von dem Engel hingebracht, sie dort stehen gesehen habe und die jetzt noch zahlreicher waren.

V.

(1) Die Schar aber, welche bei ihm stand, erhob die Hände und schrie den noch in der Welt des Reiches Gottes stehenden Scharen Ihresgleichen zu: Ja - Ave! Ja - navin Rah! Ja - nos - Amen!

(2) Und in denselben Ruf fiel schreiend auch die Schar der in der Welt des Lichtes noch Stehenden ein, die sich erhoben, um sich mit der Schar zu vereinigen, die schon um den Schadain stand; viele aber ergriffen dabei andere, die nicht zu ihnen gehörten, und suchten, diese gewaltsam mitzuziehen; aber schon standen viele der Großengel dabei, hoben ihre Hände, und die Ergriffenen loslassend, fuhren die Gewalttätigen, wie sich überstürzend, zu der Schar dessen, dem sie: der Heilige, der neue Schöpfer und unser Gott zugeschrieen haben.

(3) Nun wendete sich dieser nochmals den Welten des Reiches Gottes zu, erhob seine zu Fäusten geballten Hände drohend, und aus seinen Munde drang ein nie zuvor gehörtes, den  Kindern  Gottes  fremdes  und  unverständliches  Wort:  „Anutem“, das heißt: Verflucht! Und sich wieder abwendend, wies er mit der Hand in jene tiefen Fernen, wo es wie eine finstere Wolke stand, aus der es wie schwefelfarben rauchte, und an der Spitze seiner Scharen zog er mit diesen dahin.

(4) Und es war so anzusehen, als zöge ein riesiger Drache mit unzähligen, wie Schlangen sich ringelnden und schnellenden, ungeheuren Gliedern dahin, wie Krakenglieder, die nach Beute ausgreifend und wie eine unzähligköpfige Hydra, die wie ausgehungert sucht und irgendwelche gefundene, den Kindern Gottes unbekannte und fremde Dinge gierig verschlingt.

(5) Wie in einem lähmenden Entsetzen sahen unzählige Scharen der Kinder Gottes dem Zuge nach, viele aber unter ihnen mit größerer oder kleinerer Neugierde, die allermeisten aber wandten sich alsbald Gott dem Herrn zu, der in heiliger Ruhe dastand, aber mit einem unbeschreiblich tiefen Schmerz und unsagbar tiefer Trauer in Seinem heiligsten Angesicht.

(6) Da trat der von allen andern Ihm am nächsten stehende Großengel, dessen Antlitz mir sehr, sehr bekannt vorkam, zu Ihm und, seine Knie beugend, ergriff er seine Hand und drückte sie im Schmerz wortlos auf sein Angesicht; auch ein anderer der Großengel tat dasselbe, sah aber alsbald zu Ihm auf und sprach:

(7) Herr! Vater allen Lebens, unser Gott! Du bist kraft Deines heiligen Geistes allwissend; also hast Du den böse gewordenen Widersacher und Lügner wie auch alle die sein Gewordenen gekannt und gewußt, was sie im Laufe der von Dir für uns geschaffenen Zeiten werden; nun bitten wir Dich, angesichts aller dieser Deiner Kinder uns zu sagen:

(8) Wäre es nicht möglich gewesen, daß Du ihn, oder auch sie alle, so gelassen hättest, wie sie vor dem von Dir für uns geschaffenen Anfang gewesen sind, als bloßer seelischer und geistiger Same, leblos? Hättest Du sie nicht dort lassen können, wo sie waren und wie sie waren? Wäre dadurch Dir, Herr, uns allen und ihnen selbst dieses, traurige Geschehen nicht erspart geblieben?

(9) Gott der Herr aber sprach: So großen und so durchdringenden Geistes ihr seid, und so viele Äonen von Zeiten ihr mit mir nun lebet, fasset ihr noch vieles nicht und werdet es erst dann erfassen, so alles geschehen sein wird, was zum ewigen Zeugnis und zur wahren Erkenntnis Meiner, alles erkenntnisfähigen Geistes wegen, wird geschehen müssen.

(10) Wohl hätte ich diesen zum Satan Gewordenen samt allen den Seinen so lassen können, wie er und sie vor dem Anfange waren; da sie aber als seelischer und geistiger Same da waren, sind sie wesentlich so dagewesen, und gerade euch allen wäre und könnte es auf die Dauer nicht verborgen bleiben, daß sie da sind, und alsbald würdet ihr alle mit der Frage an mich herantreten, warum, weshalb und wieso dieser Same, in dem ihr untrüglich das unentwickelte Bild eueres eigenen seelischen und geistigen Wesens erkennt, so geblieben ist.

(11) Wie er mit den Seinen, seid auch ihr nicht an die Welten meines Reiches gebunden; und da auch euere Ausschau weit über die Lichtgrenze meines Reiches in die Unendlichkeit reicht, würde euch ihr Sein auch als bloßer Same nicht für immer verborgen bleiben können - und saget mir selbst, was für eine Antwort Ich euch auf euere Frage, warum ich jene vom Leben ausgeschlossen, hätte jemals geben können, die ihr auch jetzt doch nur den Beginn, den Anfang und den Ausbruch der Lüge und der Bosheit seht und hört, ihr Wesen, ihre Kraft, Frucht und die Folgen aber auch weiter nicht kennt, da ihr an sich guten Willens und voll meines Friedens seid in meinem Geiste.

