|
Einblick |
||||||
"Geheimaktionen" |
|||||||
|
|||||||
Zu
den Geheimaktionen Der Versuch, von der Dame
in der Schweiz 1981noch eine weitere Spur zu finden, war natürlich von
Anfang an nicht gerade erfolgversprechend. Es ist aber die Überzeugung
des AZP, daß diese Dame die Original-Vera war. Das liegt eben inzwischen
rund 25 Jahre zurück. Wahrscheinlich ist der auch nicht besonders
intensive Versuch, von Anfang an zwecklos gewesen, eher wegen der
romantischen Idee unternommen als in dem Glauben, tatsächlich etwas zu
finden. Sie hat da ja auch sicherlich nicht gelebt. Wie das schon mal
geklappt hatte, wurde bei Friseuren rumgefragt, wo älteres Personal war.
Aber diesmal erinnerte sich niemand an solche eine Frau als Kundin. Zwar
wunderten wir uns erst, denn es hat tatsächlich ein Friseur, aber ein jüngerer,
eine fast auf die Beschreibung passende Frau gekannt, bzw. gesehen und
wegen auch so einen enormen Pferdeschwanzes war sie ihm im Gedächtnis
geblieben. Aber sie hat nur Shampoo gekauft, sonst wollte sie nichts. Sie
war eine sehr attraktive und chic angezogene Frau, sagte der Friseur, aber
den Pferdeschwanz abschneiden wollte sie nicht, obwohl dieser ungewöhnlich
extrem war, so etwas hätte er noch nie gesehen, sagte der Friseur, und
diese Beschreibung klang richtig Ur-Vera-mäßig. Sie hat es ihm nicht übel
genommen, daß er sie mal darauf ansprach, sie wäre humorvoll gewesen, hätte
aber gesagt, da wäre nichts zu machen bei ihr (Vera hätte eisig
reagiert). Die Frau kam mehrfach, um Shampoo zu kaufen, auch mal eine Bürste,
aber immer in größeren Abständen, und sie sprach auch kein
Schweizerdeutsch, sondern nur Hochdeutsch. Das ist aber nun auch schon
wieder einige Jahre her. Diese Frau konnte natürlich nicht Vera sein,
denn das war ja viel später, und der Friseur sagte, sie wäre so Mitte 20
gewesen, sie hatte auch hellere, eher mittelbraune Haare, nicht so
ziemlich dunkel wie Vera. Erst später wurde dem AZP dann eine andere
Information bewußt, welche zwar nicht Vera direkt angeht, aber vielleicht
doch wichtig ist. Dazu kommen wir später noch, es hat vielleicht nichts
zu sagen, oder möglicherweise doch. Auf jeden Fall ist die
Gegen dort interessant, ganz dicht an einem vielleicht besonders wichtigen
Ort, wenn man daran denkt, daß die Region Kaiserstuhl bei Freiburg möglicherweise
der Punkt ist, an dem sich die Haupt-Z-Anlage befinden könnte, oder falls
nicht diese, dann aber wahrscheinlich eine Niederlassung, auf alle Fälle
wohl das Platin-Lager. Im Roman ist ja vieles teils kombiniert und teils
aus der Phantasie geschöpft worden. So gibt es z.B. auch keine Sicherheit
bezüglich der Frage, ob die Geheimwaffen und die Wertreserven in
derselben Anlage untergebracht waren. Es kann gut sein, daß diese Dinge
getrennt anberaumt worden sind. Dann müßte man sich vorstellen, daß es
vielleicht eine Anlage gibt, in der die Letztschlagwaffe und Ähnliches
stationiert ist, während sich die Gold-, Platin- und Juvelenreserven usw.
an einem anderen Ort befinden. Daß das Versteck für letztere Dinge in Nähe
der Grenze zur Schweiz angelegt worden sein dürfte, klingt mehr als
logisch. Und schon wieder paßt eben etwas recht gut zusammen. Später
ergab sich dann noch ein Hinweis auf Konstanz, was vielleicht auch noch
eine Rolle spielt. Das betrifft dann auch noch mal die Frau, wenigstens möglicherweise. Jetzt sollte man aber
erst mal versuchen, die historischen Dinge, soweit wie möglich, nach den
halbwegs bekannten Fakten zu sortieren. Was ist also bezüglich der
Organisation, des Woher und Wohin, am ehesten anzunehmen, was läßt sich
ungefähr ergründen, bzw. wo zuordnen. Dabei ist zuerst zu bedenken, daß
es bezüglich der technischen Dinge, d.h. auch und besonders im Hinblick
auf die Geheimwaffen, mehrere wichtige Stellen, bzw. Ausgangsorte, gab.
Diese müssen betrachtet werden. Das erweist sich als schwieriger, als man
zunächst denkt. Da ist natürlich das
bekannte Peenemünde im Nordosten Deutschlands. Der Ort liegt heute formal
im Ausland, da auch dieses Gebiet annektiert worden ist. Da sich der
Einmarsch der Sowjets dorthin abzeichnete, ist alles Wichtige rechtzeitig
geräumt worden, an brisanter Geheimtechnologie wurde da sicher nichts zurückgelassen,
wenigstens nicht, soweit es sich vermeiden ließ. An für die Eroberer
wertvollen Resten und Spuren gab es sicher noch manches, aber eben nichts
über die wichtigsten Projekte, vor allem wohl keine Einzelheiten. In Peenemünde hat die
Raketentechnik im Vordergrund gestanden, welche damals aktuell auch
besonders wichtig war, weil diese am schnellsten wirksam wurde. Das betraf
vor allem die A4/V2 (Abb.),
aber auch die Entwicklung
der mehrstufigen Interkontinentalrakete A10/V3, welche aber schon nicht
mehr in Peenemünde gebaut wurde, das war nach Süden verlegt worden,
wahrscheinlich nach Österreich. Eine oder sogar mehrere A
10 dürften schon Anfang Mai 1945 einsatzbereit gewesen sein, falls aber
nicht, dann doch zu spät, was auch sein könnte. Für den Feind ist das
alles noch bei weitem unerreichbar gewesen. Außer den kleinen
Katjuscha-Raketen der Stalinorgel, welche ein in die UdSSR gegangener
deutscher Kommunist geschaffen hat, kannten die Alliierten von Raketen
fast nichts, die Westmächte noch weniger als die Russen. Allerdings muß
es auch in Peenemünde noch weitere Entwicklungen gegeben haben,
wenigstens beiläufig, sozusagen in Zusammenarbeit mit anderen Stellen.
