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Der Anstand in Amerika ...

       
     
       
     

Amerika

       
     
       
     

Der Anstand in Amerika

 ( Archivtext )

Es ist „modern“ geworden, über Amerika und die Amerikaner schlecht zu reden – und das nicht erst, seit George W. Bush Präsident der Vereinigten Staaten ist. Namentlich Linke und andere Pseudo-Demokraten befleißigen sich, Amerika in einem möglichst negativen Licht darzustellen. Unbestreitbare politische Fehlleistungen der US-Führung, wie jüngst der Angriff auf den Irak, erleichtern der antiamerikanischen Propaganda ihr unerquickliches Tun. Anders als Bundeskanzler Schröder oder Präsident Chirac, denen es mit vollem Recht und zu unserem Glück um die Schaffung eines selbstbewußten, starken Europas geht, ist das Ziel der Antiamerikaner keineswegs ein ehrenhaftes, denn diese sind in erster Linie antiamerikanisch, weil sie die moralische Komponente Amerikas fürchten.

Wir müssen unterscheiden zwischen dem, was durch üble Berater irregeleitete US-Präsidenten tun oder geschehen lassen – und dem, was das amerikanische Volk fühlt, denkt und will. Denn dazwischen klafft ein gewaltiger Unterschied.

Noch nie wollten die einfachen, ehrlichen Amerikaner ein anderes Volk unterwerfen. Eroberungsgelüste liegen ihnen unendlich fern, und sie wollen auch kein Imperium. Die Amerikaner sind bloß für ein Ziel zu mobilisieren: für „das Gute“! Sie wollten auch weder 1917 noch 1941 gegen Deutschland kämpfen – sondern nur gegen das vermeintlich Schlechte in Deutschland. Wenn es ein Volk gibt, das in der Tat stets geglaubt hat, als Befreier zu kommen, und zwar auch zum Kriegsgegner, so sind es ohne jede Frage die Amerikaner. Darum ist das amerikanische Volk auch dasjenige, das mehr als jedes andere durch seine Führungsschichten betrogen und für fremde Interessen mißbraucht wurde und wird – bis auf den heutigen Tag.

Gerade George W. Bush aber ist auch als Präsident ein ehrlicher Mann. Er glaubt an das, was er tut, ist überzeugt davon, es sei gut und richtig für alle Beteiligten. Er durchschaut die Wolfowitz & Co. nicht, die seinen Idealismus auszunutzen verstehen. Ein Amerikaner aus New York erzählte mir einmal den folgenden Witz:

„Der US-Präsident ist wie ein puritanischer Pianist in einem seriösen Lokal, der nicht weiß, daß dieses Lokal dem Bordellbesitzer im ersten Stock gehört.“ Auf George W. Busch trifft dies vermutlich in besonders hohem Maße zu, doch er ist meiner Überzeugung nach kein übler Kerl, ich bin froh, daß er wiedergewählt wurde; und ich traue ihm zu, daß er noch durchschauen könnte, wie man ihn ausnutzt. Wäre das der Fall, so hätte er wahrscheinlich die Courage, gegenzusteuern.

Schauen wir uns die wahlentscheidend gewesene Motivation an, so haben wir alle Ursache, vor den Amerikanern den Hut zu ziehen: Moralische Werte haben dort den höchsten Stellenwert erwiesen! In derselben Zeit, in der ein anständiger italienischer EU-Kommissarskandidat zurücktreten muß, weil er sich gegen Perversität aussprach, wurde in den USA ein Mann zum Präsidenten gewählt, weil er genau dies mit Vehemenz getan hat, weil er die abendländischen Wertvorstellungen von Anstand, Ehe, Familie verfocht, die im Abendlande schon fast als „lächerlich“ gelten.

Das amerikanische Volk hat wenig gemeinsam mit jenen Führungscliquen an der Ost- und Westküste, die es verstanden, viel Einfluß an sich zu reißen. Im einfachen Amerikaner lebt noch immer etwas von der Aufrichtigkeit und Ritterlichkeit der Pionierzeit. Und davon können gerade die heutigen Deutschen eine Menge lernen.

Beispielsweise, sich durch schwierige Lebenslagen nicht unterkriegen zu lassen, nicht immer gleich nach staatlicher Hilfe zu rufen, sondern das Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.

So sehr wir also auch die Politik eines starken, eigenständigen Europas begrüßen müssen, wie sie besonders von Frankreich, Deutschland und Rußland betrieben wird, sollten wir dies doch nicht als per se kontra Amerika sehen.

Bei aller wahrlich berechtigten Kritik am Handeln der Vereinigten Staaten in der Vergangenheit wie auch in der Gegenwart sollten wir immer unterscheiden zwischen Führung und Volk, einem Volk, das systematisch falsch informiert wird und sich dagegen kaum wehren kann. Dem „ehrlichen Cowboy“ sollten wir unsere Sympathie durchaus zuwenden.

                                                                                                                            Nov. 2004

 

       
               
               
     

       
               
               
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