(12) Ich hätte euch erklären müssen, warum Ich jene ausgeschlossen hätte, hätte zu euch von der Finsternis der Seele und des Geistes sprechen müssen, von Lüge, Bosheit, Haß, Neid, Überheblichkeit, Hoffart, Verführung, Versuchung, Rachsucht, Vernichtungsgier und desgleichen euch Fernem, Unbekanntem und Fremden, das ihr jetzt von mir in Worten genannt höret, aber auch jetzt noch kein Verständnis für ihre Bedeutung aufbringet, obwohl ihr den Ausbruch der Lüge und der Bosheit in und an ihrem Schöpfer gesehen und gehört habt.

(13) Leider wird es aber bei dem allein nicht bleiben; und erst alles das nacheinanderfolgende Geschehen wird euch mit der Zeit so aufklären, daß ihr Mich nicht fragen müssen werdet; ihr wisset anjetzt, daß Ich Die ewige Wahrheit, Das wahre Licht, Das wahre ewige Leben, und in diesen die Güte und Liebe bin, denn ihr fühlet alles das in der Seele; sage Ich euch aber, daß ich auch die unwandelbar-unveränderlich gleiche Erbarmung, Vergebung, Gerechtigkeit und Selbstaufopferung bin, höret ihr diesen Worten verständnislos zu, weil euch das Gegenteilige unbekannt und fremd ist, mag auch eine Ahnung dessen in euch angesichts des so überaus traurigen Geschehens aufsteigen.

(14) Alles aber wird euch das weitere Geschehen besser als Worte erklären. Nun aber gehet in die Welten meines Reiches und zählet jene gegen mich sich Gewendeten, deren Namen im Buche des Lebens gestrichen sind, und redet jenen meinen Engeln zu, die wohl noch Mein sind, aber von einer Neugierde ergriffen dem nachsinnen, von dem sie gehört haben und untereinander weitertragen, daß er das schaffen wird, was Ich niemals schaffen kann, und worin er recht hat, denn ein Reich des Pfuhls höllischer Finsternis kann Ich nicht schaffen, da Ich allein die Seligkeit des Friedens im wahren ewigen Leben allen Meinen in Meinem himmlischen Reiche schaffe.

(15) Und alsbald stand Er wieder mitten auf dem Firmament der Welten Seines Reiches, die beiden zuvor seine Hände haltenden Großengel, einen zu Seiner Rechten, den andern zu Seiner Linken, im Lichte Seines heiligsten Wesens und Geistes alles Licht Seines Reiches überstrahlend, und Sein Wort durchdrang alle die Welten, als Er, Seinen Mund auftuend, sprach: Mein Friede sei in euch!

VI. (. . . . . . . . .)

(6) Die Schar, die du dort noch siehst, ist die letzte derer, die aus gezogen sind, und wir wissen es von Gott Dem Herrn, daß keine einzige der aus Seinem Reiche ausgezogenen Seelen den Pfuhl höllischer Finsternis erreichen wird, den der Satan mit den Seinen in den Fernen der Unendlichkeit, weit, weitab von da schafft; sie werden, dieses Schaffen in den Fernen zwar schauen, bevor sie aber weiterkommen, werden sie unter Verlust ihres himmlischen Leibes und Lichtes sterben, das heißt das Bewußtsein verlieren und in tiefer Ohnmacht, die bei den allermeisten auch völliges Vergessen alles Geschehenen nach sich ziehen wird, wieder zu ähnlichem seelischen und geistigen Samen werden, wie wir es alle vor dem für uns von Gott geschaffenen Anfang gewesen sind.

(7) Allein aber wird all der Same nicht leblos, wie er vor dem Anfang war, sondern das einmal von und aus Gott empfangene Leben bleibt ihm eigen, und Gott Der Herr wird allen diesen Samen zum Bewußtsein des eigenen Lebens und Seins durch die Kräfte jener Welt erwecken, die Er dafür schaffen wird und wohin nach und nach all der seelische, geistige und lebendige Same gelangen wird, um dort durch den Aufbau eines andern eigenen Leibes selbst, auch in und mit diesem entwickelt, einmal durchzugehen.

(8) Noch ist die letzte Schar der Ausziehenden in Sicht, und schon ist Gott Der Herr daran dafür zu sorgen, eine Welt zu schaffen, die dem verdorbenen Wesen der Seele und des Geistes der von Ihm sich abgewendeten und dem Lügengroßsprecher nachstrebenden Kinder entspricht; es wird eine Welt sein, zum Großteil ein Spiegelbild Seines Reiches, und darum bin ich gekommen, dich von dieser Welt Seines Reiches, auf der wir da stehen und von der aus der Auszug des finsteren Widersachers mit den Seinen, wie hernach auch der Auszug der ihm nachstrebenden Scharen stattgefunden hat, hinwegzuführen, da sie nicht weiter eine Welt des Reiches Gottes sein, sondern Er aus ihr, aber auch aus Dingen, die nicht Seines Reiches sind, jene Welt schaffen wird, die entstehen zu lassen Er in Ewigkeit beschlossen hat, da Er allwissend alles dieses so unendlich traurige Geschehen so gekannt und gesehen hat, wie Er auch alles zukünftige Geschehen kennt und sieht.