Das betrifft vermutlich u.a. die Raketenantriebe für Lenkwaffen,
Marschflugkörper usw. Gebaut und erprobt wurden diese aber mehrheitlich
woanders. So gab es beispielsweise schon Marschflugkörper, die von
eingebauten Fernsehkameras ins Ziel gesteuert werden konnten. Zum Einsatz
gelangten diese offiziell nicht mehr, was aber ein Irrtum sein kann. Nach
Angaben eines Bekannten sollen solche Lenkwaffen in Norwegen
bereitgehalten worden sein. Ein bekannter Typ war der von Henschel
entwickelte und gebaute Marschflugkörper Hs 293 (Abb.), der eine
Fernsehkamera angekoppelt hatte. Es muß aber auch schon
eine weitere Entwicklungsstufe gegeben haben. In Einzelfällen sind solche
Flugkörper schon eingesetzt worden, von Flugzeugen aus (Abb.), Möglicherweise hatte das
einen bestimmten Grund. Vielleicht kommt man da dem romanhaften Bericht
von Wilhelm Landig näher, der behauptet, nach Waffenstillstand sei es
noch zu einer heftigen Seeschlacht gekommen, bei welcher das Gros der
britischen Home Fleet vernichtet worden sei. Ein befreundeter Beobachter
weist in diesem Zusammenhang darauf hin, daß in der Tat von der
britischen Home Fleet seit damals nichts mehr gesehen wurde bis auf ein
einziges Schiff, die Duke of York. Das ist merkwürdig und läßt die Erzählung
Landigs in einem neuen Licht erscheinen. Es kann nicht sein, daß
eine große Anzahl der neuen U-Boote des Typs XXI (Abb.) verfügbar
gewesen wäre, denn von diesen neuen U-Booten, die zweifellos eine ganze
Flotte hätten versenken können, gab es definitiv erst sehr wenige. Drei
oder vier XXIer-Boote können vorhanden gewesen sein, aber das hätte
nicht genügt, und die alten VIIc-U-Boote wären, trotz einer gewissen
Nachrüstung, nicht so kampfstark gewesen. Allerdings gibt es eine Möglichkeit,
die einem jetzt einfallen kann: Wernher von Braun hatte die Idee, daß man
Raketen auch von unter Wasser aus abschießen können müßte.
Erfolgreiche Versuche hatten schon stattgefunden. Wenn nun U-Boote, auch
solche der älteren Typen, mit Kameragesteuerten Lenkwaffen aufgerüstet
gewesen wären, dann hätte das eine ungeahnte Kampfkraft bedeutet, zumal
der Gegner sich so etwas gar nicht vorstellen konnte und daher auch völlig
davon überrascht worden wäre. Ein -
die geheimnisvolle Schlacht
überlebender -
englischer Offizier soll gesagt haben, Gott möge verhüten, daß
er mit diesem Gegner jemals wieder konfrontiert werde! Wenn man sich
ausmalt, daß die Flotte teils von drahtgesteuerten Torpedos aus der Tiefe
angegriffen wurde und gleichzeitig von Raketengeschossen, die aus dem
Wasser emporschossen und sich dann, von Fernsehkameras unfehlbar auf die
Ziele gelenkt, auf diese stürzten. Das wären aus deutscher Sicht
vorhandene technische Mittel gewesen, von denen der Gegner aber keine
Ahnung hatte. Falls diese Angelegenheit
also einen wahren Hintergrund hat, so wäre auch der entsprechende Teil
der sogenannten Absetzbewegung recht ernst zu nehmen. Man brauchte sich
z.B. nicht darüber zu wundern, daß deutsche Flugzeuge von nur mittlerer
Größe offenbar über der Antarktis (Abb.) und bis Feuerland
kreuzten, auch wenn sich dies zeitlich höchstwahrscheinlich auf die
ersten Jahre nach 1945 beschränkte. Daß Großflugzeuge so weit flogen
ist bekannt (Abb), aber die kleineren?
Flogen diese mit Zusatztanks oder wurden sie in zerlegtem Zustand
gebracht? Bei einmotorigen Jägern, wie der Ta 152 (Abb.) wäre es anders gar nicht
möglich gewesen. Solche mußten aber ggf. vorhanden sein, um die Basen
notfalls gegen feindliche Flugzeuge zu verteidigen (wie Abb.). Die
Angelegenheiten der Externstützpunkte sind ja ohnedies mit Sicherheit
mehr als ein Märchen, auch wenn dazu dann später viel übertrieben und
phantasiert worden sein dürfte. Die per Fernsehkamera
gesteuerten Lenkwaffen hätten aber natürlich von überall aus eingesetzt
werden können, also auch von unterirdischen Anlagen aus. Insofern sind
diese Konstruktionen vielleicht außerordentlich wichtig gewesen. Das galt
sowohl für die Hs 923 und deren Nachfolgemodelle wie auch z.B. für den
Typ Fritz-X (Abb.) und die Lenkrakete
Wasserfall (Abb.). Die Frage der waffenmäßigen
Ausstattung der Geheimanlagen im Inland ist also nicht leicht zu
beantworten. Selbst wenn dabei Flugscheiben wie einzelne Vril1/9 (Abb.) eine Rolle gespielt
haben, die aus unterirdischen Basen (Abb.) starten
sollten – oder eben das große Vr 7 (Abb.), so können leicht noch
ganz andere Mittel bereitgehalten worden sein. Die Lenkwaffen mit
Fernsehkamerasteuerung wären sicher nützlich gewesen. Die Russen hatten den
Wert von Raketen offenbar früher erkannt als die Amerikaner und Engländer.
Diesen lieferten die Russen Vorlagen zum Bau kleiner Raketen, die von der
Katjuscha abgeleitet, aber noch kleiner waren, es handelte sich dabei, vom
technischen Prinzip her, quasi um verbesserte Feuerwerksraketen, die
Reichweite blieb gering, und eine Steuerung besaßen sie gar nicht.
Zwischen dem und den gelenkten deutschen Groß- und Fernraketen lagen
Welten, oder besser, Epochen. Trotzdem zeigt es, daß die russische
Technik sich schon damals auf einem hohen Stand befand, in manchem war Rußland
den Westmächten eindeutig überlegen. Die noch immer
verbreitete Meinung, die russische Technik sei fast primitiv gewesen, ist
absolut falsch, die Russen sind ganz sicher eines der auch in technischer
Hinsicht begabtesten Völker, was sich auch in der gegenwärtigen Zeit
erweist. Ohne deutsche Unterstützung nach 1945 wären die Westmächte,
angeführt durch die USA; sicher nicht in der Lage gewesen, mit den Russen
Schritt zu halten und als erste den Mond zu erreichen. Auch die
Ariane-Rakete hätte es ohne die maßgebliche Arbeit deutscher Peenemünde-Leute,
wie etwa Rolf Engel, sicher nie gegeben, was heutzutage tunlichst
verschwiegen wird. Verschwiegen wird andererseits von den Deutschen, die
aus der Peenemünde-Ära gut informiert sind, daß den Alliierten nach
1945 nur das übergeben wurde, wovon diese wußten, und das war bei weitem
nicht alles und auch nicht das Wichtigste. So kam es, daß West wie Ost
die Weltraumfahrt auf der A 4 (V2) aufbauten, obschon die
Interkontinentalrakete A 10 (schon als V3 im Gespräch gewesen war), im Frühjahr
1945 unmittelbar vor der Einsatzreife stand, wenn sie nicht sogar schon
fertig war. Diese Großraketen sollten nicht auf die Städte zielen,
sondern die riesigen Industriekomplexe in den Vereinigten Staaten zerstören,
was den Kriegsverlauf wahrscheinlich schnell und drastisch verändert hätte.
Dazu kam es nicht mehr, aber später, als es um den technischen Wettlauf
zwischen West und Ost ging, konnten Männer wie Wernher von Braun ihr
Wissen aus der A-10-Entwicklung wie ein Ass aus dem Ärmel ziehen und
taten dies auch. Und so gewannen „die Amerikaner“ dieses Wettrennen. Die ganz und gar
unkonventionellen technologischen Entwicklungen hatten aber nicht in
Peenemünde ihr Zentrum. Diese lagen wahrscheinlich besonders in Wiener
Neustadt, wo sich die Zentralstelle der Technischen Truppe der SS bezüglich
unkonventioneller Geheimwaffen befand. Von dort verliefen die Fäden zu
den Geheimwaffen-Sonderentwicklungen in Brandenburg,
Neubrandenburg, Augsburg, Jonastal/Thüringen oder teils unter dem
Bodensee versteckten Produktionsanlagen der Firma Dornier, über welche
noch immer kaum etwas bekannt ist, wo aber die ersten „UFO“-Geräte
des Typs Do-Stra/Haunebu II gebaut worden sein dürften, wahrscheinlich
sechs Stück davon (Abb.).
Von Wiener Neustadt
verlief eine Achse nach Berlin-Spandau, wo die Technische Truppe der SS
einen weiteren wichtigen Posten hatte. Der Knotenpunkt für alles ist aber
sicherlich in Wiener Neustadt gewesen. Von dort aus dürften ab 1943 auch
die militärischen Projekte der „Antriebstechnischen Werkstätten“ in
Brandenburg koordiniert worden sein. Die Chefin dieses mit der Abwehr des
Admirals Canaris (Abb.) eng verbundenen
Unternehmens, Maria Orschitsch (Abb., eigentlich, kroatisch:
Orsic) galt als diesem absolut loyal. Sie war die Tochter eines gebürtigen
Kroaten und einer Wienerin, lebte aber sein 1919 in München, bzw. später
in Brandenburg, und war deutschnational. Die zweite Führungsfigur dieser
Gesellschaft, Traute, war mehr mit spirituellen Dingen befasst, von ihr
weiß man ab 1942/43 wenig. Eine andere „Vril“-Dame jedoch, Gudrun
(Abb.), ist sicher bis zuletzt in
der Firma aktiv gewesen, ihre Signatur findet sich noch auf den letzten
bekannten Schriftstücken. Nach der Übernahme der Agenden durch den SD
und wohl namentlich durch Walter Schellenberg, müßte dieser ihr direkter
Gesprächs-, bzw. Korrespondenzpartner gewesen sein, der Name
Kaltenbrunner tritt dort nicht in Erscheinung. Die Firma
Antriebstechnische Werkstätten (Abb.„Virl-Gesellschaft“) hat offenbar bruchlos
weitergearbeitet, auch nach dem Canaris – vielleicht nur zum Schein? –
entmachtet worden war. Gerüchten zufolge, welche sich allerdings nicht
bestätigen lassen, soll Maria Orschitsch dann später auch in Acapulco
aufgetaucht sein. Das würde gut dazu passen, da ja Admiral Canaris sein
Hauptquartier zeitweilig in Acapulco (Abb.)