(9) Er nahm mich bei der Hand, und alsbald stand er mit mir wieder in jener großen Welt, in welcher die Zahl derer gezählt ward, die, des Geistes und des Trachtens des Satans, seine Teufel wurden und deren Namen im Buche des Lebens gestrichen sind.

(10) Und ich sah dort abermals, aus allen Welten des himmlischen Reiches zusammengetragen, das Buch des Lebens in Büchern, und viele, welche die Namen der von Gott sich abgewendeten und auf dem Wege ins Verderben sich befindenden Scharen der vorher so reinen Kinder Gottes mit Zeichen versahen, sie zählten, und siehe, als das geschehen war, da fand es sich, daß ihre Zahl fast ein Drittel der Zahl jener Kinder Gottes war, die sich durch die Großtuerei und Großsprecherei des Satans und der Seinen nicht betören haben lassen und in Seinem Reiche geblieben sind.

(11) Ich sah die Trauer, das Leid und den Schmerz über dieses so unsagbar traurige Geschehen dem Antlitze der reingebliebenen Kinder Gottes aufgedrückt, und auch mir traten bittere Tränen aus den Augen; da aber hörte ich die wunderbare Stimme des Wortes Gottes die Welten Seines himmlischen  Reiches durchdringen und, gleich allen andern aufschauend, sah ich Ihn im Lichte Seiner Kraft mitten am Firmament mit erhobenen Händen stehen, die Seinen segnen, sie durch Sein Wort, daß viele beizeiten noch zurückkehren werden, trösten, und da Er noch sprach, wich die Trauer, das Leid und der Schmerz aus dem Antlitze Seiner Engel; und als Er Sein Wort beendet hatte, scholl Ihm aus allen Welten Seines Reiches der Ruf der Anbetung entgegen: Ja - Ave -Rah - Gotodin - Deaus - Amen!

(12) Und da ich mit zum Gebet gefalteten Händen kniend zu Ihm hinsah, hörte ich Seine Stimme in mir: Gehe hin zu den Scharen die ausgezogen sind und sieh, was du schreiben sollst!

(13) Und da ich diese Seine Stimme in mir noch hörte, stand ich alsbald an der Grenze des Lichtes Seines Reiches, dort, wo zuvor schon, am Beginne des Auszuges der betörten Kinder Gottes, viele den durch die Leere der weltenlosen Unendlichkeit sich hinziehenden Schatten für den Weg ansahen, den der Verführer, Großtuer und Großsprecher mit seiner Schar für sie also gekennzeichnet hatte und an dem sie dessen unerhört neue Schöpfung erreichen sollten.

(14) Und siehe, dort standen einige kleine Gruppen der zurückkehrenden Kinder Gottes mit Gesichtern voll des Schreckens und Entsetzens, weitere sah ich in kleinen Gruppen zurückehren, und schon waren auch Großengel und Engel des Reiches Gottes da, um sich der Zurückgekehrten anzunehmen; ich aber strebte weiter, und mir ward die Kraft des Sehens, in die Unendlichkeit schauen zu können; was ich aber sah, erfüllte bald auch mich mit Schrecken.

(15) Erst sah ich alles das furchtbare Geschehen in einem unendlich scheinenden, lebendigen Bilde, wie ein Zeichen, das so aussah, als würde ein ungeheurer, feuerroter Drache mit seinem Schwänze den dritten Teil vieler noch hell leuchtenden, unendlich mehr aber wie verlöschenden Sterne des Himmels nach sich ziehen, also gleich aber erkannte ich in ihnen jenen dritten Teil der Kinder Gottes, die, von Ihm sich abwendend, Sein Reich verlassen haben.

(16) In weiter, weiter Ferne sah ich das Schaffen des Satans und der Seinen, ein Reich der Finsternis, das durch feuerrote und schwefelgelbe Lichter wie Blitze durchzuckt ward, und ich erkannte, daß es das Licht des höllischen Pfuhls ist, in welchem die Teufel, nach Weisungen ihres „Ja- Ave“ schaffend, wie wahnsinnig hin und her schossen.

(17) Auch sah und erkannte ich, daß dasselbe viele der Scharen, die aus dem Reiche Gottes ausgezogen sind, auch sehen, trotz den schier unendlichen Fernen, die sie von der Welt des Bösen und der Seinen trennte, und auch das sah ich, daß sie auch weiter hinstreben mochten, es aber nicht mehr konnten; und mich umsehend sah ich, daß auch diejenigen letzten Scharen des ganzen ungeheueren Zuges, die sich von der fernen Welt der Finsternis abgewendet hatten und in die Richtung zurückschauten, aus der sie hergelangt sind, auch nicht mehr zurück können.

(18) Aus der leidvollen Vertiefung in das so unendlich traurige und zugleich furchtbare Bild des Ganzen ward ich wie herausgerissen durch eine Stimme, die zu hören war wie das Krächzen eines Aasvogels im Donner und Sturm, und mich umschauend, sah ich den Drachen den Satan mit einer Schar der Seinen an der Grenze der Finsternis seiner Welt und hörte ihn Worte der Lästerung krächzen wider Gott und wider Sein Reich, welches der böse Lügner und Schöpfer des Pfuhls höllischer Finsternis ein Scheinreich nannte, welches er zerschmettern und nach seinem Willen gestalten werde, um allen, die sein werden, zu zeigen, daß er der Heilige, Schöpfer, Lebendige, Ewige und Gott sei, dem allein die Anbetung und der Preis aller gebühre.

(19) Da aber eine Schar Großengel, die sich vor der ersten, sozusagen die Spitze des ungeheueren Zuges bildenden Schar gesammelt und aufgestellt hatten, ihre Hände gegen ihn erhob und Den wahren ewigen Gott und Vater alles Lebens pries, wandte er sich unter gräßlichen Flüchen um und, wie zurückgeworfen, fiel er mit seiner Schar in den Pfuhl der von ihm und den Seinen gebauten Schöpfung.

(20) Im Schauen wandte ich mich wieder zu jenen Scharen der Mitte und des Endes des schier unendlichen, in die Fernen nach vorne nach rückwärts, nach den Seiten, nach oben und nach unten reichenden, ungeheueren Zuges, der aber nicht mehr in Bewegung der anfangs eingeschlagenen Richtung weiter strebte, sondern in der weltenlosen Leere der Unendlichkeit zwischen der wahren Welt des Reiches Gottes und dem Pfuhle höllischer Finsternis stand.

(21) Und wieder sah ich viele der Großengel unter den einzelnen Scharen und hörte so manche von ihnen abermals sprechen: Ihr Mitengel und Mitkinder Gottes! Sehet uns und sehet euch untereinander an! So ihr schon unserem Worte taub seid, sehet doch, welche Veränderung ihr jetzt schon in euerem Wesen erfahren habt und

(22) welche Zeiten sind schon vergangen, seitdem ihr das himmlische Reich verlassen habt, und seitdem ihr da zwischen dem Lichte des Reiches Gottes und der Welt des Pfuhls höllischer Finsternis wandelt! Noch ist es für viele Zeit, noch wird es vielen möglich sein, sich zu umzuwenden und mit uns zu gehen! Sehet ihr nicht, wie schier unendlich ferne wir alle dem Lichte des Reiches Gottes sind?

(23) Da aber sprachen viele, viele auch der letzten, den ungeheueren Zug wie abschließenden Scharen: Wir sehen das Licht des Reiches schon seit Zeiten nicht mehr!

(24) Das hörend, wandten sich die andern um, wie suchend Ausschau haltend, und schrieen auf, denn auch sie sahen kein Licht; ein Entsetzen ergriff die meisten, ein Wehklagen erscholl ringsum, und traurig sprachen diejenigen, die unter all den Scharen das Licht ihres eigenen Wesens und Geistes immer noch hatten: Es ist zu spät!

VII.

(1) Das Wehklagen ward nun noch größer, und viele wandten sich wider die andern, ihnen Vorwürfe der Überredung machend und sich auch gegenseitig allerlei ihnen bis dahin unbekannten Vorgehens beschuldigend, einander die Schuld, an dem Auszuge teilgenommen zu haben, zuschiebend, und es hatte den Anschein, als wollten die so Beschuldigten wider die es ihnen Vorwerfenden gewalttätig werden.

(2) Ein Entsetzen aber ergriff auch mich, als ich einzelne Stimmen aus den Scharen vernahm und jene sah, die zu den andern sprachen: Siehe! Es ist uns gesagt worden, daß Gott all-mächtig ist! Müssen wir aber angesichts all des Geschehenen an Seiner Allmacht nicht etwa zweifeln? Ist Er allmächtig, warum hat Er den neuen Schöpfer das schaffen lassen, was wider Ihn und uns gerichtet sein soll, und ist Er allmächtig, wieso hat Er es zulassen können, daß wir aus Seinem Reiche gezogen und an diesen Abgrund gelangt sind, aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint, da wir weder vor noch zurück können und das Gefühl des Fallens uns wie würgend ängstigt!

(3) Und ähnlich so in andern Worten begannen auch andere, zu sprechen.

(4) Die lichten Engel und Großengel unter den nun lichtlosen Scharen hoben aber ihre Hände, und da es alsbald stiller ward, sprachen sie: Erniedriget nicht das Leben Gottes in euch dadurch, daß ihr Ihn dafür verantwortlich machet, was eueres eigenen Willens, Entschlusses und Tuns ist; wir alle haben kraft unseres eigenen Geistes auch unseren eigenen Willen, unser Wille ist frei und daß er frei ist, beweist eines jeglichen von uns Tun.

(5) Kraft seines eigenen freien Willens ist der einstige, Gott zuvor so nahe gestandene Großengel zum Satan geworden, und eine große Schar anderer Engel zu seinen Teufeln; ihm hat Gott erklärt,  wohin ihn sein vorgefaßtes Tun führen,  bringen, und  was aus ihm und aus denen, die er an sich ziehe, werden wird; hat er aber dem Worte Gottes Gehör gegeben, Seine Erklärungen angenommen, Seine Mahnungen beherzigen und befolgen wollen?