gehabt haben soll,
beginnend mit Mai 1945 und mindestens für mehrere Jahre. Außer solchen
Entwicklungen wurde auch, möglicherweise hinter Hitlers Rücken, seitens
der Technischen Truppe der SS an der Atombombe weiter gearbeitet. Das fand
wohl in Thüringen sowie der Gegend von Rostock statt, vermutlich von
Wiener Neustadt aus gelenkt. Daß die Atombombe fertig war, ist stark
anzunehmen, es dürfte aber die Z-Plan-Angelegenheiten nicht betreffen. In Wiener Neustadt aber
liefen scheinbar die meisten wichtigen Fäden zusammen, soweit es
Technisches anbelangt. Es muß jedoch eine übergeordnete Stelle für die
Organisation von allem gegeben haben. Bis Mitte 1942 befand sich diese
vermutlich am Tirpitzufer in Berlin. Dann scheint aber ein neuer
Knotenpunkt eingerichtet worden zu sein, und niemand weiß, wo. Eine sehr
vage Spekulation geht sogar davon aus, diese Geheimzentrale habe sich in
der neutralen Schweiz befunden, in einem Ort am Bodensee, nicht weit von
Konstanz entfernt. Das muß aber natürlich nicht stimmen. Wie gesagt,
niemand weiß, wo die neue Zentrale für das Ganze sich befand. Es gibt
aber doch Gründe, auch darüber nachzudenken. Was die technische und
waffenmäßige Ausstattung der Untergrundanlagen anbelangt, so ist diese
sicher aus verschiedenen Gegenden gekommen. Das wird sich heute und von
hieraus nicht mehr feststellen lassen. Als Herstellungsorte, meist für
Teilbereiche, gelten u.a. die Gegend um Augsburg, Brandenburg, die Gegend
um Steyr, die Bodensee-Gegend, die Gegend um Prag sowie ein nicht näher
genannter Ort im Schwäbischen. Auch diesbezüglich liegt
aber vieles im Ungewissen, dafür wurde von den Initiatoren gründlich
gesorgt. Bekannte Herstellungsorte
für V1, V2 oder Me 262, wie das „Mittelwerk“, haben für die
Sondertechnik (Flugscheiben, KSK, Lenktflugkörper usw.) sicherlich keine
Rolle gespielt, da sind schon die Zuständigkeiten andere gewesen. Auch
waren am Bau der Sondertechnik-Waffen keine Zwangsarbeiter beteiligt.
Solch ein Risiko ging man dabei nicht ein, und wegen der umfangmäßig
geringen Produktion war das wohl auch nicht nötig. Das ist alles, was
sich dem momentanen Informationsstand zufolge dazu sagen läßt. Es ist
sicher weder vollständig noch zuverlässig, und manches hat sich
vielleicht auch ganz anders verhalten. Damit muß man zurzeit leben. Aber
um den Dingen mehr griffige Gestalt zu geben, sind die Überlegungen doch
nützlich. Nur ungenau, oft zwischen
Annehmen, Erahnen und Erraten, steht es um die Dinge der Wertgegenstände,
welche zur Finanzierung der weiterführenden Aktivität gedacht waren.
Diesbezüglich hat die Organisation vermutlich zunächst in Berlin
gelegen, im Hauptquartier der Abwehr, denn zu den wenigen Punkten, die man
sicher weiß, gehört, daß alle entscheidenden Dinge der Sache in den Händen
von Admiral Canaris lagen, welcher fraglos der Initiator des Ganzen
gewesen ist. Es soll jetzt nicht wieder die Debatte eröffnet werden, ob
dieser „Verrat“ begangen habe, wie oft behauptet wird, denn die Fakten
belegen das Gegenteil. Man braucht dazu nur die Aktionen der Division
Brandenburg anzusehen, welche eine Einheit von Canaris war. Bis zuletzt
verliefen diese fast alle erfolgreich, nie kam etwas vor, was auch nur von
ferne nach Verrat ausgesehen hätte. Um 1944 wurden die
„Brandenburger“ zwar formal mit den SS-Jagdgruppen von Otto Skorzeny
zusammengelegt, aber praktisch änderte sich dadurch nichts. Canaris wird
heutzutage von Offiziellen und auch Publizisten mehr oder weniger
drastisch vorgeworfen, daß er bis zuletzt immer wieder waghalsige
Geheimunternehmungen organisiert und anberaumt hat, die dazu beitrugen,
„Hitlers Krieg“ zu verlängern und den Alliierten oft massiven Schaden
zufügten. Es ist sicher in der Tat moralisch schwierig gewesen, ein
Regime zu unterstützen, daß sich unentschuldbarer Handlungen schuldig
gemacht hat, von denen die übelste sicher die ist, Deutsche in KZs zu
pferchen und gar zu ermorden, Deutsche jüdischer Herkunft, die darum aber
genauso Deutsche waren wie wir, und viele von ihnen hatten im Ersten
Weltkrieg gekämpft oder Söhne für Deutschland verloren. Das ist ein