. . . . . . . . .

(15) So aber, wie und was ihr nun geworden seid, taugt keiner und kann keiner in das Reich Gottes eingehen, für an jetzt ist es zu spät! Wir aber wissen, daß Gott Großes zur Rettung aller derjenigen schaffen wird, die gerettet zu werden verlangen und wollen werden.

(16) Niemand von uns hat jemals das Werden des Seienden gesehen und niemand von uns hat jemals ein Vergehen des Seienden, Lebendigen und des von Gott Geschaffenen gekannt; nun aber sehen wir an dem Schaffen des Lügners und Verderbers, an dem Schöpfer des Pfuhls höllischer Finsternis ein Werden des Nichtgewesenen, und ein scheinbares Vergehen werdet ihr mit uns an euch selbst kennen lernen müssen.

(17) Für den Satan, für die Seinen und für euch ist das Licht des Reiches Gottes selbst vergangen; für ihn und die Seinen sicher für immer, da sie ihr eigenes Reich, den Pfuhl der Hölle schaffen und ausbauen werden; für die meisten von euch wohl aber nicht für immer, da das Trachten, Kinder Gottes wieder zu werden, in vielen nicht verlöschen wird.

(18) Von Gott wissen wir, daß wir mit euch einem Geschehen entgegengehen, in dem uns alle das erste Sterben trifft, der Schein eines Nichtmehrseins, der Schein eines Todes, den es in der Wahrheit nicht gibt, doch aber durch das Sterben ein Zustand, aus dem uns allein Er durch eine neue Schöpfung erwecken kann und erwecken wird, die dem Zustande, in welchem sich euere Seele und euer Geist an jetzt befindet angemessen sein, uns allen aber das bieten wird, was uns nötig ist, um den Weg zu Ihm in Sein Reich wieder finden zu können.

(19) Ist diese Seine zweite Schöpfung für uns da und wir wissen, daß sie schon im Beginne zu werden ist - werden wir nach und nach alle hingelangen, ein Werden an allem Seelisch-Geistig-Lebendigen kennen lernen, aber auch ein Vergehen, da wir dort ein zweitesmal sterben werden müssen.

(20) Es wird ein augenscheinliches Werden und Vergehen sein, wohl in der Wirklichkeit der Schöpfung, in derselben augenscheinlichen Wirklichkeit begründet, an und in sich selbst aber der Wirklichkeit nur ein Schein, da es ein Werden und Vergehen des Seelisch-Geistig-Lebendigen in seinem Grundwesen nicht gibt, weil dieses ewig ist.

(21) Die zweite Schöpfung Gottes für uns wird uns alles geben, um dort leben, schaffen und den Weg gehen zu können, der uns zu Ihm führen wird, in das Licht Seiner ewigen Wahrheit und zum wahren ewigen Leben  in Seinem  Reiche, welches ihr frei-, eigen- und mutwillig verlassen habt, oder aber, auch dort den jetzt eingeschlagenen Weg weiter gehen zu können, der in den Pfuhl höllischer Finsternis führt, den der böse Geist und Vater der Lüge mit den Seinen schafft.

(22) Sehet euch und uns an! Wie wir jetzt noch, also trüget auch ihr an euerem seelischen einen wunderbaren himmlischen Leib; was von diesem wunderbaren Leibe habt ihr aber noch eigen? Und sehet, bald wird euch gar nichts davon mehr eigen sein, schon sind so viele seiner fast ganz verlustig worden und schon hören sie unser Wort nicht mehr, schon ist ihr Bewußtsein am Verlöschen, schon ist das erste Sterben da.

(23) Und da sie noch so und ähnlich in allerlei diesen und anderen Hinweisen und Worten zu den Scharen sprachen, hob das Wehklagen und das Geschrei der Verzweiflung dermaßen an, daß ich zu flüchten versuchte, mich aber voll Entsetzen nicht rühren konnte.

(24) Ich sah da Seelen ohne den gehabten himmlischen Leib wie tot, andere an ihrem Hals und um sich herumgreifend und wie nach Stütze blindlings suchend, wieder andere in Verzweiflung schreiend, ein ungeheuerlich ausgedehntes Feld eines unbeschreiblichen Jammers.

(25) Die lichten Engel und Großengel aber traten zusammen, wandten ihr Angesicht den Höhen des Reiches Gottes zu, erhoben ihre Hände und sprachen: Allgütiger ewiger Gott! Vater allen Lebens! Deinem heiligen Geiste und Worte folgend, bleiben wir unter diesen Scharen, um Dir und ihnen zu dienen, wann, wie und wo immer Du, heiliger Gott, uns dazu rufen wirst. Dir sei Preis, Ehre, Kraft, Anbetung und Herrlichkeit in Ewigkeit!

VIII.

(1) Und siehe! Da sah ich ein zweites Gesicht, ein Gesicht im Gesichte, wie im Fieber zwiefach sehend, denn ich sah mich selbst unter jenen, die also anbetend zu Gott riefen, und ich stand dort selbst zwischen zweien der Großengel inmitten all der andern, sah das furchtbare Sterben aller neben- und nacheinander, zuletzt mit jenen zweien selbst sterbend, zwischen denen ich war und die mir so bekannt vorkamen, als wäre ich von Ewigkeit bei ihnen gewesen.

(2) Dann ward es Stille, wie eine Stille des Todes; es war aber die Stille eines lebendigen Todes, ein Grab von ungeheueren Maßen ohne Wände und Boden, ein lichtleeres Reich der tiefsten Bewußtlosigkeit und Ohnmacht; ich sah mich selbst mitten darin und doch sah ich von anderswo alles das und wurde dadurch so entsetzt, daß ich, einen unbeschreiblich großen Schmerz empfand, ohne mir sagen zu können, welcher Art er wäre.

(3) Plötzlich aber ward es Licht um mich und ich hörte Seine Stimme in mir: Jovian! In dieses Reich der Bewußtlosigkeit, der Ohnmacht und des Brachliegens hat niemand und wird niemand Einblick nehmen, als allein Ich und du, dem Ich den Einblick gebe, damit du siehst, was du schreiben sollst; hast du gesehen und es dir gemerkt, sollst du auch jene Meine Schöpfung schauen, die der Rettung aller dieser Verirrten, Verführten, an Seele und Geist Verdorbenen dienen wird, die trotz des teilweisen, mehr aber noch vollständigen Vergessens alles seit dem Anfange bis anjetzt Geschehenen guten Willens Mich und Mein Reich suchen werden und damit sie Mich und Mein Reich wiederfinden, Ich zur gegebenen Zeit, wesentlich-persönlich Selbst Sorge tragen werde in der Schöpfung, die nicht Mein Reich werden wird.

(4) Da sah ich auf, fiel Ihm zu Füßen und, keines Wortes mächtig, ja Sein Wort auch voll zu erfassen unfähig, weinte ich bitter.

(5) Er aber legte Seine Hand auf mein Haupt und sprach: Weine nicht; es ist Furchtbares geschehen, aber Schreckliches wird noch folgen Zeiten hindurch, bis daß alles geschehen ist, was zur entgültigen Rettung aller jener Meiner Engel geschehen wird müssen, die so mutwillig sich von Mir abgewendet und Mein für sie geschaffenes Reich verlassen haben, um dem Großsprecher, Vater der Lüge und Schöpfer der Hölle nachzugehen, der, sich selbst ins Verderben stürzend, auch alle mit sich ziehen will, die trotz allem Mein sind und, bis auf vereinzelt wenige, Mein wieder werden für alle Zukunft.

(6) Als ich Sein Wort nicht mehr vernahm, sah ich auf, und siehe, da stand Er nicht mehr bei mir, sondern mitten am Firmament der Welten Seines Reiches im unbeschreiblich und unaussprechlich wunderbaren Lichte Seines heiligsten Wesens und Geistes, und mir ward die Kraft, Ihn so zu sehen, als stände Er bei mir.

(7) Strahlend wirkte Sein heiliger Geist in alle Richtungen der Unendlichkeit, und in den Strahlen sah ich welche, die kraft Seines heiligen Geistes auch vom Wesen Seiner heiligsten Gestalt ausgingen, zu schauen wie sieben wunderbar leuchtende, in ihrem Wesen, Kraft, Klang und Farben gleiche reine Lichter, aus einem  und demselben Lichte,  eins seiend und doch wieder einzeln von einander unterscheidbar, und da ich das sah, wußte ich alsbald, daß ich da Seine, sieben heiligen Eigenschaften im Wesen ihrer Strahlungskraft sehe: Die Wahrheit, Güte, Liebe, Erbarmung, Vergebung, Gerechtigkeit und Selbstaufopferung.

(8) Und da ich über das Wunderbare dieses Schauens nachdachte, habe ich alsbald erkannt, daß die ersten drei Seiner sieben heiligen Eigenschaften in der ersten Seiner Schöpfung, in den Welten Seines Reiches wirken, daß aber die andern vier, Seiner zweiten Schöpfung und jenen gelten, um derentwillen Er eine zweite Schöpfung entstehen lassen werde.

(9) Im Schauen und Nachdenken verging eine Weile; da aber hörte ich Seine Stimme abermals in mir: Sieh jetzt um dich und merke, was du schreiben sollst!

(10) Und alsogleich fühlte ich mich mitten im Reiche derjenigen, die da, alles Himmlischen verlustig, in tiefer Bewußtlosigkeit und Ohnmacht lagen, ein Schweigen und tiefe Stille ringsum, wie in einem schier unendlichen, wände- und bodenlosen, ungeheuren Grab, doch aber war das Düstere, ja Schreckhafte des vorherigen Aussehens des Ganzen einem Aussehen gewichen, das wie reine Dämmerung eines klaren Himmels am Morgen zu schauen war, und die tiefe Stille einer heiligen Ruhe gleich.