Aspekt der viel zu wenig beachtet wird, daß nämlich sogar deutsche
Landsleute von diesen Untaten betroffen waren. Niemand konnte das gutheißen,
selbst wenn er vom Schlimmsten nichts wußte. Die Lage war aber nun einmal
so, daß ein gnadenloser Krieg gegen die ganze deutsche Nation geführt
wurde. Welche Wahl hatte da ein Deutscher, einmal ganz objektiv gesehen? Faktum ist eben, daß
Canaris eine Wende durch neue Waffen für möglich hielt und auch
erhoffte, weshalb er alles dafür unternahm. Wenn er seit etwa 1937/38 der
NS-Führung zunehmend kritisch gegenüberstand, so hieß das eben nicht
gleichsam, Verrat an Volk und Vaterland zu begehen. Vielleicht hätte er
anders gehandelt, wenn die Alliierten sich nicht so verbrecherisch
verhalten hätten, sondern durch den Sturz des Regimes ein ehrenhafter
Frieden möglich geworden wäre. Das war aber nicht der Fall. So sieht
leider die Wahrheit aus. Der Feind dachte so wie Napoleon, der einmal
sagte: er liebe den Verrat, aber er hasse den Verräter. Jene Widerständler,
die das Elend der eigenen Nation in Kauf nehmen wollten, ernteten von
Seiten der Alliierten nur Verachtung. Zu diesen gehörte Canaris nicht,
weshalb heutzutage auch entweder gar nicht oder falsch darüber gesprochen
wird. Erst Jahre nach Kriegsende, als es viel zu späht war, hat Herr
Churchill geäußert, die Alliierten hätten sich ungut verhalten, und
daher habe ein ehrenhafter deutscher Widerstand auch nicht zum Erfolg
kommen können. Wer weiß, wie anders sonst vielleicht die Geschichte
verlaufen wäre! Als es darauf angekommen wäre, einem anderen Deutschland
die Friedenshand zu bieten, plante derselbe Mr. Churchill, die Bevölkerung
von 45 bereits von ihm ausgesuchten deutschen Städten, durch Giftgas zu
vernichten, und allein die drängenden Warnungen seiner Militärs,
Deutschland würde dann mit noch viel schrecklicheren Waffen zurückschlagen
(etwa mit Tuban) brachten ihn davon ab. Zu eben dieser Zeit freute sich
Mr. Roosevelt auf den Morgenthau-Plan. Auch diese Dinge muß man sehen,
wenn man sich ein Unteil über das Verhalten deutscher Offiziere erlauben
will. Ein Umsturz dürfte damals nichts gebracht haben außer der
schnellen und vollständigen Vernichtung des deutschen Volkes. Erst
nachdem F.D. Roosevelt in die Hölle gefahren war, konnte man eventuell
hoffen, obwohl auch Mr. Truman ein Freund des nicht minder scheußlichen
Kaufman-Plans zur Vernichtung des deutschen Volkes war, jener US-Präsident,
der dann bald die Atombombenabwürfe eine „zivilisatorische Großtat“
nannte. Und solchen Leuten hätte man vertrauen sollen? So also wurde gekämpft
bis zum Äußersten. Ab 1942/43 hat Canaris die Drehscheibe für die
weiterführenden Geheimaktionen offenbar von Berlin an einen unbekannten
Ort verlegt. Niemand weiß, wohin. Die Ursache dafür ist sicherlich nicht
Furcht vor feindlichen Bombenangriffen gewesen, denn die waren damals noch
selten, und auch nicht vor einer vielleicht einmal nahenden Roten Armee,
sondern vielmehr Vorsicht gegenüber der eigenen Führung, die von Verrätern
an oberster Stelle durchsetzt war und der man auch moralisch nicht trauen
konnte. In den engen Canaris-Kreisen aber fand kein Verrat statt, nach
keiner Seite. Die organisatorischen
Strukturen sind samt und sonders bis heute undurchschaubar, obwohl sie bis
zuletzt gut funktioniert haben. Was eventuelle Einzelheiten angeht, so
kann man in verschiedenen Büchern ganz Unterschiedliches lesen, das eine
widerspricht oft dem anderen. In den nach 1945 publizierten Darstellungen,
soweit diese sich wirklich um die Sache bemühen, herrscht letztlich
Einigkeit nur darüber, daß man sehr wenig genau weiß. Vieles wird auch
noch immer verschwiegen, weil es entweder nicht in das gelenkte
Geschichtsbild paßt oder so ungenau überliefert ist, daß die meisten
lieber gar nicht erst davon sprechen, was auch immer noch seriöser ist,
als unsicheres Zeug zu verbreiten. Dadurch ist ein gewisser Raum für
abenteuerliche Histörchen entstanden, an denen mal etwas dran ist und mal
nicht, die aber allesamt nicht konkret sind und das auch gar nicht sein können.