(11) Die Meere derjenigen, die da still lagen, waren Seelen ohne des gehabten himmlischen Leibes, ähnlich so, wie ich sie vor Äonen von Zeiten gesehen habe, nachdem sie an dem von Gott für sie geschaffenen Anfang das Leben von und aus Ihm empfangen hatten und gestaltlich zu der Entwicklung gelangt sind, die in einem jeglichen seelischen Wesen als Grund- und Stammwert von aller Ewigkeit her unentwickelt verborgen war.

(12) Nun aber erschrak ich, als ich sah, daß viele und sehr viele nicht mehr die Größe ihrer seelischen Gestalt hatten, sondern ungleich kleiner geworden sind, ja zusehends nicht nur immer kleiner werden, sondern auch die Formen ihrer Gestalt immer mehr an Deutlichkeit einbüßen, daß dasselbe noch viel augenscheinlicher auch mit vielen und sehr vielen der unzählbaren Arten der von den ausziehenden Kindern Gottes mitgenommenen Tiere geschieht, die wie noch größere und ungleich zahlreichere Seelenmeere zu schauen waren als die Meere der ohnmächtigen Seelen der Kinder Gottes.

(13) Welche Zeiten in diesem Schauen um mich vergangen sind, weiß ich nicht; allein aber das habe ich im Weiterschauen gesehen und erkannt, daß die allermeisten Wesen all der Seelenmeere ein ähnliches Aussehen bekamen, wie ich sie vor dem Anfange als bloßen seelisch-geistigen Samen geschaut habe: winzig klein und auch größer, mit mehr oder minder verschwommenem Bildchen ihrer Gestalt und Formen in  der seelischen Schale, den Geist als Kern einschließend; nun sind sie zu ähnlichem Samen wieder geworden (nicht aber alle), jedoch sah ich da in jedem einzelnen das Leben, aber kein Bewußtsein des Lebens und Seins.

(14) Anfänglich darüber erschrocken, was aus alle dem in der Zukunft werden wird, habe ich mich bald in den Gedanken beruhigt, daß all dieser seelisch-geistig-lebendige Same in einer von Gott dafür geschaffenen Welt, wenn etwa auch in einer andern Art und Weise, so doch auch wieder zur Entwicklung und zum Bewußtsein des eigenen Seins und Lebens gelangen werde, da er einstens ohne Lebenskraft in Sein Reich gelangt ist und dort erst das Leben von und aus Ihm empfangen hat, nun er aber das eigene Leben habe, wird er das verlorene Bewußtsein auch anderswo erlangen können wie auch die Wiederentwicklung, so Gott ihm eine entsprechende Welt dazu schafft.

(15) In solchen Gedanken angesichts der unübersehbaren Meere lebendigen Todes versunken, hörte ich mich beim Namen rufen, und da ich aufsah, ward ich den Meeren der Bewußtlosigkeit,  der  Ohnmacht  und des  Schweigens  entrückt  und  sah Ihn  in einer  Welt Seines Reiches stehen, umgeben von großen Scharen Seiner Engel, und ich fiel Ihm zu Füßen; Er aber hob mich auf, wies mit Seiner Hand eine Richtung und sprach: Sieh hin!

(16) Und da merkte ich, daß jene eine Welt Seines Reiches, von der aus erst der Auszug des einstigen, zum Lügner, Schöpfer der höllischen Finsternis und zum Satan gewordenen Großengels und seiner Teufel, hernach aber auch der Auszug so unendlicher Zahl der Kinder Gottes stattgefunden hat, nicht mehr an ihrem Ort, nicht mehr da war; als ich aber in die mir gewiesene Richtung weiter sah, siehe, da sah ich sie dem Reiche Gottes weit, weit in die Fernen der Unendlichkeit entrückt, in einer dem Pfuhl der Hölle entgegengesetzten Richtung.

(17) Er aber erhob Sich aus der Mitte der Schar Seiner Engel in die Höhen, breitete Seine Hände in jene Richtung aus und wie einstens, Äonen von Zeiten zuvor die Welten Seines Reiches, sah ich Ihn nun Welten eines Reiches schaffen, welches Seinem Reiche unendlich ferne, nicht Sein Reich ist.

(18) Die Schöpfung der Welten Seines Reiches und des Anfanges hat Er allein mich im Gesichte schauen lassen; dieser zweiten Seiner Schöpfung aber sahen unzählige Seiner Engel mit mir auch und wie einstens Äonen von Zeiten zuvor, sah ich auch jetzt von und aus Ihm Strahlen allerlei ändern Lichtes und allerlei anderer Kräfte ausgehen, die im Lichte der Strahlungskraft Seines heiligen Geistes alsogleich in weite Fernen der Unendlichkeit drangen, und alsbald sah ich überall dort eine Bewegung, ähnlich der, die ich bei der Schöpfung Seines Reiches einstens gesehen habe.

(19) Allein sah ich damals die Bewegung der Fernen allüberall, ober mir, allseits und unter mir, wogegen die Bewegung, die ich da mit den Scharen der Engel Gottes sah, einen zwar ungeheuren und unermeßlichen, doch aber nur einen Großteil der Fernen der Unendlichkeit erfaßte, und schon habe ich auch erkannt, daß von ihr jene Fernen ausgeschlossen sind, in denen der Satan mit den Seinen den Pfuhl der Hölle schuf.

(20) Auch jetzt war die Bewegung der Fernen so zu schauen, als würden dort überall unzählige kleinere, größere und große Wolken Lichtes entstehen und immer kugeliger werden, als leuchteten viele aus sich selbst und als hätten andere kein eigenes Licht und als würden sie licht nur durch das Licht der andern.

(21) Das Licht aber, welches den Welten dieser Schöpfung eigen war, setzte mich in Staunen, und Staunen sah ich auf dem Antlitze der Kinder Gottes, denn das Licht, welches die Welten dieser Schöpfung Gottes aus sich selbst zeugten  und strahlen ließen, war kein Licht der Welten und des Reiches Gottes, sondern ein unbekannt fremdes Licht, ein Licht wie des verzehrenden Feuers, ein Licht, unendlich arm an allem, was dem Lichte der Welten und des Reiches Gottes eigen ist, ein Licht arm an Farben, dem Auge wehtuend.

(22) So es groß und grell, oder auch wieder nicht die richtige Sicht bietend, so es klein und schwach ist und auch bei der größten Kraft und Grelle nicht das durchdringend, von wo es ausging, was schon daran zu sehen war, daß so manche Welten der neuen Schöpfung, die kein eigenes Licht hatten, nur so weit licht waren, so weit die Strahlung der anderen sie traf.

(23) In dem Schauen merkte ich plötzlich, daß auch jene Welt, die aus dem Reiche Gottes dorthin entrückt ward, das gehabte eigene, also himmlische Licht eingebüßt hat, dabei auch sicher abertausendfach kleiner geworden ist als sie war, auch sonst anders aussah, trotzdem aber unter den unzählbaren anderen Welten der neuen Schöpfung die Mitte einnahm.

(24) Wie lange Zeit alles das gewährt hat? Ich weiß es nicht, denn im Schauen alles des dem Reiche Gottes Fremden, Andersartigen, Armen und doch wieder in der Vielgestaltigkeit irgendwie  Ähnlichen,  Großartigen  und  Ungeheueren versunken,  dachte ich  an  keine Zeit; dünkte mir, daß alles das nur Augenblicke gewährt haben kann und neues Staunen ergriff mich, als ich die Bewegung in dieser Schöpfung sah, die mir bisher entgangen war und mit den Engeln Gottes sank ich anbetend in die Knie vor Ihm.

IX.

(1) Ich hörte die Stimme des Wortes Gottes zu Seinen Engeln sprechen, und als Er gesprochen hatte, erklang von allen Welten Seines Reiches Lob, Preis und Anbetung in Worten und im Gesang zu Ihm, Der alsbald mitten am Firmament des Himmelreiches stand - und wieder hörte ich Sein Wort in mir: Sieh, damit du weißt, was du schreiben sollst!

(2) Ich wendete mich in der Kraft des Schauens in die Unendlichkeit, der neuen Schöpfung Gottes zu, und siehe, da war alles in Bewegung, obwohl es den Anschein des Stillestehens hatte; alle Welten liefen, sich langsam oder rascher um sich selbst und dabei vielfach auch um andere drehend dahin, viele eine ihrer Hälften licht, die andere verfinstert, kleine, größere, große und manche ungeheuer groß, darunter auch welche wie mit langem Lichthaar, oder mit schier unendlich scheinenden Schwänzen, als sammelten sie in diesen das von den andern Abgestoßene, und da

(3) o Wunder, merkte ich, daß die Mitte dieses ganzen Alls und gerade jene Welt, die dem Reiche Gottes entrückt und, andersartig gestaltet, der neuen Schöpfung einverleibt ward, die Richtung auf das Meer- der Seelen nehme, die da, wie in einem end- und bodenlosen Grabe, bewußtlos in tiefer Ohnmacht und in tiefem Schweigen liegen, viele, sehr viele, ja bereits die meisten in der Unscheinbarkeit winzigen Samens.

(4) Als ich das sah, ward ein Verlangen in mir wach, auf derselben Welt durch das Reich der Ohnmacht und des Schweigens zu gehen und alsbald stand ich auf einem ihrer Berge, maßlos erstaunt, zugleich aber auch tief ergriffen, denn nun wußte ich, ich stand auf der Erde, alles Land um mich übervoll grünenden und blühenden Gewächses, Sträucher und Bäume, alles das Grünende und Blühende äußerlich wohl nicht so wunderbar zu schauen wie in den Welten des Reiches Gottes, doch aber derselben Seele, desselben Geistes und Lebens.

(5) Flüsse reinen Wassers durchzogen das Land wie silbern glitzernde Bänder, in der Ferne lag das Meer, und Wolken zogen dahin, wie um das Land vor den Strahlen des der Erde nächsten Lichtquells zu schützen und ihr Wasser zu geben, auch war da Tag und Nacht.

. . . . . . . . .

 

       
               
               
     

       
               
               
Überblick Ausblick Einblick Rückblick Rundblick Galerie Tonarchiv

Home


Um an die Stelle  "zurück"  zuspringen, von der Sie gekommen sind,   verwenden Sie bitte den  "Zurück-Pfeil"  Ihres Browsers !