Viele solcher Geschichten
ranken sich um manche Orte, an denen sich einiges abgespielt haben muß,
aber niemand weiß genau, was. Die Tatsache, daß z.B. Ernst Kaltenbrunner
(Abb.), über dessen innere
Haltung man nicht leicht urteilen kann, in Altaussee in Feindeshand
geriet, spricht dafür, daß sich dort einiges getan hat. Wahrscheinlich
waren die Dinge dort aber schon abgeschlossen, denn sonst wären die
zahlreichen Sucher auf diesen Spuren auf mehr gestoßen. Erzählt hat
Kaltenbrunner nichts, was er wußte, nahm er bei seiner Hinrichtung in Nürnberg
mit auf die andere Seinseite. Grundsätzlich kann wohl
gesagt werden, daß sämtliche Legenden, die Nazis hätten alles Mögliche
in verschiedenen Seen versenkt usw. Unfug sein dürften. Nicht ganz sicher
ist auch die offizielle Behauptung, amerikanische Einheiten hätten das
Gold der Reichsbank in einem Kalibergwerk im thüringischen Merkers
gefunden. Es gibt die Annahme, dieses Gerücht sei bloß ausgestreut
worden, um wildes Suchen nach diesem Gold zu verhindern. Tatsächlich
fanden die Amerikaner an dem Ort in Sicherheit gebrachte Kunstschätze aus
deutschen Museen. Solche Auslagerungen liefen aber über völlig andere
Organisationsstrukturen als diejenigen, die für die Sicherstellung des
Goldes zuständig gewesen wären. Auch hat man das eine und das andere nie
vermischt. An den besagten Behauptungen dürfte also einiges nicht
stimmen. Für wichtige Dinge gab es bessere Verstecke, und alles
Bedeutende ist wohl auch in solche gelangt. Wenn einiges in Bergwerken
versteckt wurde, so handelte es sich dabei um Dinge, die zwar vielleicht
von hohem kulturellen Wert waren, nicht aber von militärischem oder
strategischen. Die Kulturwerte, so nahm man an, würde auch der Feind
notfalls zu würdigen wissen. Bei Dingen aber, die ggf. auch tatsächlich
in Seen versenkt wurden, handelte es sich bestimmt um relativ unwichtige,
vermutlich sogar extra zur Irreführung gedachte, also ein paar Happen,
die dem Gegner vorgeworfen wurden, damit er es finden sollte, was diesem
aber meist nicht einmal gelang. So gesehen mag es stimmen, daß noch immer
dies oder jenes an Stellen verborgen liegt, die eigentlich nicht
unauffindbar wären. Wenn man nur das
zusammenzählt, was sowohl an technischen Geheimnissen wie auch an
Wertgegenständen aus der NS-Zeit unauffindbar verschwunden ist, also
Dinge, von deren Existenz man definitiv weiß, so genügt das, um
reichlich Rätsel aufzugeben. Warum ist danach seitens der Gegner nicht
noch länger und intensiver geforscht worden? Wahrscheinlich weil diese
bald herausbekamen, daß nichts davon so einfach zu finden sein würde,
weil die Dinge eben nicht irgendwie noch schnell notdürftig versteckt
worden sind, sondern rechtzeitig und sehr gut organisiert, alles andere
als überstürzt und provisorisch, möglicherweise sogar weit, weit weg.
Es weiß auch niemand, für wie viele Agenten verschiedener gegnerischer
Institutionen, sowie auch für abenteuerlustige Amateure, solche
Suchaktionen schon tragisch geendet haben, sei es, weil sozusagen die
Trampelpfade der Vergangenheit mit Fallen und Tücken gespickt sind, oder
weil der geheime Nachlaß dieser Zeit noch aktiv verteidigt worden wäre,
von Unfällen ganz zu schweigen. So oder so würde es sicher kein
Zuckerlecken sein, z.B. nach gewissen Platinreserven zu suchen. Es ist
z.B. auch nicht das Anliegen des AZP, so etwas zu unternehmen. Was
einstmals im nationalen Interesse verborgen wurde, ist nicht als Beute für
Unberufene bestimmt. Üble NS-Parteibonzen haben es sich sicher auch nicht
unter den Nagel reißen können. Was es eventuell jetzt noch gibt, daß dürfte
sinnvoll angelegt sein, sozusagen. Worum es bei den jetzigen
Bemühungen geht ist, soweit wie möglich ein bißchen zu erfassen, ob mit
geheimen Aktionen aus dem Hintergründ noch gerechnet werden kann, falls
dies notwendig werden sollte, wobei es dann gegebenenfalls sicherlich
nicht mehr allein um deutsche, sondern um gesamteuropäische Interessen
ginge. Es gibt reichlich
Hinweise darauf, daß in den Frühlingsmonaten 1945 ein reges Hin-und-her
zwischen Deutschland und der Schweiz bestanden hat. Eine Drehscheibe
scheint dabei Konstanz gewesen zu sein, aber sicherlich nicht die einzige.
General Galland (Abb.)
hat einmal erwähnt, daß
er noch ganz zuletzt eine Gruppe von Jagdfugzeugen, ausgerüstet mit der
letzten Version der Me 109, welche 730 Sdt/km schnell waren, in die Gegend
von Freiburg zu schicken hatte. Es seinen nur sechs Maschinen gewesen. Ein
feindliches Bombergeschwader nebst diversen hundert Begleitjägern hätten
die nicht aufhalten können. Aber vielleicht sollten sie ja auch nur
generische Aufklärer oder Tiefflieger bekämpfen? Es muß aber auch
nichts zu bedeuten haben. Jetzt kommen wir aber
wieder zur Ausgangsposition dieser Betrachtung, also zu Dingen, die
speziell den AZP beschäftigen. Wenn die auffällige
junge Dame 1981 an dem bewußten Ort in der Schweiz Vera gewesen ist, so könnte
man vielleicht erraten, daß es um diese Zeit darum ging, Werte aus der
vermutlich relativ nahen Anlage einem neuen Verwendungszweck zuzuführen,
bzw. sie vorläufig in ein anderes Versteck zu schaffen. Die Wertsachen
waren vielleicht in den Jahren davor schon peu à peu in die Schweiz
geschafft worden? Dort könnte man z.B. Platin-Barren leicht in Bankschließfächern
deponieren oder auch in Bargeld umwandeln. Vielleicht hätte man einiges
davon auch in München, Wien und Mailand deponiert, um flexibler sein zu können?
Solch eine Geheimaktion hätte ja nicht in Eile ablaufen müssen, das hätte
über mehrere Jahre geschehen können, sozusagen in aller Gemütlichkeit.
Die Gruppe hätte auf diese Weise genug Kapital gehabt, um eine Menge
anfangen zu können. Es wäre möglich gewesen, z.B. Firmen zu erwerben,
in denen, neben den offiziellen Produkten, auch Dinge hergestellt werden,
die für den weiteren Betrieb von technischen Geräten nötig sind, die
Ersatzteile benötigen. Das eben nur zum Beispiel. Vielleicht ging es aber
nur einfach darum, Kapital flüssig bereit zu halten, denn auch damit kann
man ja etwas bewegen. Vielleicht war ja u.a. Vera 1981 genau mit einer
solchen Tätigkeit beschäftigt? Die attraktive Pferdeschwanz-Dame mit dem
Platinschmuck? Diese Beschreibung erinnert einfach immer wieder so stark
an die Ur-Vera, daß man sich fast nicht vorstellen kann, es wäre eine
andere Frau gewesen, obwohl das natürlich doch sein kann. Trotzdem: Es paßt
einfach vieles sehr gut. Wenn man nach Gewährsmann
A. bezüglich des per U-Boot gekommenen Platins geht, hat man dieses erst
gar nicht erkannt, denn es waren keine Barren, sondern eher Stangen, geschätzt
5-6 cm Durchmesser und 35-45 cm Länge. Unpoliert, saß das wertlos aus,
etwa wie Zinn oder Blei. So soll das Platin aus Südamerika gekommen sein.
Ob man sich dann die Mühe gemacht hätte, das alles in Barren mit dem
Reichsadler darauf umzugießen? Wohl kaum! Man hätte dann also das Platin
buchstäblich scheibchenweise verkaufen können - z.B. Natürlich wäre es
zwecklos, nach 25 Jahren noch herumzufragen, bei welcher Bank in der
Schweiz oder sonst wo eine Frau wie damals Vera aufgekreuzt ist, trotz
ihrer wieder sehr auffälligen Erscheinung mit dem extremen Pferdeschwanz.
Es würde einem keiner etwas sagen, schon gar kein Bankangestellter,
selbst wenn er sich an diese auffällige Frau erinnern sollte. Im übrigen
würden ja auch Antworten nicht viel weiterführen. Es ist alles schon so
lange her, daß inzwischen wieder vieles ganz anders sein kann. Es geht ja
hier auch bloß um das Grundsätzliche. Es könnte auf jeden Fall
so gewesen sein, und dann hätte die Gruppe „Kette“ keinen Mangel an
Geld gehabt, auch nicht, wenn sie etwas Besonderes machen wollten. Welche
Querverbindungen und Hintergrundaktivität es da vielleicht gab und gibt,
wird sich bestimmt nicht durchschauen lassen, was auch ganz gut ist. Beim
weiteren Überlegen ergibt sich jetzt eventuell ein bisher nicht bedachter
Gesichtspunkt: Was wäre denn, wenn die „Kette durch die Generationen“
noch weiter funktioniert? Unter diesem Vorzeichen waren die Dinge vom AZP
bisher noch nie konsequent betrachtet worden, und daher wanderte einiges
in den Papierkorb, bzw. blieb unbeachtet, was man vielleicht doch näher
ansehen sollte. Das betrifft etwa eine aus diesem Blickwinkel
bemerkenswerte Information, die anfänglich nicht stimmen zu scheinen
konnte. Diese kam wieder aus dem Hotel Rio de Janeiro, wo Vera ja früher
schon des öfteren verkehrt haben dürfte. Der Hinweis bezieht sich auf
eine Sylvesterfeier, die noch nicht sehr weit zurückliegt. Da ist wieder
„diese attraktive brünette Dame mit den extrem langen Haaren“
aufgefallen, die angeblich dieselbe Frau war wie die, welche früher als
Vera galt, inzwischen aber kaum verändert. Vera wäre da aber bald 60
gewesen, und selbst wenn sie sich bestens gehalten hätte, könnte sie
wohl kaum noch wie „höchstens um die 30“ erscheinen. Vielleicht ist
sie ja so gut in Form? Wahrscheinlich hat aber wieder einmal diese
markante Äußerlichkeit sich ausgewirkt, wenn diesmal auch anders als
sonst, weil der Hinweisgeber das jetzt bei einer anderen Frau sah und sich
dadurch getäuscht hat. Die Assoziation wäre ja nicht unlogisch. So kann
man es annehmen. Es wurde mit ihm deswegen auch telefoniert und
korrespondiert, doch er bleibt dabei, die Frau hätte wie jene Frau C.
ausgesehen, welche tatsächlich gut Vera gewesen sein kann. Menschen, die
einander typmäßig ähnlich sind, die sind es meist auch charakterlich,
und so kann vielleicht eine andere Frau, die Vera ähnlich sieht, sich
auch äußerlich ähnlich geben, oder – da diese Frau auch in den selben
Kreisen verkehrt – sie kennt Vera persönlich und hat sich diese zum
Vorbild genommen? Das wäre ja denkbar. Oder ist der anscheinende Zufall
dieser Äußerlichkeit sowieso kein Zufall, ist es auch früher nie
gewesen, sondern vielmehr kennen da doch einige Leute gewisse magische
Sachen genau, Makara und Isais usw. und der Tick mit den Haaren bei Vera,
sowie auch noch anderen ist doch mehr als nur ein Tick? Das ist auch so
eine Zusammenballung von Zufällen, die einen nachdenklich stimmen muß. Es
gibt aber überhaupt noch eine ganz andere Eventualität, nämlich die, daß
jene Frau um die 30 eine Tochter von Vera ist, und dieselbe war auch die
Frau, die sich in der Schweiz bei dem Friseur ihr Shampoo kaufte, weil sie
eine besondere Qualität wollte, die es nicht überall gibt? Wieder der
Tick mit den extrem langen Haaren – oder wieder magisch relevante
Kenntnisse und Handlungen? So oder so: Vera war ja, sofern diese
Information stimmt, in Venezuela mit einem gebürtigen Belgier
verheiratet! Warum sollte sie keine Kinder haben? In der früheren Zeit
ist sie zwar, wie es auch im Roman steht, nicht sehr für Männerbeziehungen
gewesen, aber sie war nicht anormal, später konnte sie ganz anders, nämlich
völlig normal, denken und empfinden. Es gibt nichts was dagegenspricht,
und also kann Vera leicht Kinder haben, z.B. eine Tochter, die in der
gleichen Weise ihre Rolle übernahm wie sie die ihres Vaters? Und wenn
ja… dann… Die „Kette“……! Es
war Generalfeldmarschall August von Mackensen (Abb.), der
einmal gesagt hat, die von Admiral Canaris geschaffene Organisation sei
wie „eine Kette über Generationen“. Das hat dann ja auch zu der
Bezeichnung „Kette“ angeregt, im Roman. GFM August von Mackensen war
übrigens der am höchsten ausgezeichnete deutsche Offizier im Ersten
Weltkrieg und der älteste im Zweiten Weltkrieg. Nach 1945 ist oft
schlecht über ihn gesprochen worden, weil er ein treuer Anhänger Adolf
Hitlers war. Das stimmt auch, obwohl er gleichzeitig vieles am
Nationalsozialismus kritisierte. Er
hat zu den Menschen gehört, welche viele Fehler erkannten und ablehnten,
aber nicht glauben konnten, daß Hitler selbst daran die Schuld trug oder
auch nur davon wußte. Dieses Phänomen muß es relativ häufig gegeben
haben, es gab erklärte NS-Gegner, die trotzdem die Person Adolf Hitler
verehrten und diesem nichts anlasteten, sondern bloß in dem ganzen
Drumherum das Übel sahen. Das ist schwierig zu verstehen, besonders, wenn
man diese Zeit nicht miterlebt hat. Auch Canaris soll ja von Hitler selbst
nie eine schlechte Meinung gehabt haben. Das ist, wie gesagt, aus heutiger
Sicht kaum zu begreifen, aber dieses Phänomen hat es offenbar gegeben.
Auch andere kluge Persönlichkeiten, wie etwa der geniale
Generalfeldmarschall Erich von Manstein (Abb.),
haben
berichtet, daß Hitler eine gewisse suggestive Ausstrahlung gehabt hat,
von der er sich vielleicht selbst nicht bewußt war. Man sei zu einer
Lagebesprechung gegangen, um dem Führer ordentlich die Meinung zu sagen,
was auch möglich gewesen sei, weil dieser die Leute ihre Meinung
aussprechen ließ, aber wenn man dann bei ihm war, wäre die Wut sofort
wie verflogen gewesen, und Hitlers Erläuterungen, wie es weitergehen
sollte, hätten dann bestechend logisch geklungen. Als ob dieser Mann eine
fast magische Ausstrahlung gehabt hätte, denn nur in seiner Gegenwart
fanden die Offiziere seine Worte logisch, ein paar Stunden später
verstanden sie dann nicht mehr, wie sie diesem Unfug hatten glauben können.
So muß es gewesen sein, was, wie gesagt, schwer zu verstehen ist. Es erklärt,
soweit man das als eine irrationale Erklärung annehmen kann, wieso
Menschen vom Format eines August von Mackensen einerseits „führertreu“
sein konnten und andererseits vielem kritisch gegenüberstanden, das
Nationalsozialismus hieß. Das Paradoxon war da scheinbar kein
Widerspruch. Der
Arbeitstitel „Kette“ geht also auf GFM August von Mackensen zurück.
Wieweit dieser selbst in all das involviert gewesen ist, läßt sich
schwer sagen, wahrscheinlich nur am Rande. Einige aber, die nach 1945
nicht aktiv an der „Kette“ mitgewirkt haben dürften, wie der schon
genannte GFM Erich von Manstein oder auch General Adolf Galland u.a.,
scheinen wenigstens ein grundsätzliches Wissen darüber gehabt zu haben,
daß es da etwas im Hintergrund gibt. Besonders in den ersten Jahren nach
1945, in denen viele, wie auch GFM von Manstein, in Kerkern schmorten, hat
dieses Wissen, vielleicht auch nur eine Ahnung, ihnen sicherlich innere
Kraft gegeben. Erstmals
ist nun also die Idee der „Kette“ lebendig geworden, so könnte man
sagen. Diese
Idee hat den AZP wie elektrisiert, einfach die Annahme, daß die
„Kette“ eben aktiv weiterlebt. Die Spur der eventuellen „Vera II“
verläuft aber bisher wie im Nichts, und natürlich werden auch nicht alle
der sowieso bescheidenen Nachforschungsresultate des AZP veröffentlicht,
bzw. teils leicht abgewandelt, was sicher jeder verstehen wird. Es soll ja
schließlich nichts stattfinden, was der Sache, die sich vielleicht
bewegt, Schaden zufügen könnte. Was
auch vielleicht erstmal interessanter ist, betrifft die eventuell doch
relevante Frage nach magischen Kenntnissen und Hintergründen, wie sie im
Roman allein der Person Astrid zugeschrieben werden, aber nicht Vera. Möglicherweise
hatte diese ja doch noch ein paar Geheimnisse mehr, als wir alle bisher
wissen? Vielleicht hat sie sich ja gar nicht wegen der Tarnung, oder
wenigstens nicht hauptsächlich deswegen, damals die kurze Frisur machen
lassen, sondern auch, oder vor allem, für eine magische Kraftspeicherung,
die bei den Ausmaßen natürlich enorm wirken mußte? Gewußt hat sie von
den Isais-Angelegenheiten ja schon durch S. ganz bestimmt! Auf jeden Fall:
die unbekannte junge Frau, die in Rio erschien, und die vielleicht
dieselbe war wie später wieder in der Schweiz, ist bestens ausgestattet für
gewisse magische Handlungen, genauso wie Vera (Abb.Impression).
Aber
es kann eben auch alles nur Zufall sein, man wird das vielleicht noch
sehen. |
|||||||
|
|||